osborne hat geschrieben:bei einem richtig guten Fake (mit Papieren und allem Gedöns) hilft sonst das Öffnen der Uhr als letzte Gewissheit.
Nicht mal das hilft immer.
Ein Freund von mir hat vor etwa 12 Jahren eine Datejust aus Thailand mitgebracht. Er hat dort umgerechnet etwa DM 2000,- dafür bezahlt und die Uhr sieht äusserlich wirklich exakt wie eine Rolex aus. Als sie mal nicht mehr wollte, hat er sie in Basel, nicht wissend das es überhaupt Fälschungen gibt, zu einem Rolex Konzi gegeben. Der hat das Werk kontrolliert und allerdings nix bemerkt.
Mir kam dann der Preis ein wenig niedrig vor, ich bat ihn aber bei seiner nächsten Reise ein Exemplar mitzubringen. Nach seiner Rückkehr stellte sich heraus, dass es den Hersteller - mein Freund hat tatsächlich direkt in der Fabrik gekauft und glaubte Rolex, wäre eine thailändische Firma - nicht mehr gibt.
Wir haben dann recherchiert und sind auf eine Firma mit Namen GFW Limited gestossen (Genuine Fake Watches). Die haben bestimmte, nicht zu auffällige Modelle unterschiedlicher Firmen perfekt gefälscht. Und zwar inklusive Werk. So gut, dass der Uhrmacher bei Erbe in Basel aus allen Wolken fiel, als wir ihm das nachgebaute Kaliber 3000 ein zweites Mal unter die Nase hielten. Lediglich ein Stempel (GFW) im Gehäuseboden wies auf die Herkunft hin.
Die Uhr existiert heute immer noch und läuft absolut zuverlässig und sehr genau. Nach der kleinen Panne mit dem gelockerten Winkelhebel ist nie mehr eine Funktionsstörung aufgetreten.
Rolex hat diesen Hersteller Jahre lang vergeblich gejagt, aber schliesslich doch noch erwischt und zerschlagen. Grund dafür waren weniger die Datejusts sondern die absolut perfekt nachgebauten Handaufzug-Daytonas die offenbar in grossen Mengen in Amerika und Europa aufgetaucht sind. Man schätzt, dass in den USA jede vierte Uhr aus dieser Quelle stammt.
Wohl dem, der nicht Zigtausende von Euros investiert hat ...