Ich vergeudete neben dem Job - pauschal gesagt - oft die gesamte Freizeit für die Jagd nach für mich interessanten Vintages.
Mein Fazit ist eher bedrückend.
Der Markt ist mittlerweile wie leer gefegt oder wenn man mal was findet, dann dermaßen überteuert, dass man nicht mitspielen möchte.
Verschärfend kommt hinzu, dass der "Tauschmarkt" fast völlig zum erliegen kam, weil viele sich den früher unkomplizierten Weg nach häufigen und leistbaren Uhrenwechseln mittlerweile viel spezifischer nähern.
Früher konnte man fast alles tauschen, so dass man sich beim Erwerb nicht die größten Gedanken über einen Privatkonkurs machen musste. Getauscht wurde was gefällt, fertig.
Und wenn es nicht mehr gefiel, gefiel es eben schon wieder einem anderen.
Wenn man als Tauschfreak heute noch was ausserhalb der gerade gängigen Norm eintauscht, kann man die Uhr später aber nicht mehr mit normal akzeptablen Verlusten gegen was neues weiterreichen. Und wenn man sich vergegenwärtigt, wie schwer man sein Geld im Job verdient,verkneift man sich solche Tauschereien dann irgendwann.
Mittlerweile hat sich das Thema "Geldverbrennen" und "Invest" , ausgegangen aus der Rolexecke dermaßen in den Vordergrund gedrängt, dass gefühltermaßen vieles gar nicht mehr gekauft wird, was keine gute "Investment-Prognose" abwirft. Und das mindert die Verfügbarkeit neuerer Uhren am Gebrauchtmarkt und verstärkt andererseits auch noch mal die Nachfrage an alten Klassikern.
Als Beispiel brauchte/brauche ich über sieben Monate, um drei hochinteressante und seltene Uhren von JLC und IWC abzugeben. Das Interesse hielt sich sehr in Grenzen, obwohl natürlich wie immer Tausch in Frage kam. Nur, im Gegensatz zu einigen Jahren zuvor interessiert es eben niemanden mehr.
Andererseits läutet täglich das Telefon, ob ich mich nicht von einer Rolex trennen möchte.
Tja, die schönen Uhrenzeiten sind vorbei. Aber ich bin dankbar, habe ich mich doch voll ausleben können und fast alles mal getragen was mich interessiert hat.
Ich glaube auch, dass das noch einige Zeit so weitergehen und sich noch verschärfen wird. Zuviel Geld im Umlauf, gepaart mit Nullzinspolitik und damit Flucht in "Sachwerte" hat eben den Uhrenmarkt erreicht, und damit auch den Vintagesektor.
Langes wirres Geschreibsel, und eben nur meine Meinung.
