Neee....
Heute möchte ich Euch eine Uhr vorstellen, die ich erst seit kurzem mein Eigen nenne. Meine erste Panerai.
Da in diesem Forum bekanntermaßen vorwiegend Panerai-Banausen unterwegs sind, möchte ich auch ein paar Gedanken zu dieser Uhr loswerden.
„Die sehen doch alle gleich aus“, „Modeuhr“, „überteuert“ und so weiter; Ich glaube, wenige Uhren mussten hier in den letzten Jahren so viel Spott über sich ergehen lassen, wie die PAMs (und ihre Träger…)
Mittlerweile sind diese Modeuhren schon über 20 Jahre nahezu unverändert auf dem Markt und immer noch sprechen viele von einer vorübergehenden Erscheinung..
Bevor die Klopper dann tatsächlich aus der Mode sind und wie Opas abgelegter Mantel aussehen, wollte ich noch mal schnell auf den Trend aufspringen und habe dieses schöne Modell ergattert:
Ihr 44mm-Gehäuse mit den kurzen Bandanstößen wirkt gegenüber so mancher Neuerscheinung aus den letzten Jahren fast schon zierlich.
Ist es Vielfalt in der Einfalt oder Einfalt in der Vielfalt? Die vielen Referenzen bei optisch ähnlichen Uhren lassen den unbedarften Panerai-Interessenten erst einmal verzweifeln. Aber schnell erkennt man einen Vorteil in den unzähligen Varianten. Hat man sich einmal mit der Gehäuseform angefreundet, findet man mit hoher Wahrscheinlichkeit das Modell, das alle eigenen Kriterien erfüllt: Zwei- oder Dreizeiger, mit und ohne Datum, Glasboden oder nicht, Handaufzug oder Automatik, GMT, Sandwichdial oder Painted Dial, und, und, und..
Ich wollte zum Beispiel unbedingt ein schlichtes Modell mit Handaufzug, das nicht zu sehr aufträgt. Daher habe ich mich für eben dieses Luminor-Modell im sogenannten „Bettarini“-Gehäuse entschieden. In diesem Gehäuse kamen auch die ersten Panerai nach der Wiederbelebung der Marke 1993 auf den Markt.
Außer der kleinen Sekunde sollte die Uhr keine Komplikationen haben. Die kleine Sekunde finde ich nett, weil man dann wenigstens zusehen kann, wie sich auf dem Zifferblatt etwas bewegt. Vieles andere ruiniert in meinen Augen die schlichte Schönheit der Zifferblätter. Zudem sind die Uhren mit Sekundenzeiger auch chronometerzertifiziert.
Das sogenannte zweilagige Sandwich-Zifferblatt war mir auch too much und ich habe nach einem Modell mit einem sogenannten „painted dial“ gesucht. Bei diesem Modell ist die Leuchtmasse in Vertiefungen im Zifferblatt eingefüllt, das Blatt wirkt deutlich schlichter.
So bin ich ziemlich schnell auf die PAM 111 gekommen, ein Modell, das ab 2002 gebaut wurde. Von 2002 bis 2004 mit Painted Dial, wie ich es gesucht habe, danach dann mit Sandwichzifferblatt. In der letzten Version wurde es bis zur Einstellung der Referenz im Jahr 2013 angeboten.
Klar, das meine Entscheidung auf ein frühes Modell fiel. Meine 111 ist aus dem Jahr 2003 und hat neben dem Painted Dial auch einen etwas kleineren, polierten Kronenschutz, der nur in den ersten beiden Modelljahren verbaut wurde und die Uhr noch etwas zurückhaltender wirken lässt, als der bis heute übliche, mattierte, große Kronenschutz. Das kann man auf diesen Bildern gut erkennen:
In der PAM111 wurde in den ersten drei Baujahren das OP X verbaut, ein Unitas 6497 mit Feinregulierung mittels Schwanenhals, eigenen Brücken und einer sehr eigenen Werkdekoration, das man durch einen Glasboden ansehen kann. Ab 2005 folgte dann das OP XI, das sich, so glaube ich wenigstens, lediglich durch die Werksdekoration (jetzt Genfer Streifen) vom Vorgänger unterscheidet.
Hier zeige ich Euch noch einmal ein Werksbild der Zifferblattseite und der Gehäusebodenseite mit abmontierten Brücken. An der Bodenseite wurden die Dekorationen nur dort vorgenommen, wo man sie bei montierten Brücken auch sehen kann
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Zum Vergleich hier noch einmal das Unitas 6497-1 ohne Verzierung und mit den ETA-Brücken. (Die Bilder habe ich bei Roland geliehen)
Nachdem ich ja schon in meiner Keramik Flieger ein Standard ETA-Werk habe und damit recht glücklich bin, freue ich mich auch hier über ein zwar einfaches, aber dennoch ansehnliches Werk, das jeder Uhrmacher noch lange wird reparieren können.
Wie ich mit der Panerai zurechtkomme und ob ich die Uhr, die mich dafür verlassen hat, nicht noch sehr vermissen werde, wird die Zeit zeigen. Im Moment bin ich optimistisch, das mir dieses Modell sehr an den Arm wachsen könnte…
Ich hoffe, meine Vorstellung hat Euch gefallen. Mir hat sie jedenfalls die Zeit bis Weihnachten verkürzt, denn bis dahin muss ich noch warten, bis ich sie das nächste Mal in den Händen halten kann.
Es sei denn, ich finde heraus, wo meine Frau die Kiste versteckt hat... 
Aber wie immer mit viel Geschmack gewählt und dazu eine ganz prima Vorstellung geliefert, vielen Dank dafür! Viel Spaß mit Pam... 
