Sedis Kaufrausch -- Elysee, Caravelle, Migma
Verfasst: 20 Feb 2021, 16:27
Ich dachte, ich mach hier mal einen eigenen Faden auf, da ich ja gerade ein bisschen über die Stränge geschlagen habe und 3 Uhren mit jeweils demselben Werk gekauft habe -- einem Unitas -- einmal in der 6497-Version und zweimal als 6498.
Den Anfang machte die Elysee "Daphnis", die ich schon kurz im normalen Tragefaden vorgestellt habe:
viewtopic.php?f=5&t=9&start=82485#p1059239
Heute kam eine Uhr, von der ich nicht viel erwartete -- die Bilder des Verkäufers waren nicht die besten.
Der Verkäufer war aber schon beim Kontakt über eBay sehr bemüht und freundlich und heute kam die Uhr an und ich bin definitiv beeindruckt. Das Werk stammt aus einer "Caravelle" (könnte auch eine Taschenuhr gewesen sein) und wurde mit neuem Gehäuse, ZB und Zeigern ausgestattet.
Die Teile sind vermutlich aus Fernost, aber wirken ordentlich. Das Gehäuse sehr sauber verarbeitet, das Werk war allerdings leicht lose, also hab ich mal kurz eine der Werkhalteschrauben nachgezogen -- innen alles sauber, sogar mit Metallwerkhaltering und Verschraubung -- meistens ist es ja entweder/oder.
Das Glas sieht mir nach einem Saphir mit Entspiegelung aus, was ich bei dem Preis wirklich nicht erwartet hätte (knapp über 200 Euro). Die Leuchtmasse ist kräftig und zweifarbig, blau auf den Zeigern und grün auf dem Zifferblatt. Alles war noch mit Schutzfolien verklebt, inklusive eines kleinen blauen "Lackpunktes" auf der Krone, um Kratzer zu verhindern. Dann lasse ich mal Bilder sprechen. Morgen wird der Faden noch upgedatet mit der "Migma", auf die ich eigentlich am meisten gespannt bin (war auch die teuerste der drei) -- aber die "Caravelle" hat mich mehr als beeindruckt. Hoffen wir mal, das Werk ist auch einreguliert.
So -- ich hatte das mal als Entwurf zwischengespeichert. Man kann schon mal sagen -- die Caravelle braucht ziemlich sicher einen Service oder zumindest eine Einregulierung. Aber der Verkäufer hatte auch nix davon gesagt, dass das Werk revidiert worden war. Von daher zu erwarten. Ich werde sie also vermutlich erstmal nicht tragen -- die Uhr hat aber eindeutig Potenzial.
Heute kam allerdings der Höhepunkt des dreitägigen Uhrmarathons -- "meine" Postbotin ist mittlerweile schon mit mir per Du.
Ich hab ja eh schon verraten, was es ist, also erspare ich euch vielleicht den geplanten "Auspack-Faden" mit Bildstrecke von Kartons und komme gleich zur Sache:
So, was soll man groß sagen -- ein bewährtes Unitas, der Hauptgrund für den Kauf -- ist halt doch mein Lieblingshandaufzugswerk. Und die 1er-Version mag zwar technisch veraltet sein, aber ich mag das langsamere Ticken mehr als die eher hektischen 21.600 Halbschwingungen des 2er-Unitas. Die Uhr ist absolut sauber verarbeitet -- sollte man auch erwarten -- das Gehäuse fein strichmattiert, keine scharfen Ecken oder Kanten. Mattes Blatt, saubere Lume -- mal gucken, wie lange sie nachts so durchhält. Bin ein großer Lume-Fan, auch wenn man es natürlich nicht "braucht". Aber was braucht man schon? Wenn es nur darum ginge, würden wir eh alle die Zeit am Handy oder einer 30€-Casio ablesen.
Ich finde übrigens gut, dass man bei Migma dem Trend zu kleineren Gehäusen nicht folgt und das Unitas in ein 43mm-Gehäuse gepackt hat, obwohl andere Firmen es auch in 40mm quetschen. Bei Uhren im Fliegerstil darf es gerne größer sein. Wenn ich eine kleine Fliegeruhr tragen will, nehme ich meine O&W mit 38 mm und ETA-2801, die aber langsam mal einen Service bräuchte.
Alles in allem bin ich mit allen drei "Fängen" sehr zufrieden. Die Caravelle hat Potenzial, wenn das Werk revidiert ist. Die Elysee läuft sauber und müsste nur minimal ins Plus reguliert werden, da der Rückerzeiger auch nicht mittig ist. Da werde ich mich vielleicht sogar mal selbst dran versuchen.
Die Migma wird wohl erstmal am Arm bleiben. Das Band wird noch gegen meine üblichen Hosenträgerbändel getauscht. Ein Schwung davon kam heute auch an, aber da das Lederband die Schnellwechselstege hat, muss ich erstmal gucken, ob ich noch Federstege in 22mm da habe.
Zum Abschluss ein Gruppenbild:
Und noch eines von den Werken -- die alle etwas unterschiedlich sind (abgesehen natürlich von dem Unterschied zwischen 6498 und 6497) -- zwei haben einen Rückerzeiger, die Caravelle aber nicht. Auf dem Werk der Caravelle steht "17 Jewels Swiss" und "Unadjusted" -- daneben noch einmal "Seventeen", also wohl ein Exportwerk. Bei Elysee und Migma steht auf einer Seite der Brücke "Seventeen 17 Jewels" und "Swiss" auf der anderen Seite und sie haben eine Rückerzeiger ohne +/- Markierung. Die Caravelle hat die +/- Markierung aber keinen Zeiger. Vielleicht weiß ja wer, auf welche Baureihen, Herstellungsjahre das hinweist? Wäre interessant.
Eine vierte Uhr mit Unitas, die ich habe, trägt gar keine Beschriftung auf den Brücken, sondern nur die Punze unter der Unruh. Bei der Caravelle haben außerdem die Unruh und die Räder einen etwas blasseren Farbton als bei der Migma und Elysee. Also wohl unterschiedliches Material. Vielleicht kann da noch jemand meine Bildungslücken schließen, welches Material verwendet wurde bei den verschiedenen Versionen des Unitas. Bisher hab ich nur rausgefunden, das die Unitas-Punze ab 2005 von der ETA-Punze abgelöst wurde, über verschiedene Materialien der Unruh und die verschiedenen Beschriftungen war zumindest im Ranfft-Verzeichnis nichts zu finden.
Danke fürs Reingucken -- ich werde jetzt erstmal ein bisschen pausieren. Mit mechanischen Uhren bin ich erstmal gut eingedeckt .
LG Sedi
Den Anfang machte die Elysee "Daphnis", die ich schon kurz im normalen Tragefaden vorgestellt habe:
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Heute kam eine Uhr, von der ich nicht viel erwartete -- die Bilder des Verkäufers waren nicht die besten.
Der Verkäufer war aber schon beim Kontakt über eBay sehr bemüht und freundlich und heute kam die Uhr an und ich bin definitiv beeindruckt. Das Werk stammt aus einer "Caravelle" (könnte auch eine Taschenuhr gewesen sein) und wurde mit neuem Gehäuse, ZB und Zeigern ausgestattet.
Die Teile sind vermutlich aus Fernost, aber wirken ordentlich. Das Gehäuse sehr sauber verarbeitet, das Werk war allerdings leicht lose, also hab ich mal kurz eine der Werkhalteschrauben nachgezogen -- innen alles sauber, sogar mit Metallwerkhaltering und Verschraubung -- meistens ist es ja entweder/oder.
Das Glas sieht mir nach einem Saphir mit Entspiegelung aus, was ich bei dem Preis wirklich nicht erwartet hätte (knapp über 200 Euro). Die Leuchtmasse ist kräftig und zweifarbig, blau auf den Zeigern und grün auf dem Zifferblatt. Alles war noch mit Schutzfolien verklebt, inklusive eines kleinen blauen "Lackpunktes" auf der Krone, um Kratzer zu verhindern. Dann lasse ich mal Bilder sprechen. Morgen wird der Faden noch upgedatet mit der "Migma", auf die ich eigentlich am meisten gespannt bin (war auch die teuerste der drei) -- aber die "Caravelle" hat mich mehr als beeindruckt. Hoffen wir mal, das Werk ist auch einreguliert.
So -- ich hatte das mal als Entwurf zwischengespeichert. Man kann schon mal sagen -- die Caravelle braucht ziemlich sicher einen Service oder zumindest eine Einregulierung. Aber der Verkäufer hatte auch nix davon gesagt, dass das Werk revidiert worden war. Von daher zu erwarten. Ich werde sie also vermutlich erstmal nicht tragen -- die Uhr hat aber eindeutig Potenzial.
Heute kam allerdings der Höhepunkt des dreitägigen Uhrmarathons -- "meine" Postbotin ist mittlerweile schon mit mir per Du.
Ich hab ja eh schon verraten, was es ist, also erspare ich euch vielleicht den geplanten "Auspack-Faden" mit Bildstrecke von Kartons und komme gleich zur Sache:
So, was soll man groß sagen -- ein bewährtes Unitas, der Hauptgrund für den Kauf -- ist halt doch mein Lieblingshandaufzugswerk. Und die 1er-Version mag zwar technisch veraltet sein, aber ich mag das langsamere Ticken mehr als die eher hektischen 21.600 Halbschwingungen des 2er-Unitas. Die Uhr ist absolut sauber verarbeitet -- sollte man auch erwarten -- das Gehäuse fein strichmattiert, keine scharfen Ecken oder Kanten. Mattes Blatt, saubere Lume -- mal gucken, wie lange sie nachts so durchhält. Bin ein großer Lume-Fan, auch wenn man es natürlich nicht "braucht". Aber was braucht man schon? Wenn es nur darum ginge, würden wir eh alle die Zeit am Handy oder einer 30€-Casio ablesen.
Ich finde übrigens gut, dass man bei Migma dem Trend zu kleineren Gehäusen nicht folgt und das Unitas in ein 43mm-Gehäuse gepackt hat, obwohl andere Firmen es auch in 40mm quetschen. Bei Uhren im Fliegerstil darf es gerne größer sein. Wenn ich eine kleine Fliegeruhr tragen will, nehme ich meine O&W mit 38 mm und ETA-2801, die aber langsam mal einen Service bräuchte.
Alles in allem bin ich mit allen drei "Fängen" sehr zufrieden. Die Caravelle hat Potenzial, wenn das Werk revidiert ist. Die Elysee läuft sauber und müsste nur minimal ins Plus reguliert werden, da der Rückerzeiger auch nicht mittig ist. Da werde ich mich vielleicht sogar mal selbst dran versuchen.
Die Migma wird wohl erstmal am Arm bleiben. Das Band wird noch gegen meine üblichen Hosenträgerbändel getauscht. Ein Schwung davon kam heute auch an, aber da das Lederband die Schnellwechselstege hat, muss ich erstmal gucken, ob ich noch Federstege in 22mm da habe.
Zum Abschluss ein Gruppenbild:
Und noch eines von den Werken -- die alle etwas unterschiedlich sind (abgesehen natürlich von dem Unterschied zwischen 6498 und 6497) -- zwei haben einen Rückerzeiger, die Caravelle aber nicht. Auf dem Werk der Caravelle steht "17 Jewels Swiss" und "Unadjusted" -- daneben noch einmal "Seventeen", also wohl ein Exportwerk. Bei Elysee und Migma steht auf einer Seite der Brücke "Seventeen 17 Jewels" und "Swiss" auf der anderen Seite und sie haben eine Rückerzeiger ohne +/- Markierung. Die Caravelle hat die +/- Markierung aber keinen Zeiger. Vielleicht weiß ja wer, auf welche Baureihen, Herstellungsjahre das hinweist? Wäre interessant.
Eine vierte Uhr mit Unitas, die ich habe, trägt gar keine Beschriftung auf den Brücken, sondern nur die Punze unter der Unruh. Bei der Caravelle haben außerdem die Unruh und die Räder einen etwas blasseren Farbton als bei der Migma und Elysee. Also wohl unterschiedliches Material. Vielleicht kann da noch jemand meine Bildungslücken schließen, welches Material verwendet wurde bei den verschiedenen Versionen des Unitas. Bisher hab ich nur rausgefunden, das die Unitas-Punze ab 2005 von der ETA-Punze abgelöst wurde, über verschiedene Materialien der Unruh und die verschiedenen Beschriftungen war zumindest im Ranfft-Verzeichnis nichts zu finden.
Danke fürs Reingucken -- ich werde jetzt erstmal ein bisschen pausieren. Mit mechanischen Uhren bin ich erstmal gut eingedeckt .
LG Sedi