Einschätzung zu geerbten Uhren

Allgemeine Diskussionen rund um Vintage-Uhren (Oldtimer)
Antworten
luweber
Beiträge: 4
Registriert: 24 Jan 2016, 22:15

Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von luweber »

Hallo zusammen,
vor einiger Zeit habe ich ein paar Uhren geerbt und zu diesen drei finde ich kaum Informationen im Internet, deshalb probiere ich es hier.

Die erste ist ein Chronograph von Temporis. Auf dem Ziffernblatt ist außerdem die Aufschrift Incabloc 17 Rubis. Sie hat einen Handaufzug, aber funktioniert leider nicht richtig. Wenn sie aufgezogen ist, dann läuft der Zeiger viel zu langsam und nach einiger Zeit bleibt die Uhr komplett stehen. Ein Uhrmacher hat mir gesagt, dass in das Uhrwerk ein falsches Öl getropft wurde, was aber fest wurde und somit die feine Mechanik ausbremst und blockiert. Er meinte auch, dass das Werk komplett zerlegt werden müsste und die Teile in Ultraschall gereinigt werden sollen. Den bedauerlichen Zustand der Uhr finde ich sehr schade, denn sie gefällt mir ziemlich und ich würde sie gerne selber tragen. Kann mir jemand Informationen zu der Uhr geben und sagen, ob es sich lohnt das Uhrwerk zu überholen oder ein neues einzubauen?
Leider ist auch das Uhrglas ziemlich verkratzt.

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

Die zweite ist eine vergoldete Uhr auch mit Handaufzug von Feny, auf dem Ziffernblatt steht 21 Rubis Duroswing. Diese Uhr ist in einem ziemlich guten Zustand und hat kaum Kratzer. Auch läuft das Werk präzise.

Bild
Bild
Bild
Bild


Die dritte ist eine Automatikuhr von Heika mit einem Discusafe Boden und Datumsanzeige. Mir gefällt diese Uhr, weil sie schön schlicht gehalten ist. Auf dem Ziffernblatt steht automatic 25 Jewels geschrieben.

Bild
Bild
Bild


Könnt ihr mir in etwa sagen, was die Uhren wert sind und wie man mit denen am besten vorgehen sollte?
Danke schon mal im Voraus!
Benutzeravatar
Thomas H. Ernst
Beiträge: 23231
Registriert: 14 Feb 2006, 16:10
Wohnort: Aarau
Interessen: Uhren, Bikes, Fotografie
Tätigkeit: Rententechniker
Kontaktdaten:

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Einen monetären Wert haben diese Uhren kaum, dürfte sich im zweistelligen Bereich aufhalten.

Wenn sie Dir gefallen und Du sie tragen möchtest, lohnt sich eine Instandsetzung allemal. Werke kann man reinigen (allerdings nicht in Ultraschallbädern) und ölen, Gehäuse aufarbeiten und Gläser ersetzen. Was die Kosten angeht, solltest Du Dir einen Kostenvoranschlag von einem guten Uhrmacher geben lassen.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
luweber
Beiträge: 4
Registriert: 24 Jan 2016, 22:15

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von luweber »

Hallo Thomas.
Danke für deine Einschätzung. Es ist wie ich dachte und macht meine Entscheidung, die Uhren selbst zu tragen gleich viel einfacher.
Liebe Grüße
Benutzeravatar
alinghi74
Beiträge: 4464
Registriert: 16 Feb 2006, 08:20
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von alinghi74 »

Wenn du den Chrono tragen willst, würde ich das Werk machen lassen.

Das Kunststoff-Glas könntest du einfach selber polieren. Polywatch oder billiger sonst eine Politur wirkt Wunder.
Ausser es hat Risse. Dann müsste man es auswechseln.

Wenn das Glas poliert ist, sieht die Uhr gleich wieder um einiges besser aus.
Gruss alinghi74

VintageCERTINAs.ch

Join me on facebook and instagram!
Benutzeravatar
lottemann
Beiträge: 8410
Registriert: 15 Feb 2006, 11:52
Wohnort: BaWü

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von lottemann »

alinghi74 hat geschrieben:...
Wenn das Glas poliert ist, sieht die Uhr gleich wieder um einiges besser aus.
Gilt auch für die Heika (die ich persönlich klasse finde :thumbsup: )
Ich denke übrigens, dass der CHrono mit poliertem Glas und vorteilhaft
fotografiert durchaus dreistellig sein sollte. Behalten würde ich die drei
trotzdem, denn reich machen sie nicht ;-)

Gruss,

Michael
Benutzeravatar
jeannie
Beiträge: 19654
Registriert: 15 Feb 2006, 11:17
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von jeannie »

Der Chronograph hat dem Anschein nach ein einwandfreies Zifferblatt. Wenn da ein neues Glas dran ist, ist es ein Schmuckstück.

Bei der vergoldeten Feny aufpassen, dass man nur leicht poliert. Es wird sicher schon genug Material abgetragen sein.

Wie bereits geschrieben, geldmässig wird man keinen Streit mit den Miterben bekommen, aber etwas aufgearbeitet mit neuen Bändern schöne Erinnerungstücke, die man auch tragen kann.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
Benutzeravatar
cool runnings
Beiträge: 21915
Registriert: 16 Feb 2006, 09:01
Wohnort: Baden

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von cool runnings »

Wenn Du den Chrono und die Heika etwas aufarbeiten lässt hast Du zwei sehr schöne Uhren mit Familiengeschichte. Das wird nicht die Welt kosten und schlägt vieles neues, was so auf dem Markt angeboten wird. Ich würde mich über die Nachher-Bilder freuen. :wink:
Benutzeravatar
lottemann
Beiträge: 8410
Registriert: 15 Feb 2006, 11:52
Wohnort: BaWü

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von lottemann »

cool runnings hat geschrieben:... Ich würde mich über die Nachher-Bilder freuen. :wink:
Ich auch. Und das Band an der Heika ist eines der schönsten, die es gibt ;-)
luweber
Beiträge: 4
Registriert: 24 Jan 2016, 22:15

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von luweber »

Danke für die Antworten so weit.
Zu dem Temporis-Chronograph habe ich rausgefunden, dass ein Landeron 189 Werk verbaut ist. Leider bleibt es ständig stehen, auch wenn die Uhr aufgezogen ist. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Uhrwerk?
luweber
Beiträge: 4
Registriert: 24 Jan 2016, 22:15

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von luweber »

Im Uhrforum habe ich eine andere Uhr gefunden, die meinem Chronographen völlig gleicht, nur dass bei dieser Uhr nicht Temporis auf dem Ziffernblatt steht. Man muss ein bisschen nach unten scrollen, um diese Uhr zu sehen.
http://uhrforum.de/die-schoene-unbekannte-t69083
Benutzeravatar
o.v.e
Beiträge: 5132
Registriert: 08 Apr 2008, 11:36
Wohnort: Högboträsk

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von o.v.e »

luweber hat geschrieben:Danke für die Antworten so weit.
Zu dem Temporis-Chronograph habe ich rausgefunden, dass ein Landeron 189 Werk verbaut ist. Leider bleibt es ständig stehen, auch wenn die Uhr aufgezogen ist. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Uhrwerk?
Dieses Problem hat erstmal nichts mit dem Hersteller zu tun. Die Federkraft, welche die Uhr antreibt, ist größenbedingt nicht sonderlich stark. Wenn durch mangelnde Wartung (Verschmutzung, Abrieb, Verflüchtung des Schmierstoffes...) die Reibung im Uhrwerk zu hoch wird, reicht die Kraft nicht mehr, und die Uhr bleibt stehen.

Es gibt auch Uhren mit vergleichsweiser hoher Federkraft - auch Rolex zählt hierzu. Daher erfreuen sich die Rolex-Eigner ja auch einer Uhr, die ohne große Wartungsaufwände jahrzehntelang ihren Dienst verrichtet. Was dabei außer Acht gelassen wird, ist dass durch Abrieb/Schmutz und Ölreste in den Lagern ein Gemisch mit stark abrasiver Wirkung entsteht, und der Verschleiß entsprechend hoch ist. Sprich: Eine Rolex, die nicht mehr läuft, bedarf oft Ersatzteile (die schwierig bis gar nicht erhältlich sind, auch nicht bei Rolex selbst). Bei anderen Marken genügt meistens eine Reinigung.

Die Landeron-Werke gelten als eher robust, und dieses Uhrwerk muss vermutlich nur gereinigt werden. Die Ersatzteilsituation ist auch entspannt.
Ardnut since 1989!

Je suis Charlie et je suis Ahmed.
Stiefkind
Beiträge: 2021
Registriert: 06 Mai 2013, 11:53
Wohnort: Deutschland

Re: Einschätzung zu geerbten Uhren

Beitrag von Stiefkind »

Der Gehäusebauer RP war um 2000 offensichtlich auch für GO aktiv.
Meine 39-43-04-04-04 trägt dessen Zeichen auch auf dem Boden.
Antworten