Hätte ich höher bieten sollen???

[emka]

In der Bucht habe ich diese Uhr gesehen



Leider zu spät um noch genauere Info anzufordern. Der Verkäufer hatte nur angegeben Handaufzug und Mondanzeige. Das fand ich nicht wirklich hilfreich.
Was ich aber wissen möchte (hier im Skigebiet, ohne Kataloge usw.) ist, was da für ein Werk drin stecken könnte.
Und die Krone finde ich etwas seltsam für einen Handaufzug.
Und so kam es wie es kommen musste, ein anderer hat höher geboten.
Jemand ne Idee ob ich allenfalls etwas verpasst habe?

Hinzugefügt: Die Positionierung der Drücker scheint mir ausserordentlich. Bei Ranfft fand ich nur Werke mit anderer Anordnung.

[Daydreamer]

Natürlich alles Geschmacksache, aber Vintages mit einem ZB fast nur noch Patina bestehend oder lädiertem Gehäuse sind nicht mein Ding.
Deswegen würde beim vorliegenden Exemplar auch das tollste Werk für mich nichts rausreissen Such in Ruhe weiter, da gibt es sogar in der Bucht Besseres ...

Just my two Cent

[schlumpf]

Ich wäre froh gewesen, wenn ich überboten worden wäre. Die Uhr sieht scheußlich aus - und selbst wenn sie sich als interessant herausgestellt hätte, ohne Revi und Aufarbeitung, die sicher ein paar Hundert Euro kostet, wäre sie nicht an meinen Arm gekommen. Alles viel zu vage. Sei froh, dass die Uhr jemand anderes gekauft hat.

[walti]

Hallo,

oh Graus, was für eine Rübe, da kann ich mich meinen Vorpostern nur anschliessen, gut das sich ein anderer sich mit dieser untoten uhr rumschlagen kann.
Wenn das Gehäuse und das "ZB" , sofern man bei diesem Zustand überhaupt noch von einem ZB sprechen kann, es handelt sich hier eher um ein ZB-Fragment, so abgewirtschaftet und ungepflegt aussehen, dann wird das Werk imho auch in den letzten Zügen liegen.

Ich bin mir im vorliegenden Fall sicher, das das Gehäuse vollkommen verrostet ist, also wird ein neues fällig, und wenn ein Gehäuse so daherkommt, dann hat das Werk mit nahezu 100 % iger Sicherheit auch schon mal "Kontakt" mit Wasser gehabt, ergo auch Korrosion im Werk.

Diese Uhr braucht keine Revi, die benötigt eine Vollrestauration, Zustand 5-6, nicht mit der Kneifzange hätte ich die angepackt.

Gruss

Walti

[OMEGA-Liebhaber]

...hmmm, mich würde interessieren, bei welchem Betrag "überboten" wurde.

[emka]

Klar, die Uhr sieht nicht gerade so aus alsob sie immer sorgfältig gepflegt wurde. Ich sehe allerdings mehr Schmutz als Rost, aber was für ein Werk steckt da drinne? Da geht es mir drum.

Die Gehäuse sind mir meistens wurscht, die Werke habens mir angetan, und wenn ich für einen anständigen/passenden Preis eine Uhr mit Werk finde, das ich noch nicht habe, bin ich gerne bereit ein Gehäuse zu entsorgen.

Also wer kennt ein Werk, das die Drücker so verteilt hat und wagt eine Vermutung?

[falko]

In diesem Fragment einer Uhr könnte ein Valjoux 89 verborgen sein. Drückeranordnung und ZB-Aufteilung stimmen damit überein. Die Monatsanzeige schaltet bei diesem Kaliber nicht selbst, sondern wird von dem Drücker bei der Zwei weiterbewegt. Bei dem gezeigten Exemplar scheint auch der Datumszeiger verloren gegangen zu sein, wie auch auf dem ZB nichts mehr von den Tagen zu sehen ist. Man kann Dir nur gratulieren, dass Du überboten wurdest.

[emka]

Danke Gerd, endlich eine Antwort mit der ich etwas anfangen kann.

[tiwa]

In diesem Fragment einer Uhr könnte ein Valjoux 89 verborgen sein. Drückeranordnung und ZB-Aufteilung stimmen damit überein. Die Monatsanzeige schaltet bei diesem Kaliber nicht selbst, sondern wird von dem Drücker bei der Zwei weiterbewegt. Bei dem gezeigten Exemplar scheint auch der Datumszeiger verloren gegangen zu sein, wie auch auf dem ZB nichts mehr von den Tagen zu sehen ist. Man kann Dir nur gratulieren, dass Du überboten wurdest.

Naja, der Besitzer der hässlichsten Uhr der Welt zu sein ist ja auch etwas, oder?!

[falko]

Wie gross sollte die Uhr denn sein? Das Valjoux 89 hat 10,5 ''', diese Uhren hatten kaum mehr als 30 mm Durchmesser.

[emka]

Stimmt Gerd, eine der wenigen Angaben des Verkäufers war: Diameter 30 mm.
Da ich ohnehin nicht mit der Hysterie wer die grösste, schwerste oder sonst wie extremste Uhr hat mitmache, habe ich es gar nicht beachtet und da ich nur das Werk im Auge hatte wäre mir das ohnehin egal gewesen.
Übrigens, ein fehlender Zeiger wäre das kleinste Problem. Biel ist nicht weit weg und da hat einer ein kleines Geschäft, wo man sehr, sehr viel finden kann, wenn man suchen mag.

Was ich bedaure ist, dass von 6 Forumsmitglieder, die sich die bemühten zu reagieren, nur einer auf die Frage eingegangen ist......

[falko]

In meiner Literatur habe ich noch einiges Interessantes über diese Uhren gefunden, was Dir die Suche nach einem derartigen, hoffentlich besseren Exemplar möglicherweise erleichtert.
Anfang der 1980er Jahre kam offenbar eine gewisse Anzahl solcher Uhren unter dem Markennamen Valruz (Handelsmarke von Henri Duvoisin, Geneveys sur Coffrane, Kanton Neuenburg) zu Preisen zwischen Anfangs 500 bis später 1000 DM auf den Markt. Die Uhren wurden offenbar aus alten Lagerbeständen assembliert, die Werke waren mit Cornavin Watch (Walter Gygax, Genf) signiert, wobei vermutet wird, dass diese Valjoux Werke von eben dieser Firma in den 1950er Jahren terminiert wurden.

PS: Ich hatte zwar Deine Anfrage gelesen und gleich einen Verdacht, habe aber dann vergessen nachzuschauen, weswegen meine Antwort so spät gekommen ist.

[Roland Ranfft]

Hallo emka,

von einem Kaliber, das es nach 6 Jahren noch nicht in mein Archiv geschafft hat, kann man getrost behaupten, daß es kein ausgemachtes Massenprodukt war.

Dennoch würde ich mich nur dann an einem solchen Feuchtbiotop vergreifen, wenn ich wüßte, daß ich es mit einiger Aussicht auf Erfolg im Hobby-Wege restaurieren kann, denn schon der erste Eingriff eines Uhrmachers verdammt die Sache zum wirtschaftlichen Totalschaden.

Da ich mein Archiv nur mit zur Auktion eingelieferten Uhren nicht genügend vorran bringen kann, kaufe ich ja auch immer mal Uhern dazu, und wenn man ein Kaliber unbedingt will, ist man auch zu Kompromissen bereit. Aber die Erfahrung zeigt, daß schon Uhren mit weit weniger verrottetem Zifferblatt und weniger abgegriffener Krone nach dem Fototermin immer entweder in der Grabbelkiste landen oder nur mit verlustbringender Uhrmacherarbeit wieder zu verkaufen sind.

Nicht einmal als Teilespender ist eine solche Uhr vielversprechend. Der äußere Zustand erstickt jede Hoffnung, daß sich im Inneren auch nur ein brauchbares Ersatzteil findet.

Gruß, Roland Ranfft

[walti]

Hallo emka,

von einem Kaliber, das es nach 6 Jahren noch nicht in mein Archiv geschafft hat, kann man getrost behaupten, daß es kein ausgemachtes Massenprodukt war.

Dennoch würde ich mich nur dann an einem solchen Feuchtbiotop vergreifen, wenn ich wüßte, daß ich es mit einiger Aussicht auf Erfolg im Hobby-Wege restaurieren kann, denn schon der erste Eingriff eines Uhrmachers verdammt die Sache zum wirtschaftlichen Totalschaden.

Da ich mein Archiv nur mit zur Auktion eingelieferten Uhren nicht genügend vorran bringen kann, kaufe ich ja auch immer mal Uhern dazu, und wenn man ein Kaliber unbedingt will, ist man auch zu Kompromissen bereit. Aber die Erfahrung zeigt, daß schon Uhren mit weit weniger verrottetem Zifferblatt und weniger abgegriffener Krone nach dem Fototermin immer entweder in der Grabbelkiste landen oder nur mit verlustbringender Uhrmacherarbeit wieder zu verkaufen sind.

Nicht einmal als Teilespender ist eine solche Uhr vielversprechend. Der äußere Zustand erstickt jede Hoffnung, daß sich im Inneren auch nur ein brauchbares Ersatzteil findet.

Gruß, Roland Ranfft

Hallo,

vollumfängliche Zustimmung meinerseits, da hilft nur ein Hammer oder eine Dampfwalze, eine imho unrettbare Uhr.

Gruss

Walti

[cleaver]

Was ich bedaure ist, dass von 6 Forumsmitglieder, die sich die bemühten zu reagieren, nur einer auf die Frage eingegangen ist......

Der Threadname lautet übrigens "Hätte ich höher bieten sollen???". Um Dir DIESE Frage zu beantworten, solltest du uns erstmal den Preis nennen