A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Werte Freunde der Uhrmacherei,
es gibt Uhren die haben eine dunkle Geschichte.
Hier nehme ich euch in die Revision dieser Militäruhr mit.
Zuerst geht es an die Demontage der Uhr.
Man kennt es zuerst das Glas mit der Lünette runder, dann die Zeiger und danach kann man das Werk mit dem
Werkhaltering und dem Zifferblatt raus nehmen.
Die Uhr war im Jahr 2012 schonmal in Amerika beim Uhrmacher und soll eine Revision bekommen haben......
Man hat die Uhr Öl geflutet und nichts gereinigt.
Die Demontage des Werkes:
Hier sieht man nochmal schön die Mischung aus Öl und Fingerabdrücken....
Diese Uhr besitzt einen Sekundenstopp, hier kann man mal sehen wie man bei Lange die Funktion
damals realisiert hat.
Das Federhaus war wie ein Tank mit Öl gefüllt......
Hier sieht man mal die große ungereinigte Unruh.
Die Schraubenschlitze waren auch voll.
Die Teile wurde im Waschbenzin grob vorgereinigt, nun geht es in die Waschmaschine.
Ab ins Körbchen..
Beim Waschgang......
Die Montage der Uhr:
Die Teile sind schön sauber geworden.
Beim Schließen des Federhauses.
Das Räderwerk
Hier kann man sehr schön den Bombierten Anker mit der anderen Wegbegrenzung sehen.
Nun ist es unterm Zifferblatt Öl See und Fingerabdruckfrei.
Das Werk ist wieder sauber und neu fein geölt worden.
Da leuchtet noch was..
Nun kann die Uhr wieder aufgezogen und gezeigt werden.
Diese Uhren stellen ein dunkles Kapitel unserer Geschichte da, aber man soll nicht vergessen.
Wenn die richtigen Leute so was sammeln finde ich es ok.
Letztendlich haben viele Entwicklungen im Militär später im zivilen Bereich auch viel Einfluss nehmen können.
Bei dieser Lange sind einige Sachen anderes als bei den Taschenuhren.
Die Uhr hat einen anderen Anker, die Zentralsekunde ist sehr wartungsfreundlich, die Unruh ist anders als bei den
Taschenuhren aufgebaut hier wurde schon vernietet.
Wegen dieser Uhr war ich auch in Glashütte.
Für mich war es auch mal interessant zu sehen um was es drum herum auch so geht.
Zertifikate einholen genau die Geschichte der Uhr erforschen und und und.
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen, obwohl es hier diesmal um eine Uhr mit einer dunklen Vergangenheit geht.
es gibt Uhren die haben eine dunkle Geschichte.
Hier nehme ich euch in die Revision dieser Militäruhr mit.
Zuerst geht es an die Demontage der Uhr.
Man kennt es zuerst das Glas mit der Lünette runder, dann die Zeiger und danach kann man das Werk mit dem
Werkhaltering und dem Zifferblatt raus nehmen.
Die Uhr war im Jahr 2012 schonmal in Amerika beim Uhrmacher und soll eine Revision bekommen haben......
Man hat die Uhr Öl geflutet und nichts gereinigt.
Die Demontage des Werkes:
Hier sieht man nochmal schön die Mischung aus Öl und Fingerabdrücken....
Diese Uhr besitzt einen Sekundenstopp, hier kann man mal sehen wie man bei Lange die Funktion
damals realisiert hat.
Das Federhaus war wie ein Tank mit Öl gefüllt......
Hier sieht man mal die große ungereinigte Unruh.
Die Schraubenschlitze waren auch voll.
Die Teile wurde im Waschbenzin grob vorgereinigt, nun geht es in die Waschmaschine.
Ab ins Körbchen..
Beim Waschgang......
Die Montage der Uhr:
Die Teile sind schön sauber geworden.
Beim Schließen des Federhauses.
Das Räderwerk
Hier kann man sehr schön den Bombierten Anker mit der anderen Wegbegrenzung sehen.
Nun ist es unterm Zifferblatt Öl See und Fingerabdruckfrei.
Das Werk ist wieder sauber und neu fein geölt worden.
Da leuchtet noch was..
Nun kann die Uhr wieder aufgezogen und gezeigt werden.
Diese Uhren stellen ein dunkles Kapitel unserer Geschichte da, aber man soll nicht vergessen.
Wenn die richtigen Leute so was sammeln finde ich es ok.
Letztendlich haben viele Entwicklungen im Militär später im zivilen Bereich auch viel Einfluss nehmen können.
Bei dieser Lange sind einige Sachen anderes als bei den Taschenuhren.
Die Uhr hat einen anderen Anker, die Zentralsekunde ist sehr wartungsfreundlich, die Unruh ist anders als bei den
Taschenuhren aufgebaut hier wurde schon vernietet.
Wegen dieser Uhr war ich auch in Glashütte.
Für mich war es auch mal interessant zu sehen um was es drum herum auch so geht.
Zertifikate einholen genau die Geschichte der Uhr erforschen und und und.
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen, obwohl es hier diesmal um eine Uhr mit einer dunklen Vergangenheit geht.
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Danke für den instruktiven Bericht! Das sind die Beiträge, die man hier gerne liest. Die Öl-Flutung des Werks sieht ja grauslich aus – hatte selbst einmal eine Uhr gekauft, zufällig (?) ebenfalls aus den USA, die ähnlich getränkt wurde.
Wozu dienen die spiegelverkehrten Minutenzahlen? Ich weiß, dass ich das irgendwo mal gelesen habe, aber …
Wozu dienen die spiegelverkehrten Minutenzahlen? Ich weiß, dass ich das irgendwo mal gelesen habe, aber …
- Ralf
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- Registriert: 15 Feb 2006, 12:07
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Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Angeblich (unbestätiges Gerücht / Legende) um sie im Spiegel eines Sextanten gespiegelt lesen zu können.
Ich hab so meine Bedenken, weil: warum blendet man es nicht in den Horizontteil ein? Dort ist nichts gespiegelt. Die Zeiger würden sich dann richtig rum drehen, was die Ablesbarkeit sehr vereinfacht. Weiterhin, das ist bei Seegang schon kompliziert genug, auch ohne Uhr. Deswegen ist die übliche Vorgehensweise, das Zwei das machen. der eine mit Sextant, der andere mit Uhr. Sobald der mit Sextant das Gestirn auf den Horizont gesetzt hat sagt der einfach >jetzt<, >Schuss< o.ä., und der mit Uhr guckt, wie spät es genau dann ist. Wenn man Einhand unterwegs ist, dann nimmt man eine Stoppuhr und startet die, anstatt >jetzt<. Dann läuft man in die Navigation und zieht die verstrichene Zeit auf der Stoppuhr von der am Bordchronometer ab.
Ich hab so meine Bedenken, weil: warum blendet man es nicht in den Horizontteil ein? Dort ist nichts gespiegelt. Die Zeiger würden sich dann richtig rum drehen, was die Ablesbarkeit sehr vereinfacht. Weiterhin, das ist bei Seegang schon kompliziert genug, auch ohne Uhr. Deswegen ist die übliche Vorgehensweise, das Zwei das machen. der eine mit Sextant, der andere mit Uhr. Sobald der mit Sextant das Gestirn auf den Horizont gesetzt hat sagt der einfach >jetzt<, >Schuss< o.ä., und der mit Uhr guckt, wie spät es genau dann ist. Wenn man Einhand unterwegs ist, dann nimmt man eine Stoppuhr und startet die, anstatt >jetzt<. Dann läuft man in die Navigation und zieht die verstrichene Zeit auf der Stoppuhr von der am Bordchronometer ab.
Man liest sich!
Ralf
Ralf
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Ich bin jetzt kein Experte für Militäruhren. Das ist aber keine Fliegeruhr (gab es m.W. nicht bei dieser "Waffengattung"), Sextanten spielten da auch keine Rolle, sondern eine Beobachtungsuhr einer Messbatterie der Artillerie.
Ohne Gewähr:
Ohne Gewähr:
aus: http://www.knirim.de/xlwlang.pdfIm Jahr 1940 beauftragte das ‘Waffen- und Geräteamt der Waffen-SS die Fa. Lange eine größere ‘Beobachtungsuhr für Messbatterie’
(M-B) mit zusätzlicher in Spiegelschrift für die fotografische Auuswertungen zu entwickeln. Es sollten von März 1941 ab monatlich 10 Uhren abgeliefert werden. Diese B-U
hr-Nr. 215819, d = 65mm wurde am 20.12.43 an das SS-Führungshauptamt in Berlin ‘Versandart: als Expressgut an die SS-Artl.-Schule-Glau.’ verschickt. Foto: Beobachtungsgeräte bei der 5. SS-Artillerie Messbatterie.
Ardnut since 1989!
Je suis Charlie et je suis Ahmed.
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Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Interessantes Stück! Danke fürs Zeigen.
- Don Tomaso
- Beiträge: 10961
- Registriert: 16 Feb 2006, 16:01
- Wohnort: Wie Sie Baden
- Tätigkeit: Physiker
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Eine Frage zu den Zeigern: Was leuchtet denn da? Ich hoffe mal, da wurde keine Radium-Leuchtmasse verwendet, du bist mit den Dingern ja recht unbefangen umgegangen...
Gruss
Thomas
Regional Engineer for Destructive Operations
Thomas
Regional Engineer for Destructive Operations
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Danke fürs Mitnehmen.
Und für die Mühe alles zu dokumentieren. Oft merke ich erst am Schluss "Oh, das hätte man photographisch begleiten können".
Und für die Mühe alles zu dokumentieren. Oft merke ich erst am Schluss "Oh, das hätte man photographisch begleiten können".
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Vielen Dank für die Aufklärung.Ralf hat geschrieben:Angeblich (unbestätiges Gerücht / Legende) um sie im Spiegel eines Sextanten gespiegelt lesen zu können.
Ich hab so meine Bedenken, weil: warum blendet man es nicht in den Horizontteil ein? Dort ist nichts gespiegelt. Die Zeiger würden sich dann richtig rum drehen, was die Ablesbarkeit sehr vereinfacht. Weiterhin, das ist bei Seegang schon kompliziert genug, auch ohne Uhr. Deswegen ist die übliche Vorgehensweise, das Zwei das machen. der eine mit Sextant, der andere mit Uhr. Sobald der mit Sextant das Gestirn auf den Horizont gesetzt hat sagt der einfach >jetzt<, >Schuss< o.ä., und der mit Uhr guckt, wie spät es genau dann ist. Wenn man Einhand unterwegs ist, dann nimmt man eine Stoppuhr und startet die, anstatt >jetzt<. Dann läuft man in die Navigation und zieht die verstrichene Zeit auf der Stoppuhr von der am Bordchronometer ab.
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Ich bin nicht unbefangen mit den Zeigern umgegangen, ich hab die ja nicht ab geleckt z.B....Don Tomaso hat geschrieben:Eine Frage zu den Zeigern: Was leuchtet denn da? Ich hoffe mal, da wurde keine Radium-Leuchtmasse verwendet, du bist mit den Dingern ja recht unbefangen umgegangen...
Ansonsten wird es auch schwierig wenn diese Radioaktive Masse bröselt,so hatte ich aber Glück.
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Die Bilder mache ich eh immer, sie sind meine Versicherung sozusagen.jeannie hat geschrieben:Danke fürs Mitnehmen.
Und für die Mühe alles zu dokumentieren. Oft merke ich erst am Schluss "Oh, das hätte man photographisch begleiten können".
Danke Dir!
-
- Beiträge: 2852
- Registriert: 05 Aug 2006, 10:46
- Wohnort: z.Z. im tiefen Süden
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Hallo Phil, danke für den spannenden Bildbericht
Aber eine Laien-Frage hätte ich dazu. Was denkst Du, warum die Uhr so in Öl ersoffen war? Einfach nur Dummheit? Oder gibt's auch bei Euch eine "viel-hilft-viel-Schule"? Will sagen, war das evtl gewollt? So nach dem Motto, eine Feder, die in Öl schwimmt, kann nicht rosten?
Danke & Gruß
Aber eine Laien-Frage hätte ich dazu. Was denkst Du, warum die Uhr so in Öl ersoffen war? Einfach nur Dummheit? Oder gibt's auch bei Euch eine "viel-hilft-viel-Schule"? Will sagen, war das evtl gewollt? So nach dem Motto, eine Feder, die in Öl schwimmt, kann nicht rosten?
Danke & Gruß
Gruß Nikolaus
- Ralf
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Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Mittlerweile ist mir auch wieder eingefallen, dass das Thema schon mal da war, die >Legende< kommt von Aristo.Philclock hat geschrieben:Vielen Dank für die Aufklärung.Ralf hat geschrieben:Angeblich (unbestätiges Gerücht / Legende) um sie im Spiegel eines Sextanten gespiegelt lesen zu können. ...
http://forum.watchtime.ch/viewtopic.php?f=4&t=6989
wobei das Thema dann auch anderswo weitere Kreise gezogen hat
http://uhrforum.de/aristo-automatik-nac ... -t129707-2
Man liest sich!
Ralf
Ralf
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Phil, Danke fuer den ausfuehrlichen Bericht und fuer all die Bildchen - TOLL !
Cheers,
Alex
PS Ich glaube eher weniger das die Uhr eine "Dunkle Geschichte" hat. Solch Uhren wurden nicht von den "Schiesswuetigen" getragen, sondern eher von der Stabsstelle.
Cheers,
Alex
PS Ich glaube eher weniger das die Uhr eine "Dunkle Geschichte" hat. Solch Uhren wurden nicht von den "Schiesswuetigen" getragen, sondern eher von der Stabsstelle.
Gruss,
Alexander
Alexander
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Hi Phil,
danke für´s Mitnehmen. Diese Beiträge sind richtig toll!!
Klaus
danke für´s Mitnehmen. Diese Beiträge sind richtig toll!!
Klaus
Re: A. Lange und Söhne Fliegeruhr mit dunkler Geschichte
Wobei die Frage ist ob die "Schiesswütigen" geschossen hätten wenn kein Befehl von der Stabstelle gekommen wäre.Alex1974 hat geschrieben:PS Ich glaube eher weniger das die Uhr eine "Dunkle Geschichte" hat. Solch Uhren wurden nicht von den "Schiesswuetigen" getragen, sondern eher von der Stabsstelle.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.