Silizium - die kleine Sonntagsfrage
- Mikrolisk
- Beiträge: 917
- Registriert: 20 Feb 2006, 08:42
- Wohnort: Ruhrgebiet/DE
- Interessen: Taschenuhren!
- Kontaktdaten:
Noch ein Versuch:
1704 - Pierre Debaufre stellt seinen ersten Steinzylinder her (für eine Zylinderhemmung)
Andreas
1704 - Pierre Debaufre stellt seinen ersten Steinzylinder her (für eine Zylinderhemmung)
Andreas
Besucht mich auf www.Mikrolisk.de - The horological trade mark index
Guckst Du ein paar Postings weiter oben:Mikrolisk hat geschrieben:Noch ein Versuch:
1704 - Pierre Debaufre stellt seinen ersten Steinzylinder her (für eine Zylinderhemmung)
Andreas
Das war´s aber nichtakon hat geschrieben:Zu den Teilen der Hemmung hätte ich gefunden:
"Steinzylinder" für die Zylinderhemmung aus Saphir bzw. Rubin
1704 erstmals von Pierre Debaufre hergestellt.
Bei den Brücken bin ich ratlos.
G´schamster Diener, euer
Andy
Andy
- Mikrolisk
- Beiträge: 917
- Registriert: 20 Feb 2006, 08:42
- Wohnort: Ruhrgebiet/DE
- Interessen: Taschenuhren!
- Kontaktdaten:
Eine Möglichkeit hab ich noch gefunden:
1830: Eduard John Dent experimentiert in London mit Spiralen aus Glas, um bessere Temperaturkompensationswerte zu erhalten.
Andreas
1830: Eduard John Dent experimentiert in London mit Spiralen aus Glas, um bessere Temperaturkompensationswerte zu erhalten.
Andreas
Besucht mich auf www.Mikrolisk.de - The horological trade mark index
Dann ist das Glas "oben" eine Brücke, und dies ist es tatsächlich nach allen einschlägigen Definitionen der Brücke. Und im von Frederic erweiterten Sinne aus Silizium. Nur ist das Problem, dass es mit Glas schon längst vorher Uhrengegeben hat, und ob da Hemmungsteile aus sog. "Silizium" dabei waren??? Glas-"Steine". Ist für mich schwierig abzuschätzen.Mikrolisk hat geschrieben:Oder meinst Du die UN Freak von 2001?
Andreas
Psychologisch ist natürlich Frederics Erweiterung, wo er auf Saphir extra hinweist, auf die Freak gemünzt. Und daran denkt jeder zuerst, bis aufgrund der neuen Silizium-Definition das Misstrauen kommt. Ich kenne mich in Standuhren einfach zu wenig aus. Al2O3 sind Korunde, auch Rubine also. Jedenfalls auch nicht Silizium im Sinne des chemischen Elements, wie man es verstehen müsste.
Kurz und gut: Ich kann die Frage nicht beantworten. Da müsste man mal Vico Oechslin fragen, nicht als Freak-Konstrukteur, sondern als Museumschef und Historiker.
Wo's nichts zu gewinnen gibt, gibt's auch nichts zu verlieren. Sonst ginge in diesem Forum möglicherweise bald der erste handfeste Krach los...
Vor allem hätte Walter Recht gehabt, ganz am Anfang und spontan, wo er eigentlich aufgrund des "alten", damals noch gültigen Begriffs "Silizium" gar nicht hätte Recht haben dürfen, mit der Saphirbrücke, und nur, wenn's wirklich keine alten Standuhren gibt mit entsprechenden Hemmungsbestandteilen... Ev. Kristallglas, mit Silizium...
(Motto: In Glas gibt's Silizium, und Saphir sieht aus wie Glas...)
Frederic wird's klären (müssen, und schwitzt vielleicht schon)
Also langsam wirds spannnend !
Gleich vorweg: die Lösung weiss ich nicht, glaube aber schon, dass der Zeitraum auf die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts eingrenzbar sein muss, da
erst ab ca. 1970 die industrielle Verarbeitung von Silizium ( in Halbleitern)
begann.
Aufgrund welcher Eigenschaften sollte man Silizium bei Uhren verwenden ?
Aus einem wafer geäzt, hat das "Ausgeschnittene" wohl mit anderen Werkstoffen nicht erreichbare Präzision; Gewicht könnte auch noch interessant sein....
Die Technologien hierzu gibt es aber auch erst seit vielleicht +-30 Jahren
....
Wenn "Silizium" früher begrifflich anders belegt war, dann wird der Zeitraum natürlich weiter, ist das die Spur ?!?!
WALTER
Gleich vorweg: die Lösung weiss ich nicht, glaube aber schon, dass der Zeitraum auf die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts eingrenzbar sein muss, da
erst ab ca. 1970 die industrielle Verarbeitung von Silizium ( in Halbleitern)
begann.
Aufgrund welcher Eigenschaften sollte man Silizium bei Uhren verwenden ?
Aus einem wafer geäzt, hat das "Ausgeschnittene" wohl mit anderen Werkstoffen nicht erreichbare Präzision; Gewicht könnte auch noch interessant sein....
Die Technologien hierzu gibt es aber auch erst seit vielleicht +-30 Jahren
....
Wenn "Silizium" früher begrifflich anders belegt war, dann wird der Zeitraum natürlich weiter, ist das die Spur ?!?!
WALTER
Ich habe schon geschwitzt und den Antwortext lange fertig.Charles hat geschrieben:
Psychologisch ist natürlich Frederics Erweiterung, wo er auf Saphir extra hinweist, auf die Freak gemünzt. Und daran denkt jeder zuerst, bis aufgrund der neuen Silizium-Definition das Misstrauen kommt. Ich kenne mich in Standuhren einfach zu wenig aus. Al2O3 sind Korunde, auch Rubine also. Jedenfalls auch nicht Silizium im Sinne des chemischen Elements, wie man es verstehen müsste.
Frederic wird's klären (müssen, und schwitzt vielleicht schon)
Nein, ich meine wirklich Sio2 und Korund Al2O3 (Saphir und Family).
Charles, Du brauchst Dich nicht in Standuhren auskennen - es ist (wie ich schon schrieb) keine Stand/Wand/Tischuhr.
Der Hinweis mit der Glasspirale war schon nicht ganz schlecht - zwar die falsche Richtung, aber immerhin.
Das Nachdenken und Suchen lohnt sich - man sieht die aktuellste Uhrentechnik mit ganz anderen Augen. Lehrreich ist die Antwort auf alle Fälle
Die "Adventsrätselrunde" kennt noch die berühmte Frage nach dem flexiblen Armband. Eine einzige Referenz weltweit über Google....
Heute Abend gibt es die Lösung oder vielleicht doch erst morgen, wenn der "Spass an der Freude" nicht schlagartig "erlahmt"
gruss und viel Spass
frederic der Rätselonkel
Wie versprochen kommt heute Abend die Auflösung - als seperater Thread im Vintage Forum, damit sie dort für die Fans zu finden ist....
Charles brachte mich mit seiner neuen Skelettuhr auf die Idee zu dem kleinen Rätsel.
Zu den unbekanntesten Meistern seiner Zunft zählt der Uhrmacher Rebillier.
Er schuf diese atemberaubend schöne transparente Uhr in reduzierter Grösse mit nur 39 mm (Gehäuse) Durchmesser.
Bild von Hora Italien
Diese skelettierte Goldtaschenuhr mit Viertelstundenrepetition wurde für die Pariser Weltausstellung 1855 (Exposition universelle de 1855) angefertigt.
Werkplatte, Brücken und Unruhreif (schwer zu sehen!) sind aus Bergkristall (SiO2). Die Räder des Schlagwerkes und des Zeigerwerkes sind aus durchscheinendem Achat gesägt.
Der Zeigerstellmechanismus, sowie das Innere der Räder besteht ebenfalls aus Kristall. Man kann deutlich die auf die durchsichtigen Räder aufgezogenen Zahnkränze sehen, die aus Gold bestehen.
Zwei kleine Brücken und deren Schrauben (!) sind aus Saphir. Die übrigen Schrauben zur Befestigung der Brücken und des Mechanismus sind aus Gold. Das Schlagwerk wird durch den kleinen gestuften Schieber bei 1 Uhr ausgelöst.
Flache Goldspirale und Duplexhemmung.
Die Uhr hat einen Durchmesser von 39 mm.
Die Uhr befindet sich im "Musée de la Mesure du Temps Beyer" in Zürich.
Die Bilder sind KEINE Röntgenaufnahmen - die Uhr sieht wirklich so aus!
Die Vorderseite dieses Wunderwerkes
Die Rückseite
Gruss
frederic
Text und Bild aus Reinhard Meis - Taschenuhren, Callwey Verlag 1994
Charles brachte mich mit seiner neuen Skelettuhr auf die Idee zu dem kleinen Rätsel.
Zu den unbekanntesten Meistern seiner Zunft zählt der Uhrmacher Rebillier.
Er schuf diese atemberaubend schöne transparente Uhr in reduzierter Grösse mit nur 39 mm (Gehäuse) Durchmesser.
Bild von Hora Italien
Diese skelettierte Goldtaschenuhr mit Viertelstundenrepetition wurde für die Pariser Weltausstellung 1855 (Exposition universelle de 1855) angefertigt.
Werkplatte, Brücken und Unruhreif (schwer zu sehen!) sind aus Bergkristall (SiO2). Die Räder des Schlagwerkes und des Zeigerwerkes sind aus durchscheinendem Achat gesägt.
Der Zeigerstellmechanismus, sowie das Innere der Räder besteht ebenfalls aus Kristall. Man kann deutlich die auf die durchsichtigen Räder aufgezogenen Zahnkränze sehen, die aus Gold bestehen.
Zwei kleine Brücken und deren Schrauben (!) sind aus Saphir. Die übrigen Schrauben zur Befestigung der Brücken und des Mechanismus sind aus Gold. Das Schlagwerk wird durch den kleinen gestuften Schieber bei 1 Uhr ausgelöst.
Flache Goldspirale und Duplexhemmung.
Die Uhr hat einen Durchmesser von 39 mm.
Die Uhr befindet sich im "Musée de la Mesure du Temps Beyer" in Zürich.
Die Bilder sind KEINE Röntgenaufnahmen - die Uhr sieht wirklich so aus!
Die Vorderseite dieses Wunderwerkes
Die Rückseite
Gruss
frederic
Text und Bild aus Reinhard Meis - Taschenuhren, Callwey Verlag 1994
Finde ich auch "geil".Kalli hat geschrieben:Die ist ja sowas von Geil (sorry für meine Ausdrucksweise, aber ich kann in diesem Moment nicht anders )
Mit diesem kleinen Rätsel wollte ich zeigen, dass manche moderne Auffassungen sehr alte Hüte sind.
Ich finde die Uhre auch einfach toll.
gruss
frederic
Ein sehr schöne Uhr!
Ist unglaublich, was da vor langer Zeit geschaffen wurde.
Mit der Uhr "Edward Piguet Tourbillon Saphir" von AP wurde ein ähnliches Konzept verfolgt (s.a. Chronos 3/2002 S. 44ff).
In dem Artikel wird erwähnt, dass auch Christophe Claret für Corum und Richard Mille für Mauboussin entsprechende Uhren entworfen haben.
Wenn man liest, welche Schwierigkeiten die Verarbeitung des Materials auch in der Gegenwart mit allen möglichen neuen Techniken noch bereitet, steigt meine Bewunderung für dieses einmalige Zeugnis der Uhrmacher-Kunst von 1855 (!!!) ins Unermeßliche.
Gruß
Dirk
Ist unglaublich, was da vor langer Zeit geschaffen wurde.
Mit der Uhr "Edward Piguet Tourbillon Saphir" von AP wurde ein ähnliches Konzept verfolgt (s.a. Chronos 3/2002 S. 44ff).
In dem Artikel wird erwähnt, dass auch Christophe Claret für Corum und Richard Mille für Mauboussin entsprechende Uhren entworfen haben.
Wenn man liest, welche Schwierigkeiten die Verarbeitung des Materials auch in der Gegenwart mit allen möglichen neuen Techniken noch bereitet, steigt meine Bewunderung für dieses einmalige Zeugnis der Uhrmacher-Kunst von 1855 (!!!) ins Unermeßliche.
Gruß
Dirk
- andreaseck
- Beiträge: 15815
- Registriert: 15 Feb 2006, 12:37
- Interessen: Uhren - was sonst?