Geschmacksverirrung Gold

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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andreaseck
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von andreaseck »

playman205 hat geschrieben:Du hast völlig Recht. Aber wenn ich mich an Deine legendären Lange-Wristshots erinnere, möchte ich Dir auch zurufen: Dann trag' doch mal eins! :mrgreen: :whistling: :wink:
:angry: :angry: :angry: :angry:
:lol: :lol: :lol: :lol:

Gruß
Andreas
destructive
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von destructive »

Holger,

Mit uhren beschäftige ich mich schon recht lange - auch wenn mein budget für die wirklich extravaganten sachen nie vorhanden war ...
zumal in der Zeit in welcher es mir nicht gerade schlecht ging (ganz im vergleich zu heute ;() das meiste geld in den Aufbau der Werkstatt geflossen ist ... für den Betrag hätte es eine nette Sammlung diverser toller uhren gegeben :whistling:
na ja, aber in all der Zeit, konnte ich mich nicht ein einziges mal für einen Gold-Ticker begeistern...
auch nicht zum massgeschneiderten Anzug oder zu sonst einem Anlass.
Auch konnte ich bis heute nur SEHR WENIGE träger von Golduhren ausmachen, bei denen dies nicht "Protzig" oder "Overkill" oder einfach unschön war.... zugegeben, es gab eine handvoll solcher menschen denen die Farbe stand, der Stil passte... aber das war selten.
Sehr selten.
Natürlich sei es angebracht anzumerken, dass dies aus meiner eigenen, subjektiven Perspektive so wargenommen wurde ... daher im ende bleibt es geschmacksfrage...
Vintage uhren, nun ja, da gibt es doch eine stattliche Zahl welche wirklich toll sind, gerade ohne Gold.
Das material "Gold" hatte auf mich noch nie eine grosse Anziehungskraft, es sei den in Form von Barren, welche leider nicht in meinem Keller liegen... aber am Körper, als Schmuck, oder Zeitmesser? - nee...

Irgendwie schreit's für mich immer zu sehr nach "Schau mal, schau mich an, ich kann's mir leisten...".
Auch was dein Beispiel mit der eigenen Peer Group betrifft, oder schlicht der Gesellschaft in welcher man sich bewegt, gerade dort finde ich fängt es oft an ins lächerliche zu driften.
Was soll das, nur weil Anton, Friedrich, Frank und Karin allesamt dies und das am handgelenk tragen muss Volker eine aus Gold haben, damit er doch noch auffällt? Meine Meinung zu dem Thema ist eigentlich simpel: 1. Ich definiere mich nicht über die Uhr am Handgelenk, auch nicht was meine "Stammeszugehörigkeit" anbelangt... 2. Ich trage was MIR gefällt... ob das Otto, Karl-heinz und wie sie alle heissen mögen nun passt ist mir ziemlich egal.

es ist mir einfach zu "aufdringlich".

aber eben, ich will niemandes persönliche Freude am Thema Gold herablassen... es ist lediglich meine Ansicht.
playman205 hat geschrieben:@destructive, DocSnyder: Farbige Gehäuse sind natürlich offensichtliche Geschmackssache, aber ich glaube, Ihr legt zu viel Bedeutungsschwere in das Gehäusematerial. Protz ist immer abhängig von der eigenen Peer Group, unter lauter Trägern hochwertiger Uhren kann man mit einem Goldührchen nicht protzen, selbst wenn der Wunsch danach bestehen sollte. Man ist im Gegenteil völlig unauffällig. Zudem sind gerade Vintage-Golduhren durch ihre relative Wertarmut des Protzens ganz und gar unverdächtig. :wink: Auch persönliche Authenzität zeichnet sich (IMHO) vor allem dadurch aus, dass man Dinge tut/trägt, die einem Spaß machen. Schaut Euch walti an! Der ist doch gerade authentisch, weil ihn Golduhren so begeistern. Für mich eine Quelle der Inspiration auf dem Weg zu einer höheren Bewusstseinsebene des Spaßes. :idea: :D
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MPG
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von MPG »

destructive hat geschrieben:Was soll das, nur weil Anton, Friedrich, Frank und Karin allesamt dies und das am handgelenk tragen muss Volker eine aus Gold haben, damit er doch noch auffällt?
Genau DAS schreibt Holger doch.
Viele Grüße
--Michael--

Wer nur Jux machen will, den kann man nicht ernst nehmen.
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hypophyse
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von hypophyse »

destructive hat geschrieben:1. Ich definiere mich nicht über die Uhr am Handgelenk, auch nicht was meine "Stammeszugehörigkeit" anbelangt...
Du definierst jedoch andere über die Uhr am Handgelenk, auch, was deren Stammeszugehörigkeit anbelangt ... :wink:

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man nicht in eine Schublade gesteckt werden möchte. Es wäre nur angemessen, dies dann nicht auch selbst zu tun. Eine Vollgold-Day-Date, sogar noch mit einigen Jahren auf dem Buckel ist eine klassische Schönheit. Sie entzieht sich, wie ich finde jeglicher Kategorisierung und steht für sich selbst. Das gilt meines Erachtens für fast jedes elegante Modell. Bei sportlichen Uhren mag das etwas anders sein, wiewohl mit eine Everose-Daytona schon gefallen würde. Gelbgold fällt viel mehr auf, da sollte das Gesamtbild stimmig sein.

Deine Sichtweise ist alles andere als abwegig, aber tendeziell etwas zu pauschal, da eine korrekte Beurteilung doch sehr vom Auftreten im Einzelfall abhängt. Mit der Uhr hat das nur sehr am Rande zu tun.
Gruß Roland
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destructive
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von destructive »

hypophyse hat geschrieben:
destructive hat geschrieben:1. Ich definiere mich nicht über die Uhr am Handgelenk, auch nicht was meine "Stammeszugehörigkeit" anbelangt...
Du definierst jedoch andere über die Uhr am Handgelenk, auch, was deren Stammeszugehörigkeit anbelangt ... :wink:
Touché ;)

hypophyse hat geschrieben: Deine Sichtweise ist alles andere als abwegig, aber tendeziell etwas zu pauschal, da eine korrekte Beurteilung doch sehr vom Auftreten im Einzelfall abhängt. Mit der Uhr hat das nur sehr am Rande zu tun.
Sicher, sie ist Pauschalisiert, allerdings habe ich das gefühl das wir dann "halbe romane" austauschen müssten um auch nur halbwegs zu definieren wo die Pauschalität aufhört, die realität anfäng, die unterschiede sind... ich habe dies gezielt pauschalisiert um den Standpunkt zu definieren ;) Klar, mit der Uhr als Objekt hat es nur am Rande zu tun, es sei denn wir fangen an darüber zu sinnieren, wozu eine solche Uhr in erster Instanz geschaffen wurde - was war der ursprüngliche Wunsch des ersten herstellers prunkvoller golduhren... aber eben ;)
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Quadrilette172
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von Quadrilette172 »

Wirkt einfach nur gediegen und schön!
Caruso
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von Caruso »

Hallo liebe Diskutanten,

meiner Meinung nach kommt man bei dem Thema nicht an der Einsicht vorbei, dass es letzlich Geschmacksache ist eine goldene Uhr zu tragen oder ein anderes Material zu bevorzugen. Wichtig finde ich, dass die Uhr zum Träger und zum Gesamteindruck passt, aber auch da werden in einem konkreten Fall, die Meinungen auseinander gehen. Hier im Forum sind viele schöne goldene Uhren zu sehen, die ich mir wahrscheinlich niemals werde leisten können, aber deshalb finde ich die Träger noch lange nicht protzig. Anders sieht es bei Leuten aus die über und über mit Gold behängt sind. Was ich aber auch nicht nachvollziehen kann, ist die häufige und starke Ablehnung von vergoldeten oder Bicolor-Uhren. Ich finde nicht, dass das was mit "gewollt und nicht gekonnt" zu tun hat. Es gibt meiner Meinung nach auch schöne vergoldete Uhren, z. B. besitze ich eine Glashütte Original Spezimatic. Der Stil der Uhr passt wunderbar zur goldenen Farbe. Für mich ist die technische Wertigkeit der Uhr und das Aussehen entscheidend und eine vergoldete Uhr sieht erst mal wie eine goldene aus. Natürlich würde ich bei entsprechender finanzieller Ausstattung eine massive Golduhr einer vergoldeten vorziehen, weil sie einfach dauerhafter gut aussieht und für mich auch immateriell höherwertig ist. Aber soll ich eine Uhr schlecht finden, bloß weil sie nicht aus Gold ist, sie mir aber ansonsten gefällt? Also ob Gold oder Stahl ist Geschmackssache und es gibt auch Uhren, die ich im einen oder anderen Material schöner finde. Aber wem goldene Uhren gefallen, müssten auch vergoldete gefallen. Und durch den Kontrast zwischen Stahl und Gold finde ich auch einige Bicoloruhren einfach schön.

Viele Grüße
Caruso
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stere
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Interessen: Hmm......vielleicht Uhren ? :-)

Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von stere »

TomTom hat geschrieben:
Bild

finde ich jetzt nicht unbedingt protzig oder "overdressed".

na das is ja mal eine geile Uhr

stere
"If you think you are too old to rock'n'roll then you are!" Lemmy
walti
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von walti »

Hallo,

genau wie Playman 205 (Holger) sagt, das Zauberwort heisst Spaß, Freude, Begeisterung, Passion, Faszination, wie immer man es auch nennen mag. Ich mag auch Stahluhren, als Alltagsuhren ohnehin, aber eine goldene Uhr, sehr gerne auch eine Stahlgoldene, die flasht einfach viel mehr, du schaust auf diese endgeile Uhr uns spürst einfach ein tolle Gefühl von tiefster Freude.

Man mag mich für spleenig halten, aber ich freue mich schon immer auf den Sonntag, da haben meine golden Babys dann Ausgang ! Was andere Leute darüber denken ist mir vollkommen Schnurz und Wuppe !

Gruss

Walti
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MPG
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von MPG »

Caruso hat geschrieben: Es gibt meiner Meinung nach auch schöne vergoldete Uhren, z. B. besitze ich eine Glashütte Original Spezimatic. Der Stil der Uhr passt wunderbar zur goldenen Farbe.
Genau !
Bild
Viele Grüße
--Michael--

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MPG
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von MPG »

MPG hat geschrieben:
Caruso hat geschrieben: Es gibt meiner Meinung nach auch schöne vergoldete Uhren, z. B. besitze ich eine Glashütte Original Spezimatic. Der Stil der Uhr passt wunderbar zur goldenen Farbe.
Genau !
Bild
(auch wenn meine nur ne Marriage ist)
Viele Grüße
--Michael--

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playman205
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von playman205 »

Caruso hat geschrieben:Für mich ist die technische Wertigkeit der Uhr und das Aussehen entscheidend und eine vergoldete Uhr sieht erst mal wie eine goldene aus. Natürlich würde ich bei entsprechender finanzieller Ausstattung eine massive Golduhr einer vergoldeten vorziehen, weil sie einfach dauerhafter gut aussieht und für mich auch immateriell höherwertig ist. Aber soll ich eine Uhr schlecht finden, bloß weil sie nicht aus Gold ist, sie mir aber ansonsten gefällt? Also ob Gold oder Stahl ist Geschmackssache und es gibt auch Uhren, die ich im einen oder anderen Material schöner finde. Aber wem goldene Uhren gefallen, müssten auch vergoldete gefallen.
Bi-Color aus massiven Materialien ist Geschmackssache. Mein Ding ist es nicht, aber vielleicht habe ich mich da in den 1980ern auch zu sehr satt gesehen.

Bei vergoldet ist es für mich keine Geschmackssache, sondern eben eine Sache der technischen Wertigkeit. Eine vergoldete Uhr mag wie eine echte Golduhr aussehen, wenn es sich um eine starke Vergoldung handelt (in den alten Tagen gab es ja sowohl Vergoldungen mit bis zu 80 Mikrometer und massive Walzgoldauflagen, die sogar poliert werden konnten). Aber es ist selbst in seiner seltenen besten Form niemals so nachhaltig wie ein massives Material und wenn es einmal einen Stoß abbekommen hat oder entsprechend berieben ist, sieht es wirklich widerwärtig aus und ist schwer in den Originalzustand zu versetzen. Und da kommt dann meine Emotion ins Spiel: Ich möchte nicht, dass die Uhren, für die ich mich in so starkem Maße interessiere, mein ästhetisches Mißfallen erregen. Auch nicht zukünftig. :wink: Es ist schon Aufwand genug, die Werke am Laufen zu halten, da muss man sich nicht noch unnötige Gehäuseprobleme ins Haus holen.

Und dann gibt es noch einen anderen Aspekt, der speziell bei Vintage von Interesse ist (und davon reden wir beim Thema Vergoldungen ja überwiegend). Es gibt so viele Uhren, die interessant sind, dass man selektieren muss, wenn man nicht irgendwann mit 100+ Uhren von durchgängiger Banalität wach werden will. Und am besten selektiert man dann auch das objektiv bessere. Dazu gehört für mich (bei einer derzeit noch ausreichenden Verfügbarkeit von massiven Vintage-Golduhren), dass ich ausschließlich auf massives Material zurückgreife. Also Gold statt vergoldetem Messing und Edelstahl statt verchromtem Messing. Zugegebenermaßen ist das eine sehr persönliche Meinung, die nicht jeder teilen wird.

Holger
Humans doing the hard jobs on minimum wage while AI writes poetry and paints is not exactly the future I expected.
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MPG
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von MPG »

Sorry für mein Doppelpost. Hab den Editieren- mit dem Zitieren-Knopf verwechselt.
Viele Grüße
--Michael--

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tom_tombiken
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von tom_tombiken »

Für meinen Geschmack diskutiert Ihr ein bisschen viel über den Protzfaktor. Natürlich gibt es Uhren, die mir auch nicht gefallen (wenn ich nur an die goldene Rolex denke, die Horst Tappert als Kommissar Derrick getragen hat) und es gibt sicher auch viele Menschen, die goldene oder goldfarbene Uhren tragen, um ihre Mitmenschen zu beeindrucken. Die outen sich dann aber sicher auch durch den Schlüsselanhänger am Autoschlüssel, das Handy und und und.............

Aber eigentlich reden wir hier doch über Uhren und mal ehrlich:

Könnte die AP von TomTom in Edelstahl schöner aussehen? Ich finde NEIN. Es gibt schon Uhren, denen ein schöner Gelb- oder Rotgoldton besser steht.

Thomas
Wenn das die Lösung ist gib' mir bitte mein Problem zurück!
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andreaseck
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Re: Geschmacksverirrung Gold

Beitrag von andreaseck »

Hallo

Wenn wir schon beim Thema Protzfaktor sind.

Der Protzfaktor einer Rolex Deep Sea in Stahl ist mit Sicherheit größer
als der einer goldenen Patak Calatrava oder Lange Saxonia :wink:

Gruß
Andreas
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