Harley oder Japanbike, Diskussion Handaufzug

Wikinger · Beitrag von **Wikinger** » 04 Apr 2007, 10:12

Ja, ja Vergleiche hinken immer. Aber Ihr kennt das. Da gibt es die Diskussion ein japanisches Motorrad ist gut, aber das echte Gefühl bietet nur eine Harley.

Ähnlich bei Uhren :

Quarzuhr ist sehr genau (Nipponbike ist topverarbeitet)

aber interessanter die Automatikuhr (Harley ist kultiger)

davon die Krönung ist das Handaufzugswerk (Harley mit Kickstarter).

Nun fehlen hier alle Italiener, die Triumphs und BMW-s. Aber irgendwie sehe ich den Handaufzug als wahre mechanische Uhr.

Klar die Automatik ist ein Fortschritt. Aber wollen das alle? Und verdeckt der Geräusche machende Rotor nicht oft das Werk oder erhöht die Bauhöhe?

Auch hier habe ich verallgemeinert, da es Microrotoren gibt oder einige leise sind und nicht immer ein Sichtboden vorhanden ist.

Trotzdem. Im Moment liegen bei mir alle "Automatics" rum. Nur noch Handaufzug!

ducaticorse21 · Beitrag von **ducaticorse21** » 04 Apr 2007, 10:50

wie fast immer - die Mischung machts...

Für schnelle Runden eine Automatik

Ducati...

...und zum cruisen eine Handaufzug

Harley

eac · Beitrag von **eac** » 04 Apr 2007, 13:29

Es mag ja stimmen, daß ein Handaufzugswerk schöner aussieht. Sogar ein rohes unbearbeitetes Poljot 3313 Kaliber sieht interessanter aus als ein eingedostes Standard ETA Automatikwerk, aber trotzdem finde ich Automatik interessanter und will nix mehr mit Handaufzug haben.

ducaticorse21 · Beitrag von **ducaticorse21** » 04 Apr 2007, 13:47

eac hat geschrieben: Sogar ein rohes unbearbeitetes Poljot 3313 Kaliber sieht interessanter aus als ein eingedostes Standard ETA Automatikwerk,

Na komm, standardmässig sehen sie alle bescheiden aus - egal welcher Provinienz...

Aber hier gehts ja auch nicht um den Grad der Finissierung, sondern darum welche Bauart faszinierender ist...

olibar · Beitrag von **olibar** » 04 Apr 2007, 13:53

...zu Beginn der Leidenschaft wollte ich auch ausschließlich Automatik. Mittlerweile muß ich mir eingestehen, dass HW für mich viel interessanter ist. Auch beim Wechsel finde ich das HW besser, denn es macht den "robusteren Eindruck", denn es ist ja für den täglichen manuellen Aufzug konzipiert, währen ein Automatik-Kaliber an der Stelle schon ein Stück filigraner wirkt. Mag zwar keinen großen Einfluß haben, das Gefühl bleibt aber.

Also: das Wahre ist HW, aber es gibt auch schöne Automaten

jeannie · Beitrag von **jeannie** » 04 Apr 2007, 14:07

Meine Handaufzugs-Speedmaster in den gleichen Topf geschmissen wie eine H*****-D******.

Ich würde sagen, die Schnittmenge R***x - H-D ist um einiges grösser, fast deckungsgleich.

Luke · Beitrag von **Luke** » 04 Apr 2007, 14:09

Eine Handaufzug will ich auch noch. Aber das hat Zeit. Gut Ding will Weile haben. Und ich will nicht, nur weil der Rotor fehlt, das doppelte dafür bezahlen

Sammael · Beitrag von **Sammael** » 04 Apr 2007, 14:18

Bin auch erst seit kurzem Besitzer einer Handaufzugsuhr.
Und ich bin ehrlich überrascht, wie schnell man sich an das aufziehen gewöhnen kann. Für mich hat der Handaufzug somit seinen "Schrecken" verloren.
Und den "freien" Blick aufs Werk gibts gratis dazu

Interessant wär allenfalls noch ein Microrotor. Als technisches Leckerli sozusagen

Romulus · Beitrag von **Romulus** » 04 Apr 2007, 14:19

ducaticorse21 hat geschrieben:wie fast immer - die Mischung machts...

Ganz meine Meinung.
Automatik-Werke mit Mini-Rotoren der oberen Uhrenklasse sind in Schönheit nicht zu übertreffen (und wenn wir nicht auch das brauchen, was denn sonst?). Handaufzugswerke können natürlich nicht weniger schön sein; ob ein Uhrenliebhaber seine Uhr jeden Morgen (selbst) aufziehen möchte, ist ihm überlassen. Einen Rotor empfinde ich aber als Fortschritt der Uhrenmechanik und würde es nicht missen wollen.

Eine Quarzuhr ist für uns eh kein (/selten ein) Thema - die Ganggenauigkeit opfern wir in gewissem Maß für die Mechanik; wer den Komfort eines Automaten für den unmittelbaren Bezug zur Uhr opfert, kann hier nicht missverstanden werden

Wikinger · Beitrag von **Wikinger** » 04 Apr 2007, 15:11

jeannie hat geschrieben:Meine Handaufzugs-Speedmaster in den gleichen Topf geschmissen wie eine H*****-D******.

Ich würde sagen, die Schnittmenge R***x - H-D ist um einiges grösser, fast deckungsgleich.

Speedmaster = Луноход

SINNlich · Beitrag von **SINNlich** » 04 Apr 2007, 15:58

Ich würde meine Russenuhren nicht für so eine Allerwelts-Speedmaster hergeben. Da sollen ja sogar die Stundentotalisatorzeiger nicht richtig sitzen...

Ernsthaft: Ein flammendes Plädoyer für den Handaufzug! Nicht wegen Finissierungen und Aufbau, das ist für mich netter Kinkerlitz und nähert sich der Dekadenz. Wesentlicher ist: Ein Handaufzug ist viel unkomplizierter: Keine Diskussion um Gangwerte, da man sie ja beim Aufziehen mal schnell stellen kann, keine losgerappelten Rotore, flache Bauhöhen und kein "Luftschutzbunker" im Öltankertonnagebereich am Handgelenk. Weniger Technik ist weniger, das kaputt gehen kann. Ich habe ganz viele Handaufzüge und mag nur jene nicht, bei denen ich jedesmal eine Schraubkrone aufdrehen muss, um sie aufzuziehen.
Und jetzt zuletzt als Agent Provocateur: "Wer zu faul ist, seine Uhr aufzuziehen, soll sich doch gleich einen Quartzer kaufen!"

Grüße

Axel

yuri_m · Beitrag von **yuri_m** » 04 Apr 2007, 18:47

SINNlich hat geschrieben:Und jetzt zuletzt als Agent Provocateur: "Wer zu faul ist, seine Uhr aufzuziehen, soll sich doch gleich einen Quartzer kaufen!"

hey 007, da mache ich auch Gebrauch eines hinkenden Vergleichs:
Handaufzug=englische Brause mit Kalt-, Warmwasserhähne separat
Automat=resteuropäische Brause mit zwei Griffe un einen Hahn, da kommt warm nach Gusto..
wieso sollte man sich so eine Bequemlichkeit enthalten, wenn man es so möchte?

Ich liebe die Vielfalt, habe das und das andere, keines muss besser sein, sondern nur anders!

Bei Motorräder gibt's auch 2-3-4 Zylinder mit genau so viele Variationen an 2-3-4V.. für jede Gelegenheit eine andere Versuchung!

harley sucks, honda even more

Y.

SINNlich · Beitrag von **SINNlich** » 05 Apr 2007, 09:51

Der Vergleich Harley/Mechanische Armbanduhr ist durchaus zu ziehen. Beides braucht man nicht und bei beidem gibt es wahrlich praktischere und alltagstauglichere Lösungen. Sie sindBeispiele von Dekadenz in der Industriekultur, für jede Perversion die passenden Konsumgüter aus Gründen der Gewinnmaximierung herzustellen und auch noch als "Kulturgut" hinzustellen.

Axel
(bekennender Uhrenperverser und Motorradfahrer)

Nikolaus B. · Beitrag von **Nikolaus B.** » 05 Apr 2007, 10:27

Wikinger hat geschrieben:...Speedmaster = .....

Sag mal Wikinger, hast DU eigentlich ein schnelles Pferd

Sedi · Beitrag von **Sedi** » 05 Apr 2007, 11:44

Hallo,
also bei mir halten sich Handaufzug und Automatik in der Sammlung genau die Waage - prinzipiell finde ich Handaufzug schöner, aber mich interessieren hauptsächlich Taucheruhren und da gibt's wenig Handaufzügler (ne Panerai kann ich mir leider nicht leisten). Fliegeruhren find ich auch ganz nett und da ist Automatik ein absolutes No-Go für mich. Weswegen ich mir bisher weder eine Stowa noch eine Laco (gibt's zwar auch mit HA. aber dann nur mit dezentraler Sekunde - bäh!) zugelegt habe. Es kommt also auch etwas auf die Art der Uhr an. Was mich bei Automatik noch stört ist, daß man ohne Gangreserve halt nicht weiß, wie lange sie noch läuft - mir ist tatsächlich schon mal ne Promaster am Arm stehen geblieben. Dann greift man eben auch bei Automatik oft wieder auf den Handaufzug zurück. Konsequent find ich Seiko - die kann man halt nicht aufziehen.
Gruß, Sedi