Ein altmodischer Auspackfaden -- oder, was denn, schon wieder was Neues?

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
watchhans18
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Re: Ein altmodischer Auspackfaden -- oder, was denn, schon wieder was Neues?

Beitrag von watchhans18 »

Eine wirklich tolle Uhr. Ich stand selbst schon kurz davor, sie mir über Amazon-Japan zu bestellen, da im Vergleich preiswert. Vor allem, da alles fertig verzollt bis zur Tür geliefert wird.
Aber mir ist sie etwas zu "toolig".
Leider habe ich über die Details des neuen Kalibers 9051 nichts erfahren. Selbst Citizen Hamburg hüllt sich in Schweigen.
Ich vermute darum, dass es sich um ein 9015 handelt, lediglich aus anderen, amagnetischen Materialien gefertigt.
Eins konnte man mir aus Hamburg aber sagen, dass das 9051 keine Feinreglage besitzt.

Wie sieht es denn mit der Ganggenauigkeit aus?
Du trägst sie ja jetzt schon eine Weile.
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Sedi
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Re: Ein altmodischer Auspackfaden -- oder, was denn, schon wieder was Neues?

Beitrag von Sedi »

Ehrlich gesagt, die Regulierung ab Werk ist nicht der Brüller. Über 10 Sekunden plus am Tag. Ließe sich sicher noch viel besser hinbekommen. Ich hab Uhren mit anderen Werken aus der 9er-Reihe, die sehr viel besser laufen mit so 2 bis 3 Sekunden Abweichung auf 24 Stunden. Also wie bei den japanischen Werken auch bisher herrscht einiges an Streuung. Die Werke haben Potenzial, aber es wäre schön, wenn eine Uhr für jenseits der 500 Euro nochmal einzeln reguliert würde. Oder die vermutlich automatisierte maschinelle Reglage bei der Fertigung besser wäre.
Das muß die Uhr abkönnen!
watchhans18
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Re: Ein altmodischer Auspackfaden -- oder, was denn, schon wieder was Neues?

Beitrag von watchhans18 »

Sedi hat geschrieben: 03 Jul 2021, 13:53 Ehrlich gesagt, die Regulierung ab Werk ist nicht der Brüller. Über 10 Sekunden plus am Tag. Ließe sich sicher noch viel besser hinbekommen. Ich hab Uhren mit anderen Werken aus der 9er-Reihe, die sehr viel besser laufen mit so 2 bis 3 Sekunden Abweichung auf 24 Stunden. Also wie bei den japanischen Werken auch bisher herrscht einiges an Streuung. Die Werke haben Potenzial, aber es wäre schön, wenn eine Uhr für jenseits der 500 Euro nochmal einzeln reguliert würde. Oder die vermutlich automatisierte maschinelle Reglage bei der Fertigung besser wäre.
Ehrlich gesagt, wundert mich das. Denn meine neue, hier vorgestellte Citizen mit einem 9015 läuft stabil mit +5 Sek.
Und mein in China gekauftes Miyota 821A, welches ich in meine Jacques Lemans eingebaut habe, lief erstaunlicherweise von Anfang an mit ca. +4 Sek./Tag.
Ich glaube aber, daß die automatische Reglage bei Citizen neuerdings einen Hauch besser ist als bei Seiko.

Und nachregulieren, was ohne weiteres leicht möglich wäre, ist nur zu empfehlen, wenn man ein Profi-Gehäuseschließer hat bezüglich der Dichtigkeit.
Die könnte dann ein Uhrmacher mit entsprechendem Prüfgerät anschließend kontrollieren.
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Sedi
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Re: Ein altmodischer Auspackfaden -- oder, was denn, schon wieder was Neues?

Beitrag von Sedi »

Och, mich stört das eigentlich weniger. Ich gucke zwar immer genau, wie sie laufen, wenn ich eine neue habe. Aber hinterher im Alltag stört mich eigentlich nur Nachgang. Lieber 15 Sekunden Vorlauf als 2 Sekunden Nachlauf am Tag. Deswegen die Uhr öffnen lassen, kommt eher nicht infrage. Ich kann ehrlich gesagt bei den diversen Citizen/Miyota und Seiko-Werken, die ich habe, keinen großen Unterschied in der Streuung ab Werk erkennen. Was mir nur auffällt, ist, dass die Miyotas/Citizens von Anfang an, also auch bei geringem Aufzug, stabiler laufen, während ein Seiko 4R36 oder SII NH35 auch mal zu Beginn, wenn man die Uhr nur soweit aufzieht, bis sie anläuft und dann trägt, zuerst 10 Sekunden am Tag nachgehen kann und sich dann auf geringen Vorlauf einpendelt.
Sowas hab ich bei den Citizen-Werken noch nicht gesehen. Dass heißt, potenziell ließen die sich vermutlich deutlich besser regulieren. Dass es insgesamt bei den neueren Werken eine Verbesserung der Streuung gegeben hätte, hab ich bisher nicht beobachtet -- aber es ist ja auch die Frage, wie groß die Stichprobe sein müsste, um verlässliche Aussagen zu treffen. Ich hab mittlerweile einige Uhren mit den neuen Miyota 9er-Werken (ein 9015, zwei 9110, ein 9132, und das Citizen 9051 in der NB6004) -- am besten läuft das 9132 in meiner Pancor P02 mit unter 5 Sekunden Abweichung am Tag. Eine Uhr mit 9015 hat auch über 10 Sekunden am Tag Vorgang und die beiden 9110 laufen mit um die 7 Sekunden Plus. Alles für mich voll im Rahmen. Solange eine Uhr nicht über 15 Sekunden Abweichung am Tag hat, lass ich da nix machen.
Man muss halt immer abwägen -- wie sehr stört es einen wirklich? Und auf meinen Alltag hat es eigentlich schon mal gar keinen Einfluss. Ich bin selbstständig. Ich muss nie irgendwo auf die Sekunde pünktlich hin :mrgreen: . Ich könnte auch dauerhaft nur Einzeigeruhren tragen :whistling: . Genauer als 5 Minuten brauch ich die Zeit eigentlich gar nicht.
Das muß die Uhr abkönnen!
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