Aber ich habe das dann zum Anlass genommen, mal mit der langjährigen Geschäftsführerin meines langjährigen Vertrauens beim Konzi meines Vertrauen zu telefonieren. Und naja, die Geschäftsführerin ist wohl nicht mehr da und der Vibe, den ich so bekommen habe ist, dass der neue Geschäftsführer zuerst mal seine eigenen "best buddies" mit den gesuchteren Uhren beliefern wird. Naja, vielleicht tue ich den Leuten unrecht, aber ist im Grunde auch egal.
Nach all dieser Vorrede zum eigentlichen Thema: Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich bräuchte mal wieder eine Uhr. Ich hatte andere Anschaffungen zugunsten der Sky-Dweller hintan gestellt (Geld ist nicht endlos vorhanden), aber nachdem das wohl noch sehr viel länger dauert...
Aber wo stehen wir denn heute im Markt? Irgendeine 08/15-Uhr will ja niemand, aber heute ist ja jede Uhr irgendeine unglaublich seltene Besonderheit, sie war auf dem Mond, oder hat Zeiger aus Hartplastik, eine Sekundenrepetition,... und in diesem ganzen Uniqueness-Zeug geht der Spass irgendwie vorbei. Letzten Endes ist das wie bei Whisky - 1995 gab's Talisker, heute gibt's auf der Homepage 28 Sorten Talisker und ob es da um reinen Genuss geht oder eher darum, den Fanboys die Kohle aus der Tasche zu ziehen - honi soit...
Also habe ich tagelang hier im Forum herumgeschaut, was es so Interessantes gibt. Jemand hatte geschrieben, dass Lange-Uhren so einen schlechten Werterhalt haben und das Werk des Datograph fand ich schon immer super - aber 40'000 sind kein Superschnäppchen, daher wohl eher nicht. Die Lange 1 fand ich schon von Anfang an interessant, aber auch hier nervt mich die Taliskerisierung, die eine eigentlich einzigartige Uhr dann irgendwie beliebig macht.
Am Montag war ich in Luzern und bin mal bei den Uhrenläden vorbei, um zu sehen, was mich vom Stuhl reisst. Coronabedingt waren praktisch alle Läden geschlossen, nur Bucherer hatte den Laden geöffnet. Aber nachdem ich dann alles angeschaut hatte, komme ich immer wieder auf die üblichen Klassiker, und entweder habe ich da schon was oder die üblichen Klassiker sind zu teuer bzw. nicht lieferbar.
Nach einem kürzlichen Besuch in Bern setze ich nun meine Hoffnungen in die blaue GS-Snowflake, das SpringDrive-Werk ist schon lange auf meiner Liste.
Meine Frage an Euch nach all diesem Geschreibsel (das aber doch eine kathartische Wirkung hatte, ich fühle die Seiko schon fast am Arm):
Ist das ein Midlife-Crisis-Uhren-Blues? Früher war alles billiger? Habe schon alles gesehen? Desillusioniert?
Oder geht's Euch auch so, dass dieser Trieb, etwas haben zu wollen dann immer wieder von Euch selbst torpediert wird? Werde ich älter und weiser oder älter und zynischer? Beides? Oder einfach ein mürrischer alter Sack?
Und wenn keiner antwortet ist's auch ok

Danke für's Lesen...