Die Lünette bei Titoni ist auch in schwarz mit weißen Ziffern erhältlich. Ich denke es dürfte kein Problem sein die blau zifferblätterige Uhr mit dieser Lünette zu bestellen.SteveMcQueen hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:08 Schön, wenn es bei Titoni so familiär zugeht. Beim Design einer Taucheruhr sollte man zukünftig aber vielleicht auch ein bisschen auf die praktischen Anforderungen achten.
Eine rot eingefärbte Lünettenskalierung zeigt jedenfalls, dass der Designer von Tauchen bestenfalls marginale Ahnung hat: Aufgrund der veränderten Absorption von Licht unter Wasser sind rot und orange die ersten Farben, die optisch nicht mehr wahrgenommen werden können. Ein sicherheitsrelevantes Feature rot einzufärben ist daher so ziemlich das Unsinnigste, das man machen kann.
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Re: Diver Empfehlung
Das dürfte im heutigen Zeitalter kein Problem darstellen.SteveMcQueen hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:08 ......Titoni und Formex bieten auch viel Uhr für‘s Geld, beim Uhrmacher vor Ort aber nunmal nicht zu bekommen.
Denn wer hat schon einen Konzi um die Ecke, der fast alle Marken führt?
Wer gerne sein Stück der Begierde vor dem Kauf in die Hand nehmen möchte, auch weniger ein Problem.
Ich hätte meine Titoni ohne weiteres zurücksenden können.
Wäre natürlich in einem Geschäft ohne jeglichen Aufwand möglich.
Zuletzt geändert von watchhans18 am 27 Jun 2021, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diver Empfehlung
Das kann durchaus sein. Ändert aber nichts daran, dass „normkonforme bzw. sinnvoll einsetzbare Taucheruhr“ und „cool aussehender Modeartikel“ zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Man muss einfach nur wissen, was man möchte bzw. auf welche Art von Marketinggeschwurbel man gerade beginnt, hereinzufallen.
Wenn Du nicht wirklich planst, mit der Taucheruhr auch Sporttauchen zu gehen, kann‘s Dir ohnhein egal sein. Planst Du es, dürftest Du Dich ab ca. 5 Metter Wassertiefe im Nachgang vermutlich ärgern.
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Re: Diver Empfehlung
Ich weiß nicht, ob bei einer "Modeuhr" ein Heliumventil eingebaut wird.SteveMcQueen hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:41Das kann durchaus sein. Ändert aber nichts daran, dass „normkonforme bzw. sinnvoll einsetzbare Taucheruhr“ und „cool aussehender Modeartikel“ zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Man muss einfach nur wissen, was man möchte bzw. auf welche Art von Marketinggeschwurbel man gerade beginnt, hereinzufallen.
Und ich glaube auch nicht, daß bei einem "Modeuhrenhersteller" auf den ernsthaften Wunsch eines Profitauchers u.U. seine Wunschlünette eingebaut wird.
Und mal ernsthaft: die echten oder gar Profitaucher dürften hier nicht unbedingt in der Masse vorkommen.
Und die wenigen dürften auch nicht auf "Marketinggeschwurbel" hereinfallen, sondern ihre Taucheruhr nach fachlichen Bedürfnissen aussuchen.
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Re: Diver Empfehlung
Die Frage ist eher, wieso überhaupt ein Heliumventil eingebaut wird. Das braucht man erst ab Tauchtiefen bzw. Tauchgangsprofilen, die der durchschnittliche Sporttaucher nicht erreicht. Könnte es sich vielleicht um Marketinggeschwurbel handeln?watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:53
Ich weiß nicht, ob bei einer "Modeuhr" ein Heliumventil eingebaut wird.
Welche inhaltlichen Gründe hat dieser "ernsthafte Wunsch"? Sind die bekannt? Knnte es sich vielleicht um Marketinggeschwurbel handeln?watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:53Und ich glaube auch nicht, daß bei einem "Modeuhrenhersteller" auf den ernsthaften Wunsch eines Profitauchers u.U. seine Wunschlünette eingebaut wird.
Dem stimme ich zu, aber was ändert das an der inhatlichen Relevanz? Hier kommen auch keine Formel 1-Fahrer vor, man ärgert sich dennoch über praxisfremde Tendenzen bei Automobilherstellern.Und mal ernsthaft: die echten oder gar Profitaucher dürften hier nicht unbedingt in der Masse vorkommen.
Genau so wird's sein, wobei "Tauchen" als fachliches Bedürfnis nur bei einer absoluten Minderheit der Konsumenten eine Rolle spielt. Die meisten tragen Taucheruhren einfach nur, weil denen der Ruf einer gewissen Robustheit vorauseilt.Und die wenigen dürften auch nicht auf "Marketinggeschwurbel" hereinfallen, sondern ihre Taucheruhr nach fachlichen Bedürfnissen aussuchen.
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Re: Diver Empfehlung
Dann betreiben viele "Marketinggeschwurbel" und nicht nur Titoni.SteveMcQueen hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:58Die Frage ist eher, wieso überhaupt ein Heliumventil eingebaut wird. Das braucht man erst ab Tauchtiefen bzw. Tauchgangsprofilen, die der durchschnittliche Sporttaucher nicht erreicht. Könnte es sich vielleicht um Marketinggeschwurbel handeln?watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:53
Ich weiß nicht, ob bei einer "Modeuhr" ein Heliumventil eingebaut wird.
Welche inhaltlichen Gründe hat dieser "ernsthafte Wunsch"? Sind die bekannt? Knnte es sich vielleicht um Marketinggeschwurbel handeln?watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 13:53Und ich glaube auch nicht, daß bei einem "Modeuhrenhersteller" auf den ernsthaften Wunsch eines Profitauchers u.U. seine Wunschlünette eingebaut wird.
Dem stimme ich zu, aber was ändert das an der inhatlichen Relevanz? Hier kommen auch keine Formel 1-Fahrer vor, man ärgert sich dennoch über praxisfremde Tendenzen bei Automobilherstellern.Und mal ernsthaft: die echten oder gar Profitaucher dürften hier nicht unbedingt in der Masse vorkommen.
Genau so wird's sein, wobei "Tauchen" als fachliches Bedürfnis nur bei einer absoluten Minderheit der Konsumenten eine Rolle spielt. Die meisten tragen Taucheruhren einfach nur, weil denen der Ruf einer gewissen Robustheit vorauseilt.Und die wenigen dürften auch nicht auf "Marketinggeschwurbel" hereinfallen, sondern ihre Taucheruhr nach fachlichen Bedürfnissen aussuchen.
Aber wenn ich eine Druckfestigkeit bis 600 m garantiere, gehört logischerweise ein Heliumventil dazu. Obwohl so tief wohl kein Amateur-Sporttaucher kommt.
Wenn ich Familie Schluep gebeten hätte, mir statt der blau/roten Lünette doch bitte die schwarz/weiße einzubauen, wären sie diesem Wunsch sehr wahrscheinlich nachgekommen. Dann hätte zwar die Lieferung länger gedauert, aber ich hätte meine Wunschuhr.
Ich habe mir die "Taucheruhr" gekauft, weil ich eine absolut wasserdichte Uhr haben wollte, mit der ich ohne Sorgen im Meer schwimmen kann.
Das könnte ich mit einer normalen, bis zu 100m dichten Uhr wohl auch machen können.
Aber evtl. Kratzer sehen an einer "Taucheruhr" "echter" aus, als an einer im Design "feineren" Dressuhr.
Soweit zum Ruf der gewissen Robustheit.
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Re: Diver Empfehlung
Nö.watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 14:17Aber wenn ich eine Druckfestigkeit bis 600 m garantiere, gehört logischerweise ein Heliumventil dazu.
Man steigt ja gerade in eine Tauchkapsel damit man den Aussendruck nicht abbekommt, daher braucht es dort keine besonders druckfeste Uhr. Wenn man aber eine solche hat und in eine Tauchkapsel steigen will, sollte sie schon ein Ventil haben da sie mit dem Atemgas in Kontakt kommt.
Naja, wenn Du in 50m Tiefe eine heftige Armbewegung machst, kann der Druck auf die Uhr kurzzeitig schon deutlich höher sein. Da schadet es nicht wenn sie viel aushalten kann.Obwohl so tief wohl kein Amateur-Sporttaucher kommt.
Grüsse Thomas
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Re: Diver Empfehlung
Du weißt es offensichtlich als Sporttaucher?Thomas H. Ernst hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 15:26Nö.watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 14:17Aber wenn ich eine Druckfestigkeit bis 600 m garantiere, gehört logischerweise ein Heliumventil dazu.
Man steigt ja gerade in eine Tauchkapsel damit man den Aussendruck nicht abbekommt, daher braucht es dort keine besonders druckfeste Uhr. Wenn man aber eine solche hat und in eine Tauchkapsel steigen will, sollte sie schon ein Ventil haben da sie mit dem Atemgas in Kontakt kommt.
Naja, wenn Du in 50m Tiefe eine heftige Armbewegung machst, kann der Druck auf die Uhr kurzzeitig schon deutlich höher sein. Da schadet es nicht wenn sie viel aushalten kann.Obwohl so tief wohl kein Amateur-Sporttaucher kommt.
Ich finde die Titoni gut, daß ist für mich entscheidend.
Um eine 50m-Dichtigkeit zum Absaufen zu kriegen, reicht u.U. schon ein kräftiger Duschstrahl.
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Re: Diver Empfehlung
Man muss kein Taucher sein um zu wissen dass man beim Tauchen im Wasser überhaupt kein Heliumventil braucht und beim Tauchen in der Tauchkapsel keine druckfeste Uhr nötig ist. Somit ist die Aussage, eine 600m Uhr muss ein Heliumventil haben, inkorrekt.
Mir gefällt die auch gut.Ich finde die Titoni gut, daß ist für mich entscheidend.
Dann hat die Uhr aber entweder eine "Vorerkrankung" oder ein konstruktives Problem. Ich nehme jede Uhr mit in die Dusche und weder Speedy noch Garmin Fenix haben je ein Problem damit gehabt.Um eine 50m-Dichtigkeit zum Absaufen zu kriegen, reicht u.U. schon ein kräftiger Duschstrahl.
Grüsse Thomas
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Re: Diver Empfehlung
Ja, das mit dem He-Ventil ist schon so eine Sache. Ich vermute mal, dass die meisten Sat-Taucher beim Tauchen gar keine Uhr tragen, aber in der Druckkammer sehr wohl. Deswegen würde da bei nahezu jeder Uhr ein He-Ventil Sinn machen, außer man hat einen der Russen-Diver, die nur dicht sind, wenn die Krone zugeschraubt ist. Ich hab neulich erst eine Doku zum Thema geguckt (sehr empfehlenswert übrigens -- "Last Breath", eine BBC-Doku, gibt's auf Netflix) -- da war zumindest mal eine Seamaster mit He-Ventil im Bild zu sehen, aber nicht beim Tauchgang. Ich weiß nicht mehr, ob man da überhaupt Uhren gesehen hat, aber die Aufnahmen vom Tauchgang selbst waren größtenteils nachgestellt und nur die Aufnahmen in der Kammer und an Bord des Schiffes waren authentisch. Nötig isses auf jeden Fall nicht, die haben ja einen Luftschlauch und machen auch eh keine Dekostopps, also brauchen sie keine Drehlünette und eigentlich gar keine Uhr.
Auch die Farbe des Minutenzeigers ist völlig wurscht, wenn man in 100 Meter Tiefe an einer Ölpipeline rumschraubt -- da isses ohne künstliche Beleuchtung eh stockfinster. Allerdings finde ich das auch immer albern, dass man gerade rot und orange nimmt, die Farben, die als erstes verschwinden -- zumindest, wenn man in geringeren Tiefen (sport)taucht, wäre es ja durchaus relevant. Aber der Zeiger wird dadurch ja nicht "unsichtbar", sondern halt nur grau. Machen aber ja selbst so Taucheruhren-Spezialisten wie Seiko und Citizen.
Und noch was -- die "Druckspitzen", wenn man den Arm im Wasser bewegt, sind äußerst unwahrscheinlich. Da müsste man schon Arme wie der Hulk haben, dass man die unter Wasser so schnell bewegen kann, dass sich der Druck wesentlich erhöht -- ich glaube, auf watchuseek hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht, das durchzurechnen. Vielleicht eher relevant, wenn man vom 10-Meter-Turm im Freibad hüpft -- mir ist zB mal beim Sprung vom 3-Meter-Brett der Drehring einer Protrek davongeflogen durch die Wucht. Auch ein Duschstrahl macht vermutlich eher wenig, der trifft ja zuerst das Gehäuse und nicht die Dichtung direkt. Bis das Wasser bei der Dichtung ist, hat sich der Druck längst verteilt.
Auch die Farbe des Minutenzeigers ist völlig wurscht, wenn man in 100 Meter Tiefe an einer Ölpipeline rumschraubt -- da isses ohne künstliche Beleuchtung eh stockfinster. Allerdings finde ich das auch immer albern, dass man gerade rot und orange nimmt, die Farben, die als erstes verschwinden -- zumindest, wenn man in geringeren Tiefen (sport)taucht, wäre es ja durchaus relevant. Aber der Zeiger wird dadurch ja nicht "unsichtbar", sondern halt nur grau. Machen aber ja selbst so Taucheruhren-Spezialisten wie Seiko und Citizen.
Und noch was -- die "Druckspitzen", wenn man den Arm im Wasser bewegt, sind äußerst unwahrscheinlich. Da müsste man schon Arme wie der Hulk haben, dass man die unter Wasser so schnell bewegen kann, dass sich der Druck wesentlich erhöht -- ich glaube, auf watchuseek hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht, das durchzurechnen. Vielleicht eher relevant, wenn man vom 10-Meter-Turm im Freibad hüpft -- mir ist zB mal beim Sprung vom 3-Meter-Brett der Drehring einer Protrek davongeflogen durch die Wucht. Auch ein Duschstrahl macht vermutlich eher wenig, der trifft ja zuerst das Gehäuse und nicht die Dichtung direkt. Bis das Wasser bei der Dichtung ist, hat sich der Druck längst verteilt.
Das muß die Uhr abkönnen!
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Re: Diver Empfehlung
Letzten Endes ist all das doch wurscht!
Eine Uhr muss einem gefallen.
Ob Diver oder nicht.
Und wenn die dann noch eine gute Dichtigkeit mitbringt, umso besser.
Uhrenempfehlungen auszusprechen ist immer sehr subjektiv, was der eine mag, mag der andere nicht.
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Re: Diver Empfehlung
Das ist korrekt und alles andere als neu.watchhans18 hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 14:17 Dann betreiben viele "Marketinggeschwurbel" und nicht nur Titoni.
In 600 Meter Wassertiefe herrscht ein Druck von 60 bar (1 bar Luftdruck, 59 bar Wasserdruck). Der Tiefenweltrekord im Gerätetauchen ohne Panzertauchanzug liegt bei knapp über 330 Meter und wurde von einem ägyptischen Marinetaucher aufgestellt. Dabei wurde auch mit hochgradig mit Helium angereichten Atemgasen getaucht. Nach solchen Tauchgängen ("Sättigungstauchen") muss der Taucher in eine Dekompressionskammer und dann, aber auch nur dann, kommt bei der klassischen Taucheruhr das Heliumventil zu technischer Relevanz.Aber wenn ich eine Druckfestigkeit bis 600 m garantiere, gehört logischerweise ein Heliumventil dazu. Obwohl so tief wohl kein Amateur-Sporttaucher kommt.
Also: Die Frage "Heliumventil oder nicht" ist für die Praxis des Sporttauchens absolut irrelevant und dient eher dazu, die Kompetenz des Herstellers zu unterstreichen. Oder den Eindruck solcher zu erwecken.
Das hat niemand in Frage gestellt oder bestritten. Was nichts daran ändert, dass es absolut unsinnig ist, ein sicherheitsrelevantes Feature bei einer Taucheruhr in rot einzufärben. An dieser Stelle zeigt der Hersteller einfach, dass ihm Optik wichtiger ist als Funktionalität. Was auch völlig in Ordnung ist, das Heliumventil allerdings völlig ad absurdum führt.Wenn ich Familie Schluep gebeten hätte, mir statt der blau/roten Lünette doch bitte die schwarz/weiße einzubauen, wären sie diesem Wunsch sehr wahrscheinlich nachgekommen. Dann hätte zwar die Lieferung länger gedauert, aber ich hätte meine Wunschuhr.
Eine Uhr ist entweder dicht oder nicht dicht. Ob ich sie "Taucheruhr", "Sportuhr" oder sonstwie nenne, ist völlig unerheblich und im schlimmsten Fall Marketinggeschwurbel: Eine Taucheruhr wird nach ISO 6425 aka DIN 8306 definiert und geprüft.Ich habe mir die "Taucheruhr" gekauft, weil ich eine absolut wasserdichte Uhr haben wollte, mit der ich ohne Sorgen im Meer schwimmen kann.
Das könnte ich mit einer normalen, bis zu 100m dichten Uhr wohl auch machen können.
1. Wasserdichtigkeit
Die Uhr muss mindestens einen Druck von 20 bar (was einer Tiefe von 200 m entspricht) standhalten, ohne dabei undicht zu werden. (Anmerkung des Verfassers: In einer Tiefe von 200 m herrschen 21 bar Druck, da der Oberflächendruck der Erdatmosphäre mit 1 bar dazugerechnet werden muss).
2. Zeitspannenvorgabe
Es muss die Möglichkeit zur Vorwahl einer Zeitspanne in Form eines Timers oder einer Lünette gegeben sein.
3. Minutenmarkierungen
Auf einer einseitig drehbaren Lünette gibt es alle 5 Minuten mindestens eine Strichmarkierung und eine Vorwahlmarkierung die auf dem Zifferblatt deutlich voneinander unterscheidbar sind.
4. Lesbarkeit
In völliger Dunkelheit und einem Abstand von 25 cm muss eine ausreichende Sichtbarkeit für Drehring (Lünette), Zeiger und Skalen gewährleistet sein. (Anmerkung des Verfassers: Daher ist eine rot eingefärbte Lünettenskalierung wie bei Titoni ausgemachter Blödsinn, gerade im kritischen Bereich zwischen 0 und 10 Metern Tauchtiefe.)
5. Lauffähigkeit
Das Vorhandensein einer Anzeige, sodass erkennbar wird, dass die Uhr in völliger Dunkelheit läuft. Dies wird meistens durch einen laufenden und leuchtenden Sekundenzeiger umgesetzt.
6. Magnetischer Widerstand
Dies wird durch 3 Expositionen bei einem Gleichstrommagnetfeld von 4.800 Ampere/Meter getestet. Die Uhr muss ihre Genauigkeit trotz des Magnetfeldes vor dem Test auf ± 30 Sekunden/Tag genau halten können.
7. Stoßfestigkeit
Dies wird durch zwei Stöße an der Taucheruhr getestet. Der erste Stoß erfolgt auf der 9-Uhr-Seite, der andere Stoß auf die Glasseite. Der Stoß wird normalerweise durch einen harten, als Pendel montierten, Plastikhammer ausgelöst. Die aufgebrachte Stoßenergiemenge durch den 3 kg Hammers mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 4,43 m/s darf eine erlaubte Änderung von maximal ± 60 Sekunden/Tag bei der Uhr verursachen.
8. Chemische Resistenz
Dies wird durch das Eintauchen in eine 30 g / l NaCl-Lösung für 24 Stunden getestet. Um die Rostbeständigkeit zu testen hat die Testwasserlösung einen mit normalem Meerwasser vergleichbaren Salzgehalt. Die Taucheruhr darf nach dieser Zeit keine sichtbaren Veränderungen aufweisen.
9. Armband Solidität
Um die Festigkeit des Armbandes zu testen wird eine Zugkraft von 200 N (ca. 20 kg) auf beide Befestigungspunkte in entgegengesetzten Richtungen ausgeübt. Die Uhr darf dabei an den Befestigungspunkten nicht beschädigt werden.
10. Sonderprüfung
Bei batteriebetriebenen Taucheruhren mit digitaler Anzeige muss eine End-of-Life (EOL) Anzeige vorhanden sein.
11. Ganggenauigkeit (nur DIN 8306)
Die mittlere Gangabweichung darf maximal zwischen -4 und +6 Sekunden/Tag liegen.
Zuletzt geändert von SteveMcQueen am 27 Jun 2021, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diver Empfehlung
In 50 Meter Tiefe sind wir kurz vor Sauerstoffvergiftung (Pressluft mit 21% Sauerstoffanteil beginnt ab dieser Tiefe, toxisch zu werden) und haben den Bereich des Tiefenrausches durch Stickstoffvergiftung bereits locker erreicht. Da kämpft der Taucher mit ganz anderen Problemen...Thomas H. Ernst hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 15:26 Naja, wenn Du in 50m Tiefe eine heftige Armbewegung machst, kann der Druck auf die Uhr kurzzeitig schon deutlich höher sein. Da schadet es nicht wenn sie viel aushalten kann.
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Re: Diver Empfehlung
Es ist für die indivuelle Kaufentscheidung in der Tat "wurscht".
Nicht wurscht es ist (mir) allerdings, wenn Uhrenhersteller irgendwelche Dinge behaupten, die einer Faktenüberprüpfung nicht standhalten oder der angestrebten Funktionalität diametral entgegehenstehen. Erstrecht, wenn's um Taucheruhren geht, denn da entscheidet "funktioniert oder nicht" im schlimmsten Fall nämlich über "tot oder lebendig".
Heute taucht kein Sporttaucher mehr mit Taucheruhr und Dekompressionstabelle, weil die unangenehme Rechnerei ja der Tauchcomputer erledigt. Selbst die großen Verbände SSI und PADI prüfen bei den Grundlagenscheinen mittlerweile die manuelle Dekompressionsrechnung nicht mehr ab. Ob das der Sicherheit beim Tauchen gut getan hat, darf man durchaus kritisch hinterfragen.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin auch Sporttaucher und tauche selbstverständlich auch mit Tauchcomputer. Allerdings habe ich sowohl die manuelle Taucheruhr als auch ein manuelles Finimeter und einen manuellen Tiefenmesser dabei, damit ich im Falle eines Elektronik-Defekts zumindest noch die notwendigen Deko-Stopps überschlägig ermitteln kann.
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Re: Diver Empfehlung
Die Kritik trifft dann aber (siehe mein Post oben) auch auf eine Menge an Taucheruhren von Seiko und Citizen zu. Besonders die PADI-Modelle von Seiko mit dem roten Minutenzeiger.SteveMcQueen hat geschrieben: ↑27 Jun 2021, 19:17
Das hat niemand in Frage gestellt oder bestritten. Was nichts daran ändert, dass es absolut unsinnig ist, ein sicherheitsrelevantes Feature bei einer Taucheruhr in rot einzufärben. An dieser Stelle zeigt der Hersteller einfach, dass ihm Optik wichtiger ist als Funktionalität.
Hier hab ich ein recht interessantes Video dazu gefunden -- krass ist der Unterschied zwischen rot und orange -- das hätte ich so nicht erwartet.
https://youtu.be/AAJjdA6b4Ts
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