Uhren-Magazine

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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Pete
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von Pete »

Warum ich den Spiegel weiter lesen werden: Ich finde die Aufarbeitung der ganzen Sache vorbildlich. Auch wenn ich's anfangs kritisch sah, dass der Journalist mit Klarnamen genannt wird, kann ich mittlerweile auch das nachvollziehen. Ich möchte nicht wissen in wie vielen Blättern schon Fakes aufgetaucht sind und diese still und heimlich unter den Teppich gekehrt worden sind.
Einen derartig offensiven Umgang mit eigenen Fehlern wie ihn der Spiegel gerade präsentiert, habe ich noch nicht erlebt.
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mrdata
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von mrdata »

@Andi: was ich in den FAQs nicht gefunden habe: hat man auch Zugriff auf ältere Ausgaben?
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Andi
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von Andi »

mrdata hat geschrieben: 22 Dez 2018, 09:14 @Andi: was ich in den FAQs nicht gefunden habe: hat man auch Zugriff auf ältere Ausgaben?
Ja
Viele Grüße Andi!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
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mrdata
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von mrdata »

Andi hat geschrieben: 22 Dez 2018, 09:25
mrdata hat geschrieben: 22 Dez 2018, 09:14 @Andi: was ich in den FAQs nicht gefunden habe: hat man auch Zugriff auf ältere Ausgaben?
Ja
Danke! :D :thumbsup:
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cool runnings
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von cool runnings »

PinkFloyd hat geschrieben: 22 Dez 2018, 08:20 Dieser Skandal ist absolut indiskutabel und inakzeptabel. Ich werde mein Spiegel-Abo aber wohl behalten. Nicht zuletzt, weil ich glaube, dass in nächster Zukunft solche Geschichten und Pannen ausgeschlossen sein dürften.

Besonders btter ist allerdings, dass ausgerechnet solche Betrügereien, ein so großer Fehler eines wirklich wichtigen und auch verdienten Organs die falschen Leute und ihre antidemokratischen Hetztiraden bestärken.
+ 1
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Heinz-Jürgen
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von Heinz-Jürgen »

cool runnings hat geschrieben: 22 Dez 2018, 10:10
PinkFloyd hat geschrieben: 22 Dez 2018, 08:20 Dieser Skandal ist absolut indiskutabel und inakzeptabel. Ich werde mein Spiegel-Abo aber wohl behalten. Nicht zuletzt, weil ich glaube, dass in nächster Zukunft solche Geschichten und Pannen ausgeschlossen sein dürften.

Besonders btter ist allerdings, dass ausgerechnet solche Betrügereien, ein so großer Fehler eines wirklich wichtigen und auch verdienten Organs die falschen Leute und ihre antidemokratischen Hetztiraden bestärken.
+ 1
Dem letzten Satz kann ich auch zustimmen.

Aber beim Spiegel ist es jetzt der zweite dicke Hund, der so nicht passieren darf. Giovanni di Lorenzo hat es im Interview mit dem Spiegel schon angesprochen. Die Hetzjagd auf Christian Wulff ist mir noch zu sehr in Erinnerung. Da hat sich der Spiegel auf „Blöd“-Niveau begeben. Wohin das beim gemeinen Volk geführt hat, haben wir bei unserer Diskussion des Themas damals gesehen.

Ich bin jedenfalls für eine längere Zeit erstmal auf Distanz zum Spiegel.

Im Grunde haben sie der gesamten Branche einen Bärendienst erwiesen. Jedenfalls dem Teil, der als seriöse Nachrichtenquelle angesehen wird.
Grüße aus dem Pott

Heinz-Jürgen

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PinkFloyd
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von PinkFloyd »

Ich kann Dich durchaus verstehen.

Und das ist in der Tat vielleicht das Schlimmste: Dass es ein übler Bärendienst für alle seriösen Medien ist. Leider sehr wahr.

Aber ich will mit einer Kündigung nicht den Neuanfang abstrafen. Denn was war, ist eh nicht mehr zu ändern. Aber man kann es ordentlich aufarbeiten und neu durchstarten. Ich denke, dazu ist dieses Magazin in der Lage. Wenn nicht, kann ich immer noch kündigen.
Beste Grüße
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strazzi1965
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von strazzi1965 »

PinkFloyd hat geschrieben: 22 Dez 2018, 10:57 Ich kann Dich durchaus verstehen.

Und das ist in der Tat vielleicht das Schlimmste: Dass es ein übler Bärendienst für alle seriösen Medien ist. Leider sehr wahr.

Aber ich will mit einer Kündigung nicht den Neuanfang abstrafen. Denn was war, ist eh nicht mehr zu ändern. Aber man kann es ordentlich aufarbeiten und neu durchstarten. Ich denke, dazu ist dieses Magazin in der Lage. Wenn nicht, kann ich immer noch kündigen.
Der Neuanfang dürfte wohl ein frommer Wunsch bleiben - nachvollziehbar, aber an der Realität völlig vorbei. Insbesondere in der politischen Berichterstattung herrschen Echokammern, in denen aufgrund der Voreingenommenheit der Beteiligten gar keiner mehr auf die Idee kommt, an dubios erscheinenden oder unlogischen Sachverhalten zu zweifeln. Da ist öfters der Wunsch des Redakteurs der Vater der Reportage. Nur deshalb konnte dieser Aufschneider beim "Spiegel" so problemlos seine Artikelchen unterbringen. Ich bin selbst für mehrere Fachzeitschriften im technischen Bereich journalistisch tätig, nicht nur im deutschsprachigen Raum, auch in Polen und dem englischsprachigen Raum. Im Fachjournalismus - und da sind wir hier bei den Uhrenmagazinen - geht so etwas natürlich bei Themen, die auf Technik fokussieren, beileibe nicht in diesem Ausmaß. Wenn man da Mist erzählt, fliegt man zügig raus. Das fällt auch in diesem Bereich relativ schnell auf, weil Leserreaktionen - sei es in Foren oder im Onlineauftritt oder ganz konventionell per Leserbrief - als Rückmeldung durchaus Gewicht haben. Ich habe das bei Kollegen schon gelegentlich erlebt. Im politischen Bereich dagegen ist die wunschgesteuerte Berichterstattung gang und gäbe. Hier nur mal ein Beispiel, das ich selbst erlebt habe: Vor einigen Jahren, als in Hongkong die sogenannte Regenschirmrevolution ihren Höhepunkt erreicht hatte, saß ich eines Morgens in HK gemütlich in einem Hotel beim Frühstück, als zwei junge, schnoddrig wirkende Herren in den Raum kamen. Der hintere schleppte schweres Kamera-Equipment mit sich herum, und die beiden setzten sich an den Nebentisch. Ich hörte, dass die beiden mutmaßlichen Reporter aus Deutschland kamen, und zwar dem Dialekt nach aus Norddeutschland. Wir kamen ins Gespräch, und siehe da, die beiden waren für ein anderes Nachrichtenmagazin aus Hamburg im Einsatz. Das Gespräch kam auf die demonstrierenden Studenten in Hongkong, und als ich meine Sicherheitsbedenken äußerte, lachte mich der Reporter an und erklärte mir, dass das doch alles nicht so schlimm sei. Das sehe nur auf den Bildern so aus. Dann hat er mir erklärt, wo man an welchem Platz in welchem Tower fotografieren müsse, um die gewünschten Bilder für das deutsche Publikum im Kasten zu haben. Sogar das Stockwerk des Towers konnte er mir nennen, damit ein paar hundert Regenschirme aussehen wie Tausende von Schirmen. In Deutschland hat das dann - mit dem entsprechenden Text versehen - so ausgesehen, als ob das politische Regime in der Sonderverwaltungszone Hongkong am Kippen wäre. Im Grunde waren das jedoch weit überwiegend friedliche und harmlose Demos mit ein paar Barrikaden. Die Demo-Teilnehmer haben hinterher sogar ihren Müll weggeräumt.

Gruß
strazzi1965
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mhanke
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von mhanke »

Quadrilette172 hat geschrieben: 19 Dez 2018, 22:43
Andi hat geschrieben: 19 Dez 2018, 19:32 ............Readly...............

In D Euro 9,99 im Monat
in der CH SFr 14,95.....aber sicher doch :roll:
Musst Du verstehen, der Transport in die Schweiz ist teuer - viele Bergstraßen.
"Auf Komplikationen fallen eigentlich nur einfache Gemüter herein" - CF
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Quadrilette172
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von Quadrilette172 »

Was aber auch auf Österreich zutreffen würde....... :whistling:
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PinkFloyd
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von PinkFloyd »

strazzi1965 hat geschrieben: 22 Dez 2018, 13:35 Der Neuanfang ...
Ich bin auch seit knapp 30 Jahren in einem internationalen Fachverlag. Ich kenne alle Schattierungen.

Vielleicht verstehe ich Dich falsch. Wenn nicht, ist das, was du da beschreibst, natürlich schon nah dran an dem, was ich derzeit so schlimm finde - pauschale Diffamierung einzelner und in der Übertragung gleich der gesamten Medien. Die Ecke gefällt mir überhaupt nicht. Und das ist nicht meine Ebene. Deshalb ist es ab hier auch sinnlos, über Sinn und Zweck oder Zustand der Medien zu diskutieren. Der eine glaubt das, der nächste was anderes. Ich bin weiterhin optimistisch.
Beste Grüße
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MCG
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von MCG »

mhanke hat geschrieben: 22 Dez 2018, 13:39
Quadrilette172 hat geschrieben: 19 Dez 2018, 22:43
Andi hat geschrieben: 19 Dez 2018, 19:32 ............Readly...............

In D Euro 9,99 im Monat
in der CH SFr 14,95.....aber sicher doch :roll:
Musst Du verstehen, der Transport in die Schweiz ist teuer - viele Bergstraßen.
Ist ja vergleichsweise immer noch günstig... :whistling:
LG aus Mostindien - Markus
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strazzi1965
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Re: Uhren-Magazine

Beitrag von strazzi1965 »

PinkFloyd hat geschrieben: 22 Dez 2018, 14:06 Vielleicht verstehe ich Dich falsch. Wenn nicht, ist das, was du da beschreibst, natürlich schon nah dran an dem, was ich derzeit so schlimm finde - pauschale Diffamierung einzelner und in der Übertragung gleich der gesamten Medien.
Da hast Du mich gründlich missverstanden. Noch einmal zur Verdeutlichung: Der Fall beim "Spiegel" ist kein Einzelfall, ist aber auch nicht symptomatisch für die gesamte Branche. Wenn Du schon 30 Jahre in der Branche tätig bist, dann wirst Du Dich sicher an die "Hitler-Tagebücher" erinnern oder an den Fall "Kummer", in neuerer Zeit auch an zahlreiche - nicht immer öffentlich so heftig diskutierte - Fälle, bei denen dann Printmedien Unterlassungserklärungen abgeben mussten wegen Falschbehauptungen. Zu diesen Printmedien gehörte auch der "Spiegel". Es fällt eine Häufung auf, aber es ist längst nicht so, dass pauschal alle Medien davon betroffen wären. Dass sich insbesondere im technischen Fachjournalismus wenige bis gar keine Ansatzpunkte ergeben für Fake-News dieser Form, hatte ich ja schon beschrieben. Dass es meistens den politischen Journalismus betrifft, kann man meiner Meinung nach auf mehrere Gründe zurückführen: Da wäre zum einen die bereits erwähnte Echokammer, zum anderen aber auch der enorme wirtschaftliche Druck bei stark sinkenden Auflagen im Printbereich, damit das Wegfallen wichtiger Anzeigenkunden, die wachsende Konkurrenz durch alternative Medien im Internet, und auch die starke Konzentration v.a. der Tagespresse in wenigen Händen mit teils handfesten politischen Interessen. Der "Spiegel" hat sein internes Versagen im konkreten Fall offen benannt: Der betroffene Autor und Redakteur hat alle geblendet, und weil die redigierenden Redakteure mit seinen schönen Geschichten "wenig Arbeit" hatten, haben die sich auch nicht die Mühe gemacht, zumindest mal etwas genauer hinzusehen. Genau das ist ein weiteres Problem des politischen Journalismus, das es bei uns Fachjournalisten so nicht gibt: Die ständige Gier nach der exklusiven Reportage und der Erstmeldung macht blind und taub. Soeben meldet der "Focus", dass sich im Fall des Ex-"Spiegel"-Redakteurs nun auch Anhaltspunkte auf veruntreute Spendengelder ergeben haben. Wenn das stimmen sollte, ist ja sogar ein strafrechtlich relevanter Hintergrund gegeben. Dass man solche Sachverhalte klar beim Namen nennt, hat nichts mit der Diffamierung einzelner Personen zu tun. Ich fände es wesentlich ärgerlicher, wenn die Angelegenheit unter den Tisch gekehrt oder dem betroffenen "Journalisten" die Option eröffnet würde, womöglich noch irgendwo bei einem anderen Blatt in ähnlicher Position unterzuschlüpfen.

Gruß
strazzi1965
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