Das Prestige des Manufakturkalibers

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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MCG
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Re: Das Prestige des Manufakturkalibers

Beitrag von MCG »

s'Peterle hat geschrieben: 07 Mär 2019, 09:20
r.as. hat geschrieben: 03 Mär 2019, 11:19 Ich sag doch; das Fernziel der Uhrenindustrie muss es sein, dass die Eltern eines jeden Neugeborenen auf dem Meldeamt gleich auch ein Manufakturuhr-Abnahmeverpflichtungs-Abo unterzeichnen.
Wohlgemerkt, nur eine Abnahmeverpflichtung, die natürlich noch keine Lieferverpflichtung beinhaltet...

Aber nicht vergessen den Service zu unterbinden damit alle 5 Jahre eine neue gekauft werden muß, ich hatte letztes Jahr allen ernstes Probleme eine Krone für eine 20 Jahre alte Longines zu bekommen...

Und eine Maurice Lacroix, 15 Jahre alt "großer Service" 600 Euro und die Lynette wurde nicht aufgearbeitet... und der Juwelier lies einen Kommentar ab dass man da ja so langsam auch einmal etwas neues kaufen könnte.

Mein Verständnis ist eigentlich dass man so etwas pflegt und vererbt.. oder wie seht ihr das?
War das wirklich so oder gabs noch dies und das, ahhh und das musste man auch noch machen (habe ich vergessen) und der Preis (ahhh nein das war ja die andere Uhr)… ❓ :wink:

War das ML oder der Juwelier?
LG aus Mostindien - Markus
Richard Habring
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Re: Das Prestige des Manufakturkalibers

Beitrag von Richard Habring »

Durch Zufall bin ich auf folgendes gestossen:

Lukas Stolberg zitiert in seinem Buch "die steirischen Uhrmacher" im Kapitel über die erste Uhrenfabrik/Manufaktur auf Seite 464 aus einem "Wochenblatt für Industrie" aus dem Jahre 1836:

"B. Jeckle begann nun unter Mitwirkung seiner beiden Brüder Franz und Georg Jeckle sein Geschäft ganz neu zu organisieren und zwar bloß unter dem Schutz eines einfachen Fabriks-Privilegiums. Nun erst begann dieß Etablissement aufzublühen und einen commerziellen Charakter zu gewinnen. Die früheren Künsteleien wurden beseitigt und die ganze Thätigkeit auf Erzeugung currenter Artikel verwendet."

und weiter:

"Erst jetzt gestatten die succesiv erworbenen Mittel, dieser Manufaktur Bedeutung inHandelsbeziehung zu geben, indem die Erzeugung sich bald, das heißt schon im folgenden Jahre, auf beiläufig 5000 Stücke verschiedener Gattungen von Uhren beläuft. Die Hauptvortheile dieser Fabrik bestehen in der eigenthümlichen Einrichtung derselben und der besonderen Methode zu arbeiten."

"Das Fabriksgebäude befindet sich im sogenannten Münzgraben, einer der Vorstädte von Grätz. In diesem mäßigen Gebäude herscht von frühen Morgen bis zum Abend die emsige Thätigkeit. Ohne um seinen Nachbar oder die Aussenwelt sich zu kümmern, sieht man jeden Arbeiter das ihm Angewiesene zu verrichten. Kein Gespräch unterbricht seine Thätigkeit. Man hört nur das Raspeln, Feilen, Drehen und Hämmern der vielen flleissigen Hände."

Es sieht also ganz danach aus als wären die Begriffe schon in vorindustrieller Zeit gerne vermischt worden.
beste Grüße
Richard
"Ich würd' es wieder tun!" Udo Jürgens
s'Peterle
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Re: Das Prestige des Manufakturkalibers

Beitrag von s'Peterle »

MCG hat geschrieben: 07 Mär 2019, 17:47
s'Peterle hat geschrieben: 07 Mär 2019, 09:20
r.as. hat geschrieben: 03 Mär 2019, 11:19 Ich sag doch; das Fernziel der Uhrenindustrie muss es sein, dass die Eltern eines jeden Neugeborenen auf dem Meldeamt gleich auch ein Manufakturuhr-Abnahmeverpflichtungs-Abo unterzeichnen.
Wohlgemerkt, nur eine Abnahmeverpflichtung, die natürlich noch keine Lieferverpflichtung beinhaltet...

Aber nicht vergessen den Service zu unterbinden damit alle 5 Jahre eine neue gekauft werden muß, ich hatte letztes Jahr allen ernstes Probleme eine Krone für eine 20 Jahre alte Longines zu bekommen...

Und eine Maurice Lacroix, 15 Jahre alt "großer Service" 600 Euro und die Lynette wurde nicht aufgearbeitet... und der Juwelier lies einen Kommentar ab dass man da ja so langsam auch einmal etwas neues kaufen könnte.

Mein Verständnis ist eigentlich dass man so etwas pflegt und vererbt.. oder wie seht ihr das?
War das wirklich so oder gabs noch dies und das, ahhh und das musste man auch noch machen (habe ich vergessen) und der Preis (ahhh nein das war ja die andere Uhr)… ❓ :wink:

War das ML oder der Juwelier?
Nein es gab nicht noch "dies und das" zum Service eingeschickt (direkt zu ML) und fertig. Der Kommentar kam natürlich vom Juwelier (bzw. Verkäuferin)
s'Peterle
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Re: Das Prestige des Manufakturkalibers

Beitrag von s'Peterle »

lottemann hat geschrieben: 04 Mär 2019, 09:25
walter hat geschrieben: 03 Mär 2019, 20:46
lottemann hat geschrieben: 03 Mär 2019, 16:07

DAS ist wirklich dreist. :shock:
Vermutlich Auskunft im First-Level-Support :roll:
Walter
Scheissegal, wer so was rauslässt. Es ist dreist.
Wenn ich als Praktikant mit jemandem kommuniziere, der behauptet
der Konstrukteur des Werks zu sein, dann muss ich bei meinen Kollegen
nachfragen, ob der mich verarschen will oder ob das stimmt. Und wenn
es stimmt, dann geht so eine Antwort einfach nicht. Nie.

Gruss

Michael

So ein Kommentar geht "gar nie nicht" auch und vor allem an den unbedarften Privatkunden nicht. Wenn einer nicht versteht um was es geht wird das freundlich und mit der richtigen Tiefe erklärt.

Und mit einer "Unternehmensvorgabe" kann man so etwas auch respektvoll deutlich machen.
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