die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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ocean2000
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von ocean2000 »

Dan321 hat geschrieben:Momentan schiessen neue Werke und Uhren aus dem Boden wie Pilze.
Neue Werke ja, aber die meisten machen nur das nach, was ETA seit ewigen Zeiten baut: Werke mit 42 Stunden Gangreserve. Nur ganz wenige Werke schaffen drei Tage und wenn das einmal Standard werden wird, wird es für mich wieder interessant.
Gruß aus Wien
Leon

Glauben heißt, etwas für wahr halten, das man als unwahr erkannt hat. (Arthur C. Clarke)
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Dan321
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Dan321 »

ocean2000 hat geschrieben:
Dan321 hat geschrieben:Momentan schiessen neue Werke und Uhren aus dem Boden wie Pilze.
Neue Werke ja, aber die meisten machen nur das nach, was ETA seit ewigen Zeiten baut: Werke mit 42 Stunden Gangreserve. Nur ganz wenige Werke schaffen drei Tage und wenn das einmal Standard werden wird, wird es für mich wieder interessant.
Das stimmt. Doch selbst interessante Werke würden Herties Problem, das viele andere auch kennen, nicht lösen. Wenn eine Neuuhr mit interessantem Werk über 10k kostet, der Gebrauchtpreis aber nur 50% davon beträgt, kannst du die Uhr nur dann kaufen, wenn du sie ewig halten willst oder es dir egal ist, 5k zu verbrennen. Wer Abwechslung haben möchte aber nicht enorm verdient, ist raus aus dem Rennen. Genau deshalb gibt es heute quasi keinen Gebrauchtmarkt abseits des Mainstreams.

Gruss Daniel
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Alex1974
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Alex1974 »

Hertie hat geschrieben:Hallo zusammen,

schleichend merke ich, wie sich bei mir das Thema "Uhren" immer mehr erschöpft. Alleine wenn ich mir die erscheinenden Uhrenkataloge mit den ausgeschilderten Preisen ansehe, hört das unterbewusste Kopfschütteln erst auf, wenn man mich darauf aufmerksam macht. :mrgreen: Irgendwie entwickelt sich ausser den Preisen nichts weiter. Das dumpfe Einerlei hat zugenommen.
Es hat sich viel getan in diesen 28 Jahren, in denen ich zeitweise fast hyperaktiv auf der Jagd nach ständig neuen Zeiteisen war.
Und es machte mächtig Spass.
Hatten wir dieses Thema nicht schon einmal, nur in einer etwas anderen, abgeflachten Version !?
Wie auch immer. Nach 28 Jahren "erfolgreichen" Tauschens muesste sich nun eigentlich schon eine Patek Philippe Minute Repeater in Deinem Besitz finden. Sollte dies nicht der Fall sein, hast Du irgendetwas Falsch gemacht !
Hertie hat geschrieben:Großteils wurde munter hin und her getauscht und kaum jemand machte sich über "langfrisitge Investments", "Geldverbrennen" oder "falsche Markenstrategie" wirkliche Gedanken. Vordergründig stand das "Neue" am Handgelenk im Fokus.
Sei es edel, cool, brav, ausgeflippt oder auch nur abartig geschmacksverwirrend gewesen. Wichtig war der Wechsel und der Spass am Thema Uhren in ihrer extremen Vielfalt.
Eben ! Andere tauschen sich bis zur Patek hoch und Du schaffst es gerade mal zum Nivada Chrono :mrgreen:
Hertie hat geschrieben:Es gab Zeiten, da jagte ich die Uhren auf Flohmärkten vordergründig von innen nach aussen. Das heißt, die Vielfalt der Werke waren interessant, nicht das Äussere. Egal ob es sich um ein verchromtes Gehäuse handelte,der Ticker nur 30mm hatte oder am Zifferblatt der Zahn der Zeit nagte. Egal ob Taschen- oder Armbanduhr. Da hatten wir uns am Stammtischt über die neuen Errungenschaften ausgetauscht, kannten mit gegenseitiger Hilfe so gut wie die gesamte Historie der Uhrenbranche mit allen erdenklichen Firmen und gebauten Kalibern welche es mal gegeben hatte.
Und heute ?
Und Heute gibt es solch Leute immer noch. Die Auswahl an tollen Vintage-Uhren ist zwar rapide den Bach runtergegangen, dafuer findet man aber so manch schickes Schweizer Gehaeuse mit einem Werk aus China wieder. Und findet man wirklich mal ein ETA-Laufwerk, gilt es schon als langweilige Massenware.
Hertie hat geschrieben:Es gibt sie noch immer, die Stammtischrunde. Manchmal sind es 10 Personen, manchmal 20. Nur interessiert sich niemand mehr für die Vielfalt. An fast allen Gelenken ticken die in Tonnen vom Fließband purzelnden Rolexticker, welche wohlwollend auch hartgesottene Sammler in ihren für mich nicht nachvollziehbaren Bann gezogen hat.
Die Breite der Masse ist verloren gegangen.

Ein Stammtisch mit Omega- oder Sinn Uhren vom Fließband ist wohl auch nicht wirklich nachvollziehbar, gibt es aber auch zur Genuege. Frueher hatte man eventuell noch Geld und Zeit zur Verfuegung um den Ein- oder Anderen Unsinn von Uhr zu kaufen. Man wird halt Aelter und etwas mehr Vorsichtiger was den Umgang mit Geld angeht. Somit ist es doch geradezu Schlau eine Rolex im hohen Alter zu haben. Diese funktioniert und funktioniert und funktioniert.....
Hertie hat geschrieben:Ein Kauf von Uhren abseits des Mainstreams wird als törrricht erachtet, sodass auch mein Jagdinstinkt nicht mehr greifen kann. Es gibt nichts mehr zu tauschen, weil niemand etwas aussergewöhnliches kaufen würde was er nachher wieder tauschen würde..
Somit hat sich mein Hobby irgendwie selbst überholt und ich denke immer mehr über den Abverkauf meiner letzten Uhren nach. Schön wars. Ob es nochmals interessanter wird bezweifle ich aber.

Freue mich schon die Liste Deiner zum Abverkauf stehenden Uhren zu sehen. Eventuell ist ja etwas hochwertiges dabei :mrgreen:
Hertie hat geschrieben:Es sollte aber kein Jammerthread sein, sondern nur meine spontanen Gedanken widergeben. Wie ergeht es eigentlich euch mit diesem Thema ? Klar, dass da nicht so viele meine Gedankengänge nachvollziehen können, denn jene welche gesättigt waren, haben sich auch in den Foren verabschiedet. aber gibt es da auch bei euch bereits länger andauernde Tendenzen mit Überlegungen eines Schlussstriches unter dem Uhrenhobby ?

Rolex Daytona in Weissgold und dann Schluss ? Mache doch einfach weiter mit dem Ziel Dir eine tolle Rentner-Uhr zu besorgen ! Somit hast Du nach 28 Jahren sinnlosen Tauschens wenigstens Einmal im Leben ein Ziel vor Augen. Verkaufe Deine Ticker und besorge Dir eine Stammtisch-Uhr fuer den Rentner Alltag.
Hertie hat geschrieben:Solche Uhren haben mich noch umgehauen. 43mm blanke Funktionalität zu Bruchteilen der heutigen -nicht besseren- hochpreisig angebotenen Massenware. :whistling:
Yup, schoen zum Ansehen, das war dann schon alles ! Also mach weiter und zeige uns Deine Tauschfaehigkeiten. In 2 Jahren sollte unter diesem Thread eine Patek in Platin zu finden sein.......Good Luck !
Gruss,
Alexander
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Hertie
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Hertie »

Da schlittere ich in meine 3. und wohl größte Uhrendepression und muss dann statt Mitleid auch noch zarte Pflänzchen von Spott und Häme herauslesen ? :mrgreen:

Nicht das der falsche Eindruck entsteht. Ich hab´natürlich nix gegen Rolexträger und nix gegen Leute, die umsichtig auf ihr Geld schauen. Es ist nur eben eingetroffen,was ich immer vorausgesehen habe. Die Dominanz einzelner weniger Marken ist derat angewachsen, dass die Breite der Masse mehr oder weniger verdrängt wurde. Und das geht zum Leidwesen der breitgefächerten Abwechslungsträger.

Marketing hat gegenüber Spass gesiegt.

Nun kaufen die Leute überwiegend eben nicht mehr das was ihnen gefällt ( ich mag nicht glauben, dass für das Gros der Uhrenfans Rolex der Inbegriff von Qualität und Schönheit darstellen soll) sondern das, was ihnen suggeriert wurde, bzw. einigermaßen Garantie bietet.

Wäre diese Dominanz nicht so fortgeschritten, hätten sich dutzende Marken auf dem Markt behaupten können und würden nach Kauf nicht direkt quasi in Ramschwert enden. Wäre der "Werterhalt" bei allen qualitativ ähnlichen Marken in etwa gleich hoch, würde der persönliche Geschmack wieder in Vordergrund treten. Und damit wieder die Tauschmöglichkeiten.
Aber so ist es ja klar, dass niemand teure Uhren abseits der wenigen "anerkannten Marken" kauft, wenn damit "auf Ewigkeit Dein" auf dem Gehäuse steht und damit die Verliererstraße ziemlich breit ist. Schade.

@ Alex
Weißgold-Daytona habe ich hinter mir. Die bereitete mir lange Freude ( 4 Wochen ?) und Patek in Platin ist mir zu unerreichbar (tauscht ja keiner) . :mrgreen:
Aber es geht ja nicht um eine EXIT-, oder Rentenuhr, dafür bin ich zu jung.
Es geht auch nicht um das Nach-Oben-Tauschen. Das hat mich auch nicht mehr als Täuschaktionen in einer niedrigeren Klasse befriedigt.

Weder Wert noch Marke ist ausschlaggebend, sondern einzig die Abwechslung und Vielfalt. Hans im Glück ist über das tauschen glücklich, nicht über den Wertzuwachs. :wink:
Ich würde auch alle meine "besseren" Uhren bei entsprechenden Möglichkeiten wieder weitertauschen und zwar nach "unten" in günstigere aber deswegen nicht uninteressanteren Klassen.
Gast-Member Nr.1 - am 15.2.2006 virtuell bereits im Schlafsack vor der Türe wartend.
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Heinz-Jürgen
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Hertie, heute wird doch alles irgendwie glattgebügelt und/oder nivelliert. Uhren, Autos, Politiker. Es fehlt fast überall an Individualität und der damit dann einhergehenden Vielfalt.

Diese Diskussion kann man so oder so ähnlich in vielen Bereichen des Lebens führen.

Und genau deswegen hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.

H.-J.
Grüße aus dem Pott

Heinz-Jürgen

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mrdata
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von mrdata »

Und in 30 Jahren sind es Klassiker, weil früher alles besser war :wink: :mrgreen:
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kochsmichel
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von kochsmichel »

Glaskugel:
Wisst ihr noch...damals gab es Prometheus´ Piranha für 370 Euro incl. Versand.........
Light side of the mood!
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mrdata
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von mrdata »

Da konnte man sich einfach zwei Uhren rauslassen, wenn man sich für eine Farbe nicht entscheiden konnte! :mrgreen:
Ja, das waren noch Zeiten...
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BSBV
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von BSBV »

Damals war die Zukunft besser....... :wink:
Gruß

Bernd
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kochsmichel
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von kochsmichel »

BSBV hat geschrieben:Damals war die Zukunft besser....... :wink:
Irgendwie ist es aber auch ein Problem, dass heute schon das morgen ist, über das wir uns gestern Gedanken gemacht haben.....
Light side of the mood!
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Pete
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Pete »

Den Vintage-Bereich sehe ich aber noch als spannende Herausforderung. Das Problem hier wird wohl eher sein, dass man viel Zeit auf der Suche nach gutem Material investieren muss, d.h. Deinen alten Turnover wirst Du, wenn Du weiter ordentliches haben willst, im Vintage Bereich nicht erreichen.
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LogiKalle
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von LogiKalle »

...ich finde, dass die heutigen Preise nicht mehr den Gegenwert wiederspiegel, vor einigen Monaten habe ich noch mit dem Gedanken gespielt mir eine Stowa Marine original zuzulegen, doch jetzt denke ich, nee zu teuer.

Bei Nomos finde ich die Preis noch recht angemessen.
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Andi
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Tätigkeit: Staatlich geprüfter Zeltaufbauer....

Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Andi »

Vintage; entweder vom Preis jenseits von Gut und Böse oder Bastelware.
Ich finde mittlerweile Quarz toll. :mrgreen:
Viele Grüße Andi!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
Sir Winston Churchill
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mrdata
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von mrdata »

Puhhhhh :mrgreen: und ich hatte vor 8 Jahren noch Angst hier meine Promaster vorzustellen :mrgreen:
Bernd Joseph
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Re: die irgendwie sentimental stimmende Sättigung..

Beitrag von Bernd Joseph »

Hertie hat geschrieben: ...........
( ich mag nicht glauben, dass für das Gros der Uhrenfans Rolex der Inbegriff von Qualität und Schönheit darstellen soll)

..........
Ein toller Satz :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Ich merke zum einen auch, dass einem nicht mehr alles sondern im Gegenteil nur noch ganz wenig interessiert (und dann sind das ausschließlich zeitlose Klassiker und kein "Modezeugs"...) und der Satz mit Rolex finde ich mehr als passend :idea:

War erst kürzlich in einem großen Konzi mit breitem Angebot (nahezu alle Top Marken) um mir die neue Rolex Kollektion mal am Handgelenk anzusehen (wollte vor allem die Milgauss mal am Handgelenk sehen und dabei auch mal wieder den Rest näher unter die Lupe nehmen); und interessant waren dabei 2 Dinge: zum einen konnte es der Verkäufer nicht fassen dass jemand mehrere hochwertige Uhren aber keine von Rolex besitzt ("normal kauft man sich zuerst eine Rolex und kommt dann so langsam auf andere Marken) und irgendwie geht es mir dann auch genau so dass ich denke: Hmmm, den Glanz den der Name ausstrahlt kann das Produkt aber nur schwerlich halten.... :cry:

Wenn ich das Rolex Portfolio mit der klassischen Eleganz einer Speedmaster oder der unschlagbaren Hochwertigkeit, optisch wie haptisch, der neuen Navitimer vergleiche, wird mir nicht so ganz klar was an den Uhren soooo toll sein... :roll:

Ist ziemlich sicher mein Fehler und ich möchte da auch niemand zu nahe treten, aber interessanterweise hatte ich noch keinen Rolex Träger der die Breitling in der Hand hatte und gesagt hätte "ist ganz ok, aber da ist Rolex schon spürbar drüber" (im Gegenteil: einer hat nach näherer Betrachtung des Navitimers gemeint dass seine ExII dagegen wirkt wie aus dem Kaugummiautomaten gezogen; seine Worte, nicht meine... :idea: )

Insofern ist die aufgeworfene Frage schon eine berechtigte (auch wenn die klassische Datejust (nicht das neue Modell) eine ungemeine zeitlose Faszinaton auch auf mich aus übt; wer eine in Top Zustand (geriffelte Lünette, white oder champagne dial und noch poliert / satiniertes Gehäuse) zu verkaufen hat kann sich gerne melden :thumbsup:
Antworten