jeannie hat geschrieben:Eine Detailfrage in die kompetente Runde:
FF mit AS2063, hats das je gegeben?
100% genau weiß ich das ehrlich gesagt nicht, könnte mir es aber sehr gut vorstellen. Soweit ich weiß, wurden meist AS-Werke wie z.B. das Kaliber 1700/01 oder nachfolgende Kaliber verbaut.
Ein recht guter Anhaltspunkt bezüglich der Echtheit ist nach meinen Beobachtungen (analog zur Seamaster 300) die 2 verwendeten A im Markennamen Blancpain. Auch hier wurde wohl im Original kein A mit ganz spitzem Dach verwendet. Bei Fakes fällt außerdem die extrem scharfe Lasergravur des Bodens in Verbindung mit neuwertigst erhaltenen Gehäusen auf. In den 60er Jahren war so etwas fertigungstechnisch noch gar nicht möglich.
Ein weiteres Kriterium ist auch ein häufig vorkommender kleiner Fehler in der Rotor-Signatur: Normalerweise lautet diese:
BLANCPAIN Rayville S.A.
Bei relativ vielen Fakes stimmen hier die Punkte nach der Abkürzung S.A. nicht (S.A. = Société Anonym, franz. Name für die schweizer Aktiengesellschaft).
Es gibt auch Gravuren, bei denen zwischen der Ortsbezeichnung Rayville und SA ein Punkt ist, hinter den Buchstaben S und A jedoch keine. - So etwas sollte sofort zu intensiverem Nachdenken anregen...
Ein verräterischer kleiner Rechtschreibfehler also, wie er auch im Wort CERTIF
IED auf den SM300-Böden vorkommt...
(
siehe: Omega Seamaster 300 Fake).
Man kennt sich in Asien eben nicht so genau aus mit den Abkürzungen für schweizer Aktiengesellschaften...
Bei vielen Fakes wurde auch das Glas nicht mit ausreichend Vorspannung eingesetzt. Wenn man an gegenüberliegenden Seiten abwechselnd von oben am Rand auf das Glas drückt, fängt es nicht selten leicht zu wackeln an oder zumindest zu knacken. Das sollte wohl ebenfalls kaum beim hochwasserdichten Original so gewesen sein...
Weitere Erkennungsmerkmale sind darüber hinaus das korrekte Bild des No-Radiations-Symbols (hier sind die Striche oft falsch), die beiden verschlungenen F (von Fifty Fathoms) sowie z.T. völlig unpassende Zeiger.
Ein recht gutes Indiz sind auch die Leuchtzahlen der metallgefassten Kunstharzlünette. Hier sollte getestet werden, ob diese bei Dunkelheit eventuell noch leuchten. - Bei vielen Fakes wurde einfach ein nichtleuchtender gelblicher Farbstoff verwendet, um einen Alterungseffekt vorzutäuschen. Diese ansonsten nagelneuen Lünetten leuchten natürlich nicht und haben auch nie geleuchtet und sind definitiv nachgemacht! Auffällig ist hierbei auch, dass die Gelbfärbung der Zahlen extrem gleichmäßig ist - viel gleichmäßiger als sie beim tatsächlichen Altern der Leuchmasse wahrscheinlich entstanden wäre.
Ähnlich wie bei der SM300 gibt es wohl auch Marriagen, bei denen originale und nichtoriginale Teile kombiniert wurden. Die meisten im Umlauf befindlichen Blancpain-Taucheruhren sind jedoch komplett gefälscht...
Es ist somit extreme Vorsicht angesagt...
Gruß + viel Glück,
660feet
EDIT:
Warnung: Es existieren auch bereits Asien-Fälschungen der mittlerweile sehr gesuchten Benrus Ultra-Deep mit komplett nachgefertigten Edelstahlgehäusen!
Ein paar Kleinigkeiten stimmen aber auch hier nicht...
P.S: Zuletzt noch ein aktuelles Paradebeispiel für eine eindeutige Fälschung:
http://cgi.ebay.de/Vintage-Blancpain-Fi ... dZViewItem