Überholung einer Seiko Marinemaster

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Andi
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Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Andi »

Leider ist mein dänisch nicht sonderlich, aber die Bilder entschuldigen das.
Hier die Überholung des 8L35 einer Seiko Marinemaster:

http://www.urforum.dk/forum/viewtopic.php?f=9&t=13705

Viele Grüsse
Andi :D
Viele Grüße Andi!

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Handaufzug
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Handaufzug »

Hallole,

hm, also, mein dänisch ist auch eher schlecht, hab kein Wort verstanden. :oops:

Aber die Bilder sind toll!

Jetzt weiss ich, wie's auch in meiner MM aussieht - das Werk ist ja wirklich ein Schmankerl, auch optisch, obwohl die Seiko-Uhrmacher ja gar keinen Wert auf Zierrat gelegt haben. Und das Zifferblatt gefällt mir von unten fast besser als von oben. :wink:

Danke fürs verlinken!!!

Grüßle
Stefan
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Dan321
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Dan321 »

Danke Andi! :wink:
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Andi
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Andi »

Bitte bitte Jungs! :D

Viele Grüße
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Beatlesfan
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Beatlesfan »

Und wider ein Stück "geiler" auf Seiko geworden! :mrgreen:
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Roland Ranfft »

Moin Kinnings,

schön und gut, aber die meisten Schraubenköpfe würden in China nicht durch die Qualitätskontrolle kommen.

Gruß, Roland Ranfft
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o.v.e
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von o.v.e »

Ja, das steht auch im dänischen Text - und er bemängelt, dass der Sekundenzeiger im Finish deutlich hinter Minute / Stunde zurückfällt.
Hvad mener jeg så om værket :?:
Jeg kan rigtigt godt lide værket. Det minder mig kvalitetsmæssigt meget om ETA 2892, i de pænere versioner. Jeg finder dog messing og stål kvaliteten bedre hos Seiko. Det er ikke sjældent jeg ser slitage på ETA værker med samme antal år på bagen. Jeg så ingen slitage på Seikoen, det enste var lidt overflade ridser i rhodineringen ved spærkeglen, og Magic Lever armene havde lidt ved forgyldningen som slides af tænderne.
Finishen er lidt sjov, nogen steder er den rigtig flot, og andre steder har de sparet lidt. Det gælder f.eks. skruerne, som er flotte og polerede på ydersiden, mens andre er direkte grimme. Dette er dog et meget normalt fænomen i denne prisklasse. (og også i dyrere prisklasser)
Jeg tror Seiko har lavet et rigtigt godt slidstærkt og driftsikkert værk, som kan holde i rigtigt mange år uden problemer.
"Was sage ich jetzt zu dem Werk?
Ich kann es richtig gut leiden. Qualitätsmässig erinnert es mich an ETA 2892, in den besseren Ausführungen. Ich finde allerdings die Messing- und Stahlqualität bei Seiko besser. Nicht selten sehe ich Verschleiß bei ETA Werken mit vergleichbarer Anzahl Jahren auf dem Buckel. Im Seiko Werk sehe ich keinen Verschleiß, einzig oberflächliche Kratzer in der Rhodinisierung beim Sperrkegel, und die Arme des "Magischen Hebels" zeigten leichte Spuren an der Vergoldung durch die Zähne.
Das Finish ist "interessant", an einigen Stellen richtig gut, an anderen wurde gespart. Das gilt z.B. für die Schrauben, die im Sichtbereich schön und poliert sind, ansonsten regelrecht hässlich. Das ist aber in dieser Preisklasse ein normales Phänomen (und auch bei teureren Uhren).
Ich denke, Seiko hat ein richtig gutes, verschleißfestes und zuverlässiges Werk gebaut, das viele Jahre ohne Probleme halten kann."
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Roland Ranfft »

Moin Kinnings,

sorry, dieses wüste Machwerk mit irgend einem ETA-Werk zu vergleichen ist wirklich heftig.

Beim ersten Blick auf das nur teilzerlegte Werk denkt man: Upps, hat Seiko jetzt eine Repetition mit ewigen Kalender? Aber nein, es ist nur eine Automatic mit Datum.

Der bei Seiko allgegenwärtige "Magic Lever" war früher mal genial, als er noch direkt auf dem Rotor saß. Jetzt gibt es vom Rotor aus gezählt drei sinnlose zusätzliche Räder. Das ist zusammengestroppelt, frei von jeglicher Entwickler-Intelligenz.

Positiv: Die unsägliche Datum-Mechanik wird gnädig von einer Platte abgedeckt. Negativ: Die Schnellschaltung führt von der Krone aus über insgesamt 6 (!) Räder. Das ist an Dümmlichkeit nur mit 7 oder mehr Rädern zu toppen. Ebenso schlimm das Zeigerwerk: Von der Krone gezählt ist auch das Minutenrohr das sechste Rad. All dieser Krempel muß natürlich durch viele kreuz und quer gefaltete Blechschnipsel zusammengehalten werden. Das sieht komplex aus und nötigt dem Laien Respekt ab, aber es ist nur stümperhaft.

Weiter mit dem Handaufzug - zweifellos Neuland für Seiko: Lücke zwischen Kron- und Sperrad? Kein Problem: Zwei Räder dazwischen - fertig. Immerhin, hier schimmert Hirn durch: Eines der Räder ist so filigran, daß es garantiert bricht, wenn eines der vielen überflüssigen Teile seinen Platz verläßt und etwas blockiert.

Kurzum, im Vergleich zu jedem ETA-Werk (oder China-Werk) ist es Design-Schrott. Würde ich heute Seiko-Manager, würde ich morgen die Entwickler dieses Werks feuern und durch Hobbyschrauber ersetzen.

Gruß, Roland Ranfft
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von CF »

wunderbar!!!
Ich dachte das Werk komme an die Grand Seiko Kaliber heran????

also bei Seiko bleibe ich beim 7s26, das ist nach Herrn Ranfft garantiert Murks, doch ist er eben günstig und funktioniert trotzdem.
Roland Ranfft
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Roland Ranfft »

Moin Christian,
CF hat geschrieben:bleibe ich beim 7s26, das ist nach Herrn Ranfft garantiert Murks
Nöö, habe ich nie behauptet. Die 7XXX-Werke sehen vielleicht nicht so schick aus, aber sie sind noch ordentlich konstruiert. Sicher keine Präzisionskracher, aber einfach, solide, und haltbar.

Es ist ja weder gut noch schlecht ein Werk für bestimmte Marktanforderungen zu konstruieren. Es ist aber sehr wohl schlecht, einen Haufen Teile in eine Box zu werfen und die so lange zu schütteln, bis ein Uhrwerk rauskommt.

Gruß, Roland Ranfft
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von CF »

Lieber Herr Ranfft,

die Seiko MM kostet glaube ich 2000 Euro. Dazu kommt, dass Seiko doch eigentlich viel Kompetenz hat im Uhren und Werkebau.
Ich verstehe das also nicht. gerade Japaner legen doch Wert auf Wert.
Und wenn die für 2000 Euro was machen, dann bin ich davon ausgegangen, dass sowohl Konstruktion als auch Qualität stimmen.
also irgendwas muß doch dran sein. Oder sind nur die GSeiko Kaliber eine eigene Welt??

Oder haben die Seiko-Japaner so stark abgebaut??? und nur für die Herstellung der GS hat man eine eigene japanische Rassenzüchtung betrieben nach Art des alten Kaisers?
Roland Ranfft
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Roland Ranfft »

Moin Christian,
CF hat geschrieben:dass Seiko doch eigentlich viel Kompetenz hat im Uhren und Werkebau.
Möglich, aber sie wissen das perfekt zu verbergen.
CF hat geschrieben:dass sowohl Konstruktion als auch Qualität stimmen
Die Qualität kann ich nicht beurteilen. Die idiotische Konstrukton würde mich zuverlässig genug daran hindern sowas zu kaufen. Ich will gerne eines der obigen Beispiele etwas näher ausführen:

Dieses Bild zeigt den "Magic Lever" wie er in den Kalibern 6XXX und 7XXX verwendet wird.

Bild

Schaut man genau hin, sieht man, daß zur Übertragung der Rotorbewegung auf den Magic Lever folgende Teile benötigt werden:
1) Ein exzentrisch ins Rotorlager gedrückter Stift (Kurbel).
2) Nix.
3) Nix.
4) Nix.
5) Nix.

Schaut man zum Vergleich die Bilder des 8L35 an, werden für die gleiche Funktion folgende Teile benötigt:
1) Der exzentrische Stift wie oben, nur woanders.
2) Ein Sprengring.
3) Drei Zahnräder zuzüglich der Lager.
4) Zwei Brücken.
5) Drei Schrauben.

Muß man dazu noch was sagen? Kompetenz? Qualität?

Wenn man unbedingt die Aufzugleistung durch Reibungsverluste verringern wollte, hätte es doch auch ein etwas leichterer Rotor getan.

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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von Handaufzug »

Hallo Roland,

jetzt bin ich zumindest mal richtig irritiert von deiner extrem polemisch vorgetragenen Kritik.
Ich hab noch in keinen - auch internationalen - Foren jemals auch nur annähernd geharnischte Kommentare zum 8L35, geschweige denn überhaupt zu Seiko Werken gelesen. Wieso bist du der erste, dem dieser anscheinend offensichtliche Mangel an Uhrwerkskonstruktionskompentenz im Hause Seiko auffällt?

Grüßle
Stefan, der sich jetzt gerade die Frage stellt, ob er diesen japanischen Murks - unter Unterschlagung dieser Kenntnis - an den nächstbesten dummen Ahnungslosen weitervertickern soll.
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lottemann
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von lottemann »

Hallo Roland,

kleiner Einspruch ...

In den 7xxx ist der magische Hebel auch schon auf einem Reduktionsrad
und nicht mehr am Rotor.

Gruss,

Michael
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LouisXIV
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Re: Überholung einer Seiko Marinemaster

Beitrag von LouisXIV »

Polemisch ? Da hast Du recht. Ist er aber immer ein wenig.
Andererseits auch nüchtern. Er lässt sich eben nicht von Verzierungen, Vergoldungen und Schliffen blenden, wenn
was nachteilig konstruiert ist. Das Seikowerk wird funkionieren und ist nicht gleich schlecht.
Dass dort viele überflüssige Teile verbaut sind, ist allerdings fakt, da hat Roland einfach recht.
Viele Räder sind nun mal mit hohen Verlusten gleichzusetzen. Nicht umsonst hat man
in Uhren Übersetzungen von 1:10 pro Eingriff.
Viele Räder lassen das Werk kompliziert und wertig aussehen. Und das ist Verkaufsargument.
Das 7SXX sieht, m. M. n., echt hässlich aus, ist aber top konstruiert.
War vor 20 Jahren auch egal, aber heute, wo die Seiko 5 sogar nen Glasboden hat,
muss ein Werk halt "schön" aussehen, egal wie sinnlos es ist.
Grüße aus Wildeshausen, Peter

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