Reparaturbericht Rolex GMT-Master II
Hallo
Wie versprochen nehme ich Euch heute mit in die fabelhafte Rolex-Welt.
Eine 3135 ist es nicht.
Das 3185er ist aber bis auf die GMT Funktion und die fehlenden Datumschnellkorrektur, baugleich.
Da liegt das gute Stück:
Die Grundplatine Zifferblatt Seite frisch aus der Reinigung.
Auffallend, Schliffe wo Schliffe möglich sind. Der Rest ist so poliert, das meine Kamera bei einigen Bildern in die Knie gegangen ist - sie wurden nachgschönt.
Bis auf das Bronzelager beim Minutenrohr sind alle Lager aus synth. Rubinen. Auch das für das Zwischenrad beim Datumschaltrad.
Oben gut zu sehen die typisch gelben Distanzmuttern bei einigen Rolex-Werken für die Unruhbrücke.
Man kann so die Höhenluft der Unruh grob einstellen. Zum Feinstellen gibt es dann noch eine Schraube an der Brücke.
Langsam wächst es zusammen.
Unter der Brücke mit der Caliber Nummer drauf, liegt das Federchen für den Sekundenstopp.
Sogar das Federhaus ist dekoriert.
Auch die Ankerbrücke kann mit einem Strahlenschliff angeben.
Der Anker kurz nach dem Eintauchen in die Epilam Flüssigkeit.
Bis auf die Unruh ist alles unter Dach und Fach.
Die Unruh mit den für Rolex charakteristischen Gold Gewichtsschrauben zum regulieren.
Die Ausfräßungen zum Auswuchten des Unruhreifens kann man auch erkennen.
Eine Zitterpartie ist immer wieder das Ölen und Zusammensetzen der Unruhlager.
Der Automatikblock fehlt noch.
Vorher wenden wir uns aber erst der Zifferblattseite zu.
Dieses Foto ist sehr riskant. Durch die Spannung am Hebel kann der kleine runde Stein jederzeit weg springen. Den dann wieder zu finden - aussichtslos.
Ich wollte Euch aber zeigen, wie das mit dem springendem Datum bei einer Rolex funktioniert.
Hier die einzigartige Konstruktion für die GMT Schaltung.
Geschafft!
Gut ist gangen - nix passiert.
Noch die Datumscheibe reingefummelt - fertig.
Automatikblock zerlegt...
...zusammen gebaut...
...und montiert.
Andere Ansicht
Gewaschen und geföhnt.
Hier die Schwachstelle dieser Werke.
Harte Stahlachse in noch härterem Lagerstein.
Lässt man sich zu viel Zeit bis zum Service, sorgen mangelnde Schmierung und sehr schwerer Rotor für eine frühzeitige Abnützung des Zapfens.
Unschöne Schleifspuren können (in diesem Fall zum Glück nicht) das schöne Werk verunzieren.
Rechts die neue Achse.
Fazit:
Ich brauche wohl nicht mehr groß erklären, warum Rolex (besonders die Werke) zu meinen Lieblingsmarken gehört.
Es stimmt einfach das Gesamtpaket.
Gehäuse, Dichtheit, Werkbefestigung, Design (OK, darüber lässt sich trefflich streiten
), Werterhalt, Wiedererkennungs Faktor, und vor allem die oft wunderliche Ganggenauigkeit machen diese Uhren zu einem der Höhepunkte in der Uhren Szene.
Gruß hermann