Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit. Kompliziert bauen kann jeder.
(Koroljow-Raketenkonstrukteur)
Oder eben so: Je mehr dran ist, desto mehr kann kaputtgehen.
...und irgendwann kommt das Ende der mechanischen Uhr
- Matthias S.
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Re: ...und irgendwann kommt das Ende der mechanischen Uhr
Die Randgruppe, die weder Computer, Mobiltelefon, Kühlschrank, Auto, Heizungsthermostat, Armbanduhr oder weiß der Fuchs was noch in irgendwelche Botnets eingebunden haben möchte, wird vielleicht kleiner, aber erst mal noch nicht aussterben........
Nichts hält länger als ein Provisorium.
Viele Grüße
Matthias
Viele Grüße
Matthias
- Don Tomaso
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Re: ...und irgendwann kommt das Ende der mechanischen Uhr
Ich möchte mit einem Blick auf die Uhr erfahren, wie spät es ist und manchmal noch das Datum oder wie lange die Eier schon kochen. Ich will nicht, dass die Uhr meinen Herzschlag misst oder mir Ernährungstipps gibt. Es ist nicht nur so, dass ich das nicht brauche, vielmehr wünsche ich es ganz ausdrücklich nicht. Wenn ich Ernährungstipps brauche, werde ich auch ohne Uhr in der Lage sein, mir kompetenten Rat zu holen.
Kurz gefasst, für mich ist das "Ende der mechanischen Uhr noch lange nicht gekommen", und danach ist's mir eh' wurscht.
Kurz gefasst, für mich ist das "Ende der mechanischen Uhr noch lange nicht gekommen", und danach ist's mir eh' wurscht.
Gruss
Thomas
Regional Engineer for Destructive Operations
Thomas
Regional Engineer for Destructive Operations
Re: ...und irgendwann kommt das Ende der mechanischen Uhr
Zum Geburtstag vor etlichen Tagen habe ich unvermutet eine aktuelle Galaxy Gear für mein Samsung S4 bekommen. Hätte ich mir selber vermutlich nicht gekauft
Die liebe Verwandtschaft befindet sich im Glauben, dass man als Uhrenliebhaber eigentlich für alle Neuerungen zu haben sein sollten, die irgend etwas mit dem Begriff "Uhr" zu tun haben. Den Schenkenden zuliebe habe ich das Teil natürlich gleich ausprobiert und angelegt. Interessante Erfahrung. Perfektes Display. Man kann natürlich auch diverse analoge Uhren simulieren. Diskreter Alarm bei Nachrichten und die üblichen Anwendungen, Schrittzähler usw. dazu eine eingebaute Kamera. Braucht alles kein Schwein, aber - nice to have. Und wird von mir jetzt doch etwas regelmäßiger genutzt, wenn man etwa verstohlen in einer langweiligen Besprechung etwas nachschauen möchte. Die Nutzung von Smartphones wird ja mehr und mehr (und zu recht) bei vielen Gelegenheiten quasi als "asozial" geächtet. Vgl. die aktuelle Cola - Werbung dazu,,,
Die Dinger werden kommen. Immer mehr sogenannte "Wirtschaftsführer" haben schon die einschlägigen Armbänder zum Smartphone, eine kleine Hype deutet sich für mich an. Und ich gestehe, ich bin dafür auch etwas empfänglich. Hätte z. B. nie geglaubt, dass ich die Auswertung zu einem Schrittzähler (Standard - App beim S4) doch regelmäßiger beäuge und letztlich werden mehr und mehr Infos speziell im sportlich/medizinischen Bereich sammelbar, die im längerfristigen Trend durchaus im Interesse sein können und sei es auch nur, den inneren Schweinehund etwas zu überwinden.
Bei mechanischen Uhren erkenne ich eine gewisse "Endzeitstimmung". Das wurde, glaube ich, in einem anderen Kontext schon breitgetreten: Etwa die Inflationsuhren in der Weimarer Zeit, also der Versuch, das wertloser werdende Geld in exklusive Gegenstände zu retten, vgl. dazu auch das Museum in Glashütte. Das mag sogar für die Urenkel mit ausgesuchten Exemplaren und tollen Komplikationen, im Safe gelagert, gelingen. Die Masse der Brot - und Butter - "Wecker" wird von unseren Enkeln aber eher als altbacken verworfen und zurück auf den Dachboden gebracht, weil sich der Verkauf bei ebay 5.0 nicht mehr lohnen wird.
Mechanische Uhren haben Gemeinsamkeiten mit dem Segeln: "Die teuerste Art unbequem zu reisen". Die präzise Zeit ist ein Abfallprodukt und der Luxus besteht darin, die Zeiterzeugung immer noch autark mit ineinandergreifende Rädchen individuell zu erzeugen. Ein Anachronismus...
Die liebe Verwandtschaft befindet sich im Glauben, dass man als Uhrenliebhaber eigentlich für alle Neuerungen zu haben sein sollten, die irgend etwas mit dem Begriff "Uhr" zu tun haben. Den Schenkenden zuliebe habe ich das Teil natürlich gleich ausprobiert und angelegt. Interessante Erfahrung. Perfektes Display. Man kann natürlich auch diverse analoge Uhren simulieren. Diskreter Alarm bei Nachrichten und die üblichen Anwendungen, Schrittzähler usw. dazu eine eingebaute Kamera. Braucht alles kein Schwein, aber - nice to have. Und wird von mir jetzt doch etwas regelmäßiger genutzt, wenn man etwa verstohlen in einer langweiligen Besprechung etwas nachschauen möchte. Die Nutzung von Smartphones wird ja mehr und mehr (und zu recht) bei vielen Gelegenheiten quasi als "asozial" geächtet. Vgl. die aktuelle Cola - Werbung dazu,,,
Die Dinger werden kommen. Immer mehr sogenannte "Wirtschaftsführer" haben schon die einschlägigen Armbänder zum Smartphone, eine kleine Hype deutet sich für mich an. Und ich gestehe, ich bin dafür auch etwas empfänglich. Hätte z. B. nie geglaubt, dass ich die Auswertung zu einem Schrittzähler (Standard - App beim S4) doch regelmäßiger beäuge und letztlich werden mehr und mehr Infos speziell im sportlich/medizinischen Bereich sammelbar, die im längerfristigen Trend durchaus im Interesse sein können und sei es auch nur, den inneren Schweinehund etwas zu überwinden.
Bei mechanischen Uhren erkenne ich eine gewisse "Endzeitstimmung". Das wurde, glaube ich, in einem anderen Kontext schon breitgetreten: Etwa die Inflationsuhren in der Weimarer Zeit, also der Versuch, das wertloser werdende Geld in exklusive Gegenstände zu retten, vgl. dazu auch das Museum in Glashütte. Das mag sogar für die Urenkel mit ausgesuchten Exemplaren und tollen Komplikationen, im Safe gelagert, gelingen. Die Masse der Brot - und Butter - "Wecker" wird von unseren Enkeln aber eher als altbacken verworfen und zurück auf den Dachboden gebracht, weil sich der Verkauf bei ebay 5.0 nicht mehr lohnen wird.
Mechanische Uhren haben Gemeinsamkeiten mit dem Segeln: "Die teuerste Art unbequem zu reisen". Die präzise Zeit ist ein Abfallprodukt und der Luxus besteht darin, die Zeiterzeugung immer noch autark mit ineinandergreifende Rädchen individuell zu erzeugen. Ein Anachronismus...
Zuletzt geändert von Findus11 am 25 Feb 2014, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
Re: ...und irgendwann kommt das Ende der mechanischen Uhr
Erinnert stark an Rams, quasi eine Zusammenfassung seiner 10 Punkte bezüglich gutes Designs:Exar Kun hat geschrieben:Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit. Kompliziert bauen kann jeder.
(Koroljow-Raketenkonstrukteur)
Oder eben so: Je mehr dran ist, desto mehr kann kaputtgehen.
http://www.designwissen.net/seiten/10-t ... duktdesign
Diese 10 Punkte sollte man vielen Menschen welche designen, konstruieren und entwickeln mal nahe legen
Gruß Bernd