Erhält man alle Herstellerkataloge...

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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Paulchen
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Erhält man alle Herstellerkataloge...

Beitrag von Paulchen »

ohne Schufaauskunft? :wink: :lol:
Nachdem ich heute die aktuellen Kataloge von Eterna und GO erhalten habe (übrigens sehr flott), kam diese Frage auf.
Verschicken tatsächlich alle Uhrenhersteller an jeden ohne Hintergedanken (klar sie wollen verkaufen) einen Katalog, oder überprüfen sie in irgendeiner Weise die Bonität?
Ich werde mir wahrscheinlich nie eine Uhr von GO/ALS/PP/AP usw. leisten können/wollen und trotzdem senden mir die Hersteller (zumindest die beiden zuerst genannten; die anderen habe ich nicht probiert) einen Katalog zu.
Eigentlich rausgeworfenes Geld. Was treibt die Hersteller? Ein Katalog von GO (inkl. DVD), ALS und Sinn (o. k. andere Preisklasse) kostet doch sicherlich einiges.
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ocean2000
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Beitrag von ocean2000 »

Natürlich kosten die Kataloge Geld. Geld, das letztendlich der Käufer der Uhr bezahlt. Die Streuverluste nehmen die Hersteller in Kauf.

Gruß aus Wien
Leon
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Paulchen
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Beitrag von Paulchen »

ocean2000 hat geschrieben:Natürlich kosten die Kataloge Geld. Geld, das letztendlich der Käufer der Uhr bezahlt. Die Streuverluste nehmen die Hersteller in Kauf.

Gruß aus Wien
Leon
Mir ist schon klar, dass die Kataloge in die Gesamtkalkulation einfließen. Aber wenn man (überflüssige) Kosten vermeiden kann.
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cool runnings
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Beitrag von cool runnings »

Paulchen hat geschrieben:
ocean2000 hat geschrieben:Natürlich kosten die Kataloge Geld. Geld, das letztendlich der Käufer der Uhr bezahlt. Die Streuverluste nehmen die Hersteller in Kauf.

Gruß aus Wien
Leon
Mir ist schon klar, dass die Kataloge in die Gesamtkalkulation einfließen. Aber wenn man (überflüssige) Kosten vermeiden kann.
Woher soll das eine Firma wissen? Wie soll sie wissen, dass Du nicht irgendwann doch Millionär wirst? :wink:

Ich denke es ist schlimmer einen potentiellen Kunden zu verärgern als ein paar Kataloge im Jahr mehr zu verschicken.
Und ich bin sicher, dass der ein oder andere so dann doch angefixt wurde. :lol:
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Roger Ruegger
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Beitrag von Roger Ruegger »

Erstens würde die manuelle Abklärung der Bonität eines Bestellers wohl dermassen teuer werden, dass der Versand ohne Abklärung wohl günstiger ist.

Zweitens - wie schon angetönt - kann auch mit ausgereiftesten CRM Tools nicht prognostiziert werden, ob der heute 14-Jährige der Uhr zehn Jahre lang nachträumt, bis er sie sich leisten kann. Beispielsweise. Ich glaube, wir alle hier haben langfristige und kurzfristige Ziele; manchmal auch einfach nur Träume. Ich hoffe noch immer auf die Studie, die die durchschnittliche Zeit des Kaufentscheids/Kaufs bei Luxusuhren aufzeigt... :( wäre irrsinnig spannend.

Drittens sind Uhrenkataloge gerne dermassen aufwändig gefertigt, dass deren Entsorgung kaum moralisch vertretbar ist (man wirft ja keine Bücher weg) und somit gleich nochmals ein rechtes Mass an Nachhaltigkeit gegeben ist.

Viel schöner wäre es, wenn Hersteller die Trittbrettfahrer bremsen könnten, die (kostenlose) Kataloge in rauhen Mengen bei ebay verhökern. :lol: Schliesslich ist der Katalog in der Regel der gewichtigste Posten im Kommunikationsbudget und verteuert entsprechend die Uhren... :wink:
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Barfly
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Beitrag von Barfly »

Es würde mich mal interessieren, was beispielsweise der Sinn-Katalog an Druckkosten verursacht. Als ich das Teil bekommen habe, hatte ich schon fast ein schlechtes Gewissen, das ich nicht gleich eine Uhr bestellt habe ... :oops: :oops:

Also ich würde annehmen, daß ein solcher Katalog wie von Sinn nicht zu vernachlässigende Kosten verursacht und ein selektiver Versand sicher einiges an Kosten einsparen würde. Zumal in Zeiten von ebay, wo Leute versuchen die Kataloge noch zu verhöckern ...

Eine "Selektion" muß auch nicht unbedingt mit hohen Kosten verbunden sein, ich meine mich erinnern zu können, das es eine CD gibt, wo "arme" Wohngebiete angezeigt werden können, bis auf die Hausnummer genau und schon bekommt man keinen Katalog mehr ...

Sinn hat m.M. nach noch nicht das Potential des Katalogversandes ausgeschöpft, wenn ich da was zu sagen hätte, gebe es einen Katalog nur wenn man eine gültige Telefonnummer hinterläßt und nach 2-3 Wochen würde halt mal eine nette Callcenter Dame nachfragen, wie den der Katalog gefallen hat usw.! :)
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Grantler
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Beitrag von Grantler »

Hi,

ich glaube, dass die kataloge im Vergleich zu sonstigen Werbeausgaben (Sponsoring, Testimonials, Prestigeimmobilien, Annoncen...) gar nicht ins Gewicht fallen. Zumindest bei den noblen Schweizer Herstellern, bei Sinn mag das anders aussehen, aber die sparen sich halt den ganzen restlichen Kram.

Schufa-Auskunft ist übrigens auch kostenpflichtig. Und wenn das an die Öffentlichkeit käme, könnte der Laden zumachen. Oder auch nicht?


Andi
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Don Tomaso
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Beitrag von Don Tomaso »

Für eine Firma wie Lange ist es besser, 10 Kataloge abzuschreiben als einen potentiellen Kunden zu verärgern. Wenn ich einen Katalog bestellte und man fragte mich, ob ich mir die Uhr denn überhaupt leisten könne, wäre die Firma für mich gestorben.
Wenn ich mir überlege, wie lange ich den Manufactum-Katalog bekommen habe, nachdem ich 1 (!) Mal etwas bestellt hatte...
Etwas ähnliches ist dem Bekannten eines Bekannten hier in Hong Kong passiert (ok, Hörensagen :lol:): Er ging zum noblen Fillialgeschäft "Prince" und fragte nach Uhren von Franck Muller. Typ um die 60, Festlandschinese, einfache Anzughose und gewirktes Polohemd plus die üblichen schwarzen "Friseurschuhe" (flache Slipper), aber Millionär. Der Verkäufer soll gesagt haben, das einzige Modell daß er sich leisten könne sei dieses oder jenes, alles andere sei zu teuer. Ratet mal, wo der Herr dann gekauft hat...
Gruss

Thomas

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Crusader
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Beitrag von Crusader »

Wozu Schufa? "Wenn Sie einen Katalog wünschen, senden Sie uns einfach Ihre Visitenkarte!" :twisted: :lol:

IWC macht es geschickter: man muss sich den Katalog beim Konzi persönlich abholen, der soll/kann dann die Gesichts-/Kleidungs-/Bonitätskontrolle durchführen. Das wird er klugerweise aber lax handhaben, denn wenn er den Kunden schon mal im Laden hat ... und es muss ja nicht unbedingt eine IWC sein, mit der er den Laden wieder verlässt ... :wink:
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Wikinger
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Beitrag von Wikinger »

Stelle ich mir im Autohaus interressant vor:

"Dürfte ich einen Katalog vom Renault Megane haben?"-"Selbstverständlich, sie sollten nur eben schnell diese Bankauskunft unterschreiben." :D
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
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Roger Ruegger
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Beitrag von Roger Ruegger »

Grantler hat geschrieben:ich glaube, dass die kataloge im Vergleich zu sonstigen Werbeausgaben (Sponsoring, Testimonials, Prestigeimmobilien, Annoncen...) gar nicht ins Gewicht fallen. Zumindest bei den noblen Schweizer Herstellern, bei Sinn mag das anders aussehen, aber die sparen sich halt den ganzen restlichen Kram.
Der Katalog fällt massiv ins Gewicht, glaub mir.
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AlexH
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Beitrag von AlexH »

Wenn ich mir anschaue, wo z.B. Rolex Anzeigen schaltet und vor allem den Umfang betrachte dann sind die Kataloge wirklich vernachlässigbar.
Erstens weil der Rolex Katalog einer der schlechtesten ist den ich kenne und zweites jede Anzeige mit nem Promi in nem Massenblatt mehr kostet als die Jahreproduktion der Kataloge.
Klar, die Sinn Kataloge sind einsame Spitze. Aber die kann man nicht als Maßstab nehmen. Schließlich muß ich ja als potentieller Käufer irgendwo Infos herkriegen. Und wenn man (offiziell) nur Direktvertrieb macht, dann muss man hald etwas mehr in ne gute Präsentation investieren.
Das gehört eben zum Geschäft und muss sein.
Wenn ich die Kataloge von Panerai oder Mühle Glaushütte nehme, dann kann ich mir nicht vorstellen, das die nen nennenswerten Posten in der Geschäftsbilanz einnehmen.
AlexH
Männer, die Uhren an Nato-Straps tragen, haben vor überhaupt nix Angst.
Die kennen das Wort gar nicht.

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Emporio
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Beitrag von Emporio »

Auskünfte in für Gewerbetreibende interessanten Registern sind nicht, wie der Endkunde denkt, kostenfrei – insofern, um die Ausgangsfrage zu beantworten, ist es nicht so, dass eine Bonitätsauskunft den Hersteller nix kostet.

Eine meiner Firmen war bis vor geraumer Zeit Mitglied in einer der Creditreform-Firmen. So konnten wir abprüfen, ob wir es uns leisten wollten, einen Neukunden beim ersten Mal auf offene Rechnung zu beliefern. Der „Spaß“ kostete uns aber eine jährliche Mitgliedsgebühr plus neben einem quantitativ festgelegtem Auskunftsbudget Geld für jede Einzelabfrage. Deshalb wird man kaum den Besteller eines Werbemittels (also eines Kataloges) abprüfen. Abgesehen davon hat man durch politische Vorgaben dem ein Riegel vorgeschoben worden, dass man aus reiner Neugierde einfach mal abfragt, wie denn so sein eigener Nachbar sich finanziell steht. Es war dann nämlich so, dass aus Datenschutzgründen an den Abgefragten von der Creditreform ein Standaradausdruck verschickt werden musste, dass er abgefragt wurde. Durch ein einfaches Telefonat kann der dann wiederum nachfragen, WER ihn denn abgefragt hat. Dieser Schuss geht völlig nach hinten los, da davon auszugehen ist, dass der Abgefragte vorher nicht sein Einverständnis gegeben hat und stinksauer wird, wenn ihm der Name der Firma mitgeteilt wird, die ihn ausgeschnüffelt hat. Dann kommt es unter Garantie nie mehr zu einem Folgegeschäft. Fazit: Wir sind wieder ausgetreten.

Damit aber noch nicht genug: Die Datenpflege scheint miserabelst zu sein. Von einem meiner Berufskollegen weiß ich, dass er schon lange, nachdem er mit seinem Laden die Grätsche machte, immer noch mit bester Schulnote in den Auskunftsdateien verzeichnet war. Als Hartz IV-Empfänger gelang es ihm sogar noch, sein ex Leasing-Fahrzeug mit einer Anschlussfinanzierung zu kaufen, und niemand hat’s gemerkt. Noch heute verkloppt er wohl Bestände seines ex Ladens, wenn ich das richtig sehe, über Ebay, und auch das scheint niemanden zu interessieren. Finanziell steht er sich, dank staatlicher Transferleistungen, besser als ich; eigentlich könnte ich ihm meine monatlichen Steuerzahlungen gleich direkt geben. Mir wird speiübel.
tw
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Beitrag von tw »

Also das wäre ja dreist, wenn ein Hersteller eine Schfa Auskunft vor der Katalogversendung (!) verlangen würde. Meine wirtschaftlichen Verhältnisse gehen doch das Uhrenunternehmen nichts an. Entweder ich kann es mir leisten, dann bekomme ich die Uhr oder eben nicht. Die wnigen Euro für den Katalog fallen da doch garnicht ins Gewicht und werden von dem bezahlt, der flüssig genug ist, nicht nur Kataloge zu horten, sondern auch eine entsprechende Uhr zu kaufen.
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Harry
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Beitrag von Harry »

Ich denke, die Streuverluste bei Herstellerkatalogen sind wesentlich geringer als bei allen anderen Werbeformen. Einen Katalog bekommt schließlich nur der, der sich zumindest schon mal für das Produkt interessiert. Denn er muss ihn sich zuschicken lassen oder beim Konzessionär abholen. Gezielter geht Werbung doch gar nicht.
Gruß
Harry
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