Praktische Erfahrungen mit einer Einzeigeruhr? Ja.
Aus dem Urlaub zurückgekommen, dort eine Dreizeiger Uhr zum Wasserport getragen, vor der Aufbewahrungskiste gestanden und für die da entschieden:
Im täglichen Gebrauch: Es funktioniert. Egal ob Besprechung um 13:00, S-Bahn um 8:07, oder wie auf dem Wristshot: "Wie spät ist es?" Antwort:"10:09". Am dritten Tag auch ohne Nachdenken und so auf die Schnell mit unter 2 Minuten Unschärfe, wenn man etwas genauer hinsieht auch auf plusminus eine Minute.
Die Frage: "Läuft sie?" stellt sich gar nicht, sie läuft immer. Ich hab sie auch noch nie ans Ohr gehalten, um es nachzuprüfen. Als ich sie aus der Kiste genommen habe, nach dem ersten aufziehen sehe ich eh auf der Rückseite nach, Unruhe schwingt, also alles in Ordnung. Womit ich auch zum einzigen Negativpunkt komme: Das Stellen ist etwas fummelig. Auch wenn man den Zeiger rückwärts dreht, man muss gut 2 Minuten vorhalten. So lange dauert es, bis der Zeiger wirklich mitgenommen wird. Es ist ein Werk mit Sekunden~ und Minutenrad, der Stellmechanismus der Krone greift wie üblich auf die Welle des Minutenrades. Es gibt halt kein Kaliber auf dem Markt, bei dem der Verstellmechanismus direkt auf die Welle des Stundenrades eingreift.
In der Kiste ist es die Uhr mit dem grössten Glas und mit dem grössten Zifferblattdurchmesser. Gerade weil dieser Raum so leer ist, gefällt sie mir. Auch ist hier die Grösse Teil der Funktion, um die Auflösung des Analogzeigers zu optimieren, und nicht nur Modeerscheinung.
Das gewölbte Saphirglas ist sehr angenehm, eine Entspiegelung vermisse ich dabei nicht. Die Farbe des Zifferblattes, eierschalen, ist eine hübsche Abwechslung zum sonstigen üblichen, ohne zu aggressiv oder zu modisch zu wirken. Ein spitzer, feiner Zeiger mit korrekter Länge ist bei der Einzeigeruhr allerdings fast unabdingbar. Die Art der Integration des Datums als umlaufender, versenkter Ring ist eher selten und so in meiner Kiste einmalig. So stört es die Einzeigeroptik nicht, zumindest deutlich weniger als ein klassisches Fenster oder gar ein Zeigerdatum.
Grund für die Anschaffung: Mechanische Räderuhren gibt es seit dem 14ten Jahrhundert. Das waren alles Einzeigeruhren (zumindest pro Zifferblatt). Bis zur Erfindung des Minutenzeigers vergingen zwei Jahrhunderte. Davor war die Sonnenuhr, Einzeiger per se, sogar mit nur einem Umlauf pro 24h, nicht pro 12h. Die Teilung in Untereinheiten ist willkürlich, nur so tief im üblichen Erfahrungsschatz verankert, dass es erst mal schwer fällt, sie in Frage zu stellen. Manchmal rentiert es sich, solche Erfahrungen in Frage zu stellen. Die Einzeigeruhr ist da eine schöne Erfahrung, solche Gewohnheiten zu überprüfen und dabei festzustellen, dass nur, weil (fast) alle es so machen, es noch lange nicht die beste Möglichkeit sein muss.
Ich trage sie gerne und oft.
Fortis B42 Rolf Sachs limited edition Einzeigeruhr
- Ralf
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Re: Fortis B42 Rolf Sachs limited edition Einzeigeruhr
Man liest sich!
Ralf
Ralf
Re: Fortis B42 Rolf Sachs limited edition Einzeigeruhr
Also die finde ich nun wirklich schön ausgewogen und gelungen! Danke für die ausführliche Vorstellung.
- ulpian
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Re: Fortis B42 Rolf Sachs limited edition Einzeigeruhr
Hallo Ralf,
schöne Uhr! Gefällt mir ausgesprochen gut. In sich absolut stimmig - und das Datum sieht man in der Form nicht alle Tage.
Ja, die Meistersinger haben schon was...
schöne Uhr! Gefällt mir ausgesprochen gut. In sich absolut stimmig - und das Datum sieht man in der Form nicht alle Tage.
Ja, die Meistersinger haben schon was...
Grüsse Stefan
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- Registriert: 15 Aug 2007, 22:57
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Re: Fortis B42 Rolf Sachs limited edition Einzeigeruhr
Von Jörg Schauer gibt / gab es im Laufe der Jahre auch einige Modelle.
Persönlich bin ich mit so einem Exemplar nicht zurecht gekommen und die Uhr hat mich wieder verlassen.
Muss man ausprobieren ob es einem zusagt und man zurechtkommt.
Persönlich bin ich mit so einem Exemplar nicht zurecht gekommen und die Uhr hat mich wieder verlassen.
Muss man ausprobieren ob es einem zusagt und man zurechtkommt.