Blancpain und Frederic Piguet

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
imac1969
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Re: Blancpain und Frederic Piguet

Beitrag von imac1969 »

Bei Patek finde ich rein garnichts mehr was mir gefällt. Die alte Aquanaut fande ich mal spannend. Seit die aber mit neuen Bandanstößen herkommt geht sie garnicht mehr. Alles andere ist mir viel zu schick, wenn man das so sagen darf.
AP gibts wirklich nur die Royal Oak. Alles andere schau ich mir garnicht an. Aber dafür ist die RO umso schöner. Preislich zwar total abgefahren, aber trotzdem sehr begehrenswert wann da meine Freundin nicht wäre, die sie fürchterlich findet. Wo ich bei der RO vielleicht bedenken hätte ist die breite flache Lünette. Die wahrscheinlich sehr kratzempfindlich ist....

Lange geht überhaupt nicht. Gibts nicht eine Uhr die ich gerne hätte. Viel zu klassisch und nicht wirklich alltagstauglich. Hat mit sportlich wirklich nichts zu tun...

Die Overseas von VC besitze ich selber. Eine klasse Uhr mit der Titanlünette. Kann man zu allem tragen, gibts mit Leder- oder Kautschukband. Einfach toll....

JLC trage ich zur zeit am meisten. Die Amvox liebe ich einfach. Qualitativ kein Unterschied zu VC, aber preislich wesentlich humaner. Bei JLC stimmt das Preis-Leistungsverhältnis noch....

Begriff Manufaktur ist immer Auslegungssache. Aber für mich ist halt was zugekauftes bzw. nicht selber entwickeltes keine Manufaktur. Sonst könnte sich ja jede Marke Manufaktur nennen,
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Tictacitus
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Re: Blancpain und Frederic Piguet

Beitrag von Tictacitus »

imac, bei Gelegenheit waere ich fuer ein Bild Deiner Overseas mit Titanlunette sehr dankbar. :) Das ist auch die Version, die mir am besten gefällt. Nur live habe ich noch keine gesehen. Liegen ja auch nicht in jedem Schaufenster.

Absolut d'accord, das JLC ein wirklich seriöses PLV hat. OK, die Uhren kosten jetzt das, was sie vor 20 Jahren in DM gekostet haben in Euro. Aber da sind andere noch viel krasser drauf.

Wenn Du ein grosser Purist in Sachen Manufaktur bist, dann würde ich echt mal Grand Seiko eine Chance geben. Die Uhren sind top, die vertikale Integration des Manufakturprozesses ist so hoch wie sonst kaum eine und es wird eben tatsächlich noch Hand angelegt im wahrsten Sinne des Wortes. Auch der Output ist von einer Dimension, die von Manufaktur zeugt und nicht von Industrie.

Ich habe gelesen, dass von den SpringDrive Werken nur ca. 2000 Stück pro Jahr gebaut werden. Also von den Uhren in denen sie verbaut werden dann noch weniger. Aber selbst wenn es von jedem Modell nur 2000 Stück im Jahr sind, ist das auch noch wenig. Und diese Werke gibt es dann auch nur in Uhren von Seiko. Ausserdem ist die Firma noch immer im Familienbesitz und nicht Teil eines grossen Luxuskonzerns a la Richemont. Ich finde das alles sehr sympathisch und eine sinnvolle Ergänzung in einer Sammlung, in der bereits führende Schweizer Firmen vertreten sind. Sowas oeffnet den Horizont. :)

Till
Der tickt wohl nicht richtig!? Muss nur mal nachreguliert werden.

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Stiefkind
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Re: Blancpain und Frederic Piguet

Beitrag von Stiefkind »

watch-watcher hat geschrieben:Bitte berücksichtigt bei dieser Diskussion auch, dass bei Neugründung der "neuen Blancpain" durch J.C. Bivers die Familie Piguet bzw. ein Mitglied dieser auch Aktinonär der Blancpain war.

Somit war die "neue Blancpain" schon immer mit dem Werkhersteller sehr eng verbunden.
F. Piguet lieferte nach meinem Wissen eine gewisse Palette Werke exklusiv nur an Blancpain.
Nach dem Verkauf der neuen BP an die Swatch-Group blieb das so.

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Nur können sie dann halt nicht werben mit "Manufacture depuis 1782".

Richtig - das geht allerdings noch doller:
1729 gründete Heinrich Wenker die Dortmunder Kronen Brauerei, die 1954 ihr 225er und 1979 ihr 250er Jubiläum feierte.
Wenn man heute auf ein Kronen-Etikett blickt, dann steht da 1430 - das Jahr der Ersterwähnung der "Alten Krone am Markt" in Dortmunder Chroniken.
Mit dem Alter wird wohl hin und wieder gern gespielt. Firmen werden älter - manche Leute machen sich jünger.

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Bei Lange gibt es mehrere Modelle, Lange 1, Datograph, Zeitwerk, die ich sehr gelungen finde, nur da stoert mich dann das Marketing, welches auf alt-ehrwuerdig macht, wobei es nur eine wiederbelebte Leiche ist. Und auch technisch stehe ich mehr auf high-tech als auf geschraubte Goldchatons.

Die Wiederbelebung der Marke A. Lange & Söhne war der Clou der neuen Glashütter Uhrenwelt!
Die Lange Uhren GmbH wurde um Haaresbreite noch am 07.12.1990 neu gegründet, die Rechtsnachfolgerschaft der alten Firma Lange liegt bei der Glashütter Uhrenbetriebs GmbH, weil die alte Firma Lange so ab ca. 1948 VEB Lange hiess und danach im VEB Glashütter Uhrenbetrieb aufging.
Dieser wurde nach der Wende zur Glashütter Uhrenbetrieb GmbH, die lange darum kämpfte, eigenständig zu bleiben und kein "Deutsch-Schweizerisches Unternehmen" zu werden. 2000 war es mit der Eigenständigkeit des Uhrenbetriebs mit dem Verkauf an die Swatch-Group vorbei.

Zu seinen Lebzeiten wollte G. Blümlein auf keinen Fall Fremdwerke in Lange Uhren einbauen, da das seinen Vorstellungen von "Markenhygiene" widersprach.
Das Grossdatum der Lange 1 ist eine Ingenieursleistung von JLC, deren Chef Blümlein auch war. Es war eine weise strategische Entscheidung, dieses Dispositiv zuerst in die Lange 1 einzubauen, damit die als Flaggschiff positionierte Uhr ein Alleinstellungsmerkmal bekommt.
Die Uhren Arcade und Saxonia mit den L 911er Formwerken hatten dieses GD auch, die 1 hatte "ihr" Kaliber L 901.0 jedoch exklusiv.

Bei der Arcade gab es die Kalibernummern L 911.2 - ohne kleine Sekunde und L 911.4 mit kleiner Sekunde und in der Saxonia tickte zunächst das 21.600er L 911.3, dessen Werk 452 sehr lange in den Lange Katalogen abgebildet war, auch noch zu Zeiten des L 941.3 - dem runden Pendant zum L 911.3.
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