Vater Hayek passt den Herren Pfeiffer-Belli und Wanka nicht!

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
Charles
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Vater Hayek passt den Herren Pfeiffer-Belli und Wanka nicht!

Beitrag von Charles »

Aus dem Mai-Heft des Uhrenmagazins, Editorial von Thomas Wanka:

(Es geht um die Verwendung des vollkommen renovierungsbedürftigenGebäudes der ehemaligen Deutschen Uhrmacherschule Glashütte.)

"...
Ein aufdringlicher Aufruf des UHREN-MAGAZIN-Herausgebers, Christian-Pfeiffer-Belli, eine Stiftung ins Leben zu rufen, welche alle Beteiligten ins Boot holen sollte, verhallte ungehört, obwohl die von ihm zurecht aufgeworfenen Fragen nicht beantwortet sind. Den Zuschlag erhielt, dank grosszügiger finanzieller Zusagen durch die Mutter Swatch Group, die Manufaktur Glashütte Original. Trocken schlucken musste ich allerdings bei der in besagter Pressemappe veröffentlichten Namensgebung: Die Stiftung hört auf den Namen: "Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Nicolas G. Hayek". ..."

Dass Museen beziehungsweise deren Stiftungen wie eine Person heissen ist nicht aussergewöhnlich. So gibt es eine Hans Erni-Stiftung und ein Hans Erni-Haus in Luzern. Hans Erni lebt in Luzern. Besuchenswert übrigens; Hans Erni hat z.B. für die Weltausstellung 1958, mit 49 Jahren, ein Wandbild mit Uhrenbestandteilen gemalt, welches heute im MIH in La Chaux-de-Fonds zu bewundern ist, oder ausschnittweise das Titelbild von Nicolets "Pendulerie" (Lehrbuch); Guyot, Charly: Conquête du Temps, Kommentar zu drei Bilder von Hans Erni, Hrsg.: Chambre Suisse de l'Horlogerie, LaCdF 1958). (Ich habe das Beispiel dieses Künstlers gewählt, weil es von ihm einiges für Uhrenfreunde gibt; es gäbe viele andere.)

Was mich aber wundert, und was ich sogar als völlig unangebracht betrachte: dass sich der Chefredakteur einer Uhrenzeitschrift in dieser Art äussert.

Es ist eigentlich sehr anständig von The Swatch Group, dass sie auch Mitbewerber zur Gründungsunterzeichnung eingeladen hat. Weniger anständig vom Chefredakteur, dass er im Editorial mitteilt, dass der eine oder andere ihm "später im Vertrauen" versichert hat, er sei der Einladung "mit der Faust in der Tasche" gefolgt. Soviele gibt's erstens nicht in Glashütte, und zweitens hätten die doch ganz einfach in ihrer Firma bleiben und arbeiten können. Jedenfalls haben sie offensichtlich das Geld im Gegensatz zum Familienunternehmen Hayeks nicht locker machen wollen. Vor allem aber Christian Pfeiffer-Belli nicht, und Thomas Wanka, bzw. ihr Betrieb, die Ebner Gruppe. Dies wäre genau dieser am besten angestanden, wenn sie doch verschiedenes auf dem Gebiet publiziert, und nicht zu billig, weder für Inserenten noch für Leser. Da hätte man doch die verschiedenen Uhrenfirman zusammenbringen können, im "Uhrenmuseum Ebner" in Glashütte, oder auch "Pfeiffer-Belli", wie auch immer.

Grosse Worte, aber selber nicht zahlen, ist ziemlich daneben, besonders mit dem Sprachrohr einer Zeitschrift, wo dem Betroffenen bzw. der Stifterfirma nicht ebenfalls das Wort erteilt wird.

Und wenn jetzt das Museum zu einer Stiftung der Gruppe von GO(/Union)geht, mit dem Namen des Verwaltungsrats-Präsidenten, ist das durchaus verdient. Dieser hat nämlich ausserordentlich viel für die schweizerische, aber auch die Glashüttner Uhrenindustrie geleistet, ohne übrigens immer vorauszusehen, dass sich ein Gewinn erzielen lässt. Nicht als Einziger, wie allen bekannt ist, und auch nicht zu einem fühen Zeitpunkt, aber an wesentlicher Stelle. Ich hätte GO sehen wollen, wenn Deutschland und vielleicht Österreich über 2000 hinaus einzige "grössere" Absatzmärkte geblieben wären.

Ich freue mich auf alle Fälle, dass Hayeks Swatch Group in diese Stiftung
investiert und das Haus dank ihm nicht vollständig zur Ruine wird.

P.s. Ich wollte diesen Beitrag anderswohin kopieren und fand das Forum nicht mehr. Weiss jemand mehr?
zaphod
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Re: Vater Hayek passt den Herren Pfeiffer-Belli und Wanka ni

Beitrag von zaphod »

Charles hat geschrieben:P.s. Ich wollte diesen Beitrag anderswohin kopieren und fand das Forum nicht mehr. Weiss jemand mehr?
Hallo Charles,

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andreaseck
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Beitrag von andreaseck »

Hallo Charles

Ganz ehrlich.
Mir wäre es auf alle Fälle lieber, so ein Uhrenmuseum
ist unabhängig...

Gruß
Andreas
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jeannie
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Beitrag von jeannie »

andreaseck hat geschrieben:Ganz ehrlich.
Mir wäre es auf alle Fälle lieber, so ein Uhrenmuseum
ist unabhängig...
Ganz ehrlich, mir auch. aber lieber ein abhängiges Uhrenmuseum
als ein unabhängiges kein Uhrenmuseum.

Das ist halt der Neoliberalismus. You get what you pay for.
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mhanke
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Beitrag von mhanke »

andreaseck hat geschrieben:Hallo Charles

Ganz ehrlich.
Mir wäre es auf alle Fälle lieber, so ein Uhrenmuseum
ist unabhängig...

Gruß
Andreas
Theoretisch hast Du recht. In der Praxis funktioniert dies aber nicht so gut wie es sich anhört, denn aus sich heraus kann sich kein Museum finanziell tragen. Da sind die Kommunen oder eben private Sponsoren gefragt. Das größte Uhrenmuseum, das MIH in La Chaux de Fonds, ist unabhängig. Die STadt will aber nicht - oder nicht wesentlich - dafür bezahlen, und der Pool für die Beiträge von den Uhrenfirmen ist auch nicht mehr gu gefüllt. Die Uhrenfirmen sagen - mit gewissem Recht - dass sie aufgrund der von ihnen gesicherten Arbeitsplätze und der in die Gemeindekassen bezahlten Abgaben ohnehin schon genug für die Region leisten. Wenn diese Touristen mit einem Museum anziehen will, dann soll sie auch dafür aufkommen.

Welcher der Standpunkte nun mehr oder weniger berechtigt ist, lässt sich von einem Außenstehenden sicher nur schwer sagen. Die Quntessenz daraus aber ist, dass - wie überall im Leben, auch bei den sogenannten "Uhrenmanufakturen" - Unabhängigkeit sehr teuer ist; oftmals zu teuer.

Marcus
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Charles
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Re: Vater Hayek passt den Herren Pfeiffer-Belli und Wanka ni

Beitrag von Charles »

zaphod hat geschrieben:
Charles hat geschrieben:P.s. Ich wollte diesen Beitrag anderswohin kopieren und fand das Forum nicht mehr. Weiss jemand mehr?
Hallo Charles,

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"Markt" und "Wer ist online". Schluss??
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mhanke
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Re: Vater Hayek passt den Herren Pfeiffer-Belli und Wanka ni

Beitrag von mhanke »

Charles hat geschrieben:
zaphod hat geschrieben:
Charles hat geschrieben:P.s. Ich wollte diesen Beitrag anderswohin kopieren und fand das Forum nicht mehr. Weiss jemand mehr?
Hallo Charles,

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Marcus
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Charles
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Beitrag von Charles »

Mir ist das MIH bekannt. Vico Oechslin gelingt es, seinem Museum mit Hilfe seiner "Eintreibarbeit", davon einiges von Privaten, einen neuen roten Faden zu verleihen. Aber die wirklichen Spitzenprodukte der Firmen landen fast immer in deren eigenem Museum. Top-Breguets sah ich im Patek-Museum in Genf :lol: :lol: :lol: , und wirkliche Spitzenprodukte vieler anderer Arten ebenfalls. Dann kommt lange nichts mehr. Dann Omega und andere Firmen, irgendwann das MHL. Das MIH steht irgendwo zwischendrin. Kann aber auf jeden Fall mit dem städtischen Budget allein kaum mehr als überleben verstanden als aufbewahren. Und ausnahmsweise mal eine Kleinigkeit beschaffen, wenn keiner der heute noch existierenden Markennamen draufsteht. Viele Sammler in der Schweiz haben ein weit höheres Budget für Uhren. (Und einige davon lassen zum Glück auch mal was fürs Museum liegen.)

Also sind die wirklich aktiven Museen auf einem teuren Sammelgebiet privat. (Ausnahmen wie das Basler Kunstmuseum, wo sogar eine Volksabstimmung über die Picasso-Beschaffung positiv verlaufen ist, was zu einem zusätzlichen Geschenk des Künstlers geführt hat, bestätigen die Regel.)

Ob man wirklich die Steuerzahler zu einem Museum auf dem Gebiet eines Hobby-Marktes zwingen soll? In LaCdF ist's immerhin ein Museum der lokalen Industrie, welche sehr viel bedeutender und geographisch weiter verbreitet ist als eines in Glashütte. Ob dort die Bevölkerung, und damit auch die Angestellten der Betriebe, zum Museum finanziell heranzuziehen wäre??

Hier geht es aber um die Unverschämtheit der Ebner-Gruppe: Grosses Gebell statt Taten.
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Thomas Wanka
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Charles erfindet Brgündungen falscher Tatsachen

Beitrag von Thomas Wanka »

Ein aufdringlicher Aufruf
Wer aus welchen Gründen und mit welcher Absicht derart sinnenstellend zitiert, hat sich für mich endgültig disqualifiziert. Schade.

Thomas Wanka
Thomas Wanka

nie sollt ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken
Charles
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Re: Vater Hayek passt den Herren Pfeiffer-Belli und Wanka ni

Beitrag von Charles »

mhanke hat geschrieben:Oben links auf "Login" klicken.
Danke. Kopiert, damit's die auch lesen können. Wenn sie wollen.
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Thomas Wanka
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Entschuldigung

Beitrag von Thomas Wanka »

Verzeihung,

ich hatte fälschlicherweise angenommen, Charles Beitrag folge einer inhaltlichen Absicht, sich mit meinem Editorial auseinanderzusetzen. Dem hätte ich mich gerne gestellt, aber da dem nicht so ist, ziehe ich auch meinen letzten Beitrag zurück:
Hier geht es aber um die Unverschämtheit der Ebner-Gruppe:
Grosses Gebell statt Taten.
Danke, jetzt habe auch ich verstanden
:evil:
Thomas Wanka

nie sollt ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Hallo,

warum soviel Wirbel um so eine Nichtigkeit? Weder kann ich mich über den Stiftungsnamen mit dem Zusatz Hayek alterieren, noch über das Verhalten der Ebner Gruppe. Beides kommt mir eher kleinkariert vor - es sei denn, man sucht einen Anlaß, den Herren Wanka und Pfeiffer Belli eins überzubraten, da gäbe es aber vielleicht bessere Anlässe - so man sie sucht. Oder man ist halt gerade wieder schlecht drauf und braucht ein Ventil.

Grüße
Heinz

P.S. Honi soit, qui mal y pense.
Charles
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Re: Charles erfindet Brgündungen falscher Tatsachen

Beitrag von Charles »

Thomas Wanka hat geschrieben:
Ein aufdringlicher Aufruf
Wer aus welchen Gründen und mit welcher Absicht derart sinnenstellend zitiert, hat sich für mich endgültig disqualifiziert. Schade.

Thomas Wanka
Ich habe dich nicht sinnentstellend zitiert, sondern so umfassend, wie nötig, um es zu verstehen. Mindestens einen Vertreter von Hayek hättest du zu Worte kommen lassen müssen. Nur die Konkurrenten "im Vertrauen" zu zitieren ist ziemlich schwach. Ausserdem steckt im Editorial etwas Neid, nicht über das mangelnde Geld, nehme ich an, aber über die einmal mangelnde Macht, die ein Verleger bzw. eine Zeitschrift für einmal hat. Alles kann nicht einmal die Presse befehlen. Zum Glück.

Dass die Glashüttner nicht gerade die reichsten Bewohner deutschlands sind, wissen wir beide. Also muss das Museum privat finanziert werden. Und dass sich hier Konzerne wie Richemont und Swatch nicht zusammenschliessen, ist ebenfalls klar. Deinem Herausgeber erst recht und schon lange; er kennt die Szene.
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Thomas Wanka
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Nicht sinnentstellend?

Beitrag von Thomas Wanka »

Wo habe ich von einem aufdringlichen Aufruf geschrieben? Den Nachweis möchte ich sehen!
Thomas Wanka

nie sollt ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken
Charles
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Beitrag von Charles »

In Zitat!
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