Tourbillon JLC

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
DirkZ
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Beitrag von DirkZ »

Hauke Heffels hat geschrieben:Also ich würde mir ein Taschenuhr Tourbillon von James Pellaton kaufen.

Ich weiß ich weiß, was altes und was tradionelles, nix was man am Handgelenk tragen kann....... aber was die Vollendung des Tourbillons angeht so ziemlich das beste was je gefertigt wurde.
Hallo Hauke,

könntest Du ein Bild der Uhr und des Werkes posten?

Gruß
Dirk
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Hauke Heffels
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Beitrag von Hauke Heffels »

http://www.heffels.de/assets/images/Patek_26low.gif

( muß mich mal mit dem Einstellen der pic´sbeschäftigen..... irgenwie geht dat nüt... )

Werk einer Goldtaschenuhr Nr. 112 131 Patek Philippe. Das Uhrwerk wurde 1901 von Albert Pellaton-Favre für PP gefertigt. Die Uhr erlanget 1922 am Observatorium von Genf den ersten Platz.

Alleine die über 35 Tourbillons, die Albert Pellaton-Favre (1832- 1914 ) und sein Sohn James Pellaton für PATEK PHILIPPE herstellten, sind im Bereich der Präzionsuhrmacherei eine Sonderklasse. Neben den hervorragenden Gangresultaten, die diese Kaliber erzielten, ist es gerade die ästhetische Konzeption gepaart mit der absoluten technischen wie auch handwerklichen Perfektion, die diese Instrumente auszeichnen. Die Tourbillons von Pellaton repräsentieren das Beste was die Schweizer Chronometrie je hervorgebracht hat.
Das Basiskaliber entwickelte A. Pellaton-Favre. Er verwendete jedoch ausnahmslos eine Chronometerhemmung nach Earnshaw in seinen Drehgestellen. Sein Sohn James Pellaton (1873 - 1954), Direktor des Technicum Le Locle, fertigte diese Tourbillons als freier Mitarbeiter für PATEK PHILIPPE. Anders als sein Vater favorisierte er jedoch die Schweizer Ankerhemmung. Oftmals lieferte er sogar das Ebauché komplett und überwachte die Fertigstellung der Uhr im Hause, wo er einen eigenen Werktisch besaß. Hier wird die hervorgehobene Stellung dieses Uhrmachers deutlich. Man gestattete außerordentliche Privilegien und konnte so Ausnahmeleistungen erzielen. Eine überaus weitsichtige und wissenschaftlich orientierte Handlungsweise, die verdientermaßen von Erfolg gekrönt wurde. Obwohl J.Pellaton stets nur ein Konzept verfolgte, wurde dieses immer ausgereifter. Winzige Details, so wie die Perfektion der Politur oder der Goldnonius für den Rückerzeiger, der gleichzeitig als Ausgleichsgewicht diente, sind von einer unerreichten konstruktiven Genialität, die man nur in diesen Arbeiten vorfindet. Er setzte damit einen Standard, an dem andere gemessen wurden.

Hauke Heffels
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Wikinger
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Beitrag von Wikinger »

Als Hilfe

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Hauke Heffels
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Beitrag von Hauke Heffels »

Wikinger hat geschrieben:Als Hilfe

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Danke :-)
Hauke Heffels
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DirkZ
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Beitrag von DirkZ »

Hauke Heffels hat geschrieben:http://www.heffels.de/assets/images/Patek_26low.gif

( muß mich mal mit dem Einstellen der pic´sbeschäftigen..... irgenwie geht dat nüt... )

Werk einer Goldtaschenuhr Nr. 112 131 Patek Philippe. Das Uhrwerk wurde 1901 von Albert Pellaton-Favre für PP gefertigt. Die Uhr erlanget 1922 am Observatorium von Genf den ersten Platz.

Alleine die über 35 Tourbillons, die Albert Pellaton-Favre (1832- 1914 ) und sein Sohn James Pellaton für PATEK PHILIPPE herstellten, sind im Bereich der Präzionsuhrmacherei eine Sonderklasse. Neben den hervorragenden Gangresultaten, die diese Kaliber erzielten, ist es gerade die ästhetische Konzeption gepaart mit der absoluten technischen wie auch handwerklichen Perfektion, die diese Instrumente auszeichnen. Die Tourbillons von Pellaton repräsentieren das Beste was die Schweizer Chronometrie je hervorgebracht hat.
Das Basiskaliber entwickelte A. Pellaton-Favre. Er verwendete jedoch ausnahmslos eine Chronometerhemmung nach Earnshaw in seinen Drehgestellen. Sein Sohn James Pellaton (1873 - 1954), Direktor des Technicum Le Locle, fertigte diese Tourbillons als freier Mitarbeiter für PATEK PHILIPPE. Anders als sein Vater favorisierte er jedoch die Schweizer Ankerhemmung. Oftmals lieferte er sogar das Ebauché komplett und überwachte die Fertigstellung der Uhr im Hause, wo er einen eigenen Werktisch besaß. Hier wird die hervorgehobene Stellung dieses Uhrmachers deutlich. Man gestattete außerordentliche Privilegien und konnte so Ausnahmeleistungen erzielen. Eine überaus weitsichtige und wissenschaftlich orientierte Handlungsweise, die verdientermaßen von Erfolg gekrönt wurde. Obwohl J.Pellaton stets nur ein Konzept verfolgte, wurde dieses immer ausgereifter. Winzige Details, so wie die Perfektion der Politur oder der Goldnonius für den Rückerzeiger, der gleichzeitig als Ausgleichsgewicht diente, sind von einer unerreichten konstruktiven Genialität, die man nur in diesen Arbeiten vorfindet. Er setzte damit einen Standard, an dem andere gemessen wurden.
WUNDERBAR! ... meisterhafte Uhrmacher-Künstler am Werk ...

Solche Wunder- und Kunstwerke von wahren Meistern der Uhrmacherei sollten hier in diesem Forum öfter vorgestellt werden.

Dadurch fällt die Einordnung von aktuellen Qualitäten leichter (aber vielleicht will man das auch gar nicht).

Danke für die Beschreibung und das Bild!

Gruß
Dirk
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Hauke Heffels
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Beitrag von Hauke Heffels »

Vieles ist an diesen Werken eine andere "Klasse" als bei vergleichbaren Uhren.

Wer einmal die Politur im Kontrast zu den Mattierungen selbst gesehen hat wird mir zustimmen .... das ist unerreicht in modernen Uhren. Es gibt Werke von Pellaton die haben blaue Saphire im Hemmungsbereich nicht wirklich technisch wichtig nur siehr umwerfend aus :-)

Als kleine Demonstration wie "wahnsinnig" dieser Uhrmacher war ein Beispiel:

Die Schweizer setzen die Chatons so das die Schrauben über der Platte stehen bleiben und nur mit einem Rand das Chaton halten. (Anders als die Uhren von Lange in denen die Chatons in der Platte verschwinden wie auch die Schrauben) . Bei dieser Methode kann man natürlich noch etwas vom Gewinde der Schraube seitlich sehen ( da diese nie 100% mit der Platine abschliesst) ebenso ist der Schlitz seitlich erkennbar.

Pellaton fertigte eine Hülse die er über die Schraube steckte die somit das Gewinde wie auch den Schlitz verdeckte. So sieht der Betrachter von der Seite nur eine zylindrische Schraube. Nebeneffekt ist: Man kann beim Lösen der Schraube nicht aus dem Schlitz rutschen.

Technisch wichtig ? Bedingt.......... aber genial. Aufwand für die Herstellung in diesen Dimensionen poliert und gehärtet ? Wahnsinnig das ist das einzige Wort was dem gerecht wird :-)

Hauke Heffels
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DirkZ
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Beitrag von DirkZ »

Lieber Hauke, wenn ich das lese, kommen mir die Tränen... :cry:
Ich glaube, ich bin auch dem Wahnsinn nahe...
Ich hatte gerade den Gedanken, meine modernen Uhren zu verschenken und mich mit Bildern von wirklicher Uhrmacherkunst zu begnügen.

mit traurig-glücklichem Gruß
Dirk
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andreaseck
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Beitrag von andreaseck »

Wikinger hat geschrieben:Ist dann die Kombinantion : sphärischen Tourbillon mit ewigem Kalender und Minutenzeiger mit Sonnenzeit-Anzeige das Neue ?
Denn einige aus der Fachpresse sagen, das gab's noch nie ?
Zumindest diese Kombination gab es noch nie.
Die Evolution 3 hat zwar auch noch einen ewigen Kalender mit
Mondphasenanzeige.
Aber dafür fehlt die genaue Sonnenzei-Anzeige.
Ich glaube die FM ist aber noch etwas teurer.

Gruß
Andreas
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cool runnings
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Beitrag von cool runnings »

alinghi74 hat geschrieben:Ich hab mal schnell einen Whristshot gemacht :lol: :lol: :lol:

Hier sieht man die 2 Zeiger etwas besser:

Bild
Quelle anthonykosky.com
Tut mir leid, dass ich es sagen muss: Die Uhr ist zu groß für Dein Handgelenk. :mrgreen:
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