IWC senkt die Preise !

[Wolpertinger]

Möglicherweise spielt auch der veränderte Wechselkurs USD vs. CHF bzw. EUR eine Rolle.

[Changed]

Das ist das interessante an der Mitgliedschaft in einem Uhrenforum: Am Anfang wollte ich aufgrund der immer neuen vorgestellten Uhren und wegen der faszinierenden technischen Lösungen, aber natürlich auch wegen der Geschichten um die Uhren mir permanent neue kaufen (und habe diesem Drang auch immer mal wieder nachgegeben). Inzwischen habe ich, trotz zugegeben immer noch mangelnder Ahnung, doch so sehr hinter die Kulissen geschaut, dass ich oft nur noch mit dem Kopf schüttele.

Und jetzt wird mir auch noch die Daytona madig gemacht.

Um zum Thema zurückzukommen: Ich halte es für ein entscheidendes Manko, dass jedenfalls kolportiert wird, bei IWC erhalte man für die aufgerufenen Preise eben kein Manufakturwerk (was nun einmal bisweilen auch stimmt). Ich denke, dass man bei den Schaffhausenern durch das ETA-Einschalen (so gut gemacht es gewesen sein mag und so weitgehend die Werke auch modifiziert gewesen sein mögen) viel Kapital verspielt hat.

Aher es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis IWC wieder von den Eintrittsgeldern Abstand nehmen kann.

[Hauke Heffels]

Wieso ? Für die Tüte bei Aldi zahlt man doch auch warum soll dann eine PR Masche wie ein Museum kostenlos sein ?

Hauke Heffels

[haspe1]

Ich als Uhrenfreund aber nicht -Insider finde es sehr interessant und aufschlußreich, von den Herren Hauke Heffels und Ralf Insider-Infos zu bekommen, die die gängingen Legenden wohltuend entzaubern. Ich finde, nicht nur in der Uhrenindustrie, sondern auch bei anderen Produkten (besonders Finanz) leben wir im Zeitalter der Blender und Täuscher. Alles muss bombastisch und ausgefallen sein....
Ich bin ein mittlerer Angestellter mit entsprechendem Einkommen und nachdem ich vor kurzem die aktuelle Stowa Flieger Original um ca. 1100 Euro gekauft habe und meine letzte neue Uhr zuvor die Hanhart Fliegerchrono vor ca. 7 Jahren war, die damals 3000 DM minus 15% gekostet hat, heute jedoch um 2850 Euro minus ?% angeboten wird, habe ich mich von neuen Uhren verabschiedet. Ich mag diese überdimensionierten Gehäuse und Preise nicht mehr, mir sind die alten Modelle von Gestaltung, Preis und Philosophie her weit sympathischer. Deshalb verfolge ich die aktuelle Entwicklung mit sehr viel Kopfschütteln...

[Peter1070]

Auf den Bildern sahen die Retro-Uhren toll aus. In real sind sie mir zu groß (vor allem die Ingenier) und zu teuer. Ersteres wird sich gar nicht mehr ändern lassen - außer durch eine Mediumvariante - bezüglich letzterem wird die Preissenkung nicht hoch genug sein. Zumal ersters Problem damit noch nicht behoben ist.

Peter

[DaVinci007]

Ich war letzten Sommer an einer Werksführung bei IWC, da hiess es vorher auch, man müsse den besagten Unkostenbeitrag leisten.
Letztlich hat ihn dann allerdings niemand einkassiert...

[watch-watcher]

Ich mag diese überdimensionierten Gehäuse und Preise nicht mehr, mir sind die alten Modelle von Gestaltung, Preis und Philosophie her weit sympathischer. Deshalb verfolge ich die aktuelle Entwicklung mit sehr viel Kopfschütteln...

Genau so geht es mir. Mehr brauche ich nicht dazu sagen!

[Hauke Heffels]

Also mal ernsthaft ich fände es ein starkes Stück wenn diese Firmenmuseen noch Eintritt kosten würden.

Vor Jahren wurde man zwar nicht ausgelacht wenn man mit einem Vintage Problem bei den Firmen vor Ort aufschlug aber ... sagen wir einmal als merkwürdig eingestuft. Bei Longines hatte ich so eine Erfahrung dort habe ich einmal Ersatzteile für einige Chronographen Caliber 262 und einer 24.99 haben wollen und das dauerte und dauerte .... endlich kam eine Mitarbeiterin und meinte "Augenblick mein Chef kommt gleich der möchte gerne die Deutschen mit den schönen Uhren kennen lernen ..." Man war als Sammler ein Exot. Dann kam die Epoche das sich Firmen plötzlich für ihre Geschichte interessierten man stellte fest das Marken wie Patek Philippe ungeheure Aufmerksamkeit erzeugten. Die spektakulären Auktionerückkäufe von PP Uhren kosten zwar dem PP Museum viel Geld sind aber gemessen an dem weltweiten PR Event den diese Dinge auslösen immens billig. Die Auktion 1989 setze Maßstäbe im Bezug auf Themenauktionen. Nach wie vor sind diese beiden Kataloge das beste was auf diesem Gebiet publiziert wurde.... andere Firmen folgen Breguet, VC , AP Longines alle erkannten was für ein starkes Marketing tool die eigene Geschichte darstellt. ich persönlich glaube das einzig PP zwar die Macht dieser Identität kennt und nutz aber auch dies verinnerlicht hat, man lebt das aus Überzeugung weil die Eigentümer das selbst mögen und gerne Sammler sind. Bei allen anderen ist das Werkzeug der Marketingabteilung nichts anders. Wirklich inhaliert haben diese Leute den Zeitgeist oder den Spirit ihrer eigenen Identität nicht. Die Firmen der Swatchgroup benötigen die Profilschärfe nach der Gleichschaltung durch Hayek Anfang der 80er und viele andere machen es weil alle es machen. Auch erleichtert es den Firmen die Öffentlichkeitsarbeit man kann einfach aufs Museum verweisen und ist fertig.

Viele Firmen haben es versäumt große Sammlungen von Privater Hand zu erwerben denke ich nur an Ulysee Nardin eine große bedeutende Sammlung wurde vor Jahren einzeln verhökert weil man sich nicht einig werden konnte. Vor Jahrzehnten fuhren die Fabriken ihre Werkzeuge und Maschine auf den Schrott und heute wird der Antikmarkt leer gekauft und die Preise knallen durch die Decke weil jeder CEO eine Vitrine im Foyer haben möchte. Da stehen oft Dinge im Regal die haben 0,0000 mit der jeweiligen Firma zu tun aber werden als Historie und Tradition "verkauft". Auch bei IWC gibt es Leute die von Uhren reden "sowas haben wir in unseren Archiven.... " ohne zu wissen das diese Uhren längst in Privathand sind ich denke da nur an ein Tourbillon das James Pellaton für IWC anfertigte das hin und wieder in Anzeigen und Büchern auftaucht. Fragt man da nach kommt die obige Aussage .... diese Uhr ist in einer Privatsammlung und das schon seit 20 Jahren.

Warum soll ich also ein Museum besuchen und noch dafür Eintritt zahlen dessen einziger Zweck Marketing ist ?

In der Tat ist die Beschäftigung mit Vintage Modellen befriedigender zumal da eine natürliche Selektion stattgefunden hat und die Qualität meist unerreicht ist . Im Grunde ist die Retrowelle ein müder Versuch etwas wieder zu beleben was deshalb nicht funktioniert weil die Inhalte und Ziele nicht die gleichen wie damals sind. Es reicht nicht eine Gehäuse nach zu bauen um an die Qualität von 1960 anzuknüpfen.

Hauke Heffels

[andreaseck]

Hallo

Wir waren Ende Juni mit unserem Uhrenstammtisch auch bei IWC - und mussten
auch die 6 Franken bezahlen.
Allerdings nicht fürs Museum, sondern für die Führung.
Wenn ich es richtig verstanden habe, muss IWC etwas dafür verlangen, weil man
neben dem Katalog noch eine Baseball-Kappe bekommt.
Angeblich darf IWC nichts verschenken, und verlangt deswegen einen
Unkostenbeitrag.
So habe ich das jedenfalls verstanden.

Gruß
Andreas

[archimagirus]

Warum soll ich also ein Museum besuchen und noch dafür Eintritt zahlen dessen einziger Zweck Marketing ist ?

Guter und interessanter Punkt, so wie auch ein guter Beitrag (btw ich hätte gerne mehr info über das James Pellaton Tourbillon)

Das neue IWC Museum ist für wahr reines Marketing und dokumentiert ganz klar die Ausrichtung eines CEO Georges Kern, welche die IWC und ihre Uhren als stylishes mechanisches Luxus-Lifestyleaccessoir sieht. Vielleicht wäre hier zu viel Historie sogar kontraproduktiv.
Ich kenne einige Privatpersonen, die eine größere Sammlung besitzen als sie im hauseigenen Museum gezeigt werden.Ich glaube die meisten Collectors waren entäuscht als sie das Museum vor einem Jahr besucht haben. Dort hingen dann auch Ausstellungsstücke mit falschen Stahlbändern die es so nie gab (ist mittlerweile behoben!)
Ich finde 'Museum', gerade für die Räume in SH auch nicht gerade passend. Vielleicht wäre eine neue Wortschöpfung wie "Salon d'Heritage" oder ähnliches dem Zielpublikum gerechter geworden.

Zugegeben das Patek Museum in Genf ist entspricht vielmehr dem ursprünglichen Wort "Museum" und ist für war sehenswert.
Der Eintritt kostet mehr und der Grund ist derselbe 'Marketing'. Die Familie Stern möchte damit den Preis der heutigen PP Uhren sehr eindrucksvoll rechtfertigen und unterstreichen, obwohl die Orte(Werkstätten/Ateliers) der Fertigung sich weder in Genf noch in Schaffhausen groß unterscheiden.

Man kann hier noch viel über dieses Thema philosophieren, nur zu einem Konsenz des "richtigen Weges" wird man wohl nicht kommen. Dafür, und das hat die Geschichte der Uhrenindustrie der letzten 40 Jahre eindeutig gezeigt, ist der "Markt" nicht vorhersehbar.

viele Grüße
A.

[Nikolaus B.]

...Angeblich darf IWC nichts verschenken, und verlangt deswegen einen
Unkostenbeitrag....

Womit endlich auch die leidige Heftli-Geschichte geklärt wäre...

Andreas, mal im Ernst, wenn IWC nichts zu verschenken HAT, o.k.. Aber DARF?

[anton55]

...Angeblich darf IWC nichts verschenken, und verlangt deswegen einen
Unkostenbeitrag....

Womit endlich auch die leidige Heftli-Geschichte geklärt wäre...

Andreas, mal im Ernst, wenn IWC nichts zu verschenken HAT, o.k.. Aber DARF?

Vielleicht hängt das ja mit diesen Gesetzen zusammen:
http://www.computerbase.de/news/hardwar ... te_80211n/

Und da IWC ja inzwischen den amerikanischen und die asiatischen Märkte im Fokus hat könnte dieses Gesetz da ja vielleicht auch greifen.

[playman205]

ich persönlich glaube das einzig PP zwar die Macht dieser Identität kennt und nutz aber auch dies verinnerlicht hat, man lebt das aus Überzeugung weil die Eigentümer das selbst mögen und gerne Sammler sind.

Das glaube ich durchaus. Aber noch mehr scheint mir das auch die bewusste Förderung des Investment-Gedankens beim Kunden zu sein, die Implantierung der Vorstellung, dass man mit Patek-Uhren langfristig eigentlich nur Geld verdienen kann. Ich weiß nicht, wie repräsentativ das PP-Teilforum bei den Purists tatsächlich ist, aber mittlerweile dreht sich dort ein gefühltes Drittel aller Threads direkt oder indirekt um Geld (was jetzt kein Forumsbashing sein soll, mir gefällt das Purists-Forum generell ganz ausgezeichnet ). Und wenn ich tatsächlich auch mal ein Interview mit Stern lese, redet er mindestens die halbe Zeit auch nur über Auktionspreise und Modellknappheiten statt über die Uhren selbst. Das zieht gezielt Leute an, die mehr Spekulanten als Uhrenfans sind, man munkelt schon von künstlichen Verknappungen einzelner Modelle durch gezielten Aufkauf seitens Zwischenhändler, um den Markt anzuheizen. Vielleicht ist das die Zukunft der Marke, auch Rolex hat seine Marktpräsenz ja nicht nur dadurch gewonnen, dass sie gute Uhren bauen. Wünschen würde ich mir das als mehr oder weniger naiver Bewunderer des Markenmythos von PP nicht.

In der Tat ist die Beschäftigung mit Vintage Modellen befriedigender zumal da eine natürliche Selektion stattgefunden hat und die Qualität meist unerreicht ist . Im Grunde ist die Retrowelle ein müder Versuch etwas wieder zu beleben was deshalb nicht funktioniert weil die Inhalte und Ziele nicht die gleichen wie damals sind. Es reicht nicht eine Gehäuse nach zu bauen um an die Qualität von 1960 anzuknüpfen.

Du weißt, wie sehr ich damit übereinstimme. Die meisten Retrobemühungen entlarven sich ohnehin durch offensichtliche Defizite in der Konzeptumsetzung (s. z.B. Vintage Ingenieur mit Glasboden), die die mangelnde Inspiration (zumindest für den unbequemen 5% Sammleranteil am Absatz ) deutlich zutage treten lassen.

Holger

[Paco73]

IWC senkt die Preise, haben aber auch im September die Preise erhöht. Zumindest bei den Aquatimer Modellen, weiss nicht ob auf allen Modellen.

[cock-pit]

IWC senkt die Preise, haben aber auch im September die Preise erhöht. Zumindest bei den Aquatimer Modellen, weiss nicht ob auf allen Modellen.

Zur SIHH 2009 im Januar kommen neue Aquatimer mit Manufakturwerken, die werden dann auf jeden Fall teurer.