da ist sie also – meine Hublot:
Typ: Classic Fusion – Titanium
Zifferblatt: Opaline
Durchmesser: 42mm
Werk: HUB 1110 – was einem überarbeiteten Sellita SW300 entspricht (also eigentlich ein ETA2892A2)
Nun, ich bin ja schon lange um die Marke herum getigert.
Mir war die Marke schon immer sympathisch – der Macher sowieso. (Kam übrigens 1983 das erste Mal mit ihm in Kontakt – als er in Zermatt seine erste Blancpain Kollektion zeigte!) Das Fusion Konzept macht nicht nur stilistisch viel her, es eröffnet auch viele Chancen und Möglichkeiten für das „customizing“ – nicht zu unterschätzen, auch aus finanztechnischer Sicht. Das Design ist eigenständig und nach der Royal Oak von AP – von Genta designet - wahrscheinlich eines der ausdruckstärksten überhaupt!
Ich hab dann für’s watchtime-Forum 2011 den Ausflug zur Manufaktur organisiert – was ebenfalls sehr eindrücklich war - und für ein paar weitere Leute jeweils den Visit an die Baselworld, wo wir jeweils von Hublot trotz des Ausstellungs-Stresses sehr herzlich und wohlwollend empfangen wurden. Hab mich mit den Leuten dort unterhalten – der Spirit der Leute hat mir imponiert. Man sagt ja oft bei organisatorischen Schwierigkeiten – der Fisch stinkt vom Kopf. Hier gilt das auch – aber in umgekehrter Form!
Regelmässig habe ich alle möglichen Uhren von Hublot probiert – denn ich wollte einfach „auch“ eine solche Uhr. Aber der Ausdruck des Hublot Designs (es heisst ja nicht ohne Grund Big Bang) umfasst auch „Grösse“, was leider nicht meiner Natur – sprich Handgelenk – entspricht. Alle die mich kennen, wissen was ich meine!
Da gab es eine Uhr die passte – die Big Bang 41 – die eigentlich für Damen gedacht ist… DIE würde passen! Aber ich suchte eher nicht nach einer Sport Uhr, sondern nach einem sportlich eleganten Klassiker. Nun, da war ja noch die Classic Fusion! Etwas zurückhaltender und weniger ausladend in den Dimensionen, aber trotzdem klar mit den Hublot Genen ausstaffiert! Ich hab sie X-fach probiert, in 42mm (irgendwie zu gross, zu banal) und in 38mm (irgendwie zu klein und zu banal)…
Und dann bin ich über einen Thread eines Forums Kollegen im engl. PuristS-Pro Forum gestolpert. „Richard“ hatte sich die Classic Fusion zugelegt. ABER eben nicht in der klassischen Hublot Farbe – Schwarz – sondern in der klassischen BLANCPAIN Farbe – OPALINE!
Ein warm-weisser feinkörniger Farbton, mit einem guten Schuss Silber darin! Voilà – das wars
Zur Hublot Boutique gepilgert – probiert – plötzlich hat alles gepasst - perfekt an meinem Handgelenk – perfekt für meine Anforderungen - drüber geschlafen – gekauft!Aber seht selber… (sorry, nicht alle Bilder sind – aufgrund der Lichtverhältnisse – gut)
Diese ersten paar Bilder kennt ihr ja bereits: Die 42mm Durchmesser sind relativ! Die Lünette selber hat WENIGER als 40mm! Nur mit den Ohren (der Dichtung) kommt man auf 42mm.
Ich finde sie wirkt an meinem Arm sehr harmonisch…
Das ominöse Werkzeug für die unausgerichteten Schrauben
- und den Bandwechsel…
Zur Uhr selber:
Was als erstes auffällt ist sicher die markante Lünette, die ja schon das aller erste Hublot Modell von Carlo Crocco als Erkennungszeichen hatte. Damals noch mit 12 Schlitzschrauben… Das zweite markante, sind die eckigen Hörner welche fliessend ins Kautschuk-Band übergehen. Der Gehäusekorpus aus Titan ist seitlich abgerundet (im Gegensatz zur Big Bang) und poliert. Die Lünette und die Bandanstösse (ebenfalls Titan) sind grob längs gebürstet. Die Krone hat (im Gegensatz zur CF Ultrathin) die richtige Grösse. Die Ohren der Kautschuk Dichtung haben keine Funktion – sind aber bereits Designmerkmal der Ursprungs-Hublot aus den 80-er Jahren.
Die unausgerichteten Schrauben fallen bei diesem Modell mit hellem Zifferblatt nicht negativ auf! Zumindest mir nicht… Die Schrauben sind einmal hell, einmal dunkel, je nach Licht dezent reizvoll…
Ich mag sehr vieles an der Uhr, aber das, was mir vielleicht am besten gefällt sind die Zeiger und die Indexe! Ich mag fette Zeiger in der richtigen Länge…
Das Datum sitzt erstaunlich tief! Man kann es zwar gut ablesen, trotzdem dürfte der Font noch etwas grösser und fetter sein…
Das Werk, wie gesagt ein robuster und bestens bewährter Traktor aus ETA Entwicklung, ist spartanisch finissiert (was ich eigentlich schade finde), hat aber einen sehr schön skelettierten Rotor…
PS: Das ETA2892 gibt’s ja schon wirklich sehr lange. In der letzten Ausbaustufe A2 auch schon wieder über 10 Jahre. Mit einer Dicke von lediglich 3.6mm könnten sich viele Automatik-Manufakturwerke eine Scheibe abschneiden…
Und natürlich noch ein paar Wrist-shots, einfach weil es einfacher zum Fotografieren war…
Das warme Silber-Weiss des Zifferblattes (Opaline) ist wirklich sehr speziell! Wenn man im Sonnenlicht hineinschaut, reflektiert es körnig alle Farben des Lichtspektrums als ganz kleine Punkte zurück… Leider konnte ich es nicht wirklich einfangen…
So, das wärs mal vorerst. Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen von der Faszination dieser Uhr übermitteln. Die Classic Fusion protzt und klotzt nicht. Trotzdem ist sie dezent markant – ohne aufdringlich wirken zu wollen. Kein Talking-Piece. Gerade diese Reduziertheit gegenüber der Big Bang bringt ihr Design so gut zur Geltung…
Irgendwann werde ich mir auch noch eine Big Bang zu legen – aber das hat jetzt Zeit… Bis dann… Viel Spass!
