Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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jeannie
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von jeannie »

imac1969 hat geschrieben:Graham gibts doch schon seit 1695. Das ist eine Ewigkeit. Warum solls die nicht mehr geben ? Zugegeben, ich finde die Dinger ziemlich übel. Liegt aber auch daran, daß ich keine Monsterhandgelenke habe und von Poser Uhren nix halte. Aber es scheint ja einen Markt dafür zu geben....
Eine Uhrenmarke "Graham" aus London hat es nie gegeben. Nur einen Uhrmacher namens George Graham. "Graham" als Marke gibt es erst seit 2001, ist eine Schweizer Uhrenmarke und hat mit London so viel zu tun wie Big Ben mit dem Markusplatz in Venedig.

Die schreiben das selber auf ihrer Webseite:
"George Graham's curious inventions are the inspiration behind our watches."

Nichts da von "alter Uhrenmarke". Nächstens gibt es wohl eine Uhrenmarke "Peter Henlein, Watches since 1510" :rofl:
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
imac1969
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von imac1969 »

Auf dem Katalog steht Watchmaking since 1695. Schon ein wenig irreführend. Gut das diese Uhren nicht zu meinem Beuteschema gehören...
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jeannie
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von jeannie »

imac1969 hat geschrieben:Auf dem Katalog steht Watchmaking since 1695. Schon ein wenig irreführend. Gut das diese Uhren nicht zu meinem Beuteschema gehören...
Marketinggeschwurbel

Ein deutsche Firma hätte schon längstens eine Abmahnung am Hals. :whistling:
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Exar Kun
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von Exar Kun »

jeannie hat geschrieben:Nicht die Marke (die oft nur exhumiert ist) sondern die Firma die dahinter steht.

Rolex und Omega haben da mehr Gewicht als Blancpain, Lange und Konsorten.
Lange hat mehr Geschichte als Omega und Rolex. :P
tomwie
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von tomwie »

Das sind doch fast alles wiederbelebte Marken, also von "neuen" Herstellern aufgekaufte Namensrechte,
die es ermöglichen, unter besagten Namen wohlklingender Horlogerie-Koryphäen Uhren zu bauen.
Ob es sich dabei um Brequet, Breitling, Lange oder sonstwas handelt, ist im Grunde Wurscht. Mit den
Manufakturen der ollen Gründerväter haben diese modernen Retorten-Firmen außer eben dem zugekauften
Namen genau nix zu tun.
Aber trotzdem, ich gebs zu, ist es schon ein gutes Gefühl, einen klangvollen Namen auf der Uhr zu lesen,
gerne in Kombination mit einer Gründungsjahreszahl aus der Kaiserzeit. Ich hab ja selbst 2 Ticker
von "BREITLING 1884" und ertappe mich hin und wieder dabei, wie in mir ob der Marke nostalgische
Gefühle hochkommen..... :mrgreen:
Mal ehrlich: Wenn man sich `ne Uhr der "Luxusklasse" gönnt, möchte man (zumeist) gerne auch ein gewisses
gediegenes Feeling von Tradition und Renome mitgeliefert bekommen.
Und eine sehr teure Uhr verkauft sich unter dem Label "Brequet" nun mal deutlich erfolgreicher als unter dem
Label "N. Hayek und Sohn, Uhrenfabrik" oder unter "Breitling 1884" statt unter "Schneider`s tolle Uhren S.A:"
Wir erliegen doch alle hin und wieder mal einer schönen Illusion, und das ist ja auch ok..........
Gruß aus Wiesbaden
Tom

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u2112
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von u2112 »

... wie so oft ist bei mir die Antwort: Kommt drauf an.

Wenn ich "einfach mal so" eine Uhr kaufe, ist die tatsächliche oder präsentierte Historie eines Hersteller nicht ganz so entscheidend, zumindest im Vergleich zur Qualität der eigentlichen Uhr.

Geht es um mehr als nur einen Spontankauf, finde ich das schon wichtig. Ich würde dabei auch die verschiedenen Brüche in der Historie differenziert betrachten. Z.B. bei Lange oder GO gibt es in meinen Augen einen durchaus glaubwürdigen Bezug zur "Historie" der Glashütter Uhren. Bei GO ist es durch Rechtsnachfolge ja eigentlich selbst für Puristen unstrittig, aber auch bei Lange passt das: Weil die Historie nicht nur ein Marketing BlaBla ist, sondern sich in den Produkten niederschlägt: Produktion in Glashütte, Dreiviertel-Platine, Gravuren, höchste Qualität und immer wieder Zitate vergangener Designs, wie z.B. bei der Zeitwerk.

Auch z.B. Breitling führt die Kernelemente der eigenen Markengeschichte - ehrliche Chronos - sehr konsequent fort. Z.B. bei Breguet ist der Bezug zum Namensgeber schon arg weit, andererseits sind die Qualität und die Innovationskraft durchaus auf einem Niveau, mit dem sich der Urahn sicher identifizieren könnte.

Albern wird es immer dann, wenn man einfach Phrasen, Namen oder Daten übernimmt, ohne das etwas dahinter ist. Wenn ich z.B. einen großen alten Namen auf meine Uhren pappe, dann muss ich auch beim Vintage-Service liefern, ein Archiv aufbauen/sichern und auch inhaltlich einen Bezug zur Geschichte erhalten bzw. neu aufbauen.

Wenn es dann schließlich um das Sammeln von Uhren geht, dann wird die Historie sehr wichtig - denn was will man bei einer Marke ohne Geschichte sammeln? Und wie sollen die Uhren einen Kontext bekommen, wenn nichts da ist?

Diese Kriterien erfüllen nicht so viele Firmen und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass gerade deren Uhren heute oft gesammelt werden. Ich denke da an Firmen wie Patek, Rolex, Omega und IWC. Rolex fällt da von der Firmenseite zwar etwas ab, macht das aber durch die riesige Community wieder wett, die sich um Hintergründe und Service kümmert. Patek, Omega und IWC unterscheiden sich mehr durch das Preisniveau. Aber bei allen drei habe ich einen exzellenten Vintage-Service, gute Archive und eine sehr detaillierte interne/externe Dokumentation.

Mein erster Kontakt mit "guten Uhren" war die IWC TU meines Ur-Großvaters. Und auch nach gut 90 Jahren war es problemlos möglich, Ersatzteile zu besorgen und die Uhr über einen Konzi zu revidieren und gleichzeitig einen Stammbuchauszug inkl. Verkaufstag zu erstellen. Ähnlich bei der zweiten "guten Uhr", einer völlig zerschundenen Seamaster De Ville von meinem Vater. Auch hier nach 40 Jahren eine problemlose Revision möglich - nicht billig, aber auch nicht prohibitiv.

Deshalb ist mir die Historie einer Marke bei "Sammleruhren" sehr wichtig - das braucht Substanz und muss sich schon mal über einen längeren Zeitraum bewährt haben.

Gruß,
Christian
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OMEGA-Liebhaber
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von OMEGA-Liebhaber »

tomwie hat geschrieben:...Mal ehrlich: Wenn man sich `ne Uhr der "Luxusklasse" gönnt, möchte man (zumeist) gerne auch ein gewisses
gediegenes Feeling von Tradition und Renome mitgeliefert bekommen.
Und eine sehr teure Uhr verkauft sich unter dem Label "Brequet" nun mal deutlich erfolgreicher als unter dem
Label "N. Hayek und Sohn, Uhrenfabrik" oder unter "Breitling 1884" statt unter "Schneider`s tolle Uhren S.A:"
Wir erliegen doch alle hin und wieder mal einer schönen Illusion, und das ist ja auch ok..........
Den finde ich klasse!

Ja, man muss aufpassen, dass manche neuen Modelle nicht mehr Marke sind, als die Marken jemals hatte. Ziemlich verwirrend - und ich schreibe bewusst nicht kriminell - sind die wiederbelebten Markenhülsen. Das kann auch zum Aus großer Player führen, die wie ich beobachte, den gleichen Historismus z.B. in Vintage-Kollektionen pflegen und ihr Hauptprodukt damit schädigen. Ein Aus dieser Marken wäre bedauerlich, aber bei den so angelegten rein "historischen" Markenhülsen eher zu verschmerzen. :whistling:
Mit freundlichen Grüßen

Ralf der OMEGA-Liebhaber
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Tictacitus
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von Tictacitus »

Sachen wie aufgebackenes Weissbrot oder Uhren die schon einen LANGen Zahn haben (kleiner Amerikanismus sei mir gestattet) stehen bei mir eher unten auf der Liste. Die muessen dann schon in allen anderen Punkten punkten. Da gibt es bei den jeweiligen Firmen dann nicht so viel und die Modelle, die es gibt, muessen sich dann auch noch gegen Uhren aus anderen Häusern durchsetzen oder sind mir schlicht zu teuer. Zum Beispiel die GMT Reveil von Blancpain gegen etwas gleichwertiges von JLC oder eine Lange Zeitwerk gegen eine PP, denn auch bei mir waechst das Geld nicht auf Bäumen.

Andererseits bin ich Newcomern und sogar Boutique-Brands gegenüber sehr aufgeschlossen. Linde Werdelin gefaellt mir da zum Beispiel sehr gut. Und ich war ein Very early adopter von Panerai, die mir auch heute noch gut gefallen und fuer die ich auch eine gute Zukunft sehe.

Till
Der tickt wohl nicht richtig!? Muss nur mal nachreguliert werden.

Avatar thanks to hypophyse! :)
tomwie
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von tomwie »

Das gleiche Phänomen verkaufpsychologischer Kniffe kennen wir alle doch auch aus der
Automobilbranche (um den Vergleich mal wieder zu bemühen): Bugatti, Maybach (ist schon wieder Geschichte) usw.
Borgward wollen sie ja angeblich auch dauernd reanimieren, aber es fehlt wohl noch an Kapital dafür.

Also alles im Grunde alte Hüte............
Gruß aus Wiesbaden
Tom

Bekennender Eta-Fan
tomwie
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von tomwie »

u2112 hat geschrieben:... wie so oft ist bei mir die Antwort: Kommt drauf an.

Auch z.B. Breitling führt die Kernelemente der eigenen Markengeschichte - ehrliche Chronos - sehr konsequent fort. Z.B. bei Breguet ist der Bezug zum Namensgeber schon arg weit, andererseits sind die Qualität und die Innovationskraft durchaus auf einem Niveau, mit dem sich der Urahn sicher identifizieren könnte.


Gruß,
Christian

Aus dieser Logik heraus könnte ich mir dann ja auch die Namensrechte vom de Lorean junior kaufen und anschließend
unter dem Label "de Lorean" untermotorisierte (weil zu schwer) Edelstahlflundern mit Flügeltüren bauen. Dann stünde ich
in hervorragender Tradition zu dem urspünglichen, nicht mehr existenten Unternehmen, mit dem ich aber genau nix
zu tun habe. Der Schritt zu vollständig erfundenen Markennamen a la "Constantin Durmont" etc. ist dann nach meinem Dafürhalten
nur noch gradueller Natur.

Und was Breitling betrifft, stünde die (bestehende) Uhrenfirma "Sinn" in ehrlicherer Tradition zur toten Ursprungsmarke, weil die
auf den Originalmaschinen die Uhren (nicht alle) praktisch unverändert weitzergebaut haben, allerdings ohne für viel Kohle einem greisen
Enkel der Breitling-Family die Namenrechte abzuschwatzen.
Gruß aus Wiesbaden
Tom

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Diver
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von Diver »

Natürlich mag ich es wenn eine Marke mir eine Historie bieten kann auch wenn mir eine Geschichte zum Modell
verkauft wird, ist halt alles eine Illusion. Nur ne Uhr kann jeder. Reizt mich aber gar nimmer!
Derliebe76
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von Derliebe76 »

Zitat:

"Aus dieser Logik heraus könnte ich mir dann ja auch die Namensrechte vom de Lorean junior kaufen und anschließend
unter dem Label "de Lorean" untermotorisierte (weil zu schwer) Edelstahlflundern mit Flügeltüren bauen. Dann stünde ich
in hervorragender Tradition zu dem urspünglichen, nicht mehr existenten Unternehmen, mit dem ich aber genau nix
zu tun habe."

....noch traditioneller als DeLorean Eigner wärst du, wenn du noch Drogendealer bist. :rofl:
MfG Christian
RADO forever a nice watch ! Chance favors the prepared mind ! In the www.jaguar-forum.de, i show you my "Leaper" !
walti
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von walti »

u2112 hat geschrieben:... wie so oft ist bei mir die Antwort: Kommt drauf an.

Wenn ich "einfach mal so" eine Uhr kaufe, ist die tatsächliche oder präsentierte Historie eines Hersteller nicht ganz so entscheidend, zumindest im Vergleich zur Qualität der eigentlichen Uhr.

Geht es um mehr als nur einen Spontankauf, finde ich das schon wichtig. Ich würde dabei auch die verschiedenen Brüche in der Historie differenziert betrachten. Z.B. bei Lange oder GO gibt es in meinen Augen einen durchaus glaubwürdigen Bezug zur "Historie" der Glashütter Uhren. Bei GO ist es durch Rechtsnachfolge ja eigentlich selbst für Puristen unstrittig, aber auch bei Lange passt das: Weil die Historie nicht nur ein Marketing BlaBla ist, sondern sich in den Produkten niederschlägt: Produktion in Glashütte, Dreiviertel-Platine, Gravuren, höchste Qualität und immer wieder Zitate vergangener Designs, wie z.B. bei der Zeitwerk.

Auch z.B. Breitling führt die Kernelemente der eigenen Markengeschichte - ehrliche Chronos - sehr konsequent fort. Z.B. bei Breguet ist der Bezug zum Namensgeber schon arg weit, andererseits sind die Qualität und die Innovationskraft durchaus auf einem Niveau, mit dem sich der Urahn sicher identifizieren könnte.

Albern wird es immer dann, wenn man einfach Phrasen, Namen oder Daten übernimmt, ohne das etwas dahinter ist. Wenn ich z.B. einen großen alten Namen auf meine Uhren pappe, dann muss ich auch beim Vintage-Service liefern, ein Archiv aufbauen/sichern und auch inhaltlich einen Bezug zur Geschichte erhalten bzw. neu aufbauen.

Wenn es dann schließlich um das Sammeln von Uhren geht, dann wird die Historie sehr wichtig - denn was will man bei einer Marke ohne Geschichte sammeln? Und wie sollen die Uhren einen Kontext bekommen, wenn nichts da ist?

Diese Kriterien erfüllen nicht so viele Firmen und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass gerade deren Uhren heute oft gesammelt werden. Ich denke da an Firmen wie Patek, Rolex, Omega und IWC. Rolex fällt da von der Firmenseite zwar etwas ab, macht das aber durch die riesige Community wieder wett, die sich um Hintergründe und Service kümmert. Patek, Omega und IWC unterscheiden sich mehr durch das Preisniveau. Aber bei allen drei habe ich einen exzellenten Vintage-Service, gute Archive und eine sehr detaillierte interne/externe Dokumentation.

Mein erster Kontakt mit "guten Uhren" war die IWC TU meines Ur-Großvaters. Und auch nach gut 90 Jahren war es problemlos möglich, Ersatzteile zu besorgen und die Uhr über einen Konzi zu revidieren und gleichzeitig einen Stammbuchauszug inkl. Verkaufstag zu erstellen. Ähnlich bei der zweiten "guten Uhr", einer völlig zerschundenen Seamaster De Ville von meinem Vater. Auch hier nach 40 Jahren eine problemlose Revision möglich - nicht billig, aber auch nicht prohibitiv.

Deshalb ist mir die Historie einer Marke bei "Sammleruhren" sehr wichtig - das braucht Substanz und muss sich schon mal über einen längeren Zeitraum bewährt haben.

Gruß,
Christian

Hallo,

da kann ich zu 100 % zustimmen, im Sammleruhrenbereich zeigen Firmen, ob sie ihre Historie zu schätzen wissen, oder ob nicht. Ich habe zu einigen meiner alten IWC´s und auch zu meinem 321 er Seamasterchrono von Omega Stammbuchauszüge und ich weiß, das ich im Fall der Fälle dort auch kompetenten Service meiner alten uhren bekommen kann.

Gerade diese beiden Hersteller sind hier beispielhaft und herausragend, sie schätzen ihre Historie und leben das auch und das macht sie mir ausgesprochen sympathisch. Gerade uns Vintagefreunden ist die Historie einer Marke besonders bedeutend und auch wie diese hersteller damit umgehen. Eine versunkene Marke wiederbeleben kann im Prinzip jeder, den Service auch für sehr alte Uhren der Marke bieten nur die wenigsten.

Die meisten Hersteller wollen nur neue Uhren verkaufen, die Besitzer von historischen Modellen der Marke sind denen wursch und sie werden wie Bittsteller behandelt. Und eine neue Uhr einer solchen Marke würde ich nie kaufen !

LG

Walti
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Guntram
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Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von Guntram »

walti hat geschrieben:Die meisten Hersteller wollen nur neue Uhren verkaufen
Das wollen sie alle, und das kann ich sogar verstehen. :wink: Du sprichst hier aber einen interessanten Aspekt an: Viele Hersteller haben überhaupt nicht die Möglichkeit, die Historie ihrer Marke zu pflegen.

Wenn eine Marke zwar Historie hat, aber den Hersteller gewechselt hat (Breitling, Stowa, Breguet,...), dann ist das halt problematisch. Wir können doch nicht der Swatch Group vorwerfen, dass die Breguets und die Browns schlampig archiviert haben. Und ich finde es offengestanden ein bisschen unfair, Lange mit dem Verweis auf mangelnde Historie abzulehnen, weil die Familie damals enteignet wurde. Dafür kann der gute Herr Lange erstens nix, und zweitens bemüht man sich dort nach Kräften, auch alte Produkte im Rahmen der Möglichkeiten zu pflegen. Mehr kann man nicht verlangen.

Der einzige Hersteller, der meines Wissens ältere Uhren nicht mit dem notwendigen "Sammlerrespekt" behandelt, ist Rolex. Aber Omega, IWC, JLC, Patek,... die machen die Uhren schon immer selber, und ein Stammbuchauszug ist entsprechend unproblematisch. Für Unternehmen, deren Land Kriegen aus dem Weg ging und die die Quarzkrise überlebt haben, ist das auch eigentlich kein Kunststück. Und darum nutzen sie diesen Vorteil - nicht zuletzt, um mehr neue Uhren zu verkaufen. :wink:
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MCG
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Tätigkeit: Global Academic Program

Re: Wie wichtig ist euch die Historie einer Marke ?

Beitrag von MCG »

imac1969 hat geschrieben:Auf dem Katalog steht Watchmaking since 1695. Schon ein wenig irreführend. Gut das diese Uhren nicht zu meinem Beuteschema gehören...
Ich bin doch etwas überrascht, das Leute - ohne zu hinterfragen - geschriebenen Text (immer) noch für bare Münze nehmen. :shock:
LG aus Mostindien - Markus
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