Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
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Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Als ich diese Uhr im Doppelpack, zusammen mit einer seltenen Dugena, äußerst günstig erwerben konnte, legte ich sie erstmal zur Seite. Denn die Dugena benötigte erstmal die größere Aufmerksamkeit.
Jetzt habe ich diese Uhr komplett revidiert. Aufgrund des guten Zustandes, bei der ich keine Ersatzteile benötigte, ging die Arbeit leicht von der Hand.
Anhand einer Gravur im Rückdeckel fand die letzte Überholung 1985 statt.
Große Erleichterung nach dem Abnehmen des Zifferblattes und der Wochentagsscheibe: die notorisch schwächelnde, rote "Plastescheibe" ist einwandfrei!
Denn hier drückt eine für den korrekten Sitz des Datums/Wochentages notwendige Stahlfeder gegen dünnen Kunststoff und wird nur dadurch richtig positioniert.
Dann dürfen auch die 4 Halteschrauben nicht zu fest angezogen werden, sonst "Knack!"
Anhand des Zustandes konnte ich auf eine gute uhrmacherische Arbeit deuten. Waren doch nur Verschmutzungen zu entfernen. Auch die Zugfeder war noch einwandfrei. Sie wurde wohl 1985 durch eine neue ersetzt.
Das Werk wurde im 1. Quartal 1980 gefertigt und trägt noch den alten, 164-Grad großen Rotor. Kurze Zeit später wurde dieses aus Wolframkarbid gefertigte Teil aus wirtschaftlichen Gründen zu einer Viertelgröße verkleinert.
Das 1. Reduktionsrad ist bereits die neue Version eines Freilaufrades mit Sperrgetriebe. Vorher wurde ein Rad mit Klemmrollenrichtgesperr verwendet.
Dieses Freilaufrad wurde nach der Reinigung von mir tauchgeschmiert, um einen möglichst leichten Lauf zu gewährleisten.
Dieses Rad koppelt bei Handaufzug die Automatik aus und sorgt beim automatischen Aufziehen für die richtige Drehrichtung des einseitigen Aufzuges.
Das untere Rad wird mithilfe einer kleinen Sperrfeder (äußerst flugfreudig!) daran gehindert, sich in die falsche Richtung zu drehen.
A propos flugfreudig: alle 4 Federchen des Werkes neigen zu begeisterten Flugsportlern, wenn man bei der De- und Montage nicht höllisch aufpasst!
Gut das sie zumindest bei der Montage etwas gefahrloser an ihren Platz hineingeschoben werden können.
Das Federhaus kann, ohne das man die 3/4-Räderwerksbrücke ganz abnehmen muss, seitlich aus dem Werk gezogen werden.
Dafür wird das Sperrrad mitsamt seiner Welle aus dem Federkern nach oben herausgezogen.
Als Arretierung zum Aufziehen der Feder dient am unteren Ende ein Vierkant. Fixiert wird das Sperrrad durch die Automatikbrücke.
Ich vermute, daß es sich bei der dreischenkeligen Unruh aufgrund des Farbtons um eine Glucydur-Unruh handelt.
Die Vergoldung des Gehäuses zeigt noch keine Abriebspuren. Lediglich an einigen kleineren Stellen zeigt sich bei näherem Hinsehen eine darunter liegende, leicht rotgold schimmernde Beschichtung.
Der größte Abnehmer des Spezichron-Kalibers war übrigens eine damals sehr bekannte, westdeutsche Versand- und Kaufhauskette.
Insgesamt wurden ca. nur 70000 Stück des 11-27, d.h. mit zusätzlicher Wochentagsanzeige, produziert.
Jetzt habe ich diese Uhr komplett revidiert. Aufgrund des guten Zustandes, bei der ich keine Ersatzteile benötigte, ging die Arbeit leicht von der Hand.
Anhand einer Gravur im Rückdeckel fand die letzte Überholung 1985 statt.
Große Erleichterung nach dem Abnehmen des Zifferblattes und der Wochentagsscheibe: die notorisch schwächelnde, rote "Plastescheibe" ist einwandfrei!
Denn hier drückt eine für den korrekten Sitz des Datums/Wochentages notwendige Stahlfeder gegen dünnen Kunststoff und wird nur dadurch richtig positioniert.
Dann dürfen auch die 4 Halteschrauben nicht zu fest angezogen werden, sonst "Knack!"
Anhand des Zustandes konnte ich auf eine gute uhrmacherische Arbeit deuten. Waren doch nur Verschmutzungen zu entfernen. Auch die Zugfeder war noch einwandfrei. Sie wurde wohl 1985 durch eine neue ersetzt.
Das Werk wurde im 1. Quartal 1980 gefertigt und trägt noch den alten, 164-Grad großen Rotor. Kurze Zeit später wurde dieses aus Wolframkarbid gefertigte Teil aus wirtschaftlichen Gründen zu einer Viertelgröße verkleinert.
Das 1. Reduktionsrad ist bereits die neue Version eines Freilaufrades mit Sperrgetriebe. Vorher wurde ein Rad mit Klemmrollenrichtgesperr verwendet.
Dieses Freilaufrad wurde nach der Reinigung von mir tauchgeschmiert, um einen möglichst leichten Lauf zu gewährleisten.
Dieses Rad koppelt bei Handaufzug die Automatik aus und sorgt beim automatischen Aufziehen für die richtige Drehrichtung des einseitigen Aufzuges.
Das untere Rad wird mithilfe einer kleinen Sperrfeder (äußerst flugfreudig!) daran gehindert, sich in die falsche Richtung zu drehen.
A propos flugfreudig: alle 4 Federchen des Werkes neigen zu begeisterten Flugsportlern, wenn man bei der De- und Montage nicht höllisch aufpasst!
Gut das sie zumindest bei der Montage etwas gefahrloser an ihren Platz hineingeschoben werden können.
Das Federhaus kann, ohne das man die 3/4-Räderwerksbrücke ganz abnehmen muss, seitlich aus dem Werk gezogen werden.
Dafür wird das Sperrrad mitsamt seiner Welle aus dem Federkern nach oben herausgezogen.
Als Arretierung zum Aufziehen der Feder dient am unteren Ende ein Vierkant. Fixiert wird das Sperrrad durch die Automatikbrücke.
Ich vermute, daß es sich bei der dreischenkeligen Unruh aufgrund des Farbtons um eine Glucydur-Unruh handelt.
Die Vergoldung des Gehäuses zeigt noch keine Abriebspuren. Lediglich an einigen kleineren Stellen zeigt sich bei näherem Hinsehen eine darunter liegende, leicht rotgold schimmernde Beschichtung.
Der größte Abnehmer des Spezichron-Kalibers war übrigens eine damals sehr bekannte, westdeutsche Versand- und Kaufhauskette.
Insgesamt wurden ca. nur 70000 Stück des 11-27, d.h. mit zusätzlicher Wochentagsanzeige, produziert.
- Thomas H. Ernst
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Quelle?watchhans18 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 12:55Der größte Abnehmer des Spezichron-Kalibers war übrigens eine damals sehr bekannte, westdeutsche Versand- und Kaufhauskette.
Grüsse Thomas
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Die Eigentümerin hieß Schickedanz und hat sogar mal die GUB in Glashütte besichtigt.Thomas H. Ernst hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 12:59Quelle?watchhans18 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 12:55Der größte Abnehmer des Spezichron-Kalibers war übrigens eine damals sehr bekannte, westdeutsche Versand- und Kaufhauskette.
Und die Hausmarke hieß Meister Anker
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Zur Ergänzung: bei der Dugena handelt es sich um ein seltenes Exemplar mit einem Soprod 9035 auf Basis des ETA 2892A2 mit thermisch gebläuten Zeigern, produziert von Candino
Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Danke fürs Teilhabenlassen! War sehr spannend....
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Toll Hans! Besten Dank auch für die Bilder!
LG aus Mostindien - Markus
Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Auch wenn ich jetzt das Thema etwas hinbiege, ich habe eine Emka Genève mit dem selben Werk. Bei der Uhr finde ich nur schade, daß durch das Modul das Datum sehr tief liegt. Ob die die Uhr selbst gefertigt haben, weiß ich aber auch nicht.watchhans18 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 13:19 Zur Ergänzung: bei der Dugena handelt es sich um ein seltenes Exemplar mit einem Soprod 9035 auf Basis des ETA 2892A2 mit thermisch gebläuten Zeigern, produziert von Candino
Die GUB ist natürlich schick, auch wenn die Zeiger recht kurz sind...
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Ja - und eigentlich schade: das Zifferblatt ist so schön gemacht, und die Zeiger sind doch sehr einfach - fast „unpassend“ von der optischen Wertigkeit her betrachtetkhs3770 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 14:27Die GUB ist natürlich schick, auch wenn die Zeiger recht kurz sind...watchhans18 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 13:19 Zur Ergänzung: bei der Dugena handelt es sich um ein seltenes Exemplar mit einem Soprod 9035 auf Basis des ETA 2892A2 mit thermisch gebläuten Zeigern, produziert von Candino
LG aus Mostindien - Markus
Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Zurück zur GUB:
sehr schön bebilderter Bericht über eine Home Made" Revision, gut wenn man so etwas kann.
Das Design aus 1980 ist heute wieder modern, kann man bedenkenlos am Arm haben.
Wie die Vorschreiber anmerkten, feine Dugena, die Zeiger fallen ggü dem Blatt allerdings ab.
Danke für Deinen Bericht.
LG Peter
sehr schön bebilderter Bericht über eine Home Made" Revision, gut wenn man so etwas kann.
Das Design aus 1980 ist heute wieder modern, kann man bedenkenlos am Arm haben.
Wie die Vorschreiber anmerkten, feine Dugena, die Zeiger fallen ggü dem Blatt allerdings ab.
Danke für Deinen Bericht.
LG Peter
yi lu ping an 20200216
mingtian mingtian ni de wei xiao
jiang shi bian ya chun hua
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Das war eben der Schick der späten 70iger. Nicht nur in der DäDäÄrMCG hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 14:31Ja - und eigentlich schade: das Zifferblatt ist so schön gemacht, und die Zeiger sind doch sehr einfach - fast „unpassend“ von der optischen Wertigkeit her betrachtetkhs3770 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 14:27Die GUB ist natürlich schick, auch wenn die Zeiger recht kurz sind...watchhans18 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 13:19 Zur Ergänzung: bei der Dugena handelt es sich um ein seltenes Exemplar mit einem Soprod 9035 auf Basis des ETA 2892A2 mit thermisch gebläuten Zeigern, produziert von Candino
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Na ja, die Zeiger von der Dugena entsprechen eben dem Geschmack von 1990. Da wurde sie hergestellt.gatewnrw hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 14:54 Zurück zur GUB:
sehr schön bebilderter Bericht über eine Home Made" Revision, gut wenn man so etwas kann.
Das Design aus 1980 ist heute wieder modern, kann man bedenkenlos am Arm haben.
Wie die Vorschreiber anmerkten, feine Dugena, die Zeiger fallen ggü dem Blatt allerdings ab.
Danke für Deinen Bericht.
LG Peter
Und immerhin thermisch gebläut, die Zeiger. Das findet man heute bei keiner Dugena mehr.
Sollte ja auch nur ein Hinweis sein, da ich eingangs die Dugena erwähnt hatte.
Beide Uhren gab's im Doppelpack von den Kleinanzeigen der Bucht und beide kosteten gerade mal soviel, wofür ich sonst noch nicht einmal eine gut erhaltende Spezichron allein bekommen hätte. Mit der Dugena hatte ich aber viel Arbeit. Die war total verbastelt und verklebt.
- Thomas H. Ernst
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Re: Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Diese Quelle ist mir wohlbekannt.watchhans18 hat geschrieben: ↑20 Mai 2021, 13:11Die Eigentümerin hieß Schickedanz und hat sogar mal die GUB in Glashütte besichtigt.
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