Grundsätzlich gibt es Fälle in denen es erforderlich ist einige Stellen des Uhrwerkes mit Schmierstoffen nach zu versorgen. Dazu gehören die Hemmung wie auch Teile des Kalenders oder des Chronographen. Auch ist es manchmal erforderlich das Rotorgeräusch mittels Schmiermitteln etwas zu dämpfen.
Jedoch was hier diskutiert wird und glaube ich auch von den meisten Kunden gedacht wird, man könne das ganze Uhrwerk "nach ölen" ist nicht nur unmöglich sondern auch falsch. Nicht nur das man nicht an alle Lager und Schmierstellen ohne Demontage herankommt, rein Technisch verbessert sich eine verunreinigte Schmierung oder breit gelaufene Lagerung nicht in dem man noch neues Öl drauf gießt. Viele Problem werden nur temporär etwas verbesserte um dann nach einigen Wochen noch stärker hervorzutreten. Sind Fette z.B. an einem Chronomechanismus einmal breit gelaufen nützt das nachfetten 0,000 die Bauteile müssen gereinigt werden. Eine verharzte Hemmung bekommt man nur kurzfristig wieder zu besseren Werten denn die neu aufgebrachten Schmierstoffe werden sich wieder mit den alten vermengen und bald ist der Mangel wieder vorhanden. Einige Baugruppen sind von außen überhaupt nicht zugänglich und können nur durch Demontage der Teile erreicht werden. Viele Uhrmacher ölen dann von "außen" nach und sorgen dafür das Schmierstoffe an Stellen gelangen an die nie welchen kommen sollten oder dürfen. Manche "nachgeölte" Uhr schwimmt dann regelrecht weil der nette Uhrmacher nur den Aufzug etwas leichtgängiger machen wollte und nun der gesamte Aufzugsbereich verölt ist. Der Kunde bemerkt nur den leichtgängigeren Aufzug und hält die Arbeit des hilfreichen Uhrmachers für gelungen und spart ja die Revision...... die nun um so schneller kommen wird weil sich das Öl von der Aufzugsbrücke auf den Weg ins Uhrwerk macht
Dies ist der Grund warum ich persönlich diese "Nachölaktionen" nie dem Kunden erkläre weil dieser dann oftmals der Ansicht ist es erwachse daraus eine grundsätzliche Verlängerung der Laufzeit und er könne nun einige Jahre länger auf eine Revision warten. Wird dann diese Hoffnung nicht erfüllt kommt es oft zu dem Missverständnis: "Sie hatte doch letztens alles nach gesehen und nachgeölt...."
Im engen Rahmen sind diese Maßnahmen erforderlich und sinnvoll aber grundsätzlich nur Kosmetik und ersetzen in keinem Fall eine vollwertige Revision.
Bei einem Valljoux 7750 kann man nur wenige Stelle erreichen und vorallem sind die kritischen Stellen die zumeist für die schlechten Gangwerte verantwortlich sind nicht zu erreichen. So ist das Großbodenrad wie auch das Kleinbodenrad meist "eingelaufen" und auch bei dem Übertragungsrad des Aufzuges sammelt sich eine Menge Abrieb an. Diese Stellen werden von außen kaum erreicht. Was ölt man dann also ? Das Ankerradlager evt. die Hemmung das Unruhlager oben und ein paar Stellen des automatischen Aufzuges.... Das Val. 7750 ist ein antriebsstarkes Uhrwerk, was lange seine Gangwerte halten kann, kommt es dort zu Schwankungen ist nachölen wie nur den Kotflügel eines verschmutzten Autos mit Politur zu reingen und sich einzureden: "Das Auto sein nun wieder sauber"
Hauke Heffels
Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
Interessanter Beitrag!
Vielleicht kannst Du ja auch noch was zu dem eigentlichen Thema sagen, das sich mit der Nachölung beschäftigt. Dort habe ich auch die Gangwerte etc. aufgelistet (alles Relevante von meiner Seite auf der ersten Seite (bei 15 Beiträgen pro Seite) ganz oben und ganz unten). Hier ist das Thema: http://forum.watchtime.ch/viewtopic.php ... &sk=t&sd=a
Da hat das Nachölen scheinbar schon wirklich was gebracht - einiges direkt nach dem Ölen, viel mehr noch jetzt etwa 2 Wochen nach dem Ölen, da sie nun perfekt läuft. Allerdings muss man auch beachten, dass die Uhr vorher kaum getragen wurde, also sicherlichkaum Abrieb oder so existieren wird. Lediglich das Öl ist wohl etwas verdunstet. Möglicherweise musste sich die Uhr nach der - wie lange auch immer währenden - Liegezeit wieder etwas einlaufen...
Viele Grüße
Vielleicht kannst Du ja auch noch was zu dem eigentlichen Thema sagen, das sich mit der Nachölung beschäftigt. Dort habe ich auch die Gangwerte etc. aufgelistet (alles Relevante von meiner Seite auf der ersten Seite (bei 15 Beiträgen pro Seite) ganz oben und ganz unten). Hier ist das Thema: http://forum.watchtime.ch/viewtopic.php ... &sk=t&sd=a
Da hat das Nachölen scheinbar schon wirklich was gebracht - einiges direkt nach dem Ölen, viel mehr noch jetzt etwa 2 Wochen nach dem Ölen, da sie nun perfekt läuft. Allerdings muss man auch beachten, dass die Uhr vorher kaum getragen wurde, also sicherlichkaum Abrieb oder so existieren wird. Lediglich das Öl ist wohl etwas verdunstet. Möglicherweise musste sich die Uhr nach der - wie lange auch immer währenden - Liegezeit wieder etwas einlaufen...
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
Ich vermute dein Uhrmacher hat die Hemmung nach geölt. Ich bin kein Chemiker aber grundsätzlich ist das "verdunsten" wohl eher allgemein sprachlich ausgedrückt. Durch Abrieb, Verschmutzung die das Öl auch durch das Umfeld im Uhrwerk aufnimmt kommt es zu einer "verdickung" der Öle. Wie gesagt das könnte ein Chemiker besser erklären da verdunstet nix. Folge ist jedoch das die Eigenschaften der Schmierstoffe sich verändern im ungünstigsten Fall reißt der molekulare Aufbau und das Öl verliert seine zugedachten Eigenschaften. Es kann sich also so darstellen das optisch genügend Öl im Lager vorhanden ist dieses aber z.B. bei Druck ausweicht und der Zapfen die Welle ohne Schmierfilm arbeitet. Wird nun nachgeölt verändert das zwar die mometane Situation kurzfristig aber das alte und neue Öl wird irgendwann die gleiche Gemengelage herstellen wie vor der Aktion. Bei Lagern ist das manchmal überhaupt nicht richtig einzuschätzen d.h. es ist optisch keines mehr im Lager ( berücksichtige ich das eben gesagte das Moderne Öle nicht verharzen oder verdunsten ) wo soll das Öls denn sein ?? .... ergo es ist meist breit gelaufen abgewandert etc. dies hat Gründe : unsaubere Erstversorgung damit ist gemeint der Uhrmacher oder Monteur hat die Lager unsauber geölt oder nicht genau und präzise. Beispiel , Bei einem Deckstein bei dem der Öl tropfen nicht 100 % in der Mitte platziert worden ist wird das Öl im Laufe der Zeit in den Randbereich des Lagers laufen die Kohäsion und Adhäsion Kräfte sorgen dafür. Folge das Lager ist trocken wird hier nachgeölt läuft das zwar temporär besser aber das neue Öl wird den Weg des alten wählen und sich auch der Aufgabe entziehenMcDV hat geschrieben:Interessanter Beitrag!
Vielleicht kannst Du ja auch noch was zu dem eigentlichen Thema sagen, das sich mit der Nachölung beschäftigt. Dort habe ich auch die Gangwerte etc. aufgelistet (alles Relevante von meiner Seite auf der ersten Seite (bei 15 Beiträgen pro Seite) ganz oben und ganz unten). Hier ist das Thema: http://forum.watchtime.ch/viewtopic.php ... &sk=t&sd=a
Da hat das Nachölen scheinbar schon wirklich was gebracht - einiges direkt nach dem Ölen, viel mehr noch jetzt etwa 2 Wochen nach dem Ölen, da sie nun perfekt läuft. Allerdings muss man auch beachten, dass die Uhr vorher kaum getragen wurde, also sicherlichkaum Abrieb oder so existieren wird. Lediglich das Öl ist wohl etwas verdunstet. Möglicherweise musste sich die Uhr nach der - wie lange auch immer währenden - Liegezeit wieder etwas einlaufen...
Viele Grüße
Ich bin also nur eingeschränkt der Meinung das bringt was , weil die Ursache zumeist eine andere ist.
Was das Einlaufen angeht so werden bei viele Firmen Schmierstoffe verwendet die scheinbar fest aussehen bei einer Optischen Kontrolle jedoch nach einigen Tagen der Rotation erkennbar gut schmieren. Diese Trockenschmierung die häufig bei der Industrieellen Fertigung auch bei ETA verwendet wird wirkt stets als sei da was "vertrocknet oder verharzt" aber die sieht immer so aus. Es gibt gerade unter Uhrmachern riesen Kontroversen was richtig und was falsch ist . Fast schon eine Glaubensfrage ich halte von Trockenschmierung nichts und öle die auch nie nach d.h. empfehle eine Revision. es gibt Kollegen die nutzen sie und ölen sofort nach ( der Sinn erschließt sich mir nicht ).
Es ist ein weites Feld und jede Firma jeder Service Plan behauptet von sich das sei der Weisheit letzter Schluss.
Hauke Heffels
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
Weißt Du zufällig, ob Breitling eine solche Schmierung beim Breitling-13-Kaliber (Basis Valjoux 7750) nutzt? Denn wie gesagt, habe bei einer Gebrauchten Uhr anscheinend eine "Einlaufphase" gehabt...
Viele Grüße
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
Kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Möglich ist es. Cartier z.B. montiert alle ETA Werke so.McDV hat geschrieben:Weißt Du zufällig, ob Breitling eine solche Schmierung beim Breitling-13-Kaliber (Basis Valjoux 7750) nutzt? Denn wie gesagt, habe bei einer Gebrauchten Uhr anscheinend eine "Einlaufphase" gehabt...
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
Das Ganze hate mich ebenfalls ziemlich skeptisch gemacht, was ich beherrsche, zerlege ich deshalb möglichst. Anderes gebe ich wiederum zur Revi.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass auch ein Uhrmacher mal zu mager ölen kann oder mal eine Stelle vergisst. Ich hatte eine Tissot, die ein halbes Jahr nach der Rev. nicht vernünftig lief, unter einer sehr starken Lupe sahen einige Stellen trocken aus. Nach Zugabe einer minimalen Menge Öl gings dann tadellos.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass auch ein Uhrmacher mal zu mager ölen kann oder mal eine Stelle vergisst. Ich hatte eine Tissot, die ein halbes Jahr nach der Rev. nicht vernünftig lief, unter einer sehr starken Lupe sahen einige Stellen trocken aus. Nach Zugabe einer minimalen Menge Öl gings dann tadellos.
Klar macht Handaufzug Spass, ist wie jeden Tag an ner tollen Frau rumzufummeln ;-) Automatik ist wie Verheiratet :-P
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Re: Breitling-Fake erkennen? Hier: Navitimer
Zu "mager" ölen gibt es nicht.Marechal hat geschrieben: Allerdings bin ich auch der Meinung, dass auch ein Uhrmacher mal zu mager ölen kann oder mal eine Stelle vergisst. Ich hatte eine Tissot, die ein halbes Jahr nach der Rev. nicht vernünftig lief, unter einer sehr starken Lupe sahen einige Stellen trocken aus. Nach Zugabe einer minimalen Menge Öl gings dann tadellos.
Das Gegenteil ist (leider) öfters der Fall. Die Ölsenkung des Lagers wird als Öltank missbraucht oder als stille Reserve angesehen.
In einem Lager braucht es nur dort Öl, wo der Zapfen die Lagerwand berührt.
Alles andere ist in den meisten Fällen zuviel und kontraproduktiv. Schmutz und Sauerstoff können das Öl angreifen, je größer die Fläche dafür ist.
Gruß hermann
Der Mensch hasst das Böse mehr als er das Gute liebt.