Wisst ihr noch?

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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3fe
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Wisst ihr noch?

Beitrag von 3fe »

Mir fiel kürzlich diese Rechnung meiner Aquatimer von vor 10 Jahren in die Hände. Heutzutage verlangt die IWC dafür 300,- CHF. :wink:

Bild

Habt ihr noch solche Relikte aus vergangenen Zeiten? :whistling:
Beste Grüsse
Jörg


If you see a toilet in your dream, do not use it. It's a trap.
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Heinz-Jürgen
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von Heinz-Jürgen »

Hab zwar nichts Vergleichbares griffbereit (Ordnung ist das Hilfsmittel der Nicht-Intelligenten :wink: ), aber es zeigt, dass es offenbar mit der Digitalisierung auch da noch nicht weit her ist, falls der Preis tatsächlich kalkuliert ist. Zweifel sind aber angebracht.

Vielleicht gibt es ja hier einen Insider, der weiß, welcher Aufwand - vom Einpflegen der Daten bis zum Ausdruck des Stammbuches - dahinter steckt?
Grüße aus dem Pott

Heinz-Jürgen

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schlumpf
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von schlumpf »

Kalkulation könnte sein, dass die Leute, die das anfordern, genug geld haben, das man abschöpfen kann.
Schöne Uhrengrüße, Gerhard
archimagirus
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von archimagirus »

Die Konzerne geben heute eine 'feuchten' auf Geschichte/Heritage/DNA etc...
Für die ist ein 'Stammbuchauszug' ein 'pain in the a..' da wird der halt so hoch gesetzt dass dieser Service so wenig beansprucht wird so dass er dann alsbaldig obsolet ist und durch einen Bleistiftspitzer eliminiert wird.

Die Zeiten in dem man seine IWC im Mutterhaus in SH 'mal schnell' beim SAV Chef persönlich abgeben konnte die er dann freudig lächelnd immer für einen Plausch bereit entgegen nahm mit den Worten " Ist ja nichts großes, gehen sie was Essen und kommen dann wieder ...." sind lange vorbei
Auch da ist man heute schnell mal 'n paar Hundert Fränkli los....wenn die Maschinerie anrollt
Tickende Grüße, Jan!
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hart-metall
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von hart-metall »

schlumpf hat geschrieben: 20 Dez 2020, 08:49 Kalkulation könnte sein, dass die Leute, die das anfordern, genug geld haben, das man abschöpfen kann.
Das ist mit Sicherheit ein tragender Faktor.

Das Problem ist aber schlicht, dass heutzutage ein derartiger administrativer Mechanismus in Gang gesetzt werden muss, dass Dir schlecht wird.

Erinnert mich irgendwie immer an die Diskussion mit unserem Betriebsleiter, der ins Faseln kommt, wenn ich ihn frage, warum amazon ab 30,- Euro frachtfrei anbietet, während bei uns für jede Auftragsposition intern Logistikkosten von 61,- Euro anfallen (ohne Verpackung und Versand).
Ciao - Peter

Bitte verzeih, aber ich lese in einem Uhrenforum lieber über Uhren als über Leute, die gerne welche hätten.
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Ralf
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von Ralf »

hart-metall hat geschrieben: 20 Dez 2020, 10:05 ...
Erinnert mich irgendwie immer an die Diskussion mit unserem Betriebsleiter, der ins Faseln kommt, wenn ich ihn frage, warum amazon ab 30,- Euro frachtfrei anbietet, während bei uns für jede Auftragsposition intern Logistikkosten von 61,- Euro anfallen (ohne Verpackung und Versand).
In der Grössenordnung kenne ich die realistischen Logistikkosten für eine Auftragsabwicklung auch.
Man liest sich!

Ralf
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jeannie
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von jeannie »

hart-metall hat geschrieben: 20 Dez 2020, 10:05 Erinnert mich irgendwie immer an die Diskussion mit unserem Betriebsleiter, der ins Faseln kommt, wenn ich ihn frage, warum amazon ab 30,- Euro frachtfrei anbietet, während bei uns für jede Auftragsposition intern Logistikkosten von 61,- Euro anfallen (ohne Verpackung und Versand).
Das ist halt der Unterschied zwischen prekären Arbeitsverhältnissen und einem angemessenen Lohn.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
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jeannie
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von jeannie »

Ralf hat geschrieben: 20 Dez 2020, 10:31 In der Grössenordnung kenne ich die realistischen Logistikkosten für eine Auftragsabwicklung auch.
Viele sehen halt nicht ein, dass 15 Euro für eine Schraube ein Entgegenkommen der Firma ist, diese überhaupt an Lager zu halten und zu liefern.
http://www.watchtools.ch Uhrenwerkzeug, direkt aus der Schweiz.
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Thomas H. Ernst
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Heinz-Jürgen hat geschrieben: 20 Dez 2020, 08:01Vielleicht gibt es ja hier einen Insider, der weiß, welcher Aufwand - vom Einpflegen der Daten bis zum Ausdruck des Stammbuches - dahinter steckt?
Ich kann da fast nur mutmassen: Eine Uhr aus jüngerer Produktion wurde vollständig digital begleitet, da sollte so ein Stammbuchauszug quasi auf Knopfdruck aus dem Drucker fallen.

Bei echtem Alteisen sieht es allerdings anders aus. Die Auftragsbücher und Fertigungsrapporte wurde ja meist von Hand mit dem Federkiel geschrieben, sowas will erst mal digitalisiert und dann in die Kernapplikation integriert sein.

Und dann der Datenschutz, Leute, der Datenschutz ... :mrgreen:
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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Andi
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von Andi »

Kernapplikation :mrgreen:
Viele Grüße Andi!

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hart-metall
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von hart-metall »

... da gab es mal wieder Fremdwörtersuppe zu Mittag...

:yahoo:
Ciao - Peter

Bitte verzeih, aber ich lese in einem Uhrenforum lieber über Uhren als über Leute, die gerne welche hätten.
gatewnrw
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von gatewnrw »

Mal zwei Positivbeispiele

1. Cronoswiss

meine 2004 erworbene limitierte Hora xx bat ich unter meinem Namen zu registrieren, Herr Lang antwortete persönlich. Kosten 0,00

2. AP D

Meine RO aus 1981 ging zur Revision, ich bat um Registrierung auf meinen Namen, kein Problem, kostenfreie Bestätigung das RO xx als Originalprodukten des Hauses auf meinen Namen eingetragen wurde.

Lang, lang ist's her, B.D.: the times, they are a'changin.

LG Peter

die 300 = Abzocke, die 60 noch akzeptabel (im Zeitalter der Digitalisierung (sind wir da?) schwierig nachzuvollziehen)
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von gatewnrw »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 20 Dez 2020, 12:25
Heinz-Jürgen hat geschrieben: 20 Dez 2020, 08:01Vielleicht gibt es ja hier einen Insider, der weiß, welcher Aufwand - vom Einpflegen der Daten bis zum Ausdruck des Stammbuches - dahinter steckt?
Ich kann da fast nur mutmassen: Eine Uhr aus jüngerer Produktion wurde vollständig digital begleitet, da sollte so ein Stammbuchauszug quasi auf Knopfdruck aus dem Drucker fallen.

Bei echtem Alteisen sieht es allerdings anders aus. Die Auftragsbücher und Fertigungsrapporte wurde ja meist von Hand mit dem Federkiel geschrieben, sowas will erst mal digitalisiert und dann in die Kernapplikation integriert sein.

Und dann der Datenschutz, Leute, der Datenschutz ... :mrgreen:
Thomas, Dein Ansatz ist mehr als korrekt, ich habe selbst ein Archiv von mehreren 100T Datensätzen digitalisieren lassen, u.a. auch mit historischen Datensätzen. Die Schwierigkeiten sind mir also bekannt, aber

da werben traditionsreiche Unternehmen, sich gebärdend als Stammväter der Uhrmacherkunst, ohne die sich niemals irgendein Rädchen jemals gedreht hätte, die ihre Historie liebevoll(St) pflegen und hegen,

und dann so was! Den Sammlerkunden im Regen stehen lassen oder ausnehmen?

Also nur noch auf die kleineren Marken ausweichen, denen es durchaus noch Freude machen könnte, mal in ihre alten Verkaufsbücher zu greifen um festzustellen: tatsächlich, Peter hat Ende 1999 auf 2000 die 1999 D mit der Nr. xx bei mir gekauft. Ich bestätige das kurzfristig.

Danke, Retroman, lieber Rainer, ist im Moment nicht erforderlich.

LG Peter
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Ralf
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von Ralf »

gatewnrw hat geschrieben: 20 Dez 2020, 13:21 Mal zwei Positivbeispiele

... Kosten 0,00... kostenfreie Bestätigung ...
Nein, nicht kostenfrei. Richtig ist: Du hast zu dem Zeitpunkt nichts bezahlt. Kosten sind dort trotzdem entstanden. Mitarbeiter wollen bezahlt werden. Gebäude und Grundstücke kosten Geld. Geräte müssen abgeschrieben werden. Und die Verwaltung dahinter kommt noch mal oben drauf. Strom und Wasser braucht es auch noch, und das Wasser muss auch noch irgend wann aus dem Mitarbeiter wieder raus. Kostet Arbeitszeit und Abwassergebühren. Und hinterher muss auch noch jemand putzen.

Wo kommt das Geld für all das her? Nicht von der Zahnfee, sondern vom Kunden. Wenn nämlich nicht ist die Firma bald pleite. Die einzigen echten Fragen sind: Wann zahlt der Kunde das und wie verteile man das auf die unterschiedlichen Kunden. Die Methode, es von den Kunden zu nehmen, die diese Arbeit gemacht haben wollen halte ich sogar für fair.

Ob man jetzt eine halbe Stunde manuelles Suchen abrechnet, oder die 100000 Öcken für den Aufbau der digitalen Datenbank, die das Ding auf Knopfdruck liefert, auf 2000 Kunden im Jahr umlegt, die das Ding bestellen: Zusammen mit der Auftragsentwicklung ist man über 100 (egal ob Eur, CHF oder GRP).
Man liest sich!

Ralf
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Andi
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Re: Wisst ihr noch?

Beitrag von Andi »

jeannie hat geschrieben: 20 Dez 2020, 12:03
Ralf hat geschrieben: 20 Dez 2020, 10:31 In der Grössenordnung kenne ich die realistischen Logistikkosten für eine Auftragsabwicklung auch.
Viele sehen halt nicht ein, dass 15 Euro für eine Schraube ein Entgegenkommen der Firma ist, diese überhaupt an Lager zu halten und zu liefern.
Dann müssen die Firmen auch nicht verschwurbelte Geschichten von „the only best Manufaktur in the world bla bla bla,“ erzählen, wenn ich dankbar sein soll für das, was ich mal bezahlt habe.
Oder ihre Uhren gleich mit einem grünen Punkt kennzeichnen, dann weiß ich wohin mit der Entsorgung bei einem Defekt!
Viele Grüße Andi!

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