Nehmt Ihr Uhren aus der Auslage oder nur frisch bestellte?
Nehmt Ihr Uhren aus der Auslage oder nur frisch bestellte?
Wenn Ihr eine Uhr kauft: Darf es eine sein, die der Händler im Laden oder sogar schon im Schaufenster liegen hatte (und die schon jede Menge Leute befingert haben), oder bittet Ihr den Händler eine "fabrikneue" mit sämtlichen Schutzfolien etc. zu bestellen?
- andreaseck
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- Registriert: 15 Feb 2006, 12:37
- Interessen: Uhren - was sonst?
- ducaticorse21
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- Wohnort: Rheinland
- Interessen: Uhren, Motorräder (Ducati), Autos (Alfa Romeo Youngtimer)
andreaseck hat geschrieben:So sehe ich das auch.Hertie hat geschrieben:So lange ich keine direkten Spuren wie Kratzer und dergl. ausmachen kann, ist es mir ziemlich egal. Lieber gleich mitnehmen, als nochmals eine gewisse Zeitspanne warten zu müssen.
Gruß
Andreas
Da kann ich mich nur anschließen...
Gruß
Stefan
-------------
> Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich <
Konrad Adenauer
Stefan
-------------
> Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich <
Konrad Adenauer
Hi,
im Prinzip habe Ihr ja recht, wenn es um Ührchen geht, die es vielleicht so nicht mehr gibt oder ähnliches.
Aber zu "Standarduhren":
Habe ein paar Mal bei zwei der besten Juweliere in einer dt. Großstadt gesehen, wie Personal (AzuBiene ) Uhren ins Schaufenster "platziert" hat. Mir hat sich bald der Magen umgedreht. Edelmarken, deren Preis dieses Fachpersonal nicht in einem Jahr verdient, wurden lieblos irgendwo auf den Ständer gezwängt, fielen um (auch auf andere), wurden wieder hin-und-her-gewurschtelt usw. bis sie einigermassen gerade, aber dafür dann mit jeder Menge Fingerabdrücke, auf dem Ständer waren. Selbstverständlich waren vorher auf dem Tablett alle Uhren ein paar Mal rumgerutscht und aneinander gestossen.
Aber es sind ja nur Uhren. Die blöden Kunden sollen sich nicht so anstellen, sollen froh sein, dass sie überhaupt welche verkauft kriegen
Wer verstaubte und verdreckte Neuuhren mal sehen will, hat bei einem Nobeljuwelier in eben dieser Großstadt jederzeit die Gelegenheit dazu.
Ich sage dazu NEIN!
Alles, was einen Kaufhauswert übersteigt, sollte zumindest im Fachgeschäft mit Respekt behandelt werden. Dazu gehören eben Handschuhe (wird in einem Geschäft auch praktiziert) und eine sorgsame, einzelne Platzierung der Uhren.
Gruß
Seatime
Wer jetzt einwendet: Uhren sind Gebrauchsgegenstände: Ok, Kratzer können auch mal vorkommen, aber wenn, will ich sie selbst reinmachen (wenn es denn schon sein muss).
im Prinzip habe Ihr ja recht, wenn es um Ührchen geht, die es vielleicht so nicht mehr gibt oder ähnliches.
Aber zu "Standarduhren":
Habe ein paar Mal bei zwei der besten Juweliere in einer dt. Großstadt gesehen, wie Personal (AzuBiene ) Uhren ins Schaufenster "platziert" hat. Mir hat sich bald der Magen umgedreht. Edelmarken, deren Preis dieses Fachpersonal nicht in einem Jahr verdient, wurden lieblos irgendwo auf den Ständer gezwängt, fielen um (auch auf andere), wurden wieder hin-und-her-gewurschtelt usw. bis sie einigermassen gerade, aber dafür dann mit jeder Menge Fingerabdrücke, auf dem Ständer waren. Selbstverständlich waren vorher auf dem Tablett alle Uhren ein paar Mal rumgerutscht und aneinander gestossen.
Aber es sind ja nur Uhren. Die blöden Kunden sollen sich nicht so anstellen, sollen froh sein, dass sie überhaupt welche verkauft kriegen
Wer verstaubte und verdreckte Neuuhren mal sehen will, hat bei einem Nobeljuwelier in eben dieser Großstadt jederzeit die Gelegenheit dazu.
Ich sage dazu NEIN!
Alles, was einen Kaufhauswert übersteigt, sollte zumindest im Fachgeschäft mit Respekt behandelt werden. Dazu gehören eben Handschuhe (wird in einem Geschäft auch praktiziert) und eine sorgsame, einzelne Platzierung der Uhren.
Gruß
Seatime
Wer jetzt einwendet: Uhren sind Gebrauchsgegenstände: Ok, Kratzer können auch mal vorkommen, aber wenn, will ich sie selbst reinmachen (wenn es denn schon sein muss).
Hallo,
beim Kauf meiner Rolex DateJust (altes Modell) musste ich auf die "Ladenuhr" zurückgreifen. Eine genaue Begutachtung mit Lupe hat keine "Gebrauchsspuren" ergeben. Daher war es kein Problem, und beim Preis kam mir der Juwelier auch noch entgegen.
Natürlich ist es auch eine Vertrauenssache, denn eine getragene Uhr, die ein Kunde nach 14 Tagen wegen Nichtgefallens zurückgibt, würde ich natürlich nicht wollen.
Meine Entscheidung mache ich in erster Linie vom Juwelier abhängig: Wie präsentiert er die Uhren, reinigt er von mir befingerte Uhren, bevor er sie wieder wegräumt, etc.
Ich glaube schon, ein Gespür zu haben, wie wichtig Kundenzufriedenheit für einen Händler ist. Keine gespürte Zufriedenheit führt bei mir zu keinem Vertrauen, ergo kein Kauf.
beim Kauf meiner Rolex DateJust (altes Modell) musste ich auf die "Ladenuhr" zurückgreifen. Eine genaue Begutachtung mit Lupe hat keine "Gebrauchsspuren" ergeben. Daher war es kein Problem, und beim Preis kam mir der Juwelier auch noch entgegen.
Natürlich ist es auch eine Vertrauenssache, denn eine getragene Uhr, die ein Kunde nach 14 Tagen wegen Nichtgefallens zurückgibt, würde ich natürlich nicht wollen.
Meine Entscheidung mache ich in erster Linie vom Juwelier abhängig: Wie präsentiert er die Uhren, reinigt er von mir befingerte Uhren, bevor er sie wieder wegräumt, etc.
Ich glaube schon, ein Gespür zu haben, wie wichtig Kundenzufriedenheit für einen Händler ist. Keine gespürte Zufriedenheit führt bei mir zu keinem Vertrauen, ergo kein Kauf.
Gruß
Reinhard
Tempus est...
Reinhard
Tempus est...
- Hauke Heffels
- Beiträge: 2545
- Registriert: 19 Feb 2006, 15:01
- Wohnort: Alsdorf / bei Aachen BRD
- Interessen: Chronometer, Schuluhren, komplizierte Uhren
- Tätigkeit: Uhrmachermeister & Goldschmied öffentlich vereidigter Sachverständiger des Uhrmacherhandwerkes
- Kontaktdaten:
Aufgrund meiner langjährigen "Erfahrung" im Einzelhandel kannn ich Seatime nur zustimmen. Ich würde ohne Not und vorallem ohne Preisnachlass keine Lagerware eines Juweliers kaufen.
Ich kenne nur wenige Kollegen die den Spirit der Uhrenmythologie ihrem Verkaufspersonal eintrichtern können. Für die meisten Verkäuferinen und Verkäufer sind diese Objekte unserer Begierde nichts als Handelsware vergleichbar mit Äpfel und Birnen. Wird die Ware nicht beim Dekorieren verkratzt dann wird in Schubladen im Tresor gestapelt bis die Schwarte kracht. Mehr als einmal sind mir Uhren morgens beim Öffnen des Schranks rausgepurzelt weil abends die Türe nach dem Motto verschlossen wurde " das Tablett hält schon ....." . Verkäuferinen die mit Waren die Treppe runterfallen, weil ein Esel mit Stöckelschuhen sich noch eher zu Tote trägt ,waren da nur die Highlights eines Berufsalltags. In der Regel wurden Schäden an Uhren durch falsche Dekoständer und deren Handhabung, zuviel Ware auf einem Tablett oder bei der Präsentation vor dem Kunden verursacht.
Nicht selten habe ich "Kolleginnen" dabei ertappt wie sie mehrere Uhren in einer Hand aus dem Fenster holten, Der Kommentar war stets "Ich pass ja auf" . Die abendliche Nachtdekoration zum Ladenschluss glich meist einer Rally wie im Supermarkt und morgens ist es nie jemand gewesen.
Oft wurden Mängel erst vom Kunden oder vor Versenden nach Fernost endeckt. Asiatische Kunden sind dagegen sensibel und bemerken oft Kleinigkeiten schneller als dt. Kunden.
Ich habe schon unzählige "Lagerware" in meiner beruflichen Tätigkeit aufgearbeitet die durch sorgfältigen und sensiblen Umgang mit den Produkten vermieden werden könnte.
Dabei wurde die Warenpflege noch nicht einmal erwähnt von mir. Die meisten Verkäuferinen haben keine Ahnung von den Arbeitsprozessen einer Gehäuseaufarbeitung. Wer um die Schwierigkeit einer perfekten Mattierung z.b. einer RO weiß kommt niemals auf die Idee mit einem Schmucktuch mit dem eben Silbertabletts poliert wurden die Lunette "aufzufrischen". Unkonzentrierte Arbeit bei gleichzeitiger Warenabgabe an den Kunden fördern dann diese ungeliebte Arbeit des Verkaufspersonals.
Wird es eng d.h. sind Schäden nicht mehr zu kaschieren kommen die Uhren in die Werksatt, der Hinweis dies oder jenes nicht perfekt oder richtig machen zu können wird dann oftmals ignoriert. Mir wurde mehr als einmal solche "faulen Eier" ind Nest gerollt die dann um Biegen und Brechen fertig gemacht werden mussten.
Oftmals wurde dann die Geschäftsleitung stinkig weil der Herr Heffels eine RO oder eine WG Pasha nicht flott genug wieder ins Fenster brachte. Das dieser Arbeitseinsatz vermeidbar wäre, wurde dabei meist geflissendlich übersehen.
Bei keinem Fachgeschäft für das ich je gearbeitet habe oder noch tätig bin wurde meines Wissens nach jemals ein Verkäufer oder Verkäuferin "freigestellt" wegen falschen oder grob fahrlässigem Umgang mit Ware.
Selbst Kollegen die Ringe monatelang als gestohlen glaubten und diese dann eingeklemmt unter Schubladen fanden haben aus solchen Vorgängen die notwendigen Schlüsse gezogen.
Gejammert wird immer unter Kollegen über die kritischen Kunden über die Berichte und Bilderserien in Magazinen oder Internetforen. "Die Kunden seien zu aufgeklärt und zu selbstbewusst." An die eigene Nase packt sich da selten jemand. Das diese eigene "Unaufgeklärtheit" aus Untätigkeit und Faulheit resultiert wird ignoriert. Kunden mit Kenntnissen werden als Bedrohung und als "schwierig" eingestuft. Warenabgabe ohne Komplikation möglichst zu Höchstpreis ist erwünscht. Die meisten Juwelier mögen das schnelle Geschäft, Ware bestellen weil der Kunde auf Neuware besteht ist unerwünscht. Ein Rabatt erleichert da beiden Parteien meiner Ansicht nach die Entscheidungsfindung
Die Leidenschaft des "habenwollens" sollte doch nicht jede logische Überlegung überdecken oder ? Also wer hier poste und mit liest sollte soviel Abstand zu den Dingen haben das man nüchtern den Kauf abwickeln kann. Freuen über Rabatt und die neue Uhr kann man sich noch lange genug.
Übrigens in anderen Branchen ist es völlig selbstverständlich das Auststellungsstücke entweder mit Rabatt oder Sonderkonditionen vergeben werden. ( Automobil, Möbelindustrie). Bei den Margen die in der Uhrenbranche üblich sind müsste ein Nachlass für Schnellentschlossene möglich sein.
Zum Thema Kunden-Aufklärung zum Schluss:
Also ich finde gerade dies klasse. Langsam fängt es an dass saubere Handwerksarbeit wieder gewürdigt wird und das Fachgespräche mit interessierten Uhrenliebhabern sich auszahlen.
Nicht Geiz ist geil sondern Kompetenz ist geil.
Hauke Heffels
Ich kenne nur wenige Kollegen die den Spirit der Uhrenmythologie ihrem Verkaufspersonal eintrichtern können. Für die meisten Verkäuferinen und Verkäufer sind diese Objekte unserer Begierde nichts als Handelsware vergleichbar mit Äpfel und Birnen. Wird die Ware nicht beim Dekorieren verkratzt dann wird in Schubladen im Tresor gestapelt bis die Schwarte kracht. Mehr als einmal sind mir Uhren morgens beim Öffnen des Schranks rausgepurzelt weil abends die Türe nach dem Motto verschlossen wurde " das Tablett hält schon ....." . Verkäuferinen die mit Waren die Treppe runterfallen, weil ein Esel mit Stöckelschuhen sich noch eher zu Tote trägt ,waren da nur die Highlights eines Berufsalltags. In der Regel wurden Schäden an Uhren durch falsche Dekoständer und deren Handhabung, zuviel Ware auf einem Tablett oder bei der Präsentation vor dem Kunden verursacht.
Nicht selten habe ich "Kolleginnen" dabei ertappt wie sie mehrere Uhren in einer Hand aus dem Fenster holten, Der Kommentar war stets "Ich pass ja auf" . Die abendliche Nachtdekoration zum Ladenschluss glich meist einer Rally wie im Supermarkt und morgens ist es nie jemand gewesen.
Oft wurden Mängel erst vom Kunden oder vor Versenden nach Fernost endeckt. Asiatische Kunden sind dagegen sensibel und bemerken oft Kleinigkeiten schneller als dt. Kunden.
Ich habe schon unzählige "Lagerware" in meiner beruflichen Tätigkeit aufgearbeitet die durch sorgfältigen und sensiblen Umgang mit den Produkten vermieden werden könnte.
Dabei wurde die Warenpflege noch nicht einmal erwähnt von mir. Die meisten Verkäuferinen haben keine Ahnung von den Arbeitsprozessen einer Gehäuseaufarbeitung. Wer um die Schwierigkeit einer perfekten Mattierung z.b. einer RO weiß kommt niemals auf die Idee mit einem Schmucktuch mit dem eben Silbertabletts poliert wurden die Lunette "aufzufrischen". Unkonzentrierte Arbeit bei gleichzeitiger Warenabgabe an den Kunden fördern dann diese ungeliebte Arbeit des Verkaufspersonals.
Wird es eng d.h. sind Schäden nicht mehr zu kaschieren kommen die Uhren in die Werksatt, der Hinweis dies oder jenes nicht perfekt oder richtig machen zu können wird dann oftmals ignoriert. Mir wurde mehr als einmal solche "faulen Eier" ind Nest gerollt die dann um Biegen und Brechen fertig gemacht werden mussten.
Oftmals wurde dann die Geschäftsleitung stinkig weil der Herr Heffels eine RO oder eine WG Pasha nicht flott genug wieder ins Fenster brachte. Das dieser Arbeitseinsatz vermeidbar wäre, wurde dabei meist geflissendlich übersehen.
Bei keinem Fachgeschäft für das ich je gearbeitet habe oder noch tätig bin wurde meines Wissens nach jemals ein Verkäufer oder Verkäuferin "freigestellt" wegen falschen oder grob fahrlässigem Umgang mit Ware.
Selbst Kollegen die Ringe monatelang als gestohlen glaubten und diese dann eingeklemmt unter Schubladen fanden haben aus solchen Vorgängen die notwendigen Schlüsse gezogen.
Gejammert wird immer unter Kollegen über die kritischen Kunden über die Berichte und Bilderserien in Magazinen oder Internetforen. "Die Kunden seien zu aufgeklärt und zu selbstbewusst." An die eigene Nase packt sich da selten jemand. Das diese eigene "Unaufgeklärtheit" aus Untätigkeit und Faulheit resultiert wird ignoriert. Kunden mit Kenntnissen werden als Bedrohung und als "schwierig" eingestuft. Warenabgabe ohne Komplikation möglichst zu Höchstpreis ist erwünscht. Die meisten Juwelier mögen das schnelle Geschäft, Ware bestellen weil der Kunde auf Neuware besteht ist unerwünscht. Ein Rabatt erleichert da beiden Parteien meiner Ansicht nach die Entscheidungsfindung
Die Leidenschaft des "habenwollens" sollte doch nicht jede logische Überlegung überdecken oder ? Also wer hier poste und mit liest sollte soviel Abstand zu den Dingen haben das man nüchtern den Kauf abwickeln kann. Freuen über Rabatt und die neue Uhr kann man sich noch lange genug.
Übrigens in anderen Branchen ist es völlig selbstverständlich das Auststellungsstücke entweder mit Rabatt oder Sonderkonditionen vergeben werden. ( Automobil, Möbelindustrie). Bei den Margen die in der Uhrenbranche üblich sind müsste ein Nachlass für Schnellentschlossene möglich sein.
Zum Thema Kunden-Aufklärung zum Schluss:
Also ich finde gerade dies klasse. Langsam fängt es an dass saubere Handwerksarbeit wieder gewürdigt wird und das Fachgespräche mit interessierten Uhrenliebhabern sich auszahlen.
Nicht Geiz ist geil sondern Kompetenz ist geil.
Hauke Heffels
Hauke Heffels
Uhrmachermeister & Goldschmied
http://www.heffels.de
http://www.uhrensachverstaendiger.de
Uhrmachermeister & Goldschmied
http://www.heffels.de
http://www.uhrensachverstaendiger.de
Hauke Heffels hat geschrieben:Aufgrund meiner langjährigen "Erfahrung" im Einzelhandel kannn ich Seatime nur zustimmen. Ich würde ohne Not und vorallem ohne Preisnachlass keine Lagerware eines Juweliers kaufen.
Ich kenne nur wenige Kollegen die den Spirit der Uhrenmythologie ihrem Verkaufspersonal eintrichtern können. Für die meisten Verkäuferinen und Verkäufer sind diese Objekte unserer Begierde nichts als Handelsware vergleichbar mit Äpfel und Birnen. Wird die Ware nicht beim Dekorieren verkratzt dann wird in Schubladen im Tresor gestapelt bis die Schwarte kracht. Mehr als einmal sind mir Uhren morgens beim Öffnen des Schranks rausgepurzelt weil abends die Türe nach dem Motto verschlossen wurde " das Tablett hält schon ....." . Verkäuferinen die mit Waren die Treppe runterfallen, weil ein Esel mit Stöckelschuhen sich noch eher zu Tote trägt ,waren da nur die Highlights eines Berufsalltags. In der Regel wurden Schäden an Uhren durch falsche Dekoständer und deren Handhabung, zuviel Ware auf einem Tablett oder bei der Präsentation vor dem Kunden verursacht.
Nicht selten habe ich "Kolleginnen" dabei ertappt wie sie mehrere Uhren in einer Hand aus dem Fenster holten, Der Kommentar war stets "Ich pass ja auf" . Die abendliche Nachtdekoration zum Ladenschluss glich meist einer Rally wie im Supermarkt und morgens ist es nie jemand gewesen.
Oft wurden Mängel erst vom Kunden oder vor Versenden nach Fernost endeckt. Asiatische Kunden sind dagegen sensibel und bemerken oft Kleinigkeiten schneller als dt. Kunden.
Ich habe schon unzählige "Lagerware" in meiner beruflichen Tätigkeit aufgearbeitet die durch sorgfältigen und sensiblen Umgang mit den Produkten vermieden werden könnte.
Dabei wurde die Warenpflege noch nicht einmal erwähnt von mir. Die meisten Verkäuferinen haben keine Ahnung von den Arbeitsprozessen einer Gehäuseaufarbeitung. Wer um die Schwierigkeit einer perfekten Mattierung z.b. einer RO weiß kommt niemals auf die Idee mit einem Schmucktuch mit dem eben Silbertabletts poliert wurden die Lunette "aufzufrischen". Unkonzentrierte Arbeit bei gleichzeitiger Warenabgabe an den Kunden fördern dann diese ungeliebte Arbeit des Verkaufspersonals.
Wird es eng d.h. sind Schäden nicht mehr zu kaschieren kommen die Uhren in die Werksatt, der Hinweis dies oder jenes nicht perfekt oder richtig machen zu können wird dann oftmals ignoriert. Mir wurde mehr als einmal solche "faulen Eier" ind Nest gerollt die dann um Biegen und Brechen fertig gemacht werden mussten.
Oftmals wurde dann die Geschäftsleitung stinkig weil der Herr Heffels eine RO oder eine WG Pasha nicht flott genug wieder ins Fenster brachte. Das dieser Arbeitseinsatz vermeidbar wäre, wurde dabei meist geflissendlich übersehen.
Bei keinem Fachgeschäft für das ich je gearbeitet habe oder noch tätig bin wurde meines Wissens nach jemals ein Verkäufer oder Verkäuferin "freigestellt" wegen falschen oder grob fahrlässigem Umgang mit Ware.
Selbst Kollegen die Ringe monatelang als gestohlen glaubten und diese dann eingeklemmt unter Schubladen fanden haben aus solchen Vorgängen die notwendigen Schlüsse gezogen.
Gejammert wird immer unter Kollegen über die kritischen Kunden über die Berichte und Bilderserien in Magazinen oder Internetforen. "Die Kunden seien zu aufgeklärt und zu selbstbewusst." An die eigene Nase packt sich da selten jemand. Das diese eigene "Unaufgeklärtheit" aus Untätigkeit und Faulheit resultiert wird ignoriert. Kunden mit Kenntnissen werden als Bedrohung und als "schwierig" eingestuft. Warenabgabe ohne Komplikation möglichst zu Höchstpreis ist erwünscht. Die meisten Juwelier mögen das schnelle Geschäft, Ware bestellen weil der Kunde auf Neuware besteht ist unerwünscht. Ein Rabatt erleichert da beiden Parteien meiner Ansicht nach die Entscheidungsfindung
Die Leidenschaft des "habenwollens" sollte doch nicht jede logische Überlegung überdecken oder ? Also wer hier poste und mit liest sollte soviel Abstand zu den Dingen haben das man nüchtern den Kauf abwickeln kann. Freuen über Rabatt und die neue Uhr kann man sich noch lange genug.
Übrigens in anderen Branchen ist es völlig selbstverständlich das Auststellungsstücke entweder mit Rabatt oder Sonderkonditionen vergeben werden. ( Automobil, Möbelindustrie). Bei den Margen die in der Uhrenbranche üblich sind müsste ein Nachlass für Schnellentschlossene möglich sein.
Zum Thema Kunden-Aufklärung zum Schluss:
Also ich finde gerade dies klasse. Langsam fängt es an dass saubere Handwerksarbeit wieder gewürdigt wird und das Fachgespräche mit interessierten Uhrenliebhabern sich auszahlen.
Nicht Geiz ist geil sondern Kompetenz ist geil.
Hauke Heffels
Wenn ich sowas lese bricht's mir das Herz! Zum Glück ist mein Stamm-Uhrmacher auch ein Uhrenverrückter und behandelt seine angebotenen Uhren mit größter Sorgfalt und Respekt!!!
Roy
Einfache Formel:
Je Nachlass desto Laden !
Besonders dann, wenn die Uhr schon die eine oder andere Preisänderung im Schaufenster mitgemacht hat.
Übel zugerichtete Uhren und/oder Bänder (Sonnenschaden)
setzen diese Regel aber außer Kraft.
Merke : Auch Kunden können durch Lupen gucken
EDIT: Im Zweifelsfall und bei normaler Beschaffungszeit hab ich lieber die Neue; Macken mach ich gerne selber rein...
Ausserdem geniesse ich das "Leiden" der Wartezeit
Walter
Je Nachlass desto Laden !
Besonders dann, wenn die Uhr schon die eine oder andere Preisänderung im Schaufenster mitgemacht hat.
Übel zugerichtete Uhren und/oder Bänder (Sonnenschaden)
setzen diese Regel aber außer Kraft.
Merke : Auch Kunden können durch Lupen gucken
EDIT: Im Zweifelsfall und bei normaler Beschaffungszeit hab ich lieber die Neue; Macken mach ich gerne selber rein...
Ausserdem geniesse ich das "Leiden" der Wartezeit
Walter