
Quelle ist ja genannt
Ich nehme an, Du fragst nach den Uhrmachern bei GO. Denn leider hat Glashütte Original eine recht elitäre Servicepolitik: Jeder externe Uhrmacher, selbst wenn er Jahrzehnte Erfahrung hat, muss, um von der Swatchgroup die nötigen Ersatzteile zu erhalten, wie in einer Sekte eine ganze Anzahl aufsteigender und sehr teurer Seminare absolvieren. Das fängt mit dem cal. 39 an, das nun wirklich jeder mit ETA und Consorten vertraute Uhrmacher beherrschen sollte. Für das Dubois-Dépraz-Chronomodul gibt es dann wieder ein eigenes Seminar, für das Cal. 100 Basiskaliber, dann die verschiedenen Kadraturen, und so weiter. Mittlerweile tun sich das immer weniger Konzessionäre für ihre hauseigenen Serviceateliers an und schicken nur noch ein. Mit dem Ergebnis, dass die Servicezeiten nicht gerade kürzer werden.
Immer wieder faszinierend, mit was für einem hahnebüchenen
Danke sehr für Deine fachmännischen Informationen, Marcus. Diese "elitäre Servicepolitik" von GO gefällt mir, wie vielen Uhrenfreunden, eher weniger. Ich habe zwar keine Uhr von GO, dafür aber 2 Modelle von Union Glashütte aus der Zeit, als diese noch Werke der großen Schwester verbauten, eine Diplomat kleine Sekunde mit dem Kal. 26, das ja eine weniger aufwändige Versions des Kal. 39 von GO ist und eine Julius Bergter Zeigerdatum mit dem schönen Handaufzugkaliber 30. Für die Bergter hätte ich so um 2005 herum gerne einen längeren Minutenzeiger gehabt, so wie er beim Chrono oder beim Regulator verbaut wurde und mein Konzi sagte mir damals: Dafür muss man die Uhr einsenden, er bekäme nicht mal einen Zeigersatz. Ich habe es nicht getan und bin beim kurzen Zeiger geblieben.mhanke hat geschrieben: ↑09 Dez 2020, 13:45Ich nehme an, Du fragst nach den Uhrmachern bei GO. Denn leider hat Glashütte Original eine recht elitäre Servicepolitik: Jeder externe Uhrmacher, selbst wenn er Jahrzehnte Erfahrung hat, muss, um von der Swatchgroup die nötigen Ersatzteile zu erhalten, wie in einer Sekte eine ganze Anzahl aufsteigender und sehr teurer Seminare absolvieren. Das fängt mit dem cal. 39 an, das nun wirklich jeder mit ETA und Consorten vertraute Uhrmacher beherrschen sollte. Für das Dubois-Dépraz-Chronomodul gibt es dann wieder ein eigenes Seminar, für das Cal. 100 Basiskaliber, dann die verschiedenen Kadraturen, und so weiter. Mittlerweile tun sich das immer weniger Konzessionäre für ihre hauseigenen Serviceateliers an und schicken nur noch ein. Mit dem Ergebnis, dass die Servicezeiten nicht gerade kürzer werden.
Aus früheren Zeiten ist mir in Erinnerung, dass Uhrmacher das cal. 39 recht gerne hatten. Man darf nicht vergessen, dass der unmittelbare Vorgänger, cal. 10-30, als "sozialistische" Antwort auf das ETA 2824 konstruiert wurde. Es sollte robust, genau und relativ einfach zu warten sein. Das erfüllte es, auch mit Schwanenhals, Skelettrotor und Chatons. Es ist ein sehr gutes Werk. Sogar Christiaan van der Klaauw erhielt für den Antrieb seiner astronmischen Komplikationen eine Charge vom cal. 39, auch wenn er selbst es heute nicht mehr warten kann - bzw. darf.
Marcus