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von Albert H. Potter » 11 Mär 2020, 23:22
Auf dem letzten Bild sieht es so aus, als ob das Glas einen Sprung hat. Das müßte dann wirklich getauscht werden.
Der Spiralkötzchenträger liegt schon am Unruhkloben an, da sollte der Abfallfehler schon hörbar sein. Der Abstand zwischen Spiralklötzchenträger und Rückerschlüssel ist dadurch auch recht groß geraten. Möglicherweise berühren sich jetzt auch die Spiralumgänge. Ein starker Vorgang wundert da nicht.
Der Rotor hat Schleifspuren auf der Oberfläche (Deckelkontakt) und die Platinen haben ebenfalls Schleifspuren.
Da ist wohl das Kugellager ausgeschlagen, was einen Rotortausch erforderlich macht.
Wie sich das auf die Wechsler-Räder der Automatikbrücke ausgewirkt hat, wird man sehen, wenn man sie ausbaut, aber diese Räder sind typische Verschleißteile und werden bei Revisionen ohnehin sehr häufig getauscht.
Zugfeder und bei Automatikuhren das Federhaus sind auch typische Teile, die bei einer Revision getauscht werden.
Die Stoßsicherungsfeder scheint auch nur noch mit einer Kante zu halten.
Die Zeiger sind nur etwas angelaufen und werden sicher deutlich besser aussehen, wenn man sie etwas abreibt mit Rodico oder einem Lederstückchen. Den Sekundenzeiger könnte man auch mit den Zahnrädern in die Reingung geben, da er keine Leuchtmasse hat. Das Zeigerauge des Sekundenzeiger scheint auf dem Bild kleine Bläschen zu haben, aber das sind bei genauem hinsehen die fünf Eterna Kugeln in der Mitte des Kunststoffglases, die zeigen, daß es sich um ein Originalglas von Eterna handelt.
Ich bin mir nicht sicher, ob Eterna für so alte Stücke noch einen Service anbietet, aber bei einem freien Uhrmacher sollte die Überholung auch kein Problem sein. Eterna Teile sind noch relativ gut verfügbar.
Was das Zifferblatt mit der Leuchtmasse betrifft, war das damals nicht ungewöhnlich. Das hat zu dieser Zeit niemanden gestört, denn es gab weder Digitalkameras noch Uhrenforen mit Lume-Shot-Threads ....