Möglichkeit 1: Derjenige will für reicher gehalten werden als er ist. Dem steht die Erfahrung von Besitzern "echter" Uhren gegenüber, dass man praktisch nie auf seine teure Uhr angesprochen wird. Es wird einen also auch niemand für reicher halten, wenn man sich einen Blender umschnürt.
Möglichkeit 2: Das Design einer bestimmten teuren Uhr gefällt einem supergut; da man sich das Original aber nicht leisten kann, kauft man sich die Fälschung. Dagegen spricht: Die meisten Luxusuhren sind eher hässlich. Es gibt Quarzuhren von Braun oder Calvin Klein, die weit schöner sind als etwa eine Rolex (CF und Gleichgesinnte: Nicht beleidigt sein, ich mag Rolex und habe selbst eine!).
Außerdem gibt es ja auch zahlreiche Rolex- oder Breitling-ähnliche Uhren, die aber keine Fälschungen sind (kein Rolex-Schrfitzug auf dem Zifferblatt), so dass man wegen des Designs eigentlich auch keine Fälschung tragen muss.Möglichkeit 3: Man spart auf eine Luxusuhr, es dauert aber noch zwei Jahre, bis man das Geld zusammen hat. Da gönnt man sich zwischendurch die Fälschung. Dagegen spricht: So eine Fälschung kostet auch ein paar hundert Euro, und das rückt die angestrebte Luxusuhr noch weiter in die Ferne. Und ein echter Ersatz für das Objekt der Begierde ist die Fälschung ja schließlich auch nicht.
Ich weiß nicht, ob es Soziologen, Psychologen, Verhaltensforscher etc. hier im Forum gibt. Weiß die Wissenschaft vielleicht, was im Hirn von "Fäschungs-Käufern" falsch tickt?! Ich finde es jedenfalls ziemlich "krank" und überhaupt nicht nachvollziehbar, wenn jemand sich freiwillig eine Fälschung ans Handgelenk bindet (Frauen, die gefälschte Luxushandtäschchen und T-Shirts kaufen, verstehe ich übrigens auch nicht und mache einen groooßen Bogen um solche Tanten. Leider gibt es hier Schwabenland eine Menge von denen - habe Glück gehabt und eine Frau abbekommen, die nicht so drauf ist; ist aber auch eine zugereiste Berlinerin )
