Dabei konnte ich bei dieser limitierten Edition einer Reihe von Uhren mit Lackzifferblättern nicht widerstehen. Was könnte schon japanischer sein, als eine japanische Uhr mit Japanlack-Zifferblatt?
Die nicht limitierten Referenzen haben ein schwarzes ZB mit goldfarbenen Indexen und Zeigern.
Diese limitierte Edition besticht durch ihr blaues Lackzifferblatt, welches je nach Lichteinfall von fast Nachtblau bis zu Hellblau wechselt.
Nachdem ich eine von 500 Stück erwischt hatte, war in den nächsten Tagen meiner Reise diese Uhr in keinem Geschäft mehr zu bekommen. Selbst in Tokio ganz und gar vergriffen.
Genug Theorie, hier die Praxis:
Nein, im Hintergrund ist keine Fototapete.
Eins klappt in Japan ganz gut. Die Verbindung von Tradition und Moderne.
Auf der Pappschachtel extra der Hinweis, daß selbst die Balsaholxbox in Japan gefertigt wurde
und mit reinem, feinen Baumwollstoff ausgeschlagen ist.
Nach dem Öffnen fallen erst einmal die ganzen Etiketten mit vielen Hinweisen auf. U.a. eine fast poetische Beschreibung der je nach Lichteinfluss heller oder dunkler erscheinenden blauen Lackfarbe. Ein japanisches Echtheitszertifikat des Urushi-Lackes und die Bemerkung, daß der Meister höchstpersönlich die Fertigung überwacht hat.
Bei näherem Hinsehen fallen einem die grauen, zu den Indexen farblich passenden Absteppungen am Armband auf.
Im Sonnenlicht erscheint das Blau sehr hell. Aber auch bei Dämmerung ist das Zifferblatt gut zu erkennen.
Einwandfrei: Das 6R24 läuft mit ca. +2 Sek./Tag mit 28800 H/Std. Aufwendige Dekoration auch hier Fehlanzeige. Das ist nicht des Japaners Ding. Kühle, rein technische Erscheinung ist angesagt.
Ihr Argument: wozu dekorieren wenn es die Leistung nicht verbessert, sondern die Uhr lediglich teurer macht? Obwohl eine Feinreglage nicht nur Japaner zufriedener machen könnte.
Die signierte Krone läßt sich sehr gut greifen und verstellen.
Die Faltschliesse ist sehr gut verarbeitet und bietet sicheren Halt. Das blaue Krokoband ist mit Kautschuk unterlegt. Ideal für meine leicht schwitzenden Handgelenke.
Dazu gibt es auch ein schönes Video auf Youtube von Watch-Tanaka.com:
https://www.youtube.com/watch?v=PLSJKVD1xv0
Zudem auch direkt von Seiko auf Japanisch:
http://www.seiko-watch.co.jp/tokinowaza/tamura/
Eines ist auch klar: billig war sie nicht. Aber wenn man bedenkt, daß die Zifferblätter nur in aufwendiger Handarbeit hergestellt werden können, relativiert sich das wieder. Lt. Seiko ist es wohl nicht ganz leicht, auf einer Messingplatte Urushi-Lack aufzubringen.
Ein ganz und gar japanisches Mitbringsel, welches es so in Europa nicht gibt. Eben eine gelungene Verbindung von traditionellem japanischen Handwerk und moderner Technik.
