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Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 09 Dez 2019, 12:34
von Richard Habring
Für diejenigen die sich für Hintergründe bei der Entwicklung eines eigenen Uhrwerks interessieren:
Das Video unseres Vortrags bei der HS-NY ist nun online:
https://youtu.be/QJFf3VlCXss
beste Grüße
Richard

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 09 Dez 2019, 22:38
von 10buddhist
Vielen Dank, Richard, da schau' ich gerne demnächst rein!

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 09 Dez 2019, 23:44
von MCG
Sehr interessant, Richard; sehr pragmatisch - und - sehr sympathisch ❗️ :thumbsup: :thumbsup: :D
Ich sehe gewisse kritische Äusserungen von Dir gegenüber der SG nun in anderem Licht.
Gewisse Schachzüge der SG sind schwierig Nachzuvollziehen - vor allem aus dieser Perspektive - und ich glaube, das könnte sich noch rächen... und vielleicht zu recht (!)
Bin gespannt wie es grundsätzlich in der Uhrenindustrie weiter geht. Irgendwie glaube ich, dass es in naher Zukunft noch grössere Umbrüche geben könnte. Ist nur ein Gefühl, wir werden sehen…

Und bei dir/euch bin ich gespannt was für neue Produkte kommen werden... :thumbsup: :P

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 10 Dez 2019, 04:28
von Heinz-Jürgen
Danke für den Link. Werde ich mir „zwischen den Jahren“ in Ruhe anschauen.

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 10 Dez 2019, 09:21
von mezdis
Ich habe mir den Vortrag gestern auch angeschaut. Sehr interessant und lehrreich und darum danke für den Link!
Ich bin sehr beeindruckt, wie ihr es schafft, Uhren mit einem Manufakturkaliber in so kleiner Stückzahl zu so guten Preisen herzustellen. Das verdient wirklich allergrösste Hochachtung! Es gibt ja einige unabhängige Kleinstmarken, welche sehr erfolgreich sind. Diese stellen aber Uhren in einer ganz anderen Preisklasse her (Greubel Forsey, Grönefeld, Voutilainen, Laurent Ferrier, Urwerk und so weiter ...).

Etwas schade finde ich, dass der ganze Vortrag weniger eure eigene Leistung hervorhebt sondern doch vom negativen Entscheid der Swatch Group geprägt ist. Wie Markus oben schrieb, ist der Entscheid der SG (für uns) vermutlich nicht nachvollziehbar. Andererseits finde ich es doch zumindest bemerkenswert, dass man sich als Uhrenmarke bei den Werken bewusst einer "single source" ausgeliefert hat. Später in der Präsentation wurde ja erwähnt, wie wichtig dass die "double source" Strategie ist. Im Nachhinein kann man sich da natürlich schon fragen, warum man dann gerade für das allerwichtigste Teil der Uhr einem solchen Riskiko ausgesetzt hat (was natürlich viele Marken gemacht haben). Die SG darf als Unternehmen natürlich solche Entscheide fällen, auch wenn sie für den Rest der Welt nicht verstanden werden. Dass man sich als Kunde dadurch in grosse Probleme reitet, muss man sich aber wohl selbst zuschreiben. Ihr habt das mittlerweile aber wunderbar gelöst, was sicher auch die tollen Preise zeigen, welche ihr fast regelmässig abräumt.

Nur ein klein bisschen schade finde ich auch, dass du es nicht geschafft hast, den Namen der Firma aus Schaffhausen mit den drei Grossbuchstaben über die Lippen zu bringen. Da scheinen doch noch einige Ressentiments vorhanden zu sein... :wink:

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 10 Dez 2019, 09:26
von MCG
mezdis hat geschrieben: 10 Dez 2019, 09:21 Andererseits finde ich es doch zumindest bemerkenswert, dass man sich als Uhrenmarke bei den Werken bewusst einer "single source" ausgeliefert hat.
nun, was gab es denn für Alternativen?

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 10 Dez 2019, 09:35
von mezdis
MCG hat geschrieben: 10 Dez 2019, 09:26 nun, was gab es denn für Alternativen?
Das weiss ich nicht, da reicht mein Uhrenwissen zu wenig weit zurück. Aber eine Alternative, falls es keine richtige "double source" gibt, ist eine gute Vorbereitung für den Fall der Fälle. Einen Plan B in der Schublade zu haben ist immer ein Vorteil. Nur macht das meistens niemand, solange es gut läuft.

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 10 Dez 2019, 10:40
von Richard Habring
Danke Euch allen!
mezdis hat geschrieben: 10 Dez 2019, 09:21 Ich habe mir den Vortrag gestern auch angeschaut. Sehr interessant und lehrreich und darum danke für den Link!
Ich bin sehr beeindruckt, wie ihr es schafft, Uhren mit einem Manufakturkaliber in so kleiner Stückzahl zu so guten Preisen herzustellen. Das verdient wirklich allergrösste Hochachtung! Es gibt ja einige unabhängige Kleinstmarken, welche sehr erfolgreich sind. Diese stellen aber Uhren in einer ganz anderen Preisklasse her (Greubel Forsey, Grönefeld, Voutilainen, Laurent Ferrier, Urwerk und so weiter ...).

Etwas schade finde ich, dass der ganze Vortrag weniger eure eigene Leistung hervorhebt sondern doch vom negativen Entscheid der Swatch Group geprägt ist. Wie Markus oben schrieb, ist der Entscheid der SG (für uns) vermutlich nicht nachvollziehbar. Andererseits finde ich es doch zumindest bemerkenswert, dass man sich als Uhrenmarke bei den Werken bewusst einer "single source" ausgeliefert hat. Später in der Präsentation wurde ja erwähnt, wie wichtig dass die "double source" Strategie ist. Im Nachhinein kann man sich da natürlich schon fragen, warum man dann gerade für das allerwichtigste Teil der Uhr einem solchen Riskiko ausgesetzt hat (was natürlich viele Marken gemacht haben). Die SG darf als Unternehmen natürlich solche Entscheide fällen, auch wenn sie für den Rest der Welt nicht verstanden werden. Dass man sich als Kunde dadurch in grosse Probleme reitet, muss man sich aber wohl selbst zuschreiben. Ihr habt das mittlerweile aber wunderbar gelöst, was sicher auch die tollen Preise zeigen, welche ihr fast regelmässig abräumt.

Nur ein klein bisschen schade finde ich auch, dass du es nicht geschafft hast, den Namen der Firma aus Schaffhausen mit den drei Grossbuchstaben über die Lippen zu bringen. Da scheinen doch noch einige Ressentiments vorhanden zu sein... :wink:
Nun ja, wir Markus richtig anmerkt, gab es ja lang keine Alternative. Diese war - betrachtet man die Entwicklung der Uhrenindustrie nach der Krise - ja auch lange nicht angedacht. Ich erinnere mich an die 90er wo ETA ein absolut zuverlässiger Partner für uns (in SH) als auch viele andere Marken war. Dass sich dies geändert hat ist ja nicht den vielen Marken zuzuschreiben (Herr Hayek hätte das gern) sondern der geänderten Strategie der Swatchgroup. Dass sich - noch heute - nicht wenige an dieser einstigen Zuverlässigkeit orientieren ist dieser "alten Zeit" geschuldet. Wer jetzt auf Sellita setzt - und das tun wie wir wissen viele - setzt sich nach wie vor diesem "single source"-Risiko aus. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass der Großteil der Uhrenindustrie das als Problem sieht.

Der Ansatz des Vortrags war es aufzuzeigen, dass man auch als Kleiner heutzutage gut selbst was auf die Beine stellen kann ohne auf bestehende Werke zurückgreifen zu müssen. Das war uns wichtig zumal durch die bekannte Entwicklung in der Uhrenindustrie tausende Uhrmacher weltweit in ihrer Existenz bedroht sind. Ehrlicherweise hätten wir (zumindest nicht zu dem Zeitpunkt) nie damit begonnen, wäre dieser negative Entscheid ausgeblieben. Insofern gebührt der Swachgroup in gewisser Weise ja "Dank". Herr Hayek wollte das ja so. Ehre wem Ehre gebührt ;-) Das die unsere Plattformstrategie auf Basis des 7750 von vor 10 Jahren (die IWC-Strategie von vor 25 Jahren) nun für sich entdeckt haben schmeichelt ja auch irgendwie ;-)

Die unterbliebene Nennung der drei Buchstaben (jeder weiß ohnehin wer mit "Schaffhausen" gemeint ist) ist dem Umstand (und der Fairness) geschuldet, dass wir mit 15 Jahren eigener Markenhistorie einfach keinen Sinn darin sehen mit anderen Marken zu werben.

beste Grüße
Richard

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 15 Dez 2019, 00:18
von Richard Habring
Aus aktuellen Anlass:
Zitat aus: https://www.grenchnertagblatt.ch/wirtsc ... Nr-TXbcEN4
und die Antwort darauf " warum sich die Hersteller einer single source ausgeliefert hatten":
"Damals hätten alle Beteiligten angenommen, die ETA werde immer die gesamte Schweizer Uhrenindustrie beliefern. Sie werde den Bedarf der Branche decken."

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 15 Dez 2019, 10:34
von MCG
Richard Habring hat geschrieben: 15 Dez 2019, 00:18 Aus aktuellen Anlass:
Zitat aus: https://www.grenchnertagblatt.ch/wirtsc ... Nr-TXbcEN4
und die Antwort darauf " warum sich die Hersteller einer single source ausgeliefert hatten":
"Damals hätten alle Beteiligten angenommen, die ETA werde immer die gesamte Schweizer Uhrenindustrie beliefern. Sie werde den Bedarf der Branche decken."
Aus damaliger Sicht war nicht mal klar, wie lange es noch mechanische Uhren geben würde. Es war sozusagen ein win-win für beide Seiten. Damals.
Glücklicherweise ist es ganz anders gekommen.
Und unglücklicherweise ist diese Vereinbarung damit natürlich unsinnig...

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 19 Dez 2019, 09:17
von MCG
Anscheinend geht es nächstes Jahr jetzt trotzdem so weiter wie für dieses Jahr. Im Sommer 2020 soll ein finaler Entscheid gefällt werden...

https://watchesbysjx.com/2019/12/eta-sw ... 7i49UTm5sE

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 19 Dez 2019, 13:31
von Richard Habring
Eine gute und sehr weise Entscheidung!
Damit wird - entgegen der alleinigen Meinung Herrn Hayeks - fairer Wettbewerb wieder hergestellt.
Ich gebe aber zu, ich wäre jetzt gerne Mäuschen in der SG-Zentrale ;-)

Re: Project A11: How Can A Small Family Business Afford to Design and Produce A Proprietary Watch Movement?

Verfasst: 20 Dez 2019, 14:02
von mike_votec
Richard Habring hat geschrieben: 09 Dez 2019, 12:34 Für diejenigen die sich für Hintergründe bei der Entwicklung eines eigenen Uhrwerks interessieren:
Das Video unseres Vortrags bei der HS-NY ist nun online:
https://youtu.be/QJFf3VlCXss
beste Grüße
Richard
Vielen Dank, Richard!