Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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Sedi
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Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Hallo alle zusammen,
ich bin gerade etwas unentschlossen. Eigentlich war die "Normalzeit" schon fest gesetzt als nächster Kauf -- weil ich eh Wien-Fan bin, weil sie ein Leucht-Dial hat und weil ich sie schick finde. Aber jetzt kommen die Zweifel -- sind 500 Tacken nicht zu viel für ein NH35? Auch wenn ich sie teilweise als Kunstobjekt sehe und es eben ein einmaliges Design ist, das seinen Preis hat.
Also brauche ich ein bisschen Input, was man noch so für um die 500-600 Steine findet.
Bedingung allerdings:
-- Die Uhr muss irgendwas Besonderes haben -- besondere Form der Zeitanzeige, ein Werk, das ich nicht schon x-mal habe, ein besonderes Design, das es nicht von zig verschiedenen Firmen gibt.

Bisher auf der Liste:

-- eben die "Normalzeit" nach dem Design der Wiener Würfeluhr
https://www.normalzeit.at/produkt/armba ... -brodmann/
-- Vielleicht eine Certina Heritage PH200M -- klar, ein Diver, aber ich hab noch keine Uhr mit Powermatic 80 und ich mag das Design -- außerdem gerade relativ günstig als B-Ware bei einem online Juwelier zu haben
https://www.certina.com/de-de/watch/ds- ... 4071605000
-- vielleicht eine Xeric Soloscope, die es als Vorbesteller relativ günstig gibt, aber leider auch nur von einem schlichten Miyota angetrieben, wenn ich auch die Zeitanzeige sehr abgefahren finde -- hätte sie ein besseres Werk, wäre das vermutlich auch ein heißer Favorit
https://www.xeric.com/collections/solos ... -automatic
-- vielleicht eine Vratislavia Conceptum AVANTGARDE SPORT Manual -- ein Handaufzug-Miyota, das es auch nicht an jeder Ecke gibt, wenn es auch ansonsten nichts Besonderes ist
https://timeandpassion.pl/en/product/ze ... rde-sport/
-- oder doch noch eine Migma -- die Plankton-Taucheruhr bietet schon einiges an Technik fürs Geld, aber das Design ist halt arg generisch
https://migma-watches.de/shop/migma-plankton-canvas
-- die günstige Alternative: eine Vostok mit 24-Stunden-Dial oder irgendwas mit einem Zeiger, hab ich aber schon, eine mit 24-Stunden-Anzeige hingegen noch nicht
https://www.poljot24.de/uhrtypen/24-stu ... weiss.html
Oder doch die:
https://www.poljot24.de/uhrtypen/einzei ... 90579.html
-- noch eine Überlegung -- nach einer gebrauchten Nubeo Satellite mit "wandering hours" suchen -- könnte mich heute noch in den Allerwertesten beißen, dass ich eine gebrauchte im UF für 300 Euro hab vorbeiziehen lassen, weil ich mich nicht recht entscheiden konnte

Am ehesten neige ich momentan zur Normalzeit-Würfeluhr, aber ich will nichts Tolles übersehen, sodass ich mir hinterher sage -- guck mal, was du alles Geniales für 500 Euro hättest haben können.

LG Sedi :D
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Paulchen
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Paulchen »

Pack ein bisschen drauf
https://www.schaumburgwatch.net/c/nb-yaeger/v1
Sieht man nicht sehr oft, eher gar nicht ;-)

sogar mit Nato :mrgreen:
Bild

oder
Bild
H-P
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Sedi
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Danke, ehrlich gesagt -- die hatte ich tatsächlich auch schon auf dem Schirm. Ich hab ja einen gebrauchten Nauticfish Chrono von Schaumburg. Der ist echt topp verarbeitet.
Es gibt noch ein paar andere Uhren, die meine Grenze knapp reißen und interessant wären -- etwa die neue Circula Compressor Aquasport, die aber noch nicht rausgekommen ist.
Und die Smiths mit der Krone oben hatte ich schon mal fast gekauft, als im Uhrforum eine gebraucht drin war. Aber neu geb ich mir das nicht mit dem Kauf-Procedere.
Eine Seiko "Spacewalk" Tribute wäre auch noch eine Idee -- es gibt noch eine allerletzte neu auf chrono24.
https://www.chrono24.de/seiko/5-ssa169- ... 461961.htm
Da ärgere ich mich allerdings, dass ich nicht zugeschlagen habe, als es noch die mit dem blauen Minutenzeiger gab, die hätte mir besser gefallen.
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Sedi
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Wenn dann schon Lenin.
Aber ich bin noch über die hier auf der Xeric-Homepage gestolpert. Besseres Werk als die Soloscope und noch abgefahrener :mrgreen: .
https://www.xeric.com/collections/inver ... ed-edition
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Quadrilette172
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Quadrilette172 »

Die Certina kann man sicher empfehlen - auf jeden Fall aber die Variante mit Turtle-Stahlboden. Die "bessere" Variante mit Glasboden geht gar nicht, finde ich.

Das Gehäusedesign der Migma erinnert mich stark an verschiedene Vintageuhren - kann man also machen. :wink:

Persönlich habe ich mit Poljot keine guten Erfahrungen gemacht, aber das ist schon eine Weile her und es ist schon möglich, dass die neueren Modelle eine mehr Vertrauen erweckende Qualität aufweisen.
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Quadrilette172
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Quadrilette172 »

Sedi hat geschrieben: 23 Jul 2021, 23:05 Wenn dann schon Lenin.
Aber ich bin noch über die hier auf der Xeric-Homepage gestolpert. Besseres Werk als die Soloscope und noch abgefahrener :mrgreen: .
https://www.xeric.com/collections/inver ... ed-edition
Abgefahrene Verpackung für ein Damenuhrwerk - wie es scheint. :tongueout:
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Sedi
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Ja, die Russen sind so eine Sache, aber ich glaube, Herr Kampmann von poljot24 ist da ein verlässlicher Partner. Allerdings kann man so eine Vostok auch irgendwann mal zwischendrin mitnehmen.
Die Certina ist schon schick. Die ich will, hat natürlich den Schildkrötenboden. Und Plexi. Was mich etwas zögern lässt, ist der rote Sekundenzeiger, da bin ich nicht so der Freund von, aber ist ja kein Chrono. Und der Zeiger hat Leuchtmasse.
Die Migma wäre vermutlich vom P/L-Verhältnis nahezu unschlagbar, wegen dem Magnetschutz und ETA für unter 500. Aber mich würde mal das Powermatic 80 wegen der Gangreserve reizen. 2824 hab ich ja schon mehrmals.
Im Moment hat es mir tatsächlich auch etwas die Xeric Invertor angetan. Hm. Naja, eilt ja nicht.
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Sedi
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Quadrilette172 hat geschrieben: 23 Jul 2021, 23:08 Abgefahrene Verpackung für ein Damenuhrwerk - wie es scheint. :tongueout:
Ist halt ein Miyota 9XXX -- auch nicht kleiner als ein 2824 oder beliebige andere Werke wie die Seiko-Werke, die halt alle auf Designs zurückgehen, als Herrenuhren 34 mm groß waren :mrgreen: -- wobei man das 9XXX ruhig hätte größer machen können, da es ja eine Neuentwicklung war. Wenn man natürlich das Werk umdreht, ist es ja von Vorteil, wenn es klein genug ist, um die Zeiger außen zu platzieren.
So sieht es in einer normalen Uhr aus:
Bild
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Quadrilette172
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Quadrilette172 »

Die Certina, und dann noch ein "vernünftiges" Band dran, dann ist man(n) für alle Fälle gerüstet:

Bild

Bild

Bild

:whistling:

:lol:
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Sedi
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Genau das Modell wäre es, hab ganz vergessen, dass du die hast -- da hab ich mich eher noch an das Band erinnert :rofl: . Stimmte es, dass man das Powermatic 80 ab Werk so reguliert, dass quasi einkalkuliert ist, man lässt die Uhr zwischendrin mal länger liegen (etwa übers Wochenende) und wenn man sie 24 Std trägt, geht sie leicht nach? Das Gerücht hab ich im UF gelesen. Wie ist denn der Isochronismus beim Ablauf der Gangreserve so? Ich bin ja mehr so der 24Std-Träger, also wäre sie quasi immer voll aufgezogen.
PS: und wie schlägt sich das Plexi im Alltag? Ist ja beschichtet.
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Quadrilette172
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Quadrilette172 »

Über das Gangverhalten kann ich nix sagen.....irgendwie halten sich so Uhren bei mir meist nicht so lang am Arm, dass aussagekräftige Werte zustande kämen :oops: . Als Vintageuhrenfreak kann ich sagen, Plexi ist generell problemlos.....und wenn doch Kratzer o.ä. ist Politur schnell und einfach erledigt. Also nix gegen Plexi :!:
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Quadrilette172
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Quadrilette172 »

DAS Band trägt sich übrigens gar nicht schlecht und korrigiert das original etwas zu schmale Band wunderbar.
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Sedi
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Sedi »

Das hilft schon mal. Mit der Certina macht man vermutlich nix verkehrt. Wobei mich dieses Gerücht über die Regulierung des Powermatic 80 schon interessiert. Denn wenn die Uhr am Arm nachgeht, trag ich sie erfahrungsgemäß eh nicht. Aber ließe sich ja auch nachregulieren.
Da fällt mir ein - was würdest du denn sagen, war der erste Hersteller, der das Design der Migma Plankton verwendet hat?
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Thomas H. Ernst
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Re: Auf der Suche nach dem "gewissen Etwas" für unter 600

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Sedi hat geschrieben: 23 Jul 2021, 23:21Stimmte es, dass man das Powermatic 80 ab Werk so reguliert, dass quasi einkalkuliert ist, man lässt die Uhr zwischendrin mal länger liegen (etwa übers Wochenende) und wenn man sie 24 Std trägt, geht sie leicht nach? Das Gerücht hab ich im UF gelesen.
Das ist tatsächlich ein Gerücht.
Wie ist denn der Isochronismus beim Ablauf der Gangreserve so? Ich bin ja mehr so der 24Std-Träger, also wäre sie quasi immer voll aufgezogen.
Isochronismus kommt bei einer Ankerhemmung praktisch nicht vor. Es herrscht Isochronismus wenn die Schwingungsdauer von der Schwingungsweite unabhängig ist. Das geht soweit ich weiss nur beim Torsionspendel.

Es wird darauf geachtet, dass das Drehmoment der Zugfeder über einen weiten Bereich gleich bleibt bzw. möglichst wenig abweicht sodass es nicht zu grossen Änderungen in der Amplitude kommt. Der Isochronismusfehler wird also nach Möglichkeit klein gehalten.

Und vielleicht noch ein paar Worte zum Begriff "Regulieren", weil der hier im Forum in letzter Zeit ein wenig inflationär und falsch benutzt wird.

Unter Regulieren versteht man das, was früher begnadete Régleusen bzw. Régleure gemacht haben:
  • Anpassen von Spirale und Unruh auf der Abzählmaschine
  • Auswuchten der Kombination unter Berücksichtigung von Lagen und Temperaturschwankungen
  • Anpassen des inneren und äusseren Hörnerspiels sowie des Sicherungsstifts
  • Anpassen des verlorenen Wegs
  • Einstellen des Höhenspiels der Lager
  • Legen der Spirale für gleichmässiges Atmen
  • Minimieren des Abfallfehlers
Bei Uhrwerken für Chronometer Wettbewerbe haben die Régleusen/Régleure auch die Zugfeder bearbeitet und das gesamte Räderwerk optimiert.

Unter Regulieren versteht man NICHT das Manipulieren der Grundgeschwindigkeit mittels Rücker oder Masseschrauben. Diese Justage wird zwar nach dem Regulieren final ebenfalls durchgeführt, ist aber weit weniger anspruchsvoll als die Reglage und verbessert die Gangqualität des Werks in keiner Weise.

Heute passiert all dies vollautomatisch und meist kann ein Uhrmacher gar keine Optimierung mehr vornehmen. Wie gut die Regulierung ab Werk durchgeführt wird, hängt letztlich vom Anspruch an das Werk und dem zu erzielenden Preis ab.
Grüsse Thomas
Euer Board-Admin
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