Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Hallo in die Runde,
manchmal kommt es knüppeldick. Zunächst verläuft mein gesamtes Leben bislang quasi ohne echten Uhrenkontakt - und dann treten in kürzester Zeit mehrere alte Schmuckstücke in mein Leben und ich bin mit dem Uhren-Virus infiziert
Nachdem ich hier im Forum schon um Informationen zu einer Omega Kaliber 283 erbeten hatte nun schon die nächste Anfrage.
Wieder ein Erbstück, sie gehörte wohl meinem Uropa und wurde erst von meiner Oma und dann meiner Mutter verwahrt. Nun hab ich sie mir einmal genauer angesehen und bin begeistert. Aber zunächst Bilder:
Hersteller ist "Roamer" - offensichtlich ein namhafter Hersteller - darüber hinaus weiß ich zur Uhr kaum etwas zu sagen. Wann ist sie gebaut worden, womit genau habe ich es hier zu tun? Laut Stempel ("14k" bzw. "0,585") ist hier Gold dabei, aber was genau bedeutet das: was ist Gold, was ist vergoldet? Eine Kette war nicht bei der Uhr dabei. Überhaupt eine Grundsätzliche Frage: auf der Rückseite gibt es zwei Deckel, einen inneren und einen äußeren. Der äußere Deckel ist extrem dünn und scheint nur zur Zierde zu sein; der innere Deckel verschließt das Uhrwerk. Welchen Grund hat solch ein doppelter Deckel?
Der äußerliche Zustand der Uhr ist grundsätzlich sehr schön, das Glas in einem tollen Zustand, die Rückseite kaum verkratzt. Lediglich die Seite der Uhr ist umlaufend eingedellt als ob hier etwas gehämmert wurde?! Die Uhr ist leider nicht funktionstüchtig, beim Aufziehen hat man das Gefühl ins Leere zu drehen. Außerdem fehlt der Sekundenzeiger. Das Blatt schaut gut aus, die 9 und die 12 sind leicht beschädigt.
Ich würde gern auch diese Uhr wieder in einen funktionsfähigen und schönen Zustand versetzen und - da ein Familienerbstück - selbstverständlich auch behalten.
Was für ein Sekundenzeiger wäre passend (wie die Minuten- und Stundenzeiger etwas stahlblaues)? Und ist so etwas noch organisierbar?
Eine Kette muss auch noch her zur Uhr. Da ich auch hier in Stilfragen völlig unerfahren bin: was für eine Art von Kette ist passend? Gibt es noch "Originale" zu kaufen oder kann man auch neuere Ketten verwenden ohne der Uhr nicht angemessen Rechnung zu tragen?
Ich freue mich auch hier über Eure Kommentare und Meinungen.
Lg, der Thomas.
P.S.: Ich freue mich auch über Uhrmacher-Empfehlungen im Bereich Erfurt/Weimar/Jena/Leipzig.
manchmal kommt es knüppeldick. Zunächst verläuft mein gesamtes Leben bislang quasi ohne echten Uhrenkontakt - und dann treten in kürzester Zeit mehrere alte Schmuckstücke in mein Leben und ich bin mit dem Uhren-Virus infiziert
Nachdem ich hier im Forum schon um Informationen zu einer Omega Kaliber 283 erbeten hatte nun schon die nächste Anfrage.
Wieder ein Erbstück, sie gehörte wohl meinem Uropa und wurde erst von meiner Oma und dann meiner Mutter verwahrt. Nun hab ich sie mir einmal genauer angesehen und bin begeistert. Aber zunächst Bilder:
Hersteller ist "Roamer" - offensichtlich ein namhafter Hersteller - darüber hinaus weiß ich zur Uhr kaum etwas zu sagen. Wann ist sie gebaut worden, womit genau habe ich es hier zu tun? Laut Stempel ("14k" bzw. "0,585") ist hier Gold dabei, aber was genau bedeutet das: was ist Gold, was ist vergoldet? Eine Kette war nicht bei der Uhr dabei. Überhaupt eine Grundsätzliche Frage: auf der Rückseite gibt es zwei Deckel, einen inneren und einen äußeren. Der äußere Deckel ist extrem dünn und scheint nur zur Zierde zu sein; der innere Deckel verschließt das Uhrwerk. Welchen Grund hat solch ein doppelter Deckel?
Der äußerliche Zustand der Uhr ist grundsätzlich sehr schön, das Glas in einem tollen Zustand, die Rückseite kaum verkratzt. Lediglich die Seite der Uhr ist umlaufend eingedellt als ob hier etwas gehämmert wurde?! Die Uhr ist leider nicht funktionstüchtig, beim Aufziehen hat man das Gefühl ins Leere zu drehen. Außerdem fehlt der Sekundenzeiger. Das Blatt schaut gut aus, die 9 und die 12 sind leicht beschädigt.
Ich würde gern auch diese Uhr wieder in einen funktionsfähigen und schönen Zustand versetzen und - da ein Familienerbstück - selbstverständlich auch behalten.
Was für ein Sekundenzeiger wäre passend (wie die Minuten- und Stundenzeiger etwas stahlblaues)? Und ist so etwas noch organisierbar?
Eine Kette muss auch noch her zur Uhr. Da ich auch hier in Stilfragen völlig unerfahren bin: was für eine Art von Kette ist passend? Gibt es noch "Originale" zu kaufen oder kann man auch neuere Ketten verwenden ohne der Uhr nicht angemessen Rechnung zu tragen?
Ich freue mich auch hier über Eure Kommentare und Meinungen.
Lg, der Thomas.
P.S.: Ich freue mich auch über Uhrmacher-Empfehlungen im Bereich Erfurt/Weimar/Jena/Leipzig.
- OMEGA-Liebhaber
- Beiträge: 293
- Registriert: 15 Nov 2007, 18:31
- Wohnort: Berlin
- Tätigkeit: Ingenieur
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
hallo,
diese Art von Taschenuhren entspricht i.d.R. dem Materialpreis... Das Werk ist eher "Standard", weniger exklusiv. Daher eine schöne, weil persönliche Uhr, aber kein großer (finanzieller) Schatz, eher eben ein persönlicher.
Denke die Feder ist im Federhaus nicht fest, daher rutscht diese durch. Diese Uhr sollte ein Uhrmacher, hier geht problemlos ein "freier", anschauen. Dann kann man mehr zu den Kosten (mehr als kleiner Sekundenzeiger /Ersatzteile notwendig?) sagen.
diese Art von Taschenuhren entspricht i.d.R. dem Materialpreis... Das Werk ist eher "Standard", weniger exklusiv. Daher eine schöne, weil persönliche Uhr, aber kein großer (finanzieller) Schatz, eher eben ein persönlicher.
Denke die Feder ist im Federhaus nicht fest, daher rutscht diese durch. Diese Uhr sollte ein Uhrmacher, hier geht problemlos ein "freier", anschauen. Dann kann man mehr zu den Kosten (mehr als kleiner Sekundenzeiger /Ersatzteile notwendig?) sagen.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf der OMEGA-Liebhaber
Ralf der OMEGA-Liebhaber
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Danke für Deine Antwort. Der finanzielle Wert der Uhr ist mir in der Tat nicht so wichtig, wichtiger ist der ideelle Wert - und nicht zuletzt das wundervolle Design dass mich sehr anspricht. Aber ich würde mit der Uhr vermutlich anders umgehen wenn sie einen fünfstelligen Wert hätte als einen dreistelligen. Bei letzterem kann ich sie ohne stete Angst ab und an mal ausführen - und genau das würde ich auch gern tun. Ich bin alten Dingen sehr zugetan und liebe es sie im Alltag oder zu besonderen Momenten zu benutzen. Ich werde die Uhr mal einem lokalen Uhrmacher vorlegen und dann hier weiter berichten.OMEGA-Liebhaber hat geschrieben:hallo,
diese Art von Taschenuhren entspricht i.d.R. dem Materialpreis... Das Werk ist eher "Standard", weniger exklusiv. Daher eine schöne, weil persönliche Uhr, aber kein großer (finanzieller) Schatz, eher eben ein persönlicher.
Denke die Feder ist im Federhaus nicht fest, daher rutscht diese durch. Diese Uhr sollte ein Uhrmacher, hier geht problemlos ein "freier", anschauen. Dann kann man mehr zu den Kosten (mehr als kleiner Sekundenzeiger /Ersatzteile notwendig?) sagen.
Lg, der Thomas.
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Nachtrag:
ich habe mich noch einmal mit der Uhr beschäftigt und bin beim betrachten auf einen bislang unbemerkten Schriftzug gestoßen.
Scheinbar habe ich es hier mit einem Kaliber MST 293 zu tun? Die Uhr dürfte damit ca aus dem 1940 stammen?
Das gute Stück liegt übrigens bereits beim örtlichen Uhrmachen der sich ihr demnächst widmen wird. Zunächst soll nur das Uhrwerk wieder gangbar und der fehlende Sekundenzeiger ersetzt werden. Freu mich schon auf den Rückerhalt der Uhr. Kette muss auch noch besorgt werden, aber ich habe schon bemerkt dass ich mir hier etwas Zeit lassen sollte um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen was stilistisch passt und was eher nicht.
Lg, der Thomas.
ich habe mich noch einmal mit der Uhr beschäftigt und bin beim betrachten auf einen bislang unbemerkten Schriftzug gestoßen.
Scheinbar habe ich es hier mit einem Kaliber MST 293 zu tun? Die Uhr dürfte damit ca aus dem 1940 stammen?
Das gute Stück liegt übrigens bereits beim örtlichen Uhrmachen der sich ihr demnächst widmen wird. Zunächst soll nur das Uhrwerk wieder gangbar und der fehlende Sekundenzeiger ersetzt werden. Freu mich schon auf den Rückerhalt der Uhr. Kette muss auch noch besorgt werden, aber ich habe schon bemerkt dass ich mir hier etwas Zeit lassen sollte um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen was stilistisch passt und was eher nicht.
Lg, der Thomas.
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- Wohnort: 41844 Wegberg-Wildenrath
- Interessen: Taschenuhren
- Kontaktdaten:
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Moin Thomas,
richtig, es ist eim MST 293:
http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db. ... wk&MST_293
Und genau deshalb teile ich nicht die Meinung, daß der Wert im wesentlichen in den wenigen Gramm Gold steckt. Auf ein Taschenuhrwerk von Roamer kommen locker einige Hundert von Platzhirschen wie Cyma, FHF, Revue usw., und schon das macht die Uhr für Sammler überdurchschnittlich interessant. Neudeutsch ist das eine Manufactur-Uhr, und das konnte damals Rolex nicht bieten: Die verbauten Werke von Massenherstellern, wenn sie überhaupt noch mehr an Tascheuhren taten, als den Aufdruck der Marke in Auftrag zu geben.
Sicher, heute wird oft eher für Marken als für Qualität bezahlt, aber es gibt immer noch viele Sammler, die z.B. eine Rolex mit Cortébert-Werk ausschlagen, weil sie eine Cortébert besserer Qualität günstiger bekommen, und noch genug für eine goldene Roamer und ein gutes Essen im Restaurant übrig haben.
Noch zu den zwei Deckeln: Sie sind ein Überbleibsel aus der Zeit des Schlüsselaufzugs. Damals machte es Sinn unter dem geschlossenen Deckel einen zweiten mit Schlüssellöchern zum Aufziehen und Stellen zu haben, damit nicht täglich etwas Staub in der Uhr landete. Der Kronenaufzug machte den Staubdeckel eigentlich überflüssig, aber er blieb, weil man es so gewohnt war. Bei leichten Goldgehäusen hatte er sogar noch Sinn: Wenn er stabil genug ist, schützt er selbst einen hauchdünnen Golddeckel vor Beulen.
Gruß, Roland Ranfft
richtig, es ist eim MST 293:
http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db. ... wk&MST_293
Und genau deshalb teile ich nicht die Meinung, daß der Wert im wesentlichen in den wenigen Gramm Gold steckt. Auf ein Taschenuhrwerk von Roamer kommen locker einige Hundert von Platzhirschen wie Cyma, FHF, Revue usw., und schon das macht die Uhr für Sammler überdurchschnittlich interessant. Neudeutsch ist das eine Manufactur-Uhr, und das konnte damals Rolex nicht bieten: Die verbauten Werke von Massenherstellern, wenn sie überhaupt noch mehr an Tascheuhren taten, als den Aufdruck der Marke in Auftrag zu geben.
Sicher, heute wird oft eher für Marken als für Qualität bezahlt, aber es gibt immer noch viele Sammler, die z.B. eine Rolex mit Cortébert-Werk ausschlagen, weil sie eine Cortébert besserer Qualität günstiger bekommen, und noch genug für eine goldene Roamer und ein gutes Essen im Restaurant übrig haben.
Noch zu den zwei Deckeln: Sie sind ein Überbleibsel aus der Zeit des Schlüsselaufzugs. Damals machte es Sinn unter dem geschlossenen Deckel einen zweiten mit Schlüssellöchern zum Aufziehen und Stellen zu haben, damit nicht täglich etwas Staub in der Uhr landete. Der Kronenaufzug machte den Staubdeckel eigentlich überflüssig, aber er blieb, weil man es so gewohnt war. Bei leichten Goldgehäusen hatte er sogar noch Sinn: Wenn er stabil genug ist, schützt er selbst einen hauchdünnen Golddeckel vor Beulen.
Gruß, Roland Ranfft
Das größte Uhrwerk-Archiv im Internet:
http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db. ... fft&&2uswk
http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db. ... fft&&2uswk
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Hallo Roland,
ich danke Dir sehr für Deine Einschätzung. Es ist schön zu wissen dass die Uhr nicht nur einen emotionalen sondern auch gewissen finanziellen Wert hat (auch wenn das praktisch nicht von Bedeutung ist denn ich will die Uhr ja nicht veräußern). Deine Erklärung zum doppelten Deckel finde ich sehr spannend und zugleich einleuchtend.
Jetzt freue ich mich irgendwie noch mehr auf meine Roamer
Lg, der Thomas.
ich danke Dir sehr für Deine Einschätzung. Es ist schön zu wissen dass die Uhr nicht nur einen emotionalen sondern auch gewissen finanziellen Wert hat (auch wenn das praktisch nicht von Bedeutung ist denn ich will die Uhr ja nicht veräußern). Deine Erklärung zum doppelten Deckel finde ich sehr spannend und zugleich einleuchtend.
Jetzt freue ich mich irgendwie noch mehr auf meine Roamer
Lg, der Thomas.
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Hallo,
nun ist meine Roamer vom Uhrmacher überholt worden: sie lässt sich nun wieder aufziehen und funktioniert, auch ein Sekundenzeiger (ich finde er passt nicht so richtig zur Uhr, was meint ihr..?!) dreht nun seine Runden.
Nun muss noch eine Kette her zur Uhr. Und zur Kette eine Weste, denn TU in der Weste ist das einzig Wahre. Und zur Weste noch ein gescheiter Anzug. Teures Hobby diese Uhren..
nun ist meine Roamer vom Uhrmacher überholt worden: sie lässt sich nun wieder aufziehen und funktioniert, auch ein Sekundenzeiger (ich finde er passt nicht so richtig zur Uhr, was meint ihr..?!) dreht nun seine Runden.
Nun muss noch eine Kette her zur Uhr. Und zur Kette eine Weste, denn TU in der Weste ist das einzig Wahre. Und zur Weste noch ein gescheiter Anzug. Teures Hobby diese Uhren..
- retroman
- Beiträge: 2981
- Registriert: 04 Apr 2007, 09:07
- Wohnort: O W L Deutschland
- Interessen: Uhren, Billard, trockener Rotwein
- Tätigkeit: Fachmann
- Kontaktdaten:
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Ich finde, der Sekundenzeiger passt ausgezeichnet. So waren die nun mal zu der Zeit.
Dafür brauchst Du aber nicht jedes Jahr ein neues Lederband.Chorknabe hat geschrieben:
Nun muss noch eine Kette her zur Uhr. Und zur Kette eine Weste, denn TU in der Weste ist das einzig Wahre. Und zur Weste noch ein gescheiter Anzug. Teures Hobby diese Uhren..
Re: Roamer-Taschenuhr - wiedermal Bitte um Informationen
Du hast da einen guten Punkt angesprochen..retroman hat geschrieben:Dafür brauchst Du aber nicht jedes Jahr ein neues Lederband.