"Nur eine Uhr" - Eine gar nicht einfache Frage, sogar ein wenig tückisch.
Erst wollte ich die Frage ignorieren, so nach dem Motto "So ein Schmarr'n", doch dann habe ich gestern mal ein wenig drüber nachgedacht. Und da wurde mir klar, dass die Frage - zumindest für mich - eben nicht nur die nach
der Uhr ist, nach der praktischten, schönsten, wichtigsten, robustesten oder wertvollsten, sondern vielmehr die nach meinen Gründen, mechanische Uhren denen mit Quarzwerk vorzuziehen.
Zuerst dachte ich, diese Uhr hier müsste umbedingt bleiben:
Das hatte sicher mit dem Preis dieser Uhr zu tun, es ist aber eben auch eine sehr praktische Uhr, ob zum Sport oder bei der Arbeit. Zum Anzug eher nicht, aber Anzug habe ich eh nie an. Ich mag die Uhr auch sehr gerne, sie sieht klasse aus, geht sehr genau und die Grösse geht auch noch - gerade so.
Doch dann müsste ja diese hier gehen, immerhin wurde die mal auf meine Bestellung hin angefertigt. Sie ist halt nichts zum Sport oder so, wegen Lederband und zumindest zweifelhafter Robustheit des Werks. Aber schön isse.
Nun ist die FF ja auch nicht umbedingt meine vielseitigste Uhr, da groß und hoch und auffällig, also dachte ich mir dann, mich für eine der beiden Omegas zu entscheiden, am ehesten für die Speedmaster:
Sicher eine gute Wahl, eine Uhr mit klarem Potential für "Mehr Uhr braucht kein Mensch". Doch dann fiel für mich der Groschen, denn dafür könnte ich mir auch eine Multifunktions-Quarzuhr kaufen. Die Speedmaster ist eine schöne Uhr, keine Frage, doch ich freue mich an Uhren um der Mechanik willen und weil sie Anachronismen sind (ist für eine Zeitanzeigeinstrument ja auch mal 'ne Leistung). Mich für die "Eine" Uhr zu entscheiden, weil sie am zweckmässigsten ist, ist, wie sich die Frau nach dem Bankkonto auszusuchen. Oder der Oberweite. Jedenfalls für mich.
Sollte ich also jemals vor einer so grausamen Entscheidung stehen, was mir gottlob erspart bleiben wird (aufholzklopf), würde diese bleiben:
Das Werk ist natürlich nicht wirklich etwas Besonderes und der Rest auch nicht. Keine tollen neuen Fertigungsmethoden, kein Silizium, keine revolutionäre Hemmung, keine exotische Komplikation, nur ein stinknormales Dreizeigerwerk ohne Datum im schlichten Ickler-Stahlkleid. Aber im Gegensatz zu den Anderen ist es
meine Uhr. Mein Name steht auf dem Werk, Dirk Dornblüth hat sie für mich gemacht und ich habe sie in Kalbe abgeholt und auf der Heimfahrt immer draufgestarrt.
Erinnerungen...
Dieses Bild ist natürlich dem Threadstarter gewidmet.
Euch allen ein gutes Neues Jahr 2013!
PS: Ist euch das auch schon mal so gegangen? Da wünscht man allen möglichen wildfremden Leuten ein gutes Neues Jahr und dann setzt man alles daran, dass der erste Tag dieses Jahren
nicht gut wird. Verrückt.
