Der gute Ton: IWC 5240-05 Portugieser Minutenrepetition

[Guntram]

Der Wahnsinn... danke für die Vorstellung!

Jetzt kriegen es auch wenigstens alle mit, wenn Du eine Besprechung langweilig findest...

[Kay]

Traumhaft schlicht und schön. Herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße,
Kay

[kochsmichel]

Ein Traum. Herzlichen Glückwunsch!

Vollinhaltliche Zustimmung. Sehr geil!!!

[walter]

Von der Zeigerform übers ZB bis hin zum Werk und erst Recht der dekadenten Repetition...es gibts nichts an dieser Uhr, was mir nicht gefällt.
Toller Kauf

Hast Du noch Verwandte, die adoptieren

Viel Spaß mit der fast-exit-Uhr, was musste dafür gehen ?

Gruß
Walter

[stere]

Hab selten so viel Understatement auf so engem Raum gesehen. Ergebenster Glückwunsch auch von mir!!

Das spannende der Uhr ist ja auch, dass nur Kenner den Wert tatsächlich erkennen, für alle anderen ist es eine
schnöde Golduhr mit drei Zeigern.

Aber ich muss schon sagen, dass es sehr schade ist, dass es mit der Lange 1815 Chrono nicht so Deinen Nerv
getroffen hat. Das ist auch tatsächlich eine hammerscharfe Uhr. Aber..nur mal zum Überlegen: Es gibt auch noch
einen weiteren Chrono von Lange ohne Datum Aber ich glaube, hier muss Andreas noch mal ran
und ein paar Bilder einstellen. Dich kriegen wir auch noch bekehrt

Aber auch bei IWC verstehe ich Dich ein wenig...ich würde auch aus der Vielzahl der inzwischen eingestellten
Modelle viele finden, die mir gefallen. Aber das ist das Problem, was ich persönlich mit der IWC habe... wo
marschiert diese Firma hin. Wenn ich mir jetzt die Neuvorstellungen der letzten 3-4 Jahre ansehe gibt es
rein gar nichts für mich, das einen Habenwollen-Reflex auslösen würde. Das können andere Hersteller besser

Na dann erstmal viel Spass mit dem neuen Teil! Ich hoffe, sie bekommt genügend wristtime und liegt nicht
nur im Safe rum und wird mal rausgeholt, um dem Besuch das "Ding-Dong" vorzuführen

stere

PS: Hätte nicht gedacht, dass Deine Uhrenleidenschaft erst 5 Jahre alt ist. Dafür legst Du ein rasantes Tempo vor.

PPS: Auch mit der MR im Schrank wird die Jagt weiter gehen

[rank]

Hallo Christian.

Die Uhr hat ja wirklich etwas vom heiligen Gral und ist wohl wirklich die Krönung Deiner tollen Sammlung. Ich finde sie, dank des "kleinen" Durchmessers auch wunderbar proportioniert. Das Werk ist vom Layout sowieso eines der Begehrenswertesten und dann als Minutenrepetition...grossartig. Allzuviele dieser Uhren wird es ja auch nicht geben, oder? Dagegen dürfte eine 1815 Chronograph ja schon fast ein Massenprodukt sein...Ich wünsche Dir viel Freude mit dieser Uhr.

Gruss, rank

[archimagirus]

Moin Christian,

Meinen herzlichsten Glückwunsch zur IWC Ikone (ist auch mein IWC Gral )
Was ein wenig beunruhigend ist, ist die Tatsache welche Dimension der (Dein) Virus in nur 5 Jahren erreicht hat.
Ich verbrate schon seit knapp 30 Jahren Geld für olle mechanische Uhren und bin noch nicht in diesen Bereich vorgestossen.
Ich hoffe Du trägst dieses schöne Stück auch ab und an. Das Teil ist zu schade um ein Leben im Tresor zu fristen .

Die Frage ist was kommt danach? Der Jagdtrieb ist doch nicht zu Ende, oder?

Oldtimer oder Yachten?

Halali

[paimei]

Hoi Christian, sehr lecker - wie immer

[Matthias S.]

Sackzement...........
Glückwunsch.

[tapsa911]

Moin Christian,

danke fürs Teilhabenlassen.

Jau, das ist Understatement pur. Insgesamt eine sehr stimmige Uhr mit tollen inneren Werten - ein Traum.

Sie braucht sich keineswegs PP, VC oder den anderen üblichen Verdächtigen zu verstecken, ganz im Gegenteil

Gruß,
Stephan

[u2112]

... danke, danke

Ich habe da schon länger gegrübelt, ob eine solche Uhr das Richtige ist, ob man die dann überhaupt trägt und ob das Risiko nicht zu groß ist. Eine Revision kostet gleich 1500 Euro aufwärts und falls man die mal verkaufen müsste, wird das vermutlich nur über Händler gehen mit den entsprechend sehr heftigen Abschlägen - und das macht zumindest für mich schon einen Unterschied, ob man bei einer Uhr ein paar Hundert oder im Worst Case ein paar Tausend Euro zubuttern muss. Und ich hatte genau dieses Modell vorher nur ein einziges Mal am Arm (und einmal noch die Platin-Version), da kann man natürlich auch Überraschungen erleben.

Andererseits waren die bisherigen Sachen eigentlich relativ vernünftig, ich habe wenig "extreme" Uhren in der Sammlung und nur selten Uhren vom Konzi, so dass (hoffentlich) der große Teil nicht "verbrannt" ist, sondern bei Bedarf noch liquidierbar wäre. Und dann war schon die Bedingung, dass eben diese Uhr zum weit überwiegenden Teil "ertauscht" ist. Ich habe schlicht mal angeschaut, was einzelne Uhren für Tragezeiten hatten und dann relativ hart aussortiert. Bei manchen war das echt grenzwertig, vor allem bei der 666 - aber das bleibt dann nicht aus. In gewisser Weise befreit das auch ein wenig, denn ich habe die Uhren schon zum Tragen und nicht zum Weglegen - und je weniger das sind, desto eher klappt das auch.

Eine Repetition hatte ich eigentlich von Anbeginn als Traumziel, zuerst allerdings mehr als Taschenuhr - einfach weil es preislich näher lag. Nur muss man auch da richtig Geld in die Hand nehmen, unter 6k geht da wenig, Patek etc. auch gerne das Doppelte. Das ist zudem ein extrem kleiner Markt, kann tödlich sein bei fehlenden Ersatzteilen etc. - das habe ich mich nicht getraut. Es war auch nicht so sehr eine Entscheidung gegen eine andere Uhr (z.B. den 1815 Chrono finde ich nach wie vor super), sondern eine für diese - und auch nur diese, z.B. das Nachfolgemodell mit dem "Jones"-Werk kam nicht in Betracht.

Ich werde mich am Wochenende mal an Tonaufnahmen versuchen, in der Zwischenzeit kann man hier nachhören bei Larry Seiden:

http://www.watchesarefun.com/repeater_r ... eater.html

Und ein paar Bilder mehr schaden sicher auch nicht















Gruß,
Christian

[3fe]

Auch ich verneige mich ehrfürchtig und wünsche dir allzeit viel Freude an diesem Traum.

[Omegamaniac]

Eine sehr schöne Uhr - und mit knapp 32 kEUR -x durchaus noch in einem akzeptablem Preisrahmen.

[u2112]

... es klingt ja bei den absoluten Beträgen schon etwas abgehoben, aber bei den Komplikationen war IWC eigentlich sehr lange vergleichweise "günstig". Zwar haben insbesondere die Ewigen Kalender sehr stark angezogen in den letzten zwei, drei Jahren, aber zumindest auf dem Gebrauchtmarkt ist es noch relativ ok. Bei Repetitionen ist IWC fast die einzige Marke (wenn man jetzt ETA basierte Module von z.B. Nivrel ausblendet), bei der eine echte Minutenrepetition überhaupt erreichbar ist. Bei Blancpain gibt es auch noch hier und da frühe Modelle, aber sonst wird es schnell sehr dunkel, sprich deutlich sechsstellig bei den Neupreisen, was entsprechend auf Gebrauchte durchschlägt.

Was auch ziemlich einzigartig ist: Der Repetitionsmechanismus wurde ja ursprünglich für die Grande Complication entwickelt und dann später nur auf das neue Grundwerk angepasst (Größe, Kraftübertragung). Und zur Grande Complication gibt es das gleichnamige Buch von Manfred Fritz - heute leider nur noch antiquarisch, aber eine absolute Kaufempfehlung. In meinen Augen das wohl beste Uhren-Fachbuch der jüngeren Zeit, wenn man an den tieferen technischen Details von Komplikationen interessiert ist. Allein die Minutenrepetition wird darin auf über 50 (!!) Seiten so detailliert beschrieben, dass ein geübter Heimwerker das Ding nachbauen könnte. Und das reicht von der Familiengeschichte der beiden Entwickler bis hin zu einer 35 seitigen technischen Beschreibung inklusive separater Ausklapp-Tafel - muss ich auch nochmal in Fotos einbinden.

Bei dem Buch merkt man wieder, mit wie viel Herzblut so eine Uhr entwickelt wurde und wie viele Leute dahinter stehen. Die damals auch noch alle persönlich vorgestellt wurden (inkl. fieser Scheitel und Brillen ). Das hat in der heutigen eher glatt-professionellen Kommunikation keinen Platz mehr, insofern bleibt das ein versonnener Rückblick in eine Aufbruchsphase der mechanischen Uhrmacherei.

Deshalb nochmal der "Kaufbefehl" zum Thema:

Manfred Fritz (1991): Grande Complication, Edition Stemmle - auch antiquarisch kein Schnäppchen, aber garantiert jeden Cent wert!

Gruß,
Christian

[u2112]

... so, wie versprochen jetzt nochmal etwas mehr Informationen und Bilder zur Technik - zunächst das Werk:

Typisch für die 5240 ist ja die kleine Sekunde an der 9 - das hat seinen Grund in der Herkunft des Werkes: Basis ist hier ein Taschenuhr-Kaliber und zwar das Kal. 952, also die zweite Generation des flachen Brückenkalibers 95. Der wesentliche Unterschied zur ersten Version sind die Stoßsicherung, dazu hat das Grundwerk zwei Lagersteine mehr (19 statt 17). Die Gangreserve beträgt normalerweise ca. 36h, in der Version der Minutenrepetition sind es schon 43h, sie läuft aber etwas länger. Auch ein Sekundenstopp ist integriert.

Die Wahl ist eigentlich ungewöhnlich, denn es handelt sich um ein Lepine-Werk, d.h. die Krone setzt oben an und die Unruh (und kleine Sekunde) liegen gegenüber von der Kronenseite. In einer Taschenuhr sieht das dann so aus (am Beispiel der Ref. 5205):



Warum hat man hier nun nicht ein Savonnette-Werk verbaut, bei dem zwischen Krone und kleiner Sekunde ein Winkel von 90 Grad liegen - und wie man es mit dem Kal. 982 bei der Jubiläums-Portugieser 5441 gemacht hat?

Die Antwort liegt in der Bauhöhe: Bei den Brückenwerken gibt es drei Höhen, H5 (Kal. 67) ca. 5mm, H4 (Kal. 97 und 98) ca. 4mm und H3 mit 3mm Bauhöhe - und diese letzte Version gibt es nur als Lepine-Werk. Da ja auf das Grundwerk noch das Repetitionsmodul aufgesetzt werden muss, wollte man hier die Höhe möglichst gering halten - was durchaus gelungen ist: Die offiziellen Maße sind 42 mm x 12,3mm.

Die aktuelle Version der Minutenrepetition hat inzwischen die kleine Sekunde wieder "normal" an der 9 und ein Werk im Savonnette-Layout - musste deshalb aber auch deutlich in den Maßen zulegen, nun sind es 44mm x 14 mm, was am Arm schon einen Unterschied macht.

Das Werk der 5240 trägt die Kalibernummer 95290 und stammt noch aus der "originalen" Werkeproduktion bei IWC. Diese Rohwerke sind heute nicht mehr verfügbar (die MR war die letzte Referenz mit diesen Werken), auch deshalb müssen für die Nachfolger heute neue, schlichtere Werke verwendet werden. Hier ist noch alles "Old School", mit dem klassischen Brückenlayout, das Ende der 1920er Jahre endstanden ist. Kein "lautes" Design und ohne Show-Effekte, aber klassisch-elegant und in den Details für IWC-Standards sehr fein gemacht. In diesem Werk steckt halt auch noch Handarbeit.

Die Finissage ist gewohnt klassisch, Genfer Streifen, anglierte und polierte Kanten, Perlagen, goldene Chatons, eine echte Schraubenunruh - halt richtig altes Handwerk

Ein paar Bilder zu den Details:























Die Details zum Repetitionsmechanismus gibt es dann nochmal später separat.

Gruß,
Christian