Thomas H. Ernst hat geschrieben:Der Fluch der Laienprediger.fmattes hat geschrieben:Zitat aus einem anderen Forum:
Auf den Ersten Blick ist für den Laien der Glashütter Bandschliff und die Genfer Streifen das Selbe. Die Schleifmittelträger differieren erheblich, als auch die Schleifmittel. Der Glashütter Bandschliff hat eine glänzender und tiefere Struktur. Die Genfer Streifen werden mit einer planen Messingscheibe und aufgeklebtem Schleifpapier aufgebracht.
Der Glashütter Bandschliff mit einer Glocke, Diamantstaub und einem Öl
Technisch unterscheidet sich der Glashütter Bandschliff, oder wie auch immer man das Streifenzeugs nennen will, nicht von den Schweizer Pendants. Hier wie dort gibt es die selben Maschinen in welche die selben Werkzeuge eingespannt werden.
Der echte Genfer Streifenschliff, die Côtes de Geneve, werden mit einer angefasten Scheibe aus Buchsbaumholz appliziert. Nur sie gewährleistet den seidigen Schimmer.
Genau so
Die meisten Schliffe werden heute mit Kunstoffschleifkörpern durchgeführt. Das ist weniger aufwenig und preiswerter. Die induviduell angepassten Buchsbaumschleifkörper müssen von Zeit zu Zeit nach gearbeitet werden. Das setzt aber voaraus das der Arbeiter die Technik beherrscht und die unterschiedlichen Qualitätsunterschiede erkennen kann. Da jedoch vielfach angelernte Arbeiter diese Teilarbeiten ausführen und es auch in der industriellen Produktion nicht immer um Schönheit oder um das bestmögliche Ergebnis geht, sonndern um Effizienz und hohe Produktionsraten nimmt man die einfach zu handhabenden Kunstoffschleifkörper. Diese sind sehr formstabil und benötigen wenig Sorgfalt. Die Fläche des schleifkörpers muss nur hin und wieder abgezogen werden und dies kann ein routinierter Arbeiter.
Der Effekt der jedoch mit den Buchsbaumscheiben erzielt wird kann mit diesen Schleifkörperen nicht erzielt werden.
Das dann eine Oberfläche die wie bei ALS als naturbelassenes Neusilber einen anderen optischen Eindruck hinterlässt als rhodiniertes Messing oder Neusilber ist sicherlich verständlich.
Wenn es Unterschiede gibt dann wohl eher das es industriell dekorierte Werke gibt und welche bei denen die Decorationen individuell von Hand ausgeführt werden.
Es gibt Manufakturen die beherrschen diese Arbeiten recht gut andere weniger. Interessant ist eher in diesem Zusammenhang das es Spezialbetriebe gibt die sich auf Decorationen spezialisiert haben, oftmals nur 2-3 Mann Unternehmen, bei denen man dann diverse Spitzenerzeugnisse einiger Nobelmarken auf dem Tisch zu Bearbeitung vorfindet. Daran erkennt man dann das Kleinserien oder Sondercaliber oftmals nicht vom Hersteller dekoriert werden sondern von einem externen Veredler. (Was aber nicht unbedingt in den netten Firmenbroschüren so dargestellt wird da werden Perlisagen vor winterlichen Atelierfenstern gemacht )
Diese sind dann oftmals besser und individueller als die der Manufakturen mit ihren eigene Dekorationsabteilungen.
Dies sind die Unterschiede die ein Kenner und Fachmann erkennen kann. Aber der Unterschiede zwischen Glashütter oder Genfer Streifenschliff ist Nonsens.
Hauke Heffels