Extrem, extremer...Testverfahren für die ultmative Extremuhr
Extrem, extremer...Testverfahren für die ultmative Extremuhr
Eine Frage an die Freaks: Welche anerkannten bzw. offiziellen Test- und Prüfverfahren (COSC, antimagnetisch, etc.) sind für eine Extremuhr zwingend erforderlich, welche gibt es und wie würdet ihr privat so eine Uhr testen.
Gruß Raymond
Gruß Raymond
Uhren sind die schönste Leidenschaft des Mannes!
- Albert H. Potter
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Der Einsatz einer Waschmaschine kann sehr aufschlußreich sein. Kochwäsche, Schleudergang, so trennt man die Spreu vom Weizen.
Um wissenschaftlich zu bleiben, sollte man immer mit dem gleichen Waschprogramm testen !
Um die Kratzfestigkeit zu testen kann man statt Megaperls noch einige Nägel oder Hartmetall-Wendeschneidplatten in die Trommel geben.
Und nicht vergessen: Bilder einstellen !
Gruß,
Peter
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- andreaseck
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- Albert H. Potter
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Das Thema ist eigentlich interessant.
Zunächst müßte man die Randbedingungen festlegen.
Gegen welche Extreme soll die Uhr geschützt sein und wie ist die Funktionssicherheit eingestuft.
Welche Ganggenauigkeit soll die Uhr haben ? Wie darf die Genauigkeit während des Störeinflusses abweichen ? Gangwerte nach dem Störeinfluß wieder normal ? Wie hoch ist die Ausfallsicherheit einzustufen (Redundanz)?
Als bekannte Stör-Einwirkungen kann man zunächst alles heranziehen, was den Gang eines Uhrwerkes beeinträchtigt, vor allem:
Temperatur (welcher Temperaturbereich und Stärke der Schwankungen)
Magnetismus (Feldstärke)
Stöße (Vibrationen verschiedener Frequenzen, Schläge/Beschleunigungen)
Selbstverständlich sollte die Uhr wasserdicht sein, denn Korrosion und verdorbenes Öl schaden der Funbktion. Welche Wasserdichtheit sollte das Gehäuse über die 100 Meter hinaus haben ? Spritzwasser / Druckwasser / Strahlwasser ? Heliumventil ?
Wie wird das Gehäuse gegen Schläge / Kratzer geschützt ? Krone / Glas ? Welche Kräfte wirken ein ? Druck / Zug / Scherkräfte ? Auswechselbare Armierungen hart / weich ? Dürfen Kratzer und Schläge Spuren hinterlassen, wenn die Funktion nicht beeinträchtigt wurde ?
Temperaturverhalten von Materialkombinationen ? Korrosionsverhalten von Materialkombinationen ? Verhalten in aggressiven Medien ?
Welchen besonderen Anforderungen muß das Gehäuse genügen ? Elektrische Isolation ? Möglichkeit zur Dekontamination ? Antireflexion ? Glas-Entspiegelung (kratzfest?)?
Ablesbarkeit unter extremen Bedingungen ?
Wie störsicher soll die Uhr gegenüber ihrer Umwelt sein ? Störung anderer Meßgeräte ? Verwendung in ex-geschützten Bereichen ?
Das Lastenheft kann natürlich noch beliebig verfeinert werden. Mechanik oder Elektronik, Gesamtgewicht und Abmessungen, Bedienbarkeit und Tragekomfort sind natürlich Dinge, die die technischen Möglichkeiten stark einschränken. Soll die Uhr auch Einwirkungen überstehen, die der Träger nicht übersteht ? Antiallergische Materialien ? Welche Rolle spielt das Armband ? Muß es schnell austauschbar sein ? Wird die Uhr über oder unter einer Sonderbekleidung getragen ?
Viele der Vorgaben schließen sich gegenseitig aus oder schränken sich ein. Hier wird es dann richtig interessant. Es stellt sich dann die Frage, ob Hersteller wie Sinn, Omega oder IWC technische Gründe haben, Uhren für Flieger Taucher oder Ingenieure zu entwickeln, oder ob man dort nur den Sammler technischer Uhren "hinters Licht führen" will ?
Wenn man hier ein umfassendes Lastenheft zusammenstellen will, dann haben wir die neue Forumsuhr......
Gruß,
Peter
Zunächst müßte man die Randbedingungen festlegen.
Gegen welche Extreme soll die Uhr geschützt sein und wie ist die Funktionssicherheit eingestuft.
Welche Ganggenauigkeit soll die Uhr haben ? Wie darf die Genauigkeit während des Störeinflusses abweichen ? Gangwerte nach dem Störeinfluß wieder normal ? Wie hoch ist die Ausfallsicherheit einzustufen (Redundanz)?
Als bekannte Stör-Einwirkungen kann man zunächst alles heranziehen, was den Gang eines Uhrwerkes beeinträchtigt, vor allem:
Temperatur (welcher Temperaturbereich und Stärke der Schwankungen)
Magnetismus (Feldstärke)
Stöße (Vibrationen verschiedener Frequenzen, Schläge/Beschleunigungen)
Selbstverständlich sollte die Uhr wasserdicht sein, denn Korrosion und verdorbenes Öl schaden der Funbktion. Welche Wasserdichtheit sollte das Gehäuse über die 100 Meter hinaus haben ? Spritzwasser / Druckwasser / Strahlwasser ? Heliumventil ?
Wie wird das Gehäuse gegen Schläge / Kratzer geschützt ? Krone / Glas ? Welche Kräfte wirken ein ? Druck / Zug / Scherkräfte ? Auswechselbare Armierungen hart / weich ? Dürfen Kratzer und Schläge Spuren hinterlassen, wenn die Funktion nicht beeinträchtigt wurde ?
Temperaturverhalten von Materialkombinationen ? Korrosionsverhalten von Materialkombinationen ? Verhalten in aggressiven Medien ?
Welchen besonderen Anforderungen muß das Gehäuse genügen ? Elektrische Isolation ? Möglichkeit zur Dekontamination ? Antireflexion ? Glas-Entspiegelung (kratzfest?)?
Ablesbarkeit unter extremen Bedingungen ?
Wie störsicher soll die Uhr gegenüber ihrer Umwelt sein ? Störung anderer Meßgeräte ? Verwendung in ex-geschützten Bereichen ?
Das Lastenheft kann natürlich noch beliebig verfeinert werden. Mechanik oder Elektronik, Gesamtgewicht und Abmessungen, Bedienbarkeit und Tragekomfort sind natürlich Dinge, die die technischen Möglichkeiten stark einschränken. Soll die Uhr auch Einwirkungen überstehen, die der Träger nicht übersteht ? Antiallergische Materialien ? Welche Rolle spielt das Armband ? Muß es schnell austauschbar sein ? Wird die Uhr über oder unter einer Sonderbekleidung getragen ?
Viele der Vorgaben schließen sich gegenseitig aus oder schränken sich ein. Hier wird es dann richtig interessant. Es stellt sich dann die Frage, ob Hersteller wie Sinn, Omega oder IWC technische Gründe haben, Uhren für Flieger Taucher oder Ingenieure zu entwickeln, oder ob man dort nur den Sammler technischer Uhren "hinters Licht führen" will ?
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Hehe, ich meinte eigentlich das Testverfahren und keine spezielle Uhr. Aber wenn ich mich richtig erinnere, hat das 30m-Wasserdicht-Gerät den Test bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit bestanden, während die Marke, die diese Superlativen-Wasserdicht-Oyster-Gehäuse baut mit ihrem Chrono bei diesem Test durchgefallen ist...
Gruß
David
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Wenn Du mit Vollgas die linke Spur blockierst,
solltest Du über den kauf eines schnelleren Autos
nachdenken... (ducaticorse21)
David
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Hier stellt sich dem geneigten Leser die Frage, wieso eine Uhr, dienasdaq10 hat geschrieben:den Test bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit bestanden,
ihren Härtetest im luftleeren Weltall - also auf dem Mond - bestehen
soll auf hohe Luftfeuchtigkeit geprüft wurde.
Geschwitzt haben unsere Apollopiloten mit Sicherheit nicht, das
waren ja schliesslich richtige Männer.
Aber vielleicht herrscht ja in Filmstudios eine hohe Luftfeuchtigkeit ?
Kennt jemand hier in der Runde den bösartigen amerik. Film "wag the dog", in dem es um einen getürckten Krieg gegen Albanien geht, weil der US-Präsident
kurz vor seiner Wiederwahl eine Affäre mit einer Schülerin hat - und dies vertuscht werden musste ?
Warum schreib ich das überhaupt ?
Aber was hat dieser Film jetzt mit der Monduhr zu tun ??
Viele Grüsse
Robert
Robert
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Uhren werden nun mal rundum getestet, für alle möglichen Fälle, und über das wahrscheinlich zu erwartende hinaus. Und es ist ja nicht so, dass die Uhr erst nach dem Verlassen des feuchten Florida-Klimas außen an die Rakete geschnallt wird ("für den Weltraum"), sondern es ist wichtig, dass sie trocken in die Kapsel kommt, und in der Kapsel mit jedem Klima zurechtkommt.gumpsaar hat geschrieben:Hier stellt sich dem geneigten Leser die Frage, wieso eine Uhr, die
ihren Härtetest im luftleeren Weltall - also auf dem Mond - bestehen
soll auf hohe Luftfeuchtigkeit geprüft wurde.
Wie oft habe ich schon gehört "eine Fliegeruhr muss nicht wasserdicht sein" und ähnliches ... so etwas ist Quatsch. Ich habe schon Regenschauer erlebt, die eine nicht-wasserdichte Uhr beschädigt hätten, und der minimale Schutz gegen versehentlichen Wasserkontakt sollte selbstverständlich sein, um Funktionsfähigkeit und Werterhalt sicherzustellen. Und je mehr Tests eine Uhr besteht, desto mehr kann mna ihr vertrauen, auch beim nicht Vorhergesehenen zu bestehen.
Hi,
Und die Zeiten, in denen sich heroische Piloten zu Fuss kilometerweit übers von Regenschauern gepeitschte Flugfeld zu ihren Kisten schleppen, sind auch vorbei.
Ganz was anderes, weiss jemand zufällig, welche Kräfte beim Auslösen eines Schleudersitzes auf den Piloten einwirken?
Andi
tschuldigung, aber wenn eine Fliegeruhr nass wird, kommts auf den Werterhalt der Uhr mal ganz sicher nicht mehr an. Dann hat man schon mal mindestens ein paar Millionen für das Flugzeug verloren, der Pilot ist idr. auch tot oder für lange Zeit nicht mehr einsetzbar (nochmal ein Millionenverlust, die Ausbildung ist teuer). Und die Funktionsfähigkeit ist auch egal - es wird dem Piloten relativ wurscht sein, ob er um 9.15 Uhr oder 7.32 Uhr von Haien gefressen wird/erfriert/verdurstet.Crusader hat geschrieben: Wie oft habe ich schon gehört "eine Fliegeruhr muss nicht wasserdicht sein" und ähnliches ... so etwas ist Quatsch. Ich habe schon Regenschauer erlebt, die eine nicht-wasserdichte Uhr beschädigt hätten, und der minimale Schutz gegen versehentlichen Wasserkontakt sollte selbstverständlich sein, um Funktionsfähigkeit und Werterhalt sicherzustellen. Und je mehr Tests eine Uhr besteht, desto mehr kann mna ihr vertrauen, auch beim nicht Vorhergesehenen zu bestehen.
Und die Zeiten, in denen sich heroische Piloten zu Fuss kilometerweit übers von Regenschauern gepeitschte Flugfeld zu ihren Kisten schleppen, sind auch vorbei.
Ganz was anderes, weiss jemand zufällig, welche Kräfte beim Auslösen eines Schleudersitzes auf den Piloten einwirken?
Andi
- Crusader
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Ich hatte versucht, in meinem Beitrag zu sagen, dass eine Notwasserung eben nicht die einzige Möglichkeit für eine Uhr ist, nass zu werden - insofern sollten auch Fliegeruhren m.E. wasserdicht sein, damit sie nicht bei einem Platzregen oder beim Händewaschen beschädigt werden.Grantler hat geschrieben:tschuldigung, aber wenn eine Fliegeruhr nass wird, kommts auf den Werterhalt der Uhr mal ganz sicher nicht mehr an. Dann hat man schon mal mindestens ein paar Millionen für das Flugzeug verloren, der Pilot ist idr. auch tot oder für lange Zeit nicht mehr einsetzbar (nochmal ein Millionenverlust, die Ausbildung ist teuer). Und die Funktionsfähigkeit ist auch egal - es wird dem Piloten relativ wurscht sein, ob er um 9.15 Uhr oder 7.32 Uhr von Haien gefressen wird/erfriert/verdurstet.
Und das mit dem Regen habe ich selbst schon auf dem Weg zum Parkplatz erlebt ... aber wahrscheinlich kann man auch in Abrede stellen, dass Piloten mit dem Auto fahren "dann wären es ja keine Piloten, sondern Autofahrer - hahaha !"