Restauration Kienzle Uhr von 1959 ???

Allgemeine Diskussionen rund um Vintage-Uhren (Oldtimer)
Bernd Joseph
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Restauration Kienzle Uhr von 1959 ???

Beitrag von Bernd Joseph »

Diese Kienzle Uhr kaufte mein Vater 1959 und trug sie jahrelang täglich auch bei "hartem Einsatz"

Dementsprechend hat die Zeit Spuren hinterlassen und die Uhr läuft auch nicht mehr bzw. nur noch widerwillig und sporadisch (Uri Geller hat sie nochmal für 1 Tag zum laufen gebracht [nein, das ist kein Witz!!] und ansonsten läuft sie bei vollem Aufzug nur etwa 1-2h)

Da die Uhr meinem Vater aber sehr gefiel und außerdem sein Bruder sehr lange bei Kienzle gearbeitet hat trage ich mich mit dem Gedanken die Uhr restaurieren zu lassen und sie ihm zum Geburtstag zu schenken.

Stellt sich nur die Frage: was würde das in etwa kosten??
Zu teuer sollte es nicht werden da die Kosten/Nutzen Relationen im Auge behalten werden sollten.

P.S: Ist das Werk tatsächlich ein Deutsches Manufakturwerk??

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Daydreamer
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Re: Restauration Kienzle Uhr von 1959 ???

Beitrag von Daydreamer »

Bernd Joseph hat geschrieben:Stellt sich nur die Frage: was würde das in etwa kosten?? Zu teuer sollte es nicht werden da die Kosten/Nutzen Relationen im Auge behalten werden sollten.
Nicht böse sein, aber ich schätze, daß die Kosten für Werksüberholung und das neue Glas hart an den Markwert der Uhr reichen. Und trotzdem würde ich in diesem Fall keine "wirtschaftliche" Betrachtungsweise empfehlen. Wenn ich Dich recht verstehe, hat die Uhr einen hohen ideellen Wert und das scheint mir wichtiger zu sein ..
Bernd Joseph hat geschrieben:P.S: Ist das Werk tatsächlich ein Deutsches Manufakturwerk??
Das 48/75 ist ein 10,5 Linien Zapfenwerk. Bestimmt nicht die Krönung der Uhrmacherkunst, aber immerhin ein solides, einfaches Werk von Kienzle.

Ich empfehle Dir bei einem guten Uhrmacher einen Kostenvoranschlag machen zu lassen.
Dieter

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Bernd Joseph
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Beitrag von Bernd Joseph »

Ok, danke für die Auskunft.
Zum Werk: robust und zuverlässig war es bisher allemal; das stimmt!

Zur Zeit des Kaufes war die Uhr auch keine hochpreisige Diva sondern ein "Arbeiter" im normalen Preissegment.
Dennoch hat die Uhr einen gewissen ideellen Wert weshalb ich nun zuerst einmal einen Uhrmacher nach einem Preisvorschlag fragen werde.
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tgarn
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Beitrag von tgarn »

Auf jeden Fall ist das eine klasse Idee für ein Geburtstagsgeschenk!

Wie Daydreamer schon schrieb...

Wenn Du einen netten Uhrmacher findest, gibt es für kleines Geld
Föhnen und Waschen, ein Tröpfchen Öl und ein neues Glas.

Möchtest Du perfekte Zeiger, Zifferblatt und Gehäuse, wird es schon ein wenig teurer...

Schönen Gruß

Thomas
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_Christoph
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Beitrag von _Christoph »

Zeiger und Zifferblatt würde ich aber keinesfalls anfassen. So, wie sie sind, sie sie perfekt, und jeder Restaurierungs"versuch" würde hier nur irrepararablen Schaden anrichten. Über eine Neuvergoldung des Gehäuses würde ich allerdings mal nachdenken...
Das große Uhrwerkearchiv unter http://www.uhrwerksarchiv.de
uhrwerksarchiv auf Facebook
Bernd Joseph
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Beitrag von Bernd Joseph »

_Christoph hat geschrieben:Zeiger und Zifferblatt würde ich aber keinesfalls anfassen. So, wie sie sind, sie sie perfekt, und jeder Restaurierungs"versuch" würde hier nur irrepararablen Schaden anrichten. Über eine Neuvergoldung des Gehäuses würde ich allerdings mal nachdenken...
Zusammen mit dem was tgarn geschrieben hat genau meine Absicht und Meinung!!

Die Patina der Uhr sollte ruhig erhalten werden; aber neben dem Fitmachen des Werkes dürfte eine neue Vergoldung schon sein!
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Axel66
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Beitrag von Axel66 »

Bernd Joseph hat geschrieben:
_Christoph hat geschrieben:Zeiger und Zifferblatt würde ich aber keinesfalls anfassen. So, wie sie sind, sie sie perfekt, und jeder Restaurierungs"versuch" würde hier nur irrepararablen Schaden anrichten. Über eine Neuvergoldung des Gehäuses würde ich allerdings mal nachdenken...
Zusammen mit dem was tgarn geschrieben hat genau meine Absicht und Meinung!!

Die Patina der Uhr sollte ruhig erhalten werden; aber neben dem Fitmachen des Werkes dürfte eine neue Vergoldung schon sein!
Wenn Du's denn so machen läßt, poste hinterher auf alle Fälle das Ergebnis und was es gekostet hat, danke!

Gruß,

Axel
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cool runnings
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Re: Restauration Kienzle Uhr von 1959 ???

Beitrag von cool runnings »

Bernd Joseph hat geschrieben: Da die Uhr meinem Vater aber sehr gefiel und außerdem sein Bruder sehr lange bei Kienzle gearbeitet hat trage ich mich mit dem Gedanken die Uhr restaurieren zu lassen und sie ihm zum Geburtstag zu schenken.
Tolle Idee für ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk.

Ich würde mir einfach mal ein Angebot für die Revision machen lassen. Ohne Aufarbeitung des Zifferblattes und der Zeiger wird es nicht soooo teuer werden.

Wenn Du hier noch schreibst, in welcher Region Du lebst, gibt es vielleicht auch Tipps für einen guten Uhrmacher. Denn die sind recht selten. :wink:

Und Fotos danach müssen unbedingt sein. :D
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660feet
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Beitrag von 660feet »

Schliesse mich meinen Vorrednern an - schöne Idee!

Werkreinigung, neues Glas, neue Krone, Gehäusevergoldung, je nach Wunsch auch neue Leuchtmasse = alles machbar, bis auf den verchromten Gewindering des Gehäusebodens. Den wird man entweder so lassen oder komplett ersetzen müssen, da unten schon etwas mehr Material fehlt. Für einen Austausch bräuchte man einen Ersatzteilträger mit identischem Gehäuse. Mit etwas Geduld läßt sich so etwas sicher auftreiben, man könnte ihn aber auch belassen, da er beim Tragen nicht zu sehen ist.

Gruß, 660feet
Bernd Joseph
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Beitrag von Bernd Joseph »

Wohne im Landkreis Tuttlingen.

Sehr gute Erfahrungen habe ich bisher mit dem in Tuttlingen ansässigen Juwelier Storz gemacht der auch über einen kompetenten Uhrmacher verfügt.
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Karlo
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Beitrag von Karlo »

Vergoldung duerfte selbst jeden ideellen Wert weit hinter sich lassen. Was aber jeder selber entscheiden muss. Nur mal so als Hausnummer: Fuer ein altes Lemania-Chrono Gehaeuse mit Drueckern, Luenette usw. in Rotgold hab ich 150€ bezahlt. Vorarbeiten selber gemacht.

Karlo
Was nicht tickt, ist keine Uhr...
Unruhwelle
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Beitrag von Unruhwelle »

Kann verstehen,das du wegen des ideellen Wertes eine Überholung anstrebst.

Habe eine sehr ähnliche Uhr zu Hause die sich praktisch im Neuzustand befindet.Würde die für 30 Euro zzgl. Porto abgeben,da Sie mir zum tragen zu klein ist.

Vielleicht lässt sich davon Gehäuse und Werk nehmen,dann hast du schon ne Menge Geld gespart..

Was hat deine denn für einen Durchmesser?

Gruss Ralf
Bernd Joseph
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Beitrag von Bernd Joseph »

@Unruhwelle
Vielen Dank für das Angebot; aber die Uhr ist bereits beim Uhrmacher.

Sollte es aber Probleme o.ä geben werde ich auf dein angebot zurückkommen (müßte aber zuerst noch den Durchmesser der Uhr messen; dürften aber ca. 37mm sein)
Unruhwelle
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Beitrag von Unruhwelle »

Wow.. :o 37mm wäre für eine Kienzle eher ungewöhnlich..die Kienzle Uhren die ich aus dieser Zeit kenne sind zwischen 32 und 33,5 mm gross..natürlich ohne Krone gemessen..
Gruss
Bernd Joseph
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Beitrag von Bernd Joseph »

@Unruhwelle
Sorry,sind auch zwischen 33 und 34 mm; habe mich mit den 37 mm etwas vertan :roll:

Ansonten ist die Uhr nun aus der Revision zurück und ich war vom Ergebnis wirklich hellauf begeistert.
Der Uhrmacher hat hier saubere Arbeit geleistet und die einfache Kienzle "Arbeitsuhr" erscheint nun in schönem Vintage Stil und begeistert mich nicht wenig durch ihr wirklich gelungenes Ziffernblatt!
Der Preis der Restauration lag mit Lederarmband bei knapp über 100 €, aber der Juwelier kam mir entgegen und verlangte nur 90 € wie abgemacht.

Bin leider nicht der beste Fotograf, aber anbei noch ein paar Bilder.

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