Neueröffnung Uhrmacheratelier in Mannheim

[Speedmaster1969]

...nachdem es in den letzten Jahren für uns Uhrenfreaks immer, immer schwieriger wurde und wird, einen kompetenten Uhrmacher seines Vertrauens zu finden, ist es m.E. sehr begrüßenswert, daß es in Mannheim unlängst mal wieder die Neueröffnung eines kleinen Uhrmacherateliers gab.

Der Inhaber, Bekim Duguti, hat 17 Jahre lang die Uhrenwerkstatt eines großen Juweliers im Rhein-Neckar-Raum geleitet. Dort hatte er selbst mit der Reparatur, Revision und Aufarbeitung vieler hochwertiger Uhren zu tun, Schwerpunkt AP und Rolex. Nach eigener Aussage ist sein von der Pike auf erlerntes Uhrmacherhandwerk nicht nur ein Beruf, sondern seine große persönliche Leidenschaft. Und ehrlich gesagt, das merkt man ihm im Gespräch bzw. beim "fachsimpeln" auch an.

Im Zuge persönlicher Weiterentwicklung stand auch ein Wechsel zu renommierten Manufakturen in der Schweiz im Raum. Dort wollte man ihn, nach div. Probereparaturen, am liebsten immer gleich sofort einstellen. Aber, er entschied sich letztendlich für die Selbständigkeit und hat nun nach längerer Suche in Mannheim ein kleines, schmuckes Atelier eröffnet. Mechanische Klein- und Großuhren sollten beim ihm in besten Händen sein, allerdings ist man auch mit einer Quarzuhr willkommen.

Wenn man mal in der Nähe von Mannheim ist und/oder eine kleine oder große Reparatur hat, ist man bei ihm sicher richtig. Noch dazu ist es heutzutage ja schon mehr als selten, einen "persönlichen Draht" zu (s)einem Uhrmacher überhaupt aufbauen zu können. Das kann, gerade für (uns) Sammler und Liebhaber, von unschätzbarem Wert sein.

Hier die Adresse:

Uhrmacheratelier
Bekim Durguti
Bellenstr. 43
68163 Mannheim-Lindenhof
Tel. 0621 - 12 28 44 77

Beste Grüße,
Matthias

[Roland Ranfft]

Moin Matthias,

ich gebe jetzt einfach mal den Miesmacher, weil sonst ja keiner was schreibt. Vorweg: Hut ab vor jedem, der sich heute noch selbständig macht. Schließlich haben die Götter vor den Erfolg die Behörden gesetzt, und das Ansehen in der Gesellschaft sinkt schlagartig auf eine Position zwischen Taschendieb und Kinderschänder.

Zwei Aussagen, die hoffentlich nicht von Herrn Durguti stammen, finde ich aber grenzwertig und untauglich zur Werbung:

Schwerpunkt AP und Rolex

Bei Rolex weiß ich es aus eigener Erfahrung als Hobbyschrauber: Alles paßt, nix klemmt, nix fliegt in den Orbit, und wer mit einer Rolex nicht klar kommt sollte sich nie an eine Timex wagen. Vermutlich gilt für AP das gleiche.

Dort wollte man ihn, nach div. Probereparaturen, am liebsten immer gleich sofort einstellen. Aber, er entschied sich letztendlich....

Das liest sich etwa wie: Ich bin zu gut für Patek Philippe - wirkt halt etwas peinlich.

Aber alles in allem: Ich wünsche alles Glück, was man für so ein Unterfangen braucht. Wenn man eine gewisse Durststrecke überstanden hat, wird es an Arbeit nicht fehlen, denn Uhrmacher, die wirklich machen, gibt es wenig genug.

Gruß, Roland Ranfft

[Momo]

Na dann werde ich mal die Rolex GMT II vorbeibringen. Die geht nämlich immer etwas vor.

Momo

[jeannie]

Hallo Matthias, hast du selber schon was zum Machen gegeben? Wie war das Ergebnis?

Konkrete Facts sind immer am besten.

[Speedmaster1969]

Moin Matthias,

ich gebe jetzt einfach mal den Miesmacher, weil sonst ja keiner was schreibt. Vorweg: Hut ab vor jedem, der sich heute noch selbständig macht. Schließlich haben die Götter vor den Erfolg die Behörden gesetzt, und das Ansehen in der Gesellschaft sinkt schlagartig auf eine Position zwischen Taschendieb und Kinderschänder.

Zwei Aussagen, die hoffentlich nicht von Herrn Durguti stammen, finde ich aber grenzwertig und untauglich zur Werbung:

Schwerpunkt AP und Rolex

Bei Rolex weiß ich es aus eigener Erfahrung als Hobbyschrauber: Alles paßt, nix klemmt, nix fliegt in den Orbit, und wer mit einer Rolex nicht klar kommt sollte sich nie an eine Timex wagen. Vermutlich gilt für AP das gleiche.

Dort wollte man ihn, nach div. Probereparaturen, am liebsten immer gleich sofort einstellen. Aber, er entschied sich letztendlich....

Das liest sich etwa wie: Ich bin zu gut für Patek Philippe - wirkt halt etwas peinlich.

Aber alles in allem: Ich wünsche alles Glück, was man für so ein Unterfangen braucht. Wenn man eine gewisse Durststrecke überstanden hat, wird es an Arbeit nicht fehlen, denn Uhrmacher, die wirklich machen, gibt es wenig genug.

Gruß, Roland Ranfft

Moin Roland,

danke für deine Antwort. Ich stimme dir in allem zu. Letztlich ging es mir eigentlich nur darum, darauf hinzuweisen, dass da ein Uhrmacher sein könnte, der offensichtlich wirklich noch "macht" und dies auch kann.

Nachdem mir "meine" Uhrmacher in den letzten 20 Jahren entweder weggestorben sind oder nichts mehr machen wollen oder können, da wurde es halt dünn wenn es mal darum ging, noch einen zu finden, der einem eine UW dreht. Es wurde sogar so dünn, daß ich mein Hobby drastisch runterfahren musste. Wie sagte/schrieb schon vor vielen Jahren der von mir hochgeschätzte Fritz von Osterhausen: "Wenn es Ihnen nicht gelingt, einen Uhrmacher Ihres Vertrauens zu finden. Einen, zu dem Sie einen persönlichen Draht aufbauen und ihn als "Freund" gewinnen können, dann rate ich Ihnen, die Finger ganz vom Uhrensammeln zu lassen." Daran hat sich doch nix geändert.

Etwas völlig anderes ist natürlich die Tatsache, dass sich eine i.w. reine Uhrmacherwerkstatt bzw. das Selbständigsein als Uhrmacher auch lohnen muss. Und da sehe ich eher die Probleme...

Gruß,
Matthias

[Roland Ranfft]

Moin Matthias,

Fritz von Osterhausen: "Wenn es Ihnen nicht gelingt, einen Uhrmacher Ihres Vertrauens zu finden. Einen, zu dem Sie einen persönlichen Draht aufbauen und ihn als "Freund" gewinnen können, dann rate ich Ihnen, die Finger ganz vom Uhrensammeln zu lassen."

Das ist sicher richtig, oder zumindestens erleichtert es die Pflege einer Sammlung ungemein.

dass sich eine i.w. reine Uhrmacherwerkstatt bzw. das Selbständigsein als Uhrmacher auch lohnen muss. Und da sehe ich eher die Probleme...

Das ist sicher nicht einfach. Die Durststrecke ist in dieser Branche lang. Schlechten Service bemerkt ein Kunde meist erst nach Jahren, und entsprechend lange dauert es, sich einen existenzsichernden Ruf zu erarbeiten. Sicher, man kann heutzutage durch online-Service für eine gewisse Anfangsauslastung sorgen. Aber online-Kunden sind Sparbrötchen, und sie vergleichen mit Quacksalbern, die für ein paar Euros ein Uhrwerk unzerlegt in verschiedene Suppen tunken. Da ist für gewinnbringendes seriöses Schaffen nicht viel Spielraum.

Gruß, Roland Ranfft