Taschenuhr Beratung

Allgemeine Diskussionen rund um Vintage-Uhren (Oldtimer)
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d.r.v.s
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Taschenuhr Beratung

Beitrag von d.r.v.s »

Hallo im Vintage-Forum,

normalerweise bin ich in dieser Rubrik inaktiv, aber aus aktuellem Anlass führt mich mein Weg in die Vintage Ecke.

Mein Uhren Wissen ist endend, speziell bei Taschenuhren.

Ich suche eine silberne Taschenuhr / Weißgold?
schlichtes Modell 3 Zeiger
mit Kette (wurden die immer mit Ketten ausgeliefert - oder musste die separat gekauft werden?) - 99% im Internet werden ohne angeboten, daher die Frage.

Budget max. 5.000 Euro, wichtig ist eine lückenlose Historie und ein perfekter Zustand.

Wisst ihr wo man seriös kaufen kann, worauf zu achten ist und welche Marken / Modelle empfehlenswert sind?

Danke für eure Hilfe,
Grüße d.r.v.s
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C.95
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von C.95 »

d.r.v.s hat geschrieben: 16 Mai 2019, 14:18 Hallo im Vintage-Forum,

normalerweise bin ich in dieser Rubrik inaktiv, aber aus aktuellem Anlass führt mich mein Weg in die Vintage Ecke.

Mein Uhren Wissen ist endend, speziell bei Taschenuhren.

Ich suche eine silberne Taschenuhr / Weißgold?
schlichtes Modell 3 Zeiger
mit Kette (wurden die immer mit Ketten ausgeliefert - oder musste die separat gekauft werden?) - 99% im Internet werden ohne angeboten, daher die Frage.

Budget max. 5.000 Euro, wichtig ist eine lückenlose Historie und ein perfekter Zustand.

Wisst ihr wo man seriös kaufen kann, worauf zu achten ist und welche Marken / Modelle empfehlenswert sind?

Danke für eure Hilfe,
Grüße d.r.v.s
5K für eine TU ist schon eine SEHR gute Basis.

Was für ein Typ TU soll es sein, Savonnette (überwiegend mit Deckel vor dem ZB) oder Lepine (ohne Deckel vor dem ZB) ?

Das Angebot ist sehr umfangreich, deswegen sollte die Suche auf einen Zeitraum der Produktion eingegrenzt werden.
"Moderne" Taschenuhren verfügen z.B. über eine Stosssicherung und die Werke sind optisch ansprechender als die Werke alter TUn.

Welcher Durchmesser soll es sein ?

Es gibt TUn, die auch als Deck Watches benutzt wurden und deren Durchmesser bis zu 80 mm betragen können, dementsprechend unhandlich wenn so eine Uhr an einer Kette getragen werden soll ?!

Ketten gehörten überwiegend nicht mit dazu und mussten separat gekauft werden.

Es wurden nur sehr wenige TUn in Weißgold produziert.

Silber oxidiert, ein dunkler Belag bildet sich insbesondere an der Kette und an verdeckten Stellen der Uhr.
Deswegen bevorzuge ich TUn in Stahl oder Gold.

Beste Grüße
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Hertie
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von Hertie »

Für das gegebene Budget sollte etwas in Weißgold oder Platin machbar sein, wobei diese aber auch wesentlich seltener als die üblichen Gelb-und Roségold-Legierungen sind. Das schränkt die Auswahl natürlich sehr ein.

Besonders skeptisch bin ich, wenn es um die "lückenlose Historie" geht. Es ist gar nicht sooo selten, dass Taschenuhren mit ihren ursprünglichen Papieren angeboten werden, aber was in der Zeit vom Kauf bis dato passierte, lässt sich kaum nachvollziehen.
Man müsste da jedes Geschichtchen vom Verkäufer glauben, denn objektiv wird sich nichts belegen lassen. Ein Aufpreis wäre mir das jedenfalls nicht wert. :mrgreen:

Ansonsten kann man sich bei 5000.- schon an die klassisch guten Hersteller aus dem Glashütter Raum, Patek Phillipe, Vacheron, Ulysse Nardin, vielleicht eine IWC "Qualität extra" ....... halten.
Für das Geld bekommt man schon was wirklich feines, nicht zu vergleichen mit den in dieser Preisklasse künstlich hochgepushten Fließbanduhren fürs Handgelenk.
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schlumpf
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von schlumpf »

Aber ob mein eine Patek für den Preis bekommt, bin eher skeptisch. Aber es gibt auch andere, zum Beispiel Glashütte. Oder sowas:
https://www.chrono24.de/iwc/taschenuhr- ... 358279.htm
Über Budget, aber ohne Papiere. Da glaube ich wie Hertie, dass das die größte Hürde wird und man einfach sehr viel Glück haben muss, da fündig zu werden.
Schöne Uhrengrüße, Gerhard
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u2112
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von u2112 »

... müssen es 5.000 Euro sein? Wenn es um eine schlichte Dreizeiger-TU geht, gibt es gute Angebote in Stahl/Silber ab ca. 750 Euro ohne alles und mit Geduld auch komplett (Box, Papiere und Kette) für nicht viel mehr als 1000 Euro. Selbst für 18k mit Box und Papieren kann man für 1,5k fündig werden - in meinem Fall ist IWC immer der Preisanker, es geht sicher auch günstiger (und natürlich teurer).

Damit Du ein Gefühl bekommst:

Für 5.000 Euro hättest Du diese bekommen (inkl. Aufgeld):
https://www.uhren-muser.de/de/img.html? ... c#startlot

Für unter 1.500 Euro (inkl. Aufgeld) hättest die im März bei Cortrie diese inkl. Box und Papieren bekommen:
https://www.uhren-muser.de/de/img.html? ... c#startlot

Selbst besondere Dreizeiger und sehr schwere Savonnette in 18k sind deutlich günstiger als 5k, z.B. solche:

IWC 5205

Bild

IWC 5306

Bild

IWC 123/5404

Bild

etc. pp.

Weißgold und Platin sind normalerweise sehr selten und entsprechend teurer.

Was andere Marken angeht: Bei Patek geht es bei 5k erst los, selbst für einfache Dreizeiger ohne Zubehör - da bezahlt man den Namen. AP ist bei den modernen TUs nicht sehr oft vertreten, diese hätte vielleicht für Dich gepasst:

https://www.uhren-muser.de/de/img.html? ... s#startlot

Sowohl AP als auch Patek würde ich bei Taschenuhren nur in Betracht ziehen, wenn es um Komplikationen geht - da kann man dann schon sehr spannende Dinge finden (für im Vergleich zu Armbanduhren sehr kleines Geld).

Ein sehr stabiler Markt sind Lange-Taschenuhren, auch da lohnt ein Blick in die letzte Crott-Auktion. Leider völlig außerhalb meiner Kompetenz, aber preislich wird man da bei 2-5k sicherlich gute Sachen finden.

Mein Tipp: Vielleicht erstmal mit kleinem Geld einsteigen und schauen, ob einem das wirklich gefällt. Für größere Anschaffungen braucht es dann doch etwas Ahnung.

Kaufen kann man das am besten von anderen Sammlern (da gibt es bei TUs mehr Verkäufer als Käufer), Händler (z.B. die in München wie Uhren Eder) oder Auktion (Crott, Cortrie in DE, Antiquorum etc. in CH) haben gute Sachen, aber oft zu sehr ambitionierten Preisen.

Gruß,
Christian
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d.r.v.s
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von d.r.v.s »

Danke für eure Inputs.

Vorzugsweise dann Stahl oder Weißgold. Platin kommt nicht in Frage, da es vermutlich wenn es das denn gäbe sehr teuer und auch extrem schwer sein würde.

Marken: Glashütte, Lange, IWC usw...das sind Marken mit denen ich auf jeden Fall gehen kann.

@Christian: ja der Link von der IWC trifft das schon sehr gut, das ist eine sehr feine Uhr mit schöner Kette.

Lese ich das richtig raus, das Dr. Crott eine Adresse ist wo man ohne Bedenken mitbieten kann wenn das passende Exemplar gesichtet wurde?
Gibt es etwas was bei derlei Auktionen zu beachten ist?

beste grüße,
d.r.v.s
r.as.
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von r.as. »

Gilt für alle, auch die renommierten Anbieter:
zunächst NICHT alles glauben, was du geschrieben siehst; und immer sich fragen, warum evt. etwas NICHT geschrieben wurde!

Rolf

P.S. Auch der Handel mit Uhren ist nur eine Methode, Geld zu mehr Geld zu machen.
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C.95
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von C.95 »

Ah, allmählich wird transparent was gefällt.
Dieses Modell ist meine bevorzugte TU, nicht nur weil antimagnetisch und wasserdicht.

https://derjonk.de/lizard/forum-5215.jpg

Nur Stahl aber inzwischen trotzdem über 5k.

Bild
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Quadrilette172
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von Quadrilette172 »

Ich habe soeben erfahren, dass der Uhrmacher im nachfolgenden Link offenbar noch eine "grössere" Anzahl neuer IWC Taschenuhren hat, die zum Verkauf stehen. Vielleicht lohnte sich da eine Anfrage.

http://www.mva-uhrmacherei.ch/mva.php


Die Uhren sind nicht auf der Homepage eingestellt, wenn Interesse besteht wäre also eine direkte Anfrage unabdinglich :wink: .
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Hertie
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von Hertie »

Da Stahl für dich auch in Frage kommt : Zb. so etwas findet man mit ein wenig Recherche noch immer unter 1000.- , sogar "teilverklebt". Man spart sich den hohen Aufpreis für ein paar Gramm Gold und bekommt dafür eine tolle Werksqualität. :wink:

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khs3770
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von khs3770 »

Hertie hat geschrieben: 17 Mai 2019, 17:07 Bild
Das Werk, zum niederknien. Wirklich, für unter 1.000 Euro? :shock:
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u2112
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von u2112 »

khs3770 hat geschrieben: 18 Mai 2019, 06:52
Hertie hat geschrieben: 17 Mai 2019, 17:07 Bild
Das Werk, zum niederknien. Wirklich, für unter 1.000 Euro? :shock:
... ja, das ist bei Stahl/Silber durchaus marktüblich. Die Preise von Taschenuhren sind für das gerade bei den Werken Gebotene komplett entkoppelt vom Hype bei den Taschenuhren. Da gibt es wirklich sehr schöne Sachen für kleines Geld, bei Gold zudem oft nur unwesentlich über dem Materialwert.

Das setzt sich auch bei Komplikationen fort - Repetitionsuhren z.B. von JLC sind deutlich unter 10k zu bekommen, selbst Grande Complications (also die echten, mit EK, Repetiion etc.) gibt es um 15-20% des Preises einer vergleichbaren Armbanduhr. Das ist ein reiner Liebhaber-Markt...

Gruß,
Christian
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d.r.v.s
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von d.r.v.s »

ich danke euch für die Beratung, nun kenne ich mich ein wenig aus mit dem Markt.
Die Edelstahlvariante dafür mit einem schönen Werk ist eine sehr interessante alternative und tatsächlich ist mir ein gehendes halbwegs genaues Werk lieber als das Edelmetall.

Was ich im Zuge meiner Rechcherchen immer wieder gesehen habe, begonnen hat es eigentlich mit einem Link den jemand vor mir gepostet hat:

https://www.uhren-muser.de/de/img.html? ... c#startlot

Letzte Zeile der Neupreis, warum sind die Taschenuhren so dermaßen verfallen preislich?

Grüße,
d.r.v.s
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u2112
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von u2112 »

... die Preisvergleichsangabe bei Muser war Unsinn - die aufgeführte Uhr ist eine skelettierte, handgravierte Version und eine ganz andere Referenz. Die angebotene Uhr hatte als letzten Listenpreis 1998 in DE 25.000 Euro (also rund 13.000 Euro) - also nur einen Bruchteil.

Trotzdem ist der Preisverfall ziemlich heftig, weil es für diese Uhren zu den ursprünglichen Einstandspreisen keine Käufer gibt und jeder Hype fehlt. Andererseits ist es auch für Armbanduhren nicht ungewöhnlich, wenn sie nach 20 Jahren nur bei der 50% oder weniger der UVP liegen - gerade bei komplizierten, nicht so marktgängigen Sachen.

Das ist einfach der Gang der Zeit. Offenbar wurden viele dieser Uhren (gerade auch die schweren Gold-Versionen) gerne verschenkt, z.B. als Jubiläums- oder Abschiedsgeschenk in Vorstands-/Geschäftsführungskreisen. Entsprechend leichter tun sich dann auch die Empfänger/Erben, weil es eigentlich keinen realen Verlust gibt.

Gruß,
Christian
Richard Habring
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Re: Taschenuhr Beratung

Beitrag von Richard Habring »

Schon mal hier gekuckt?
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und ... 313777118/
Gruß
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
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