heute ist ein Stück angekommen, auf das ich schon seit vielen Jahren scharf bin. Nachdem die Preise in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind, habe ich nun zuschlagen, zumal auch das Paket/die Ausstattung (Box, Gangzeugnis, nachgerüsteter Glasboden) stimmte.
Weil die Uhr noch heute produziert wird, habe ich sie nicht in den Vintage-Bereich gestellt.
Es handelt sich um eine Deck- bzw. Beobachtungsuhr der sowjetischen bzw. russischen Marine, die seit ca. 1950 im Einsatz sind. Innen drinnen tickt ein modifizierter Nachbau eines Ulysse Nardin-Kalibers. Auf größeren Schiffen wurden diese Uhren regelmäßig nach den Marinechronometern eingestellt und dann zur Navigation verwendet. Die Marinechronometer verblieben auf ihrem Standort (meist in der Mitte des Schiffs). Auf kleineren Schiffen wurden diese Deckuhren ohne Unterstützung der Marinechronometer zur Navigation eingesetzt.
Bilder habe ich noch keine geschossen. Hier Bilder eines baugleichen Modells:
(C) Julian Kampmann
(C) Julian Kampmann
Bei meiner Uhr wurde ein ebenfalls von Poljot hergestellter Glasboden nachgerüstet, damit man das wunderbare Werk sehen kann. Diese Uhren werden so noch heute verkauft und produziert. Listenpreis ist ca. 1200 Euro. Abgerockte Versionen ohne Box und Papiere bekommt man in der Bucht ab ca. 300 Euro.
Über die Jahre gab es einige Veränderungen. So hatten die frühen Versionen noch einen extra Drücker zum Zeitstellen, eine kleinere Brücke für die umgebaute Zentralsekunde, 24 Steine und hatten keine genfer Streifen. Diese Versionen waren noch sehr eng an das Ulysse Nardin Kaliber angelehnt. Später wurde u.a. eine Zeigerstellung über die Krone realisiert und die Brücke verändert (siehe Bild). Auch das Ziffernblatt wurde im Schrifttyp etwas verändert. Schließlich waren die Zeiger bis Anfang der 90er Jahre gebläut. Danach wurden sie nur noch in schwarz (lackiert?) verwendet.
Hier eine frühe Version:
(C) jeweils ussrtime.de
Meine Uhr ist von 1995 und kommt sowohl mit einer Betriebsanleitung als auch dem Gangschein. Sie war laut Auskunft des Verkäufers (und dem Zustand nach zu urteilen) nicht im Einsatz, ist also sozusagen NOS. Militärische Vergangenheit und 100%ige Authentizität (Glasboden; Eichenholzkkosten ggü. dem früheren roten Mahagony?-Kästen) war mir nicht so wichtig, weil ich einfach was Schönes für meinen Schreibtisch haben wollte.
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