Meine Kriterien für eine GMT waren: Eher sportliche Uhr, Metallarmband, echte GMT, Datum muss mit der Ortszeit verstellt werden. Erfüllt die Seamaster GMT alles ganz gut (und im Preis-Leistungsverhältnis wohl fast unschlagbar günstig). Aber das weiße Blatt ist halt auch nicht für alle Gelegenheiten (und Jahreszeiten) gemacht und die schwarze Version sagte mir nicht so zu. Und dann wird es schon dünn am Markt: Eigentlich schreit es nach "Rolex GMT" - hatte ich auch mehrfach am Arm, aber ich kann mich einfach mit der Lupe nicht anfreunden (und das Image passt auch nicht so ins Umfeld). Ansonsten eine ganz gelungene Uhr, klassich, aber inzwischen auch von der Optik einigermaßen "Premium". Inhouse-Kaliber war aber schon der richtige Weg, auch wenn es dann schnell "exotisch" wird. So führte der Weg zu Jaeger LeCoultre, die mit dem 975D nun schon seit einigen Jahren einen respektablen Herausforder im Angebot haben. Glaubt man den im Netz verfügbaren Reviews und Erfahrungen, ein sehr robustes und ganggenaues Werk (was mir gerade in der Preisklasse wichtig ist). JLC hatte ich schon mehrfach in der engeren Wahl (Master Control für mich, Reverso für Sie), mich dann aber doch immer für die Konkurrenz entschieden. Die klassichen Linien wirken auf mich inzwischen auch etwas angejahrt, wahrscheinlich bin ich auch nicht so ein "Dresswatch"-Typ. Das moderne (und vielleicht nicht massen-kompatible) Design der Diving GMT sprach mich dagegen sehr an (mehr als die "einfache" Compressor Version): Auf dem ersten Blick als Diver zu erkennen, aber im Layout und der Farbgebung des Blattes doch außergewöhnlich. Insbesondere die Funktionskontrolle mittels weiß-blauer Scheibe hat eine gewisse hypnotische Wirkung.
Blieben drei potenzielle Probleme: Größe, Gewicht, Preis. Ich habe mich für die ursprüngliche (limitierte) Serie mit 44mm entschieden - wahrlich keine kleine Uhr, aber durch die gebogenen Hörner und das stabile Band liegt sie überraschend gut am Arm. Da der Drehreif auch in Metall und nicht in schwarz gehalten ist, wirkt die Uhr auch nicht so massig am Arm. Die Höhe (ca. 16,2mm) ist natürlich da, aber das ist auch keine Anzug-Uhr. Vom Gewicht passt es durch die Wahl von Titan sehr gut - die Aquatimer war mir in Titan noch zu leicht, hier ist es genau richtig. Man merkt die Uhr, es reißt einen aber nicht runter (wie z.B. bei einem vergleichbar großen PO Chrono). Auch das Band ist sehr schön verarbeitet, doppelte Feinverstellung, die Schrauben sind verdeckt angeordnet und die Mittelglieder "angliert". Dazu liegt noch ein Textilband bei, was auch einen ganz soliden Eindruck macht - die Kautschuk-Variante gefiel mir nicht so (Band nicht am Gehäuse integriert), beim Kautschuk-Gliederband hätte ich Sorge um die Alltagstauglichkeit. Bleibt der Preis: das Problem ließ sich wieder durch eine recht "mutige" Transaktion über Grenzen hinweg lösen - zudem: wenn man zu doof für Aktien ist und das Festgeld nur noch 1,5%-2,0% bringen soll, dann kann man auch mal was für die Konjunktur tun und lieber eine "Natural-Rendite" in Form eines dauerhaften Grinsens einstreichen...
Aber nun - endlich Bilder (dafür ein paar mehr
):In der Box:
Aus der Nähe:
Und am Arm:
Gruß,
Christian
! Eine gelungene Vorstellung. Sieht zwar nach einem ganz schönen Klopper aus - aber geil 
. Viel Spaß beim Tragen.
