ich habe hier eine merkwürdige Universal in der Mangel und bin unschlüssig, wofür die gemacht wurde:
Die Zifferblattsignatur ist zwar vollständig, aber im Foto nicht erkennbar, weil die Farbe verblichen ist. Unter dem "Universal Genève" findet man noch die Bildmarke des Hamburger Importeurs Gebr. Webendörfer, und im Boden neben den üblichen UG-Signaturen noch "Edelstahlboden" statt "Fond Acier Inoxydable".
Des Werk ist ein Universal 262 in Edelausführung:
Anders als fast alle UG-Werke hat es eine Numer, war also zumindestens für die Chronometerprüfung vorgesehen Dazu gibt es auf der Zifferblattseite einen Code "UIII", der auch auf der Unterseite des Unruhklobens steht, also der Hinweis auf eine Klassifizierung der Bauteile.
Im Gegensatz zur Qualität des Werks steht das billige verchromte Gehäuse mit Druckboden und festen Stegen, alles in allem also die für Militäruhren typische Kombintion aus Edelwerk und Billiggehäuse.
Man ist fast glüclklich, daß die Uhr nicht zu den vielen gehört, die durch Einschlagen von D und H zur Wersteigerung nachträglich "wehrmachtiert" wurden, denn hier würde jeder die Buchstaben für original halten.
Also gibt es zwei Fragen:
1) Wer kaufte 1942 eine Uhr mit Chronometerwerk im ilBilliggehäuse, auf der noch nicht einmal "Chronometer" draufsteht, wo doch auf jedem Nutella-Glas steht, was drin ist.
2) Ist die Firma Gebr. Webendörfer jemanden als Lieferant für die Wehrmacht bekannt? bzw. nach dem Sitz in Hamburg der Marine? Völlig unbedeutend kann der ja nicht gewesen sein, wenn UG für ihn spezielle Signaturen anbringt.
Gruß, Roland Ranfft
