Glashütte Spezichron Kal. GUB 11-27 aus dem 1. Quartal 1980
Verfasst: 20 Mai 2021, 12:55
Als ich diese Uhr im Doppelpack, zusammen mit einer seltenen Dugena, äußerst günstig erwerben konnte, legte ich sie erstmal zur Seite. Denn die Dugena benötigte erstmal die größere Aufmerksamkeit.
Jetzt habe ich diese Uhr komplett revidiert. Aufgrund des guten Zustandes, bei der ich keine Ersatzteile benötigte, ging die Arbeit leicht von der Hand.
Anhand einer Gravur im Rückdeckel fand die letzte Überholung 1985 statt.
Große Erleichterung nach dem Abnehmen des Zifferblattes und der Wochentagsscheibe: die notorisch schwächelnde, rote "Plastescheibe" ist einwandfrei!
Denn hier drückt eine für den korrekten Sitz des Datums/Wochentages notwendige Stahlfeder gegen dünnen Kunststoff und wird nur dadurch richtig positioniert.
Dann dürfen auch die 4 Halteschrauben nicht zu fest angezogen werden, sonst "Knack!"
Anhand des Zustandes konnte ich auf eine gute uhrmacherische Arbeit deuten. Waren doch nur Verschmutzungen zu entfernen. Auch die Zugfeder war noch einwandfrei. Sie wurde wohl 1985 durch eine neue ersetzt.
Das Werk wurde im 1. Quartal 1980 gefertigt und trägt noch den alten, 164-Grad großen Rotor. Kurze Zeit später wurde dieses aus Wolframkarbid gefertigte Teil aus wirtschaftlichen Gründen zu einer Viertelgröße verkleinert.
Das 1. Reduktionsrad ist bereits die neue Version eines Freilaufrades mit Sperrgetriebe. Vorher wurde ein Rad mit Klemmrollenrichtgesperr verwendet.
Dieses Freilaufrad wurde nach der Reinigung von mir tauchgeschmiert, um einen möglichst leichten Lauf zu gewährleisten.
Dieses Rad koppelt bei Handaufzug die Automatik aus und sorgt beim automatischen Aufziehen für die richtige Drehrichtung des einseitigen Aufzuges.
Das untere Rad wird mithilfe einer kleinen Sperrfeder (äußerst flugfreudig!) daran gehindert, sich in die falsche Richtung zu drehen.
A propos flugfreudig: alle 4 Federchen des Werkes neigen zu begeisterten Flugsportlern, wenn man bei der De- und Montage nicht höllisch aufpasst!
Gut das sie zumindest bei der Montage etwas gefahrloser an ihren Platz hineingeschoben werden können.
Das Federhaus kann, ohne das man die 3/4-Räderwerksbrücke ganz abnehmen muss, seitlich aus dem Werk gezogen werden.
Dafür wird das Sperrrad mitsamt seiner Welle aus dem Federkern nach oben herausgezogen.
Als Arretierung zum Aufziehen der Feder dient am unteren Ende ein Vierkant. Fixiert wird das Sperrrad durch die Automatikbrücke.
Ich vermute, daß es sich bei der dreischenkeligen Unruh aufgrund des Farbtons um eine Glucydur-Unruh handelt.
Die Vergoldung des Gehäuses zeigt noch keine Abriebspuren. Lediglich an einigen kleineren Stellen zeigt sich bei näherem Hinsehen eine darunter liegende, leicht rotgold schimmernde Beschichtung.
Der größte Abnehmer des Spezichron-Kalibers war übrigens eine damals sehr bekannte, westdeutsche Versand- und Kaufhauskette.
Insgesamt wurden ca. nur 70000 Stück des 11-27, d.h. mit zusätzlicher Wochentagsanzeige, produziert.
Jetzt habe ich diese Uhr komplett revidiert. Aufgrund des guten Zustandes, bei der ich keine Ersatzteile benötigte, ging die Arbeit leicht von der Hand.
Anhand einer Gravur im Rückdeckel fand die letzte Überholung 1985 statt.
Große Erleichterung nach dem Abnehmen des Zifferblattes und der Wochentagsscheibe: die notorisch schwächelnde, rote "Plastescheibe" ist einwandfrei!
Denn hier drückt eine für den korrekten Sitz des Datums/Wochentages notwendige Stahlfeder gegen dünnen Kunststoff und wird nur dadurch richtig positioniert.
Dann dürfen auch die 4 Halteschrauben nicht zu fest angezogen werden, sonst "Knack!"
Anhand des Zustandes konnte ich auf eine gute uhrmacherische Arbeit deuten. Waren doch nur Verschmutzungen zu entfernen. Auch die Zugfeder war noch einwandfrei. Sie wurde wohl 1985 durch eine neue ersetzt.
Das Werk wurde im 1. Quartal 1980 gefertigt und trägt noch den alten, 164-Grad großen Rotor. Kurze Zeit später wurde dieses aus Wolframkarbid gefertigte Teil aus wirtschaftlichen Gründen zu einer Viertelgröße verkleinert.
Das 1. Reduktionsrad ist bereits die neue Version eines Freilaufrades mit Sperrgetriebe. Vorher wurde ein Rad mit Klemmrollenrichtgesperr verwendet.
Dieses Freilaufrad wurde nach der Reinigung von mir tauchgeschmiert, um einen möglichst leichten Lauf zu gewährleisten.
Dieses Rad koppelt bei Handaufzug die Automatik aus und sorgt beim automatischen Aufziehen für die richtige Drehrichtung des einseitigen Aufzuges.
Das untere Rad wird mithilfe einer kleinen Sperrfeder (äußerst flugfreudig!) daran gehindert, sich in die falsche Richtung zu drehen.
A propos flugfreudig: alle 4 Federchen des Werkes neigen zu begeisterten Flugsportlern, wenn man bei der De- und Montage nicht höllisch aufpasst!
Gut das sie zumindest bei der Montage etwas gefahrloser an ihren Platz hineingeschoben werden können.
Das Federhaus kann, ohne das man die 3/4-Räderwerksbrücke ganz abnehmen muss, seitlich aus dem Werk gezogen werden.
Dafür wird das Sperrrad mitsamt seiner Welle aus dem Federkern nach oben herausgezogen.
Als Arretierung zum Aufziehen der Feder dient am unteren Ende ein Vierkant. Fixiert wird das Sperrrad durch die Automatikbrücke.
Ich vermute, daß es sich bei der dreischenkeligen Unruh aufgrund des Farbtons um eine Glucydur-Unruh handelt.
Die Vergoldung des Gehäuses zeigt noch keine Abriebspuren. Lediglich an einigen kleineren Stellen zeigt sich bei näherem Hinsehen eine darunter liegende, leicht rotgold schimmernde Beschichtung.
Der größte Abnehmer des Spezichron-Kalibers war übrigens eine damals sehr bekannte, westdeutsche Versand- und Kaufhauskette.
Insgesamt wurden ca. nur 70000 Stück des 11-27, d.h. mit zusätzlicher Wochentagsanzeige, produziert.